Freitag, 26. Oktober 2012

Textiler Eigensinn vs. emanzipierte Frauen

Denkanstoß oder wozu das Web einen treiben kann
von hier:    http://cat-und-kascha-rote-tupfen.blogspot.de/2012/10/mehr-textiler-eigensinn-bitte.html
und hier:    http://www.mamamachtsachen.de/2012/10/05/angemessen/

Ich habe einen Kommentar dazu verfaßt, ihn lange angestarrt - und wieder aus dem Kommentarfeld entfernt. Blogger-Etikette. Ich verstoße ganz sicher dagegen... das weiß ich, aber ...
Und da ich keine Lust hatte, mich zu verbiegen, nur damit sich niemand beleidigt oder angesprochen fühlt, oder weil jemandem was über die Leber gelaufen ist, und ich auch keinen Nerv hatte, ausgesprochen diplomatisch zu sein.
Der anstößige Kommentar:
Ich bin auch nicht sicher, wie ich das finden soll - denn über dieses Thema habe ich mir, zugegebenermaßen, noch nie Gedanken gemacht. Es scheint aber wieder einmal einen Nerv getroffen zu haben. Erstaunlich. Ich wundere mich. So viele souveräne Frauen, mit Beruf, Familie und Blog, Hobbies, und die sich trotzdem so unsicher fühlen.
Bei allem Respekt - ist es nicht Jammern auf hohem Niveau?
Was, ihr lieben Mädels, würdet ihr denn machen, wenn ihr nicht die Freiheit hättet, euch zu kleiden, wie ihr es tut, sondern bei der Kleiderwahl strikten gesellschaftlichen Zwängen unterworfen wärt? Nur Rock tragen dürftet, mit eingeschränkter Stoffarbe, dazu Kopftuch, am Ende gar noch Schleier? Oder wie es eine Schreiberin ausdrückte - nur die Wahl zwischen Korsett tragen und "skandalös" hättet?
Mir kommt dies so oberflächlich vor und so, als ob kaum eine über genügend Selbstvertrauen verfügt, sich so zu kleiden, wie sie es wünscht - ohne sich selbst dafür und andere deswegen zu verurteilen. Wobei egal ist, ob die eine Outdoorjacken und die andere Kleider bevorzugt. Das ist halt Geschmackssache und danach und dafür sollte frau eine andere nicht be- und verurteilen. Oder doch?!
Steht zu euch und zu dem, was ihr gern anzieht. Egal was. Der  I n h a l t  des Kleides, der Jeans, der Outdoorjacke, des Rockes, der Highheels ist es doch, der zählt... und nicht das Äußere.
In diesem Sinne - und vorbeugend entschuldige ich mich bei allen, die sich angesprochen fühlen, für meine Worte,
Sathiya

Leicht fassungslos über mich selbst - erfolgreich und effektiv eingeschüchtert von den Gutmenschen und ihrem Manifest - habe ich meinen längeren Kommentar zu einem lesbaren Etwas verstümmelt, was auch die empfindlichste Leserin vertragen dürfte. Mit dem Gedanken - ach, löschen kann ich es ja immer noch.

veröffentlicht bei cat-und-kascha

Ein lautes Ächzen von mir gebend und mich fragend, wieso ich auf so einen Schmarrn soviel Zeit verschwende, - - - trotzdem. :-)

Genießt das Leben, 
in Outdoorjacken und Abendkleid, 
in Jeans und Blümchenrock, 
kleinkariert und großgeblümt, 
gestreift und gewürfelt, 
in gedecktem uni und papageienbunt, 
in Samt und Seide, 
in Walk und Drillich, 
lang und kurz, 
elegant und praktisch, 
grau und knallrot...              DER INHALT ZÄHLT.  Und was du daraus machst.         

*g*    Sathiya


Ergänzung 30.10.
Ich gebe zu, das kann man leicht mißverstehen. Tut mir leid.
Ich gehe mal davon aus, daß sich die Menschen dem angemessenen Stil der Zeit entsprechend kleiden, um sich vor der Witterung zu schützen, um sich wohlzufühlen. Ich meine, Kleidung, die angemessen und schicklich und funktionell ist, ist keine Maskerade für mich.
Wohl aber rüschige Abendkleider oder auch der umwerfend praktische Outdoorjacken-Jeans- und Stiefel-Stil. Oder absichtlich grell und schockierend gewählte Sachen (Lady Gaga und diverse Punks z.B.) oder absichtlich unpassend (Shorts und Sandalen im Winter).
Ich möchte noch einen Punkt in die Wagschale werfen: die Miss-Wahlen.
Die Kandidatinnen erscheinen alle im selben Outfit. Selbes Kleid, selber Bikini, selbes Kostüm... sodaß tatsächlich der Inhalt zählt. Die Ausstrahlung, die Persönlichkeit. (Zugegeben, auch darüber könnte frau sich prima streiten, und das Beispiel hinkt etwas, aber trotzdem.)
Was für mich passend und angemessen ist, muß das für eine andere noch lange nicht sein... deswegen vielen Dank für die Diskussion und die Denkanstöße!
Wie auch immer: seid glücklich. Verwechselt nur nicht das äußere Erscheinungsbild mit den inneren Werten. Auch nicht bei sich selbst. Daß jemand Wert auf sein Äußeres legt, ist nicht verwerflich, es ist gut, aber wenn es zum Lebenszweck wird, dann wird dies problematisch. Das meinte ich mit "müßige Diskussion".
Lg, Sathiya

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Online-Shop - Seid fair zu D***

Ein letzter Beitrag zum leidigen Thema D*** - Products with love

Nach 10 Tagen Urlaub mit "ohne Internet" komme ich zurück und sehe bei D*** als erstes ein nettes Pop-up-Fensterchen mit neuen AGB. Denen man bitte zustimmen möge. Gleich. Später geht auch noch, aber gleich ist besser. Lesen kann man ja später noch...

Ich bekam keine Mail mit den neuen AGB - wie von D*** versprochen (das habe ich im Forum lesen dürfen - jeder Kunde bekäme eine Mail), weder auf deutsch noch französisch oder in sonsteiner Sprache. Nur das permanent aufploppende Fensterchen.
Die alten AGB haben mir schon nicht sonderlich gefallen, aber ich war damit einverstanden. Einige Klauseln waren "naja", mit anderen konnte ich leben. War okay. Aber! Jetzt!
Nun sieht es für mich so aus, als ob ein Karusselbetreiber während voller Fahrt plötzlich die Bedingungen (zu seinen Gunsten) ändert und allen Mitfahrenden nur die Möglichkeit bietet, diesen entweder sofort zuzustimmen oder in hohem Bogen rauszufliegen - weil die Gondel abgekoppelt wird. Keine sehr faire Vorstellung!
Am unangenehmsten fällt mir die Klausel mit den Bild- und Textrechten auf - die unwiderruflich und auch über das Ende der Mitgliedschaft unentgeltlich gewährt werden, D. sich alle Rechte vorbehält, das ganze nach Belieben unterlizensieren kann (was immer das bedeutet?!) und das Mitglied in die Röhre guckt, buchstäblich.
(Oh, bei f***b*** gibt es auch einen ähnlichen Passus - weswegen ich dort kein Mitglied bin. Oh - zweites oh - und wenn das neuerdings allgemein so üblich sein sollte und sich keiner was böses dabei denken oder anderen was böses unterstellen sollte - mir egal. Ich mag das nicht und will das nicht und basta.)
(eingerückte Texte aus den AGB von D***, dort nachzulesen   http://de.dawanda.com/page/terms  )

XI. Nutzungsrechte
1. Das Mitglied räumt D*** die zur Durchführung des Vertrages erforderlichen Rechte an den von ihm auf der Online-Plattform eingestellten Inhalten ein. Dies umfasst insbesondere das Recht, die vom Mitglied eingestellten Inhalte zur vertragsgemäßen Erbringung ihrer Dienstleistungen zu vervielfältigen, zu verbreiten, öffentlich zugänglich zu machen oder zu bearbeiten. D*** ist insbesondere berechtigt, vom Nutzer eingestellte Inhalte auch über die Beendigung der Mitgliedschaft hinaus zu vervielfältigen, zu verbreiten und öffentlich zugänglich zu machen.
2. Weitergehend räumt das Mitglied D*** das Recht ein, die von ihm eingestellten Inhalte in der Werbung für die Online-Plattform oder einzelne Angebote zu verwenden), insbesondere für Werbung im Internet (insbesondere Affiliate-Werbung, e-Cards u. ä.), in der Printwerbung und/oder TV-Werbespots. DaWanda ist insbesondere berechtigt, Inhalte des Mitglieds zu diesem Zweck zu vervielfältigen, zu verbreiten, öffentlich zugänglich zu machen, zu bearbeiten, zu senden und/oder Sendungen oder öffentliche Zugänglichmachungen wiederzugeben (§ 22 Urheberrechtsgesetz, UrhG)
3. Die gemäß Ziffern 1 und 2 eingeräumten Rechte werden D*** als einfaches, zeitlich und räumlich unbefristetes Nutzungsrecht eingeräumt. Die gemäß Ziffern 1 und 2 eingeräumten Rechte können von D*** auf Dritte übertragen und unterlizenziert werden. D*** schuldet hierfür keine gesonderte Vergütung.

Das gilt übrigens auch für Profilbilder. Also auch für Kunden!!!

Die Begründung von D***  dazu ist geradezu lächerlich. Ach Gottchen, das Love-Book soll noch weiter verteilt werden dürfen...!   (- im Forum nachzulesen. Und es folgte, was folgen mußte: ein empörter hundertstimmiger Aufschrei. Menschenskinder, das hätte sich die D***-Crew doch denken können...!!!)

O Entschuldigung, ich vergaß. "Seid fair zu D***!" - neue AGB. Steht dort wortwörtlich drin.
Das finde ich geradezu seltsam. Was wohl die Kunden davon halten? Diese AGB müssen sie ja ebenfalls akzeptieren...

Ach, und dies hier "gefällt" mir auch:
XV. Änderung der AGB
D*** behält sich das Recht vor, jederzeit diese AGB zu ändern und die Nutzung der Online-Plattform neuen oder weiteren Vertragsbedingungen zu unterwerfen. Änderungen bzw. weitere Bedingungen werden Ihnen mitgeteilt und erlangen Wirkung, sobald sie akzeptiert wurden. Für den Fall, dass Sie die Änderungen nicht akzeptieren, kann D*** das Nutzungsverhältnis kündigen.

Zack, neue Bedingungen. Ach, wir fahren gerade einen Looping?! Na dann, erst recht schnell bestätigen, sonst fliegst du erst recht raus... Nach Lust und Laune.
Na, immerhin ist das vertrauliche "Du" weg.
D*** wird anscheinend erwachsen und fährt die rotlackierten Krallen aus.

Ich finde es leicht frech, was da veranstaltet wird. D*** ist sich nur zu sehr bewußt, daß sich derzeit keine ernstzunehmende Alternative bietet - für die kleinen Shop-Betreiber nicht und für die Großen auch nicht.
Friß oder stirb, wie es so schön heißt.
Als Verkäuferin bietet D*** für mich nichts passendes mehr - und nun als Kundin ebenfalls nicht. Nicht mehr. Schade. Nun, es gibt andere Wege, andere Arten, andere Weisen... andere Shops, andere Plattformen. :-)

Kopfschüttelnd, Sathiya

Nachtrag 26.10.: eine mögliche Erklärung, wieso es in den letzten Monaten bei D*** so hakt und wackelt.
http://www.gruenderszene.de/news/dawanda-entlassungen

Nachtrag 28.10.: http://www.vzbv.de/8981.htm  (kein Hyperlink)

Verbraucherzentrale klagt gegen F***b***, Gericht erklärt F***b***-AGB für rechtswidrig - Nutzerinhalte betreffend. (Text von obiger Adresse)

Weiterhin urteilte das Gericht, Facebook dürfe sich in seinen Allgemeinen Geschäftsbedingungen nicht ein umfassendes weltweites und kostenloses Nutzungsrecht an Inhalten einräumen lassen, die Facebook-Mitglieder in ihr Profil einstellen. Vielmehr bleiben die Mitglieder Urheber ihrer selbst komponierten Musiktitel oder eigenen Bilder. Facebook darf diese Werke nur nach Zustimmung der Nutzer verwenden.
Rechtswidrig ist nach Auffassung der Richter ferner die Einwilligungserklärung, mit der die Nutzer der Datenverarbeitung zu Werbezwecken zustimmen. Zudem muss Facebook sicherstellen, dass es über Änderungen der Nutzungsbedingungen und Datenschutzbestimmungen rechtzeitig informiert.
Na, dann zieh dich mal warm an, D***, ich meine, pardon, ziehen SIE sich bitte warm an. 
Ich kann mir nicht vorstellen, daß dies alle Mitglieder und Shop-Besitzer so sang- und klanglos, so wortlos schlucken. Die Wettbewerbszentrale und die Verbraucherschützer werden schon noch darauf aufmerksam.  Und dann? Ohne Verkäufer - gibt es auch kein D***. Ganz einfach.  Es wird auch mit ganz viel Liebe geklagt, selbstredend. :-)) aber nicht von mir. Ich sitze nur noch auf der Reservebank und schau mir das Spiel an...

Nachtrag 4.11. Text aus dem Forum. Fremdmeinung. Blau hervorgehobenes verdient noch gesondertes Nachdenken.
Also ich denke, man kann das ganze hier als Shopping-Plattform ertragen, wenn man sich den ganzen schlonzigen Overhead wegdenkt und sein Ding macht.
Hab mich in den letzten Tagen auch bös geärgert
- über Feedback - Mail aus Textbausteinen zusammengezimmert. Ja, ich werde trotzdem und erst recht jetzt immer und möglichst jeden Tag bei den auftretenden Problemchen ans Feedback schreiben. Das muß einfach sein.
- über das LoveMag, das mit 4,30 Euro und 3,30 Porto schlicht übertrieben zu teuer ist, dafür, das man drei dünne Leitartikel bekommt und einen Haufen Werbung durchlesen darf. (Ich habe es geschenkt bekommen, von einer Botschafterin. ;) )
- über DIY- Tipps, die nur zur Volksverdummung beitragen. Wenn DIY, dann bitte richtig und als authentischen Lebensstil. Nicht nur son bißchen Tingeltangel um seine modischen Spleens zu pflegen und sich Content für seinen (Werbe)Blog zu beschaffen..
- Über dieses hierachische System, mit dem Shopinhaber in den DaWanda-Himmel gehoben werden und andere kippen halt hinten runter. Damit meine ich die Bestseller, die Auswahl in Newsletter und Themenwelten und die Option, gefragt zu werden, ob man im Lovemag eine bezahlte Anzeige schalten möchte. Bitte nicht falsch verstehen, an einigen Ecken bin ich selber drin, ich finds trotzdem nicht gut. Ein demokratischer, direkter Zugang zu allen Shops und Artikeln direkt von der Startseite wäre in meinen Augen fairer.
Gut, die Kategorien sind oben gelistet, das ist ok und das MUSS auch so bleiben. Schade, das die Dawandastischen Produkte nicht mehr da sind, das fand ich ein gelungenes Konzept.
Stattdessen sind jetzt von Journalisten und Bloggern beworbene Produkte auf der Startseite. Toll, das geht genau wieder in diese Richtung. Echtes Kunsthandwerk kommt so nicht mehr zum Zuge, nur noch die auf die Schnelle konsumierte witzige Idee.
So, gibt noch mehr, worüber ich mich zur Zeit ärgere, nicht zu letzt das ewige Gelahme, aber das wird sonst zu lang zum durchlesen.
Trotzdem gibt es hier ganz viele Shops, die jenseits des DaWanda-Himmels erfolgreich sind, manchmal stolpere ich über so einen, der schon Tausende Produkte verkauft hat und von dem ich noch nie was in der DaWanda - Werbung gelesen habe und das gibt mir Mut, das man es hier auch so schaffen kann.
Zu ebay: ich mags und ich hab dort einen Shop. Es ist hart aber ehrlich, vielleicht etwas schmutzig aber vor allem ist dort die Chancengleichheit größer.
B*** 03.11.2012
Soll ich oder soll ich nicht? Noch ein Versuch oder nicht? ... wenn ich das wüßte...! Weiteres Überlegen und Abwägen. Nächstes Jahr ist auch noch ein Jahr. :-)
 - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Edit 13.11. Oops, BAD GATEWAY, ERROR 501, ERROR 503 usw. das Forum ist voll davon, die Wogen der Empörung schlagen hoch, alle sind maximal angenervt. Ein effektives Arbeiten scheint nicht gut möglich, wenn ständig die Technik streikt. Meine Idee zur De-Eskalation:
Schon mal jemand darüber nachgedacht, ein OOPS-Kissen anzubieten? Gestickt, individualisierbar, Anzahl der "o"´s frei wählbar, weitere verfügbare Schriftzüge BAD GATEWAY, ERROR 502 bis 505 ...  für 59 Euro pro Kissen, 10% davon zugunsten der Charity-Aktion "Helft der armen W.". (Zynismus aus).
Oder jede näht ein Herzkissen mit einem herzlichen OOPS darauf und schickt es nach Berlin...
Nicht verkaufte Kissen können auch privat genutzt werden, zum Wutabbau.
Lg, Sathiya

Samstag, 13. Oktober 2012

Blog-Implosion

Mein Blog ist gestern spätabends implodiert... und auf einmal war alles weg. Ich habe schwer geschuftet, um ihn wieder halbwegs in die alte Form zu bringen, aber einiges ist weg und bleibt weg. Alle meine zwei Leser, zum Beispiel  :-) ... die Statistiken, und der letzte Kommentar ist auch im Blogspot-Nirvana verschwunden.
Wenn jemand einen Tip für mich hat, wie ich das Unglück wieder beheben kann, gern, immer her damit. Ich wäre sehr dankbar.
Und als hätte ich es geahnt, habe ich vormittags noch eine Sicherungskopie gemacht.

Soll mir das mysteriöse Verschwinden des Blogs (er war wirklich WEG, und ich habe ihn nicht gelöscht) vielleicht irgendetwas sagen?
Wie - reiß deine Klappe nicht so weit auf, sonst verschwindet nächstens noch was ganz anderes?!
Oder - mach dir gefälligst mal Gedanken über deinen Ton ...
Oder - wieso bist du dir so sicher, daß deine Gedanken überhaupt jemanden interessieren?
Oder - naja, da hat die Welt ja keinen so großen Verlust erlitten...!!!
Oder - ah ja, verliebt in den Klang der eigenen Stimme - deswegen: Stopschuß knapp vor den Bug. Mach mal eine Pause!
Ehrlich, solche Gedanken hatte ich... ich bin ja auch nur ein Mensch.

Deswegen - erst mal eine Blog-Pause. Auf allen Kanälen.
Selbstbesinnung. Transzendenz.

Live life to the fullest, Sathiya

Freitag, 12. Oktober 2012

Anonyme Kommentare

Zum Thema Umgang mit anonymen Kommentaren habe ich dies im Kommentarfeld eines Blogs gefunden:
Kommentare
Ich bin für freie Meinungsäußerungen und kann auch mit Kritik gut umgehen. Ich mag jedoch keine anonymen Kommentare, vor allem wenn diese keinen konstruktiven Inhalt haben. Daher behalte ich mir vor, anonyme Kommentare in meinem Blog unveröffentlicht zu löschen.
Cool, nicht?
Und nun darf geraten werden, ob ein Mann oder eine Frau diese vernünftigen Zeilen verfaßt hat.

Dialog - eine Übereinkunft. Was ich erwarte - als Blogautor, Kommentator und Leser.

Was genau erwarte ich?
Wer kommentiert, oder sonstwie etwas zu sagen hat, sollte sich höflicherweise vorstellen. Name, Geschlecht wenn´s geht, Herkunft (Stadt, Land), persönlicher Hintergrund (Bildung, Beruf, Tätigkeit, Hobbies), Alter wäre manchmal auch ganz interessant, Adresse (email ausreichend, oder wenn vorhanden Website/Blog).

Warum das alles? Bin ich jetzt der Bundesnachrichtendienst :-)) ?!
Aus Interesse, um die Persönlichkeit hinter den Worten sehen, um die Worte selbst besser einschätzen zu können.

Ja, soweit verstanden. Aber wieso noch mal?
Ich finde, jede Äußerung muß im Kontext betrachtet werden, der Zusammenhang ist wichtig - es gibt keine Worte, die eben so für sich stehen. Außer universelle Worte wie Äußerungen Mutter Theresas oder Mahatma Gandhis oder Martin Luther Kings... (und sogar darüber kann sich prächtig gestritten werden).

Bemerkungen, anonym abgegeben und ohne sich zumindest mit Namen vorzustellen, haben etwas leicht feiges an sich. Jemand hat eine Meinung, äußert sie öffentlich - und steht dann nicht dazu, kein Name ist angegeben, kein nichts, wo frau/man mal nachsehen könnte, wer genau die Person hinter den Worten ist bzw. wie sie sich online darstellt.
Ansonsten hat das was von "ich schrei mal laut SCH... in der Kirche und tauche dann in der Masse unter", es ist kindisch, unerwachsen und unreif.

Puuh... aber...
Ich vertrage ein und denselben Satz von verschiedenen Personen völlig unterschiedlich, da ich ihn immer der Person entsprechend interpretiere - ihn in den größeren Kontext setze und entsprechend bewerte:  emotional, rational, intellektuell. Dazu kommt noch meine eigene momentane Befindlichkeit :-), verständlicherweise.
Bei Kommentaren zum Blog versuche ich das, großzügig und großherzig zu sehen - da ich meist keine Möglichkeit habe, den Menschen hinter den Worten zu sehen, und gern das Profil aufrufe, um zu sehen, mit wem ich es zu tun habe. Das ist machmal ganz schön erhellend... gelegentlich auch ernüchternd, oder (selten, zum Glück) auch schockierend. Aber wenn da gar nix ist...??

Und wenn jemand keinen Blog oder Profil hat, was dann?
Wer gern kommentiert, aber aus welchen Gründen auch immer, selbst keine aktive Web-Präsenz hat, hat nach diesem Beitrag echt ein Problem... :-))
Tja, ich weiß auch nicht so recht... aber dafür steht in meinem Blog groß und breit meine email-Adresse. Bemerkungen können und dürfen jederzeit an mich gerichtet werden oder sich kurz vorgestellt werden. Kann, aber muß nicht.

Und der langen Rede kurzer Sinn... :-)
Ich lese gern Kommentare. Auch kritische oder welche, die meine Beiträge in der Luft zerreißen. Solange der Ton gewahrt bleibt - und ich eine Adresse habe... an die ich mich mit meiner Beschwerde *g* wenden kann oder wo ich eventuell auch nachsehen kann, was ihr/ihm über die Leber gelaufen ist.

Deswegen: bitte, bitte, hier bei mir kann gern kommentiert werden, oft und viel und lange, mit einer klitzkleinen Einschränkung: ich möchte wissen, mit wem ich es zu tun habe. Name, Adresse, irgendwas.
Das wäre schön... :-)))))))

Danke für´s Lesen - beste Grüße, Sathiya

PS: Ich entschuldige mich dafür, sollte ich jemandem unabsichtlich zu nahe oder auf die Füße getreten sein. Hinweise auf Webpräsenzen und Email-Adressen, an die ich meine förmliche Entschuldigung richten kann, nehme ich gern entgegen. Have fun! Sathiya

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Schattierungen

Es geht um dieses Buch:  Shades of Grey - Geheimes Verlangen  von E.L.James
http://www.amazon.de/Shades-Grey-Geheimes-Verlangen-Roman/dp/3442478952/ref=pd_rhf_se_p_t_1

und den unglaublichen Hype, den es gerade erlebt.
Frau muß aufpassen, nicht als rückständig und prüde angesehen zu werden, so sie das Buch nicht hat, nicht liest und es nicht toll findet.
Lustvoll gruslig, sexuell anregend, literarisch abregend, inszenierte 0815-Lust, etwas Keller- und Bondage-Phantasien, verbunden mit westlicher Mentalität entsprungener Sündenangst, obszönem Schockeffekt über "Ooops, darüber spricht man doch nicht" und prüder Vorstadtfrauenvorstellung von erfüllter Liebe, dazu die ewige Geschichte aller Liebesromane - Rapunzel reloaded. Aber von moderner heftiger Sexualität, die sich selbst mit Liebe verwechselt.
Selten haben sich die Geister so geschieden - es herrscht ein wahrer Glaubenskrieg (dieser fing ja schon mit den unsäglichen "Feuchtgebieten" an), und jeder, die das Buch ablehnt, wird Prüderie, Rückständigkeit und mangelndes Interesse an der Stellung der Frau in der Gesellschaft (nein, ich meine nicht die Stellung beim Sex, herrgottnochmal *g*) vorgeworfen. Und jede, die es gutfindet, findet sich mit denselben Vorwürfen konfroniert - sie hätte ja keine Ahnung, sei ein dümmliches Mauerblümchen, mit der sexuellen Erfahrung einer Nonne. Eine Gratwanderung.
Ich lehne dieses Buch und weitere solcher Bücher ab, rundheraus und schlichtweg.

Meiner Meinung nach ist nichts von Liebe weiter entfernt als Sex. Egal wie konstruiert, wie ausgefeilt die Techniken, wie minutiös und skandalös beschrieben. Alles, was es über Sex und Liebe zu sagen gibt, hat Paulo Coelho mit seinen vergleichsweise feinfühligen 11 Minuten getan.
Menschen, die Sex mit Liebe verwechseln, haben mein tiefstes Mitgefühl. Und zu glauben, daß frau/man Liebe erlangen oder produzieren oder provozieren könne, indem frau/man mit dem anderen Geschlecht (meinetwegen auch mit dem gleichen, :-)  mir egal) Sex hat, ist vollends daneben.

Alle Erotik lebt von der Phantasie, vom Verzicht, vom Verlangen - deswegen ist nichts unerotischer als ein Porno, in dem mit stromlinienförmigen enthaarten Geschlechtsteilen geglänzt wird (...!), oder ein Buch, in dem ich völlig unerwartet über eine Szene stolpere, die an Eindeutigkeit und Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt.
Ich bin alles andere als prüde und habe mein gerüttelt Maß an Experimenten der einen oder anderen Art erlebt - war aber nie so naiv zu glauben, daß das eine mit dem anderen was zu tun hätte.
Ich frage mich, wie eine Frau ein solches Buch gutfinden und es auch noch anderen Frauen zur Lektüre empfehlen kann? Da muß doch etwas ganz gewaltig schieflaufen in den Köpfen und Schlafzimmern ...

Das Beste daran sind überhaupt die Kundenrezensionen, die ich alle gelesen habe - da scheiden sich die Geister tatsächlich so deutlich, wie ich es selten sah... lesenswert, besonders die kritischen. Viel Vergnügen!

Nicht immer alles so ernst nehmen, have fun, Sathiya

Dienstag, 9. Oktober 2012

Herzkissen für Mamma

Dies ist ein Beitrag vom Blog "Nähprojekte".

Mein nächstes Nähprojekt sind Herzkissen für brustkrebserkrankte Frauen.
Über diese Seite wurde ich darauf aufmerksam.
http://herzkissenaktionwiesbaden.blogspot.de/   
(kein Hyperlink, Text von da, Logo von der dänischen Website)

Das Herzkissenprojekt wurde in den USA am "Erlanger Breast Resource Center" entdeckt und von der dänischen Krankenschwester Nancy Friis-Jensen über Dänemark nach Europa gebracht. Weitere Infos auf   http://www.heartpillow.dk/.

Frauen nähen für Frauen aus dem eigenen Stofffundus und aus Spendenmaterial unentgeltlich Kissen für erkrankte Frauen und verteilen diese in Krankenhäuser und Brustkrebszentren. Das Kissen wurde entwickelt um Schmerzen und Spannungen durch den chirurgischen Eingriff abzubauen, sowie zur Reduktion der operativen Schwellungen unter dem Arm. Das Kissen wird unter dem Arm getragen und hilft zum Beispiel auch bei Autofahrten den Druck durch den Sicherheitsgurt zu mildern.

Ich finde das eine richtige und wichtige Sache.
Am sympathischsten ist mir dabei der Solidaritätsgedanke - Frauen nähen unentgeltlich für Frauen, denn morgen schon kannst Du es sein, die mit Brustkrebsdiagnose im Krankenhaus liegt und deren Leben gerade zusammenbricht.
Es gibt schon in sehr vielen Städten Aktionen für Herzkissen und sehr viele Menschen, überwiegend Frauen, engagieren sich mit Seele und Herzblut, nähen, befüllen, verpacken und verteilen die fertigen Kissen an die Kliniken und Ambulanzen.
Unterstützenswert, unbedingt!
Wer spenden möchte, kann das jederzeit tun - Material, Geldbeträge, Füllwatte oder auch moralische Unterstützung - Namen und Adresse von Herzkissenaktionen in unmittelbarer Nähe des Wohnortes kann frau durch googlen finden.
Herz-lichst, Sathiya

Sonntag, 7. Oktober 2012

Blogs, thematisch eingeschränkt

Viele wollen auf einem Blog nichts Kritisches lesen, weil sie der Meinung sind, es gäbe noch die echten Weltprobleme, um die frau sich kümmern müsse. Aber davon, daß frau die Probleme rosarot umhäkelt oder bunt bestickt, verschwinden sie doch nicht - noch nicht einmal aus der Wahrnehmung (vielleicht aus der bewußten, das schon).
... Ich kann verstehen, wenn Bloggerinnen ihren Blog thematisch eingrenzen und eben nur über Nähen oder Rezepte schreiben wollen. Umgekehrt finde ich es genauso legitim, wenn jemand über alles schreibt, was sie oder ihn interessiert, selbstverständlich auch über ernste Themen. Dass die (veröffentlichten) Interessen vieler "Mutti-Bloggerinnen" sich dann trotzdem wieder nur um DIY, Kinder, Katz und Hund, und Schnäppchen drehen, ist eine andere Sache.

Zu den reinen DIY-Blogs fällt mir gerade ein, dass wir uns wahrscheinlich nicht schlecht wundern würden, wenn umgekehrt ein Politblogger (sind ja vorwiegend Männer) zwischendurch über das Nachttischchen berichtete, das er am Wochenende gebaut hat. Könnte es sein, dass Frauen tendenziell eher das Problematische ausgrenzen und Männer das Nette? Wobei es selbstverständlich auch nähende Männer und polit-aktive Frauen gibt ...
(Aus einem Kommentar zum Thema Sumangali vom Blog Sathiya 2)
Ja, die thematisch eingegrenzten Blogs... habe ich ja auch. Irgendwie schon.
Deswegen sind es einige, in die ich nach Lust und Laune meine Sachen eintrage, die ich zu sagen habe. Es ist damit wie mit einem Schrank: ein Fach dafür, ein anderes für dies, ein drittes für das... und alles von derselben Person einsortiert (oder reingeworfen, je nachdem).
Und wie im wahren Leben ist es im Bloggerversum so, daß frau möglichst nur ihre Schokoladenseite zeigen möchte - die je nachdem, WEM sie diese zuwenden will, auch immer anders aussieht. Deswegen Mutti- und Strickblogs mit Politik- und Problemumgehung, bzw. Politbloggerblogs mit Welche-Rosen-kaufe-ich-zum-Hochzeitstag-Problem-Verbot.
Ich glaube, die Gefahr liegt darin, daß man versucht, einen Menschen allein nach seinem Auftreten im Netz zu beurteilen (und schon mit seinem eigenen Vorurteil zu belegen), und dabei vergißt, daß ein Blog nur eine Facette der Persönlichkeit darstellt.
Ich habe auch schon Blogs gelesen, die staubtrocken und extrem uninteressant daherkamen - und plötzlich, wie eine Blume in der Wüste - ein wunderbarer Beitrag, interessant, witzig, selbstironisch, treffend, unwiderstehlich geschrieben. Wie Astronomie - nicht unbedingt leicht verständlich, aber derart packend, daß ich mich als Leser eintragen  mußte (obwohl ich es eher mit experimenteller Physik habe - Hand auf, Tasse runter, wumms *g*)
Solche Perlen findet frau im Blogger-Universum selten - aber es gibt sie. Ich bin auch nicht unbedingt ein Freund von Heitschbumbeidschi-Rosapinkbunt-Sticki-Appli-U-Heft-Hüllen-E-Book-Erfinderin-Hund-Katze-Maus-Schnäppchen-Hochzeitsdeko-Ichnähmireinhundertsteskleid-Blogs, aber manchmal ist unter all den bunten Bildern und relativ belanglosen Texten was Gutes und Nachdenkenswertes dabei. Deswegen lese ich auch gern, was es Neues im bunten Bloggerinnen-Kosmos gibt.

Mir ist auch schon aufgefallen, daß Frauen eher für die Deko und Kindersachen zuständig zu sein scheinen und die Männer fürs handfeste wie Fahrrad zusammenschrauben und Bergtouren... zumindest kommt es so mir so vor. Und beim Hausmütterchen geht es wohl eher nett zu, während Mann beim Fahrrad montieren eher ein paar kräftige Flüche abläßt, die druckreif aber nicht jugendfrei (sprich nicht nett) sind. Ich kenne allerdings auch ein paar sehr gute weibliche Politblogger, klar und schnörkellos, und einige sehr gute männliche Künstler, die über ihr Hobby berichten, empfindsam und feinfühlig. Davon müßte es mehr geben.

Und zum Thema "Problematisches ausgrenzen": der augenblickliche Sturm im Bloggerversum zeigt ja, warum das eine so gute Entscheidung ist. Ein Mann hätte es sich nie im Leben so zu Herzen genommen, wenn ein anderer zu ihn gesagt hätte, du hör mal, dein Teil da, das sieht sch... aus. Er hätte die Schultern gezuckt und wäre zur Tagesordnung übergegangen, selbst wenn er 50 dieser Kommentare bekommen hätte. Eine Frau hingegen... dreht und wendet einen Spruch, einen Satz ewig hin und her, versucht ihm von links eine Bedeutung zu entlocken, von rechts, allein, mit Freundinnen, noch mal allein, brütet darüber, steigert sich hinein, wird elend wütend, heult, wird noch wütender, fühlt sich im Recht, sucht Gleichgesinnte, steigert sich hinein noch und noch. Und verfaßt ein Manifest.  Mädels, kein Wunder, daß die Männer den Kopf schütteln.  Deswegen grenzen die meisten Frauen Probleme am liebsten von vorn herein aus.  JAAA. :-))
Und Männer - wollen nicht als Weichei dastehen, und wenn sie zehnmal zweimal täglich den Müll rausbringen, und das freiwillig. Deswegen - Schrauben, Motoren, Fußschweiß und Bier. Männer eben. :-)

Verurteile ich jemanden? Nein, natürlich nicht. Ich denke mir mein Teil, lache und lächle auch das eine oder andere Mal, nicke Zustimmung oder Ablehnung, oder schreibe auch mal was - aber bin dabei tolerant und akzeptiere die Menschen wie sie sind. *Schulter zuck* Ja, eben darum.

Nur die Ruhe (das geht an meine Adresse), Sathiya

Über den Umgang miteinander

Wieviel Wahrheit und Ehrlichkeit braucht der Mensch?
Besser gesagt: die Menschenfrau, westlicher Erziehung, wohlgenährt, Abitur- oder Studium-gebildet, im Beruf mittel bis gering gefordert, mit 1 bis 4 Kindern, mit zuviel Freizeit und zuviel Geld.

In den letzten Tage wehte ein scharfer Wind durch die Blogs, speziell die Mutti- und Strickblogs.
Frau fühlte sich auf den Schlips, pardon die Schluppe, getreten, durch unsensible Bemerkungen über ihre Häkel- und Nähkünste, ihre Hüftform oder ihre Größe. Es wurde Höflichkeit eingefordert und ein neues Bloggerinnen-Menschenrecht definiert, bei Zuwiderhandlung mit Liebesentzug, Entzug der Kommentarprivilegien bzw. Sperrung mißliebiger Personen gedroht.
Es wurde ein "Manifest" etabliert,worüber ich mich nicht mehr äußern möchte. Alles, was ich zu sagen hätte, würde als grob unhöflich aufgefaßt.
Es haben sich ganz klar die einen von den anderen geschieden - eine klassische Entmischung in Öl- und Wasserphase. 

Und ich hatte noch gesagt, ich würde nichts mehr darüber schreiben... so kann frau sich irren. *grimmig-guck-Ikon*
Ergänzung: Ich entschuldige mich an diese Stelle für den rauhen Ton, der die nächsten Zeilen beherrscht. Wer zur Zeit in empfindlicher Stimmung ist, sollte besser nicht weiterlesen, und wenn doch, auf eigene Gefahr. Ansonsten gilt, was immer gilt: eine eigene Meinung bilden. 

Was ist Wahrheit und Ehrlichkeit? Ist das überhaupt vereinbar mit Höflichkeit?
Ist Höflichkeit nicht eigentlich wohldosierte und sorgsam komponierte Unehrlichkeit bzw. drastisch ausgedrückt: Lüge?

Einige Beispiele:
Die Begrüßungsfloskel "Guten Morgen, wie geht es Ihnen?"  heißt weder, daß dem Gegenüber ein guter Morgen gewünscht wird, noch daß sich im Ernst dafür interessiert wird, welchen Befindens der Angesprochene ist. Die Antwort (höflich): "Danke, gut. Und Ihnen?" Drei Lügen in vier Wörtern. Die Antwort darauf will schon keiner mehr hören, weder der Angesprochene noch der Sprecher.
Aber es ist höflich. Begrüßungsritual. Manche benutzen diese auch als Eröffnungszug einer Klagerede.

Floskeln und ihre Übersetzung
Oh, wie toll du wieder aussiehst.   Das ist nicht dein Ernst. Das sieht zum Ko... aus
Warst du beim Friseur?    Mensch sag schon wo, damit ich einen großen Bogen drumrum machen kann. Und es sieht SCH... aus.
Hast du abgenommen?   Aha, endlich den XXL-Laden gefunden. Oder: weichklopfen für die nächste Stunden Jammern oder irgendeinen Gefallen.
So ein schönes Outfit, wo hast du das gekauft?   Nur, damit ich da NIE hingehe.
Was für wohlerzogene Kinder.   Blagen, nervige. Gott sei dank sind das nicht meine.
Ein Superlippenstift!    Pink. Pink, Baby. Hast du auch wirklich in den richtigen Spiegel gesehen?
Nein, ist das ein süßes Baby!   Boah, ist das häßlich. Also, eigentlich sind ja alle Babies süß, aber das...
O, ich beneide dich.   *hämisch*
Das ist super geworden.   NAJA. Setzen, Sechs. Kannst du immer noch der Schwiegermutter schenken.

Außerdem gibt es Fragen, auf die es keine Antwort gibt noch geben kann, weder höfliche noch unhöfliche, pardon ehrliche. Beispiele:
Findest du, daß ich abgenommen habe? (Die richtige Antwort darauf lautet: sich taubstellen.)
Hab ich zugenommen? (Dieselbe Antwort. :-)  )
Steht mir das rote Kleid? (Antwort wie gehabt)
Soll ich lieber die blauen oder die grauen Schuhe nehmen? (...)
Ich war heute beim Friseur. Hat 3 Stunden gedauert und 120€ gekostet. Wie sehe ich aus? (Als Mann: jetzt BLOSS nichts sagen. Besser SOFORT das Auto waschen gehen. Oder einen Diamantring von mindestens 12 Karat besorgen. Als Frau: begeistert fragen, ob sie abgenommen hätte)

Jeder Mann wird mir vermutlich begeistert zustimmen, jede Frau mich als Nestbeschmutzerin und antifeminin beschimpfen. Sei´s drum. Ich bin eine Frau, aber ich bin kein dummes kopfloses Huhn, daß sich von jedem Buh erschrecken läßt oder anfängt zu heulen, wenn sie auf ein paar Reservekilos aufmerksam gemacht wird, egal wie unverblümt. Na und? :-)))))))))))))))))

Aber das war wirklich mein letztes Wort dazu. Howgh, ich habe gesprochen.  
*mit einem Zwinkern und Schulterzucken*  Sathiya

PS: Ein "Kommentaromat" wie auf Wordpress wäre was, einfach yes oder no drücken und gut ist... ja,, ich weiß, bei Blogger gibt es das auch - aber dieser Blog hier weigert sich, das anzunehmen. ich habe keine Ahnung wieso. Und ja, ich weiß, wo ich das einstellen kann, bei meinen anderen Blogs funktioniert es ja auch ganz prächtig. Nur dieser hier will nicht. Grmpf.


Edit: 7.10. abends
Ein wunderbare deutliche und doch sanfte Kritik am Manifest.
So hätte ich es auch formulieren sollen, wenn ich es gekonnt hätte. 
Text von hier   http://www.michou-loves-vintage.de/wordpress/?p=5315, Kommentar von arielle

Liebe Blog­ge­rinnen,

kann ein Kommentar unge­fragt sein, wenn es die Kommen­tar­funktion in einem Blog gibt?

Jede, die ihre Werke öffentlich zeigt, sich öffentlich zeigt, macht sich sichbar, ist damit aber auch Teil eines Diskurse, ob der sich jetzt auf dem Blog oder nur im Kopf der Leser abspielt.

Ich lese seit einiger Zeit einige Blogs still mit und lese natürlich auch die kleinen oder größeren Zanke­reien, die, nach meinem unmaß­geb­lichen Eindruck, auf klas­sische Kommu­ni­ka­ti­ons­fehler zurück geführt werden können. Da liest jemand nicht ganz genau, jemand ist viel­leicht nicht in der Mutter­sprache der anderen heimisch, jemand kommt aus einer anderen Kultur, in der es gerade unter­stützend ist, wenn ganz offen über Dinge gesprochen wird, die nicht so rund sind, in der die Mühe des Feed­backs eine große Aner­kennung bedeutet.

Auch über diese Sätze bin ich gestolpert:
"Ein Kommentar, der unge­fragt und unhöflich abge­geben wird. Der klein macht, der traurig macht, der unsicher macht. Immer und immer wieder. Der uns zweifeln lässt: an dem Selbst­ge­machten, an unserem Spie­gelbild, an unseren Talenten. Der manchmal ins Schwarze trifft. Oft aber daneben."

Ein Kommentar kann niemals klein machen, niemals traurig, unsicher, zwei­felnd. Niemals.

Wie die selige Eleanor Roosevelt sagte "No one can make you feel inferior without your consent."

Ich bewundere Euren Willen, Eure Entscheidung, Euch öffentlich darzu­stellen. Ich wünsche Euch die Kraft und die Gelas­senheit, die es dafür sicher auch braucht. Meines Erachtens liegt gerade in der Oppo­sition der anderen die Chance, sich zu finden… Liebe Grüße, a.

Samstag, 6. Oktober 2012

Neue Zehn Gebote

Innehalten - Überlegen - Besinnen - Nachdenken.
Es täte uns allen gut, öfters mal innezuhalten und uns auf das zubesinnen, was wir tun und warum.

Der gesunde Menschenverstand sollte einem dabei helfen - das kann er aber nur, wenn er vorher entsprechend geformt wurde (religiöses Leben und kindliche Erziehung, elterliche und gesellschaftliche Vorbilder). Die Zehn Gebote des christlichen westlichen Kulturkreises und Lebensweise bilden dabei die Grundlage unseres Handelns.
Ob sie noch zeitgemäß sind - bzw. ob sie überhaupt noch verstanden werden?
Es wäre an der Zeit, neue Gebote zu erstellen oder zumindest die alten in eine zeitgemäße, verständliche moderne Form zu überführen, die uns modernen Menschen entspricht.
Ich habe nach Worten gesucht, um meine ganz eigenen persönlichen Anliegen in Gebots-Form zu bringen, und bin dabei über diesen Eintrag bei Wikipedia gestolpert. :-)
Wozu das Rad noch einmal erfinden?

http://de.wikipedia.org/wiki/Alternative_Zehn_Gebote   (kein Hyperlink, Text von da)

Neue Zehn Gebote

Die „Neuen Zehn Gebote“ von Ebon Musings, welche durch Richard Dawkins in "Der Gotteswahn" zitiert werden, sind:
  1. Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg’ auch keinem andern zu.
  2. Strebe immer danach, keinen Schaden anzurichten.
  3. Behandle deine Mitmenschen, andere Lebewesen und die Welt im Allgemeinen mit Liebe, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Respekt.
  4. Sieh über Böses nicht hinweg und scheue dich nicht, Gerechtigkeit walten zu lassen, aber sei immer bereit, schlechte Taten zu verzeihen, wenn sie freimütig eingestanden und ehrlich bereut werden.
  5. Führe dein Leben mit einem Gefühl von Freude und Staunen.
  6. Strebe stets danach, Neues zu lernen.
  7. Stelle alles auf den Prüfstand; miss deine Ideen immer an den Tatsachen und sei bereit, auch lieb gewordene Überzeugungen über Bord zu werfen, wenn sie sich nicht mit der Wirklichkeit vereinbaren lassen.
  8. Versuche nie, zu zensieren oder dich von Meinungsverschiedenheiten abzukapseln; respektiere immer das Recht der anderen, anderer Meinung zu sein als du.
  9. Bilde dir aufgrund deiner eigenen Vernunft und Erfahrung eine unabhängige Meinung; lass dich nicht blind von anderen führen.
  10. Stelle alles infrage.
Weitere Gebote, die Dawkins ergänzt:
  1. Erfreue dich an deinem eigenen Sexualleben (solange es keinem anderen Schaden zufügt) und lass andere sich des ihren ebenfalls erfreuen, ganz gleich, welche Neigungen sie haben – die gehen dich nichts an.
  2. Diskriminiere oder unterdrücke nicht aufgrund von Geschlecht, Rasse oder (soweit möglich) biologischer Art.
  3. Indoktriniere deine Kinder nicht. Bring ihnen bei, selbstständig zu denken, Belege zu beurteilen und anderer Meinung zu sein als du.
  4. Beurteile die Zukunft nach einem Zeitmaßstab, der größer ist als dein eigener.

Ein Wort zum Abschluß: Auch diese Gebote sind das Kind ihrer Zeit - der Autor hatte etwas ganz bestimmtes im Sinn, genau wie damals das Märchen von Moses und den Gesetzessteinen, auf welchen die ursprünglichen Gebote geschrieben standen. Was ja auch einleuchtet. Wir Menschen brauchen anscheinend einen genau niedergelegten, mit Strafandrohung bewehrten Verhaltenskodex, an den wir uns halten können - oder nicht. Was dann ja auch ganz prächtig definiert, was Sünde ist und was nicht.
By the way: neue Gebote hätten wir ... nun müßten wir noch neue Todsünden definieren. Solche wie Ignoranz, Intoleranz, Dummheit ... :-) , Verbohrtheit, Selbstgerechtigkeit, Machtstreben, Geiz und Gier können bleiben, ...und noch einige mehr.

Während ich dies schrieb, lief Bärenbrüder ("Brother Bear"), ein Disney-Zeichentrickfilm, Lieblingsfilm meiner Kinder. (Meiner auch :-) )
Darin geht es darum, daß nur derjenige als Mann bzw. vollwertiges Miglied der Gemeinschaft anerkannt und aufgenommen werden kann, der sein Totem, sein Selbst, seine Bestimmung akzeptiert. Ein junger Mann, der dagegen verstößt, indem er ein anderes Lebewesen ohne Not, aus Angst und Haß tötet, wird dazu verurteilt, ein Leben im Körper eines genau solchen Tieres zu leben, um es zu verstehen, um sich selbst zu verstehen, um Verantwortung zu lernen und daß alles mit allem verbunden ist. Er lernt es auf die harte Tour - und überwindet dabei das größte Hindernis überhaupt: seine eigenen Vorurteile und Ignoranz und unrealistischen Wünsche.
Die gelebten zehn neuen Gebote sozusagen, als Film, zum Ansehen und Anfassen (na, das eher virtuell). 
Dies ist ein Teil meines Lieblingsliedes:


Just take a look through my eyes
Everything changes
You'll be amazed what you'll find
If you look through my eyes
Take a look through my eyes
(Phil Collins, Brother Bear Lyrics)
Sathiya                          

Freitag, 5. Oktober 2012

Absurde Gesetze made in USA

gefunden hier:
http://forum.gofeminin.de/forum/mix1/__f742_mix1-Gesetze-der-USA.html#3r   (kein Hyperlink)
ALABAMA: Männer dürfen ihre Frauen nur verprügeln, wenn sie einen Stock dazu benutzen, der nicht länger ist, als ihr Daumen.

Der Besitz von Sexspielzeug ist Frauen verboten. Ebenfalls alle Stellungen außer der „Missionars Stellung“.

Alabama verbietet das Ringen mit Bären und Ehen zwischen Schwarzen und Weißen.

ARIZONA: In Nogales ist es verboten, in der Öffentlichkeit Hosenträger zu tragen.

ARKANSAS: Ein Mann darf seine Frau verprügeln, solange es nicht öfter als 1x im Monat ist.

COLORADO: In Denver darf ein Hundefänger nur dann seinem Handwerk nachgehen, wenn er die Hunde durch Plakatanschläge in öffentlichen Parks ausdrücklich auf die drohende Gefahr hingewiesen hat.

CONNECTICUT: Da kostet es Strafe, eine USA-Flagge flattern zu lassen, die nicht die korrekte Anzahl an Stars & Stripes trägt.

DELAWARE: Es ist gegen das Gesetz, seine Frau mit Schimpfwörtern zu belegen.

FLORIDA: Das Pfeifen unter Wasser ist verboten

Hier erhalten Frauen einen Strafzettel, die beim Friseur unter der Trockenhaube einschlafen

Florida hat auch ein Gesetz gegen Sex mit Stachelschweinen und verbietet es verheirateten Ehemännern, die Brüste ihrer Frau zu küssen.

Täglich mehr als drei Tassen oder Teller zu zerbrechen ist verboten.

GEORGIA: Während eines Picknicks dürfen keine Feuerwaffen benutzt werden.

HAWAII: Wer sich Pennies ins Ohr steckt, macht sich strafbar.

IDAHO: Es ist ausdrücklich verboten, Forellen zu fischen, während man auf einer Giraffe sitzt.

ILLINOIS: Eine Frau, die mehr als 90 Kilo wiegt, darf nicht in Shorts reiten.

In Chicago darf man Alkohol nicht im Stehen trinken.

Ein Mann darf keine Pudel mit in Opernhäuser bringen

Das falsche Aussprechen des Namens der Stadt Joliet wird bestraft.

INDIANA: In Spades ist es verboten, Konservendosen aufzuschießen, wenn man den Büchsenöffner vergessen hat.

In Gary ist Theaterbesuchern vier Stunden vor einem Theaterbesuch der Verzehr von Knoblauch untersagt ist.

IOWA: In Cedar Rapids ist es verboten, Fremde zu küssen.

KALIFORNIEN: Wer in Kalifornien eine Mausefalle aufstellt, benötigt eine Jagdlizenz.

KANSAS: In Wichita sind Filme, in denen jemand K.O. geschlagen wird, illegal.

KENTUCKY: Nur Frauen, die mit einem Knüppel bewaffnet oder von zwei Polizeibeamten begleitet werden, dürfen sich im Badeanzug einem Highway nähern.

LOUISIANA: In New Orleans müssen Feuerwehrautos auch dann bei Rotlicht halten, wenn sie auf dem Weg zu einem Brand sind.

MAINE: Es ist illegal, mit herunterhängenden Schnürsenkeln öffentliche Straßen zu betreten.

MARYLAND: Ein Kuss darf nicht länger als eine Sekunde dauern.

In Baltimore ist das Mitbringen von Löwen ins Kino untersagt.

MASSACHUSETTS: In Boston dürfen Wannenbäder nur auf Rezept genommen werden.

Seit 1659 gilt Weihnachten hier als ungesetzlich, weil niemand das Gesetz änderte

MICHIGAN: In Sault Saint Marie wird Spucken gegen den Wind bestraft.

MINNESOTA: Es ist illegal, weibliche und männliche Unterwäsche auf die selbe Wäscheleine zu hängen.

Auch das Nacktschlafen ist untersagt. . Außerdem wurde gesetzlich festgeschrieben, daß Badewannen Füße haben müssen

MISSISSIPPI: Wer sich über die Architektur von öffentlichen Bauten lustig macht, macht sich strafbar.

MISSOURI: Das Rasieren bei Tageslicht wird bestraft.

In Saco müssen Frauen ihre Hüte festbinden, wenn diese ängstliche Menschen, Kinder oder Tiere erschrecken.

In St. Louis dürfen Feuerwehrleute Frauen nicht retten,die nur mit einem Nachthemd bekleidet sind. Das Gesetz sagt, dass für das Anlegen dezenter Kleidung immer genug Zeit ist.

MONTANA: In einem Nachtclub, in dem Alkohol ausgeschenkt werden darf, muss das Kostüm mindestens 3 Pfund und 3 Unzen wiegen.

NEBRASKA: In Waterloo ist es Friseuren verboten, während der Tageszeit Zwiebeln zu essen.

NEVADA: Wer auf Staatsstraßen Kamele treibt, muss ein Bußgeld bezahlen.

NEW JERSEY: In Manville ist es verboten, Tiere in öffentlichen Parks mit Zigaretten zu füttern

In Tranton ist Suppe schlürfen untersagt.

NEW MEXICO: Es ist verboten, hohe Gebäude zu erklimmen, um kostenlos ein Ballspiel verfolgen zu können.

NEW YORK: Frauen, die im Kino laut den möglichen Ausgang des Films diskutieren, darf man ungestraft die Zunge herausstrecken.

NORTH CAROLINA: Falsches Singen in der Öffentlichkeit kann mit 17 Mark bestraft werden.

NORTH DAKOTA: Bier und Brezeln dürfen nicht gleichzeitig serviert werden.

OHIO: In Berea müssen Tiere nach Einbruch der Dunkelheit rote Rücklichter tragen.

OKLAHOMA: Das Fangen von Walen wird mit Gefängnis bestraft (Oklahoma besitzt keinen Zentimeter Küste!).

Das "Erschrecken von Hunden durch Grimassenschneiden" verboten ist.

PENNSYLVANIA: In Pittsburgh ist es illegal, im Eisschrank zu schlafen.

In Morrisville braucht eine Frau eine behördliche Genehmigung zum Schminken (Genehmigung des Mannes reicht nicht)

SOUTH DAKOTA: Frauen über 80 Jahren ist es verboten, jüngere Männer anzusprechen

Das Einschlafen in einer Käsefabrik untersagt.

TEXAS: Hier ist der Kauf der Encyclopedia Britannica in Texas verboten ist, weil darin ein Bierbraurezept wiedergegeben wird.

TENNESSEE: In Knoxville dürfen Fische nicht mit dem Lasso gefangen werden.

UTAH: Es ist Gesetz, dass man zwischen zwei Tanzenden Licht sehen muss.

VERMONT: Alkoholische Getränke dürfen in Restaurants nicht von einem Tisch zum anderen transportiert werden.

VIRGINIA: Frauen dürfen in Norfolk nur Tanzen gehen, wenn sie ein Korsett tragen.

In Norfolk ist das Bespucken von Seemöwen strafbar.

WASHINGTON: Keine Frau darf beim Tanzen mehr als drei Schritte rückwärts machen.

WASHINGTON D.C.: Es ist verboten, Bullen auf die Nase zu hauen.

WISCONSIN: In Bars darf nicht gesungen werden.

In St. Croix ist es einer Frau verboten, etwas rotes zu tragen

WYOMING: In den Monaten Januar bis April ist es verboten, Hasen zu fotografieren.

GANZ USA: Mikrowellenhersteller müssen angeben, dass ihre Geräte nicht zum Trocknen von Tieren geeignet sind. Rasenmäherhersteller müssen angeben, dass die Geräte nicht zum Schneiden von Hecken geeignet sind.

Tja, da weiß frau nicht, ob sie lachen oder weinen soll, über so viel Absurdität und Regelungswahn den Kopf schütteln oder vorsorglich schon mal das Preis-Leistungs-Verhältnis verschiedener Friedhöfe vergleichen sollte - denn das kann doch nicht wahr sein?!
Und irgendwie gewinne ich den Eindruck, daß die berühmte Blogger-Knigge-Diskussion der letzten Tage da ganz wunderbar mit hineinpaßt.
Have fun, Sathiya

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Nette Blogger-Etikette 2

Gutes Benehmen im Blog, Blogger-Knigge, DO´s und DONT´s.
Gibt es verbindliche Regeln der Kommunikation?
...
Aktuell gibt es seit ein, zwei Tagen eine blogweite Diskussion um ein Blogger-Manifest, in dem es um Benehmen allgemein und gutes Benehmen im Blog-Universum im Besonderen geht.
Zunächst fand ich es interessant, richtig und wichtig, aber nachdem ich unzählige Kommentare eben dazu gelesen habe, fühle ich ehrlich gesagt meine Begeisterung verfliegen.
Dazu trägt auch dieses Regelwerk bei - was ich zuerst witzig fand, aber nun eher als kleinlich und verbohrt empfinde, da sich die Diskussionen in eine Richtung entwickelt haben, die unangenehm rechthaberisch und zunehmend kontrollbesessen klingen. Tut mir leid, aber ist so. Pardon - ich empfinde es so.
Es ist unhöflich, einer Mitblog­gerin die eigene Meinung unge­fragt und ohne Bitte, Danke, Darf ich aufzudrängen.
Es ist unhöflich, einer Strick­an­fän­gerin zu sagen, wie verzogen, krumm und schief ihr erstes Werk ist.
Es ist unhöflich, einer runden Blog­gerin mitzu­teilen, dass sie mit ihrer Figur doch besser auf dieses oder jenes verzichten solle.
Es ist unhöflich, eine große Blog­gerin zu fragen, ob sie sich in den hohen Schuhen nicht wie eine Giraffe fühlt.
Es ist unhöflich, unge­fragt mehr als einen Link in einen Kommentar zu setzen.
Es ist unhöflich, einen Kommentar abzu­senden, der kaum lesbar ist, weil Dinge wie Recht-, Groß– und Klein­schreibung als unwichtig erachtet werden.
Es ist unhöflich, eine Diskussion zu erzwingen.
(All dies sind Beispiele von verschie­denen Kommen­ta­to­rinnen auf verschie­denen Blogs.)
Es ist — kurz gesagt — unhöflich, sich nicht wie ein Gast zu benehmen.
Meine Interpretation: Frau fühlt sich unangenehm berührt, wenn sie Kommentare lesen muß, die ihr nicht behagen, die ihr ein schlechtes Gefühl machen oder Traurigkeit verursachen. Frau wünscht zu manchen Beiträgen keine ehrliche Meinung oder keine kritische, oder beides. Frau wünscht gelegentlich, gebauchpinselt zu werden und sich in Lobhudeleien zu sonnen. Frau will wie ein kleines Kind gelobt werden - "ach, wie hast du das wieder fein gemacht..." - und kann, nach einer gewissen Zeit und Menge von Kommentaren dieser Art, nicht mehr genug davon bekommen, fordert es regelrecht ein und reagiert verärgert und ungehalten, wenn dann mal wieder ein "das ist nicht so toll..." kommt. Frau wünscht nicht, auf ihren Körper und dessen Form hin angesprochen zu werden: Bezeichnungen wie klein, groß, dünn, dick, rund, mager, schön,.... und Anspielungen darauf sind nicht erlaubt. Frau wünscht, ein Regelwerk aufzustellen, an das sich alle gefälligst zu halten haben, sonst wäre das nicht nett oder einfach schade. Frau wünscht, nicht anonym mit indirekter Rede angesprochen zu werden, sondern in direkter Rede, ein "ich" sei charmanter und höflicher als "frau/man".
Das war die Kurzform (samt einigen kleinen Übertreibungen, die mir gegönnt seien).
Das Manifest ist hier noch einmal nachzulesen, ebenso die Gründe für seine Entstehung:     
http://www.michou-loves-vintage.de/wordpress/?p=5315  (kein Hyperlink, blauer Text von da)
Weitere Diskussion hier: http://cat-und-kascha-rote-tupfen.blogspot.de/2012/10/ubers-nett-sein.html

Und nun kommt meine Meinung dazu