Freitag, 26. Oktober 2012

Textiler Eigensinn vs. emanzipierte Frauen

Denkanstoß oder wozu das Web einen treiben kann
von hier:    http://cat-und-kascha-rote-tupfen.blogspot.de/2012/10/mehr-textiler-eigensinn-bitte.html
und hier:    http://www.mamamachtsachen.de/2012/10/05/angemessen/

Ich habe einen Kommentar dazu verfaßt, ihn lange angestarrt - und wieder aus dem Kommentarfeld entfernt. Blogger-Etikette. Ich verstoße ganz sicher dagegen... das weiß ich, aber ...
Und da ich keine Lust hatte, mich zu verbiegen, nur damit sich niemand beleidigt oder angesprochen fühlt, oder weil jemandem was über die Leber gelaufen ist, und ich auch keinen Nerv hatte, ausgesprochen diplomatisch zu sein.
Der anstößige Kommentar:
Ich bin auch nicht sicher, wie ich das finden soll - denn über dieses Thema habe ich mir, zugegebenermaßen, noch nie Gedanken gemacht. Es scheint aber wieder einmal einen Nerv getroffen zu haben. Erstaunlich. Ich wundere mich. So viele souveräne Frauen, mit Beruf, Familie und Blog, Hobbies, und die sich trotzdem so unsicher fühlen.
Bei allem Respekt - ist es nicht Jammern auf hohem Niveau?
Was, ihr lieben Mädels, würdet ihr denn machen, wenn ihr nicht die Freiheit hättet, euch zu kleiden, wie ihr es tut, sondern bei der Kleiderwahl strikten gesellschaftlichen Zwängen unterworfen wärt? Nur Rock tragen dürftet, mit eingeschränkter Stoffarbe, dazu Kopftuch, am Ende gar noch Schleier? Oder wie es eine Schreiberin ausdrückte - nur die Wahl zwischen Korsett tragen und "skandalös" hättet?
Mir kommt dies so oberflächlich vor und so, als ob kaum eine über genügend Selbstvertrauen verfügt, sich so zu kleiden, wie sie es wünscht - ohne sich selbst dafür und andere deswegen zu verurteilen. Wobei egal ist, ob die eine Outdoorjacken und die andere Kleider bevorzugt. Das ist halt Geschmackssache und danach und dafür sollte frau eine andere nicht be- und verurteilen. Oder doch?!
Steht zu euch und zu dem, was ihr gern anzieht. Egal was. Der  I n h a l t  des Kleides, der Jeans, der Outdoorjacke, des Rockes, der Highheels ist es doch, der zählt... und nicht das Äußere.
In diesem Sinne - und vorbeugend entschuldige ich mich bei allen, die sich angesprochen fühlen, für meine Worte,
Sathiya

Leicht fassungslos über mich selbst - erfolgreich und effektiv eingeschüchtert von den Gutmenschen und ihrem Manifest - habe ich meinen längeren Kommentar zu einem lesbaren Etwas verstümmelt, was auch die empfindlichste Leserin vertragen dürfte. Mit dem Gedanken - ach, löschen kann ich es ja immer noch.

veröffentlicht bei cat-und-kascha

Ein lautes Ächzen von mir gebend und mich fragend, wieso ich auf so einen Schmarrn soviel Zeit verschwende, - - - trotzdem. :-)

Genießt das Leben, 
in Outdoorjacken und Abendkleid, 
in Jeans und Blümchenrock, 
kleinkariert und großgeblümt, 
gestreift und gewürfelt, 
in gedecktem uni und papageienbunt, 
in Samt und Seide, 
in Walk und Drillich, 
lang und kurz, 
elegant und praktisch, 
grau und knallrot...              DER INHALT ZÄHLT.  Und was du daraus machst.         

*g*    Sathiya


Ergänzung 30.10.
Ich gebe zu, das kann man leicht mißverstehen. Tut mir leid.
Ich gehe mal davon aus, daß sich die Menschen dem angemessenen Stil der Zeit entsprechend kleiden, um sich vor der Witterung zu schützen, um sich wohlzufühlen. Ich meine, Kleidung, die angemessen und schicklich und funktionell ist, ist keine Maskerade für mich.
Wohl aber rüschige Abendkleider oder auch der umwerfend praktische Outdoorjacken-Jeans- und Stiefel-Stil. Oder absichtlich grell und schockierend gewählte Sachen (Lady Gaga und diverse Punks z.B.) oder absichtlich unpassend (Shorts und Sandalen im Winter).
Ich möchte noch einen Punkt in die Wagschale werfen: die Miss-Wahlen.
Die Kandidatinnen erscheinen alle im selben Outfit. Selbes Kleid, selber Bikini, selbes Kostüm... sodaß tatsächlich der Inhalt zählt. Die Ausstrahlung, die Persönlichkeit. (Zugegeben, auch darüber könnte frau sich prima streiten, und das Beispiel hinkt etwas, aber trotzdem.)
Was für mich passend und angemessen ist, muß das für eine andere noch lange nicht sein... deswegen vielen Dank für die Diskussion und die Denkanstöße!
Wie auch immer: seid glücklich. Verwechselt nur nicht das äußere Erscheinungsbild mit den inneren Werten. Auch nicht bei sich selbst. Daß jemand Wert auf sein Äußeres legt, ist nicht verwerflich, es ist gut, aber wenn es zum Lebenszweck wird, dann wird dies problematisch. Das meinte ich mit "müßige Diskussion".
Lg, Sathiya

3 Kommentare:

  1. Pst, nicht aufregen Sathiya - ist nicht gesund.
    (Streichel und Umarmung)
    Im Prinzip wissen das schon alle, aber wenn's eben um manche 'pseudo roten Tuecher' geht ...
    Soll jeder so leben, dass er sich selbst gut im Spiegel (incl. dem des Lebens) anschauen kann und mag: Du wohl - ich auch; viele Andere ebenfalls = es ist absolut nicht so schlimm, wie sich das mitunter liest!

    Liebe Gruesse,
    Gerlinde

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  2. Hallo Sathiya,
    natürlich zählt der Inhalt, ganz klar. Aber vielleicht erst nach den Kleidern. Nicht umsonst heißt es "Kleider machen Leute".
    In der aktuellen "Instyle" ist ein Artikel über eine Frau, die sich einen Tag im superteuren Outfit direkt vom Laufsteg ins reale Leben gewagt hat. Die Reaktionen waren überwiegend negativ. Man fällt auf, aber will das jeden TAg?
    Wer ist schon gerne ein bunter Hund.
    Liebe Grüße
    PEtra

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  3. Kleider sind eine Maske, finde ich, und hab auch einen Post dazu geschrieben. Siehe http://rabenfrau.blogspot.de/2012/10/meine-kleidung-und-ich.html.
    Grüßle
    Ursel

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