Donnerstag, 29. Mai 2014

Löffel-Liste

Was wollte man schon immer tun, ist aber nicht dazu gekommen?
Was würde man alles machen, wenn man wüßte, daß sein Leben in sechs Monaten zuende wäre? Oder nächsten Monat oder schon übermorgen?

Eine Löffel-Liste aufstellen. ;-)
Idee dazu aus dem Film: "The Bucket-List", zu deutsch "Das Beste kommt zum Schluß" mit Jack Nicholson und Morgan Freeman.

Auf meiner Liste stünde:
  • einmal auf Hawai Urlaub machen und auf einer Riesenwelle surfen (nein, ich kann nicht surfen. Das gehört auch zum Plan - inklusive eines schnuckeligen Surflehrers *lach*)
  • einmal in Mumbai auf der Straße tanzen - so Bollywood-mäßig :-) vielleicht treffe ich ja sogar Sharukh Khan??
  • einmal in Japan den Fujiyama besuchen und mit dem Shinkansen fahren (der soll über 400 km/h fahren können, habe ich gelesen)
  • einmal auf dem Tafelberg in Südafrika stehen
  • einmal auf einem Katamaran segeln, egal wo
  • Apnoetauchen lernen
  • einmal mit den Delphinen schwimmen
  • einmal mit einem Eisbrecher durchs Packeis fahren
  • einmal einen Tandemsprung aus 3000 Meter Höhe machen
  • Bogenschießen
  • den Goldenen Herbst in Kanada erleben und mit dem Kanu über den Lake Oregon fahren 
Lauter unvernünftige, aktiongeladene Wünsche, ich weiß... :-)
Und was gäbe es auf eurer Liste zu lesen?

Carpe diem - ;-) Sathiya

Dienstag, 27. Mai 2014

Schulfest-Elternmitwirkungs-Dienstverpflichtung

Diese mail wartete heute in meinem Postfach:
>Liebe Eltern der 3b,
> da die Rückmeldungen auf meine letzte Mail doch recht spärlich waren und da
> alle Kinder in Begleitung eines Erwachsenen auf das Schulfest kommen müssen,
> würde ich vorschlagen, dass die Eltern der Kinder, von denen kein Elternteil
> zum Schulfest kommen kann, mir dies bis Freitag mitteilen. Alle
> anderen Eltern müssen dann damit rechnen, dass sie zum Dienst am
> Getränkestand eingeteilt werden. Wer nicht kann, obwohl er eingeteilt ist,
> sorgt dann bitte selbst für Ersatz.

Ich habe einige Einwände gegen Inhalt und Formulierung. Ich empfinde es darüberhinaus auch als Zumutung, mich auf eine solche Art lotteriemäßig zwangsweise zum Dienst an irgendwelchen "Ständen" zum Schulfest eingeteilt zu sehen, sofern ich nicht einer Melde-Frist nachkomme.

Ich finde es auch leider mehr als befremdlich, dass ein Schul-Fest zur "Pflicht" deklariert wird, und die (fragliche?!) Teilnahmepflicht der Schüler zu einer aktiven Mitwirkungspflicht der Eltern hochstilisiert wird.
Zitat:  ... müssen dann damit rechnen, dass sie zum Dienst am Getränkestand eingeteilt werden. Wer nicht kann, obwohl er eingeteilt ist, sorgt dann bitte selbst für Ersatz.
Ach, und was, wenn nicht? Strafzahlung? Zwang zur "gesellschaftlichen Arbeit" wie in der weiland DDR? RAD? Gulag?

Desweiteren stolperte ich über diesen Absatz aus einer früheren Rundmail:
Zitat:
> Unsere Kinder haben am Schulfest von 15-17.30 Uhr schulpflicht, d.h. sie
> müssen anwesend sein und von Euch beaufsichtigt werden. Sollte es keinem
> Eltern möglich sein, das Kind zu dem Fest zu begleiten, so brauchen die
> Klassenlehrer vorher eine schriftliche Information, wer für das Kind die
> Aufsichtspflicht übernimmt, also z.B. befreundete Eltern aus der Klasse.
Ich bin verwirrt: ist das Fest Unterrichtsbestandteil mit Anwesenheitspflicht, so haben in dieser Zeit wie zu den sonst üblichen Unterrichtsstunden selbstverständlich die Lehrer die Aufsichtspflicht, und Eltern sind entbehrlich. Besteht keine Teilnahmepflicht, müssen die Eltern die Aufsicht übernehmen und entscheiden auch frei, wer wann wie und wohin geht oder ob ihr Kind überhaupt erst zum Fest kommt.

Noch eine kleine Bemerkung zum Ton: bei allem Respekt ist diese mail kein Memo an irgendwelche Untergebenen, sondern eine Rundmail, in welchem um Mithilfe der anderen Eltern gebeten wird. Die Mithilfe und Unterstützung der Eltern ist immer noch freiwillig. Oder täusche ich mich da und mir ist ein ganz besonders wichtiges Memo zur Dienstverpflichtung von Eltern entgangen?

Danach meldete ich mich von diesem Fest ab. ;-)
Was ist das schon für ein Fest, wo Teilnahmepflicht besteht?

Mich hiermit abmeldend - guten Abend! Sathiya

Wetter anderswo

Woran erkennt man einen Briten? Genau - an Regenschirm und Gummistiefeln. ;-)

 (Photo eines witzigen Shirt-Prints)

The Great Britisch Weather: entweder es regnet gerade, hat bis eben geregnet oder wird gleich wieder regnen. Die Schafe tragens mit Fassung. ;-)

Auf einen wunderbaren Sommer - und mögen die Regenschirme geschlossen bleiben! - Sathiya

Sonntag, 25. Mai 2014

Kunst oder Nicht-Kunst

siehe hier: http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Tiere-toeten-fuer-die-Kunst-Proteste-gegen-Schau-_arid,10018060_toid,705.html  (kein Hyperlink)

Es geht um eine Ausstellung einer ukrainischen Künstlerin und Photographin, die romantisch-schaurige Photos von jungen Frauen macht, mit Blumen und Tierchen garniert. Toten Tierchen. Der Stein des Anstoßes: die Tierchen (Wellensittiche, Mäuse, Kaninchen und andere) wurden eigens für das jeweilige Photo getötet. Sanft und mit vorheriger Betäubung, aber dennoch getötet. Zweiter Stein des Anstoßes: die Ausstellung findet in Tuttlingen statt. Ob es daran liegt? Vorangegangene Ausstellungen derselben Kunstwerke in zwei anderen Städten lösten nämlich keine Proteste aus. Es gibt sogar eine Online-Petition, wo der schockierte Leser per Unterschrift seinen Protest ausdrücken kann.
Ich habe die betreffende Ausstellung nicht gesehen. Ich habe dafür vor Jahren die Ausstellung "Körperwelten" gesehen, das war ein ganz anderes Kaliber, und kann die Aufregung der Tuttlinger der toten Tiere wegen nicht so ganz verstehen.

Eine Frage der Tierliebe?
Eine Frage der Moral, des Anstandes, der Sitte?
Eine Frage des Geschmackes?

Ich möchte auf die Frage des Geschmackes eingehen.
Manche Menschen empfinden Photos, auf denen Menschen mit toten Tieren zu einem Kunstwerk arrangiert sind, als geschmacklos. Das ist ihr gutes Recht. Ich sehe aber nicht so ganz den Unterschied zu Photos, auf welchen Jäger mit ihrer Jagdbeute abgebildet sind, oder zu Gemälden, auf welchen Dutzende von toten Hasen, Fasanen und Hirschen vor der gutsherrlichen Entourage liegen, welche jovial ihre Jagderfolg feiert, oder zu Stilleben mit Pfau, Fasan und Hasen, alle tot.
Ja schon, mag man einwenden, aber das eine wenigstens war Kunst der Alten Meister. Mag sein, mag sein. Aber was genau ist der Unterschied zu den Bildern von heute?

Zur Frage der Tierliebe, die bei toten Tieren immer und überall gleich Tierquälerei wittert. Seltsam, daß diese Tierliebe besonders bei niedlichen und süßen Tierchen erinnert wird. Wo sind denn dieselben Tierliebhaber, wenn Speisetiere wie Rinder und Schweine im Akkord getötet und bei lebendigem Leibe zerteilt werden, um ja das Fleisch so billig wie es irgend geht zu produzieren? Oder wo sind sie, wenn Kosmetik- und Pharmafirmen Produkte und Medikamente an genau denselben niedlichen Kaninchen und Mäuschen testen? Wären denn ihre Einwände, die fraglichen Bilder betreffend, ebenso heftig gewesen, wenn die Künstlerin bereits tote Tierchen (beispielsweise als Abfallprodukt der Industrie recyclet) verwendet hätte?

Kunst hat schon immer polarisiert. Man muß die eine oder andere Unterart von Kunst nicht mögen, sollte aber ihr dennoch eine Existenzberechtigung zugestehen.
Ob ich es nun Kunst nenne oder Nicht-Kunst... meine Unterscheidung ist einfach: Kunst ist für mich etwas, was mich mit der Sehnsucht erfüllt, ein besserer Mensch sein zu wollen. Nicht-Kunst bewirkt bestenfalls nichts, schlimmstenfalls das, daß ich mich schon für einen besseren Menschen halte.

Das war: das Wort zum Montag, gesprochen von Sathiya

Samstag, 24. Mai 2014

My evening is your morning 3

Geschichten vom anderen Ende der Welt*.

Wie weit ist es bis dahin? Hmm... mit dem Frachtschiff etwa 35 Tage, habe ich mir sagen lassen. Wird man als Passagier zusammen mit leichtverderblicher Ware wie Bananen und Kokosnüssen verschifft, dauert es 9 Tage weniger. Per Flugzeug etwa 36 Stunden, per Heißluftballon unbekannt, zu Fuß unmöglich, es sei denn, jemand errichtet eine Brücke von Tausenden Kilometer Länge. Per Rakete - hmm, den Umweg über Alpha Centauri mitgerechnet... muß ich noch ausrechnen. ;-)
Enjoy! - Sathiya

* in den Kommentaren

Freitag, 23. Mai 2014

Wahlplakatsloganärgervermeidungsstrategie

von hier: volkerstruebing.wordpress.com/2014/05/10/neulich-in-der-spd-zentrale  (kein Hyperlink)

Nicht ärgern, nur wundern!
Theorem 1: Wie die absurden Slogans auf Wahlplakaten entstehen.
Theorem 2: Was man damit erreichen will/zu können glaubt/ und was wir daraus lernen.

Th. 1:
Brainstorming in den Parteizentralen.
Volker Strübing hat dazu ein Kabarett-Stückchen entworfen, das so gut ist, daß ich Tränen gelacht habe. Zumal ich ja die hiesigen regionalen Plakate der etablierten Parteien vor Augen habe und mich nur zu gut auch noch an die Plakate zur letzten Bundestagswahl erinnere. Alles breitgrinsende Haifische, die von Sardinen gewählt werden wollen.
Die Kurzfassung: Slogans für Wahlplakate müssen her, teuer dürfen sie nicht sein, dafür eingängig, knapp und beeindruckend aber nicht vordergründig nichtssagend. Niemanden soll man darauf festnageln dürfen, es soll alles schön wischiwaschi sein, dafür gut klingen. Richtig klingen. So richtig, daß man auf den Stimmzetteln angekreuzt wird.
Die erste Republik der Welt hat es vorgemacht: Brot und Spiele!
Es ist nichts anderes: Brot und Spiele. Brot für die Welt und Spiele fürs Volk... ist es Zufall, daß die Europawahl in die Zeit des Fußballs fällt? Oder ist es Absicht? Wer für seine Mannschaft fiebert, Sammelkärtchen sammelt, Fußballdevotionalien, Fanartikel besorgt und Punkte zählt, hat keine Kapazität frei, sich auch noch intensiv mit der Europawahl zu befassen, oder wählen zu gehen. Allenfalls wird die Partei/der Kandidat angekreuzt, die/der den wenigsten Wandel, die geringste Änderung verspricht - sprich: alles soll so bleiben, wie es war, und zwar genauso. Was die Wahl an sich zu einer weiteren Farce macht.
Wozu noch einmal EUROPA??

Wegorganisieren, Wegloben und Karriereleiterhochfallhilfestellung für ausgediente, abgehalfterte, verwandte, versippte Staatsdiener aller europäischen Nationen? Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Nationen unter aktiver Mithilfe der Regierungen und Pseudolegitimation durch die Farce einer demokratischen Wahl?

Th. 2:
Isso.

Auf zur Europawahl!
... ich wähle einen Schokoladeneisbecher mit doppelt Sahne, Amarena-Kirschen und Schokosplittern. 
Sathiya

Sonntag, 18. Mai 2014

Attitude vs. Personality

Don’t get confused between my personality & my attitude. 
My personality is who I am, my attitude depends on who you are.

Da habe ich diesen schönen Satz gefunden, er gefiel mir - und siehe da, das Web ist voll davon. Was ihn schon weniger schön aussehen läßt, eher oberflächlich, so wie die Sprüche, die man auf T-Shirts und Frühstücksbrettchen drucken läßt, weil man sie mal toll fand. Aber nichtsdestoweniger, in gewisser Weise, mag ich die Aussage.

Wenn man einen Teil davon umkehrte - beispielsweise in "your attitude depends on how I am" bzw. "your attitude depends on my personality" - so würde das einige bestehenden Probleme  in der zwischenmenschlichen Kommunikation sehr schön erklären.
Etwas weitergedacht ergibt sich die Aussage "your attitude depends on my attitude" und umgekehrt - was den angenehmen Nebeneffekt hat, daß man sich ab sofort 100%ig in Floskeln flüchten kann, und Personality nur noch im Lebenslauf vorkommt. Attitude ist alles! Das ist es, was wir nach außen tragen, was wir herzeigen, Attitude ist das Gesicht, was wir der Welt zeigen! Nicht Personality! Wer braucht das schon? ;-)
Mehr Schein als Sein auf deutsch. Oder ein Lobgesang auf die Bequemlichkeit? Zu Scheinen ist eben doch leichter als zu Sein...

Die Steigerung des Spruches lautet dann wohl so:

 https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEheAe9YP5JiXhvnpEOk5b8zm9ojq7hGAd2_Wp6EwSmUXoD9m2WokBM3QZ3zOzbl-BjZtID0FfEbVb8CUwAW7AbVI3onFUGILKV3E1e30DZbk5aO2xigJimIJ018j1Dbdk0a1ZDFEUz4UOPV/s320/599638_436035646441686_1428227764_n.jpg

Manche haben ganze Schichten von Attitude, und man verbringt Jahre damit, diese eine nach der anderen abzuziehen auf der Suche nach Personality, und am Ende bleibt so gut wie nichts übrig. (das erinnert mich an meine Methode Rosenkohl zu putzen. Am Ende bleibt nur ein erbsengroßes Kügelchen übrig. Aber ich mag ja sowieso keinen Rosenkohl. ;-) ) Doch am Ende kann ich wohl nur nicht mit deren Personality umgehen? :-)

Das war das Wort zum Sonntag, gesprochen von Sathiya

Freitag, 16. Mai 2014

Einen Wunsch frei

Wenn Ihr einen Wunsch bei einer allmächtigen Fee oder einem allmächtigen Gott freihättet, egal was es wäre - was würdet Ihr Euch wünschen?

Idee und Frage übernommen von hier: http://www.hoheluft-magazin.de/wp-content/uploads/2014/05/titelgeschichte.pdf (kein Hyperlink, Text von da)

Stellen wir uns vor, die Wunschfee kommt auf
die Erde. Sie besucht alle sieben Milliarden
Menschen, und alle dürfen einen Wunsch
äußern. Sofern er logisch konsistent ist, wird
die Fee diesen Wunsch erfüllen. Sie hat
übernatürliche Kräfte, die Grenzen der Physik
gelten nicht für sie. Welchen Wunsch wird sie
am häufigsten hören?
Nachdenklich, Sathiya

Samstag, 10. Mai 2014

Isso

Ich nominiere das Wort "ISSO" zum neuen Wort des Jahres. Isso.

Herkunft und Etymologie:
Das Wort ISSO scheint aus dem indogermanischen Sprachgebiet zu kommen, mit leichten Anklängen ans Ugrische und Georgische, auch können Einflüsse afrikanischer und arabischer Sprachen nicht ganz ausgeschlossen werden. Es könnte auch eine Wortschöpfung skatologischen und alkoholischen Ursprunges sein - darüber streiten sich die Gelehrten noch. Umgangssprachlich betrachtet könnte man es leicht als Lautverschiebung der bekräftigenden Floskel "das ist eben so" ansehen = "isso".

Bedeutung:
Es wird meistenteils im Sinn von "Amen", "Howgh, ich habe gesprochen" und "ich habe recht, weil ich recht habe" verwendet, überwiegend um einen dargestellten Sachverhalt mit besonderem Nachdruck zu exklusiver Realität und herausgehobener Existenzberechtigung zu verhelfen. Im Sinne der Betonung der Alternativlosigkeit und des Herausstreichens der gehobenen Wahrheit eines Satzes/einer Bemerkung/einer Behauptung genießt es ganz besondere Beliebtheit.

Verwendung:
Überwiegend aus dem Munde weiblicher Pädagoginnen erfährt ein mit diesem stilistischen Ausrufezeichen versehener Satz eine erfreuliche Aufwertung von 100 Prozent, was noch erfreulichererweise den schlagenden Beweis für jede beliebige damit verbundene Behauptung überflüssig macht, da der Satz per Definition sowieso gilt, dank "isso". Auch Politiker, Moderatoren und andere Medienvertreter haben diese geniale Wortschöpfung schon für sich entdeckt, und verwenden sie zunehmend.

Aussichten/Entwicklung:
Das Wort erfreut sich bei Jung (weiblich) und Alt (weiblich) erstaunlicher Beliebtheit, da es einen von jeglichem Beweis entbindet - die bloße Behauptung plus "isso" genügt. Bei Männern ist die Verwendung desselben noch etwas eingeschränkt, aber wir sind zuversichtlich, daß sich die Geschlechter dahingehend angleichen, wie sie es auch mit anderen weitverbreiteten Wörtern (Sch****, fi****, ko****, vö**** usw. usf.) getan haben, die schlagend effektive Verwendung in jeder Lebenslage spricht eben für sich.  Man vermutet, daß es nur eine Frage der Zeit sein wird, bis "isso" salonfähig wird, in den Deutschen Duden aufgenommen und in Deutschkursen gelehrt wird. Isso.

Alternative Formulierungen:
"alternativlos"
"das ist einfach so"
"das haben wir schon immer so gemacht/gedacht/getan"
"wage es ja nicht nach dem Sinn zu fragen"
"ich habe jetzt wirklich keine Lust/Zeit/ausreichenden IQ, das zu erklären"
"basta"

Beispiel gefällig? 
Frage: Hmm, eine Frage hätte ich. Warum schreibst du so einen Quatsch, da hat doch weder Hand noch Fuß, noch ist es ugrisch oder georgisch oder meinetwegen klingonisch?! 
Antwort: Ääähm... Isso.

Hach, ich liiiebe es!! :-) Sathiya

Das war: Satire am Freitagabend. 
Prost und kommt gut ins Wochenende!! (jedenfalls die, die noch nicht drin sind. Alle anderen - schöne Zeit!! (•❤◡❤•)

Samstag, 3. Mai 2014

Fluch des Tuns

Immer etwas zu tun haben, etwas leisten, die Zeit sinnvoll verbringen und nutzen, keine Zeit verschwenden, sich mit etwas nützlichem beschäftigen, produktiv sein, mit seinen Händen etwas erschaffen, etwas bauen, konsumieren, etwas verarbeiten, irgendwas nützliches verbloggen - das Tun scheint einer der Hauptwerte der modernen Zeit zu sein.
Wir tun etwas für unsere Bildung, unsere Gesundheit, die Figur, für die Familie, für die Gesellschaft. Wir tun etwas für unsere Zukunft. Wir machen und wir tun den ganzen Tag... und selbst wenn wir uns ausruhen, den Abend genießen, tun wir noch etwas: wir tun was für unsere Unterhaltung, wir planen den nächsten Tag, wir tun eventuell noch was für unsere Fitness oder unser Sexualleben, für unseren Genuß oder den Haushalt.
Nur ganz selten tun wir nichts. So richtig nichts.
Und das, obwohl wir seit Jahrzehnten immer mehr Haushaltgeräte und Supermärkte haben, kaum mehr zu Fuß gehen und eigentlich massenhaft Zeit fürs Nichtstun haben sollten. trotzdem haben wir diese Zeit nicht - wir vergeuden sie mit Tun oder mit der Illusion von Tun. Es ist wie ein Fluch: das Tun läßt uns nicht los.

Was ist "TUN"?
Wir definieren uns über unser Tun und leiten die Höhe unseres gesellschaftlichen Wertes/Ranges davon ab. Je mehr einer tut, desto wertvoller ist er. Nicht unbedingt nur für sich selbst, sondern auch für die Gesellschaft. (an dieser Stelle müßte eigentlich zwingend eine Definition des Wortes Gesellschaft stehen, aber ich habe gerade keinen Nerv dazu. "Gesellschaft" verwende ich freiweg im allgemein gebräuchlichen Sinne)
Kindern wird schon im frühesten Alter der Sinn nutzvoller Freizeitbeschäftigung nahegebracht, im Schulalter schon haben sie einen wohlgefüllten Terminkalender, der locker mit dem eines Managers mithalten kann, um ja keine Zeit fürs Nichtstun übrigzuhaben. Freie Minuten werden mit Tun ausgefüllt, Nichtstun wird nicht zugelassen.
Und man fühlt sich auch gleich viel besser und wertvoller, wenn man viel getan hat. Oder gefühlt viel getan hat. Oder überhaupt etwas getan hat. Je mehr desto besser, aber selbst wenn es nicht viel ist, Hauptsache mehr als nichts. Denn nichts tun ist böse.

Nichtstun wird mit Faulheit, Müßiggang, Nichtwollen und Nichtkönnen gleichgesetzt, zumindest in den unteren und mittleren Schichten der Gesellschaft. In den höheren Schichten wiederum ist es ein Zeichen von Reichtum und purer Luxus, nichts gesellschaftsrelevantes tun zu müssen, sondern sein Tun allein nach persönlicher Lust und Laune ausrichten zu können. Oder eben auch mal nichts zu tun.
(Daß auch gewisse Schichten der Bevölkerung mit voller Absicht nichts tun, weil sie der Überzeugung sind, anderer täten schon genug und deren Tun würde für sie mitzählen, ist ein weiterer Punkt, den ich jetzt einfach undiskutiert so stehen lasse.)

Aber warum müssen wir ständig, den ganzen Tag lang etwas tun? Warum verspüren wir (nun gut, nicht alle, aber ziemlich viele) den Drang danach, unsere Zeit mit etwas sinnvollem und nützlichen zu füllen und andere ebenfalls dazu anzuhalten? Warum haben wir eine solch starke Abneigung gegen das Nichtstun und die Nichtstuer?

Ich sage euch: das ist der Fluch. Der Fluch des Tuns. Und der wird uns noch ganz gehörig zu schaffen machen. Spätestens wenn die ganze Erde von den Früchten unseres Tuns zugemüllt ist, man kein freies Plätzchen mehr findet, um noch etwas getanes hinzustellen, dann wird ein Umdenken stattfinden. Doch warum so lange warten? Ich biete ab sofort einen Kurs in kreativem Nichtstun an, damit jeder etwas für sein Nichtstun - ähm - tun kann. Jawohl. ;-)

Carpe diem -  【ツ】 Sathiya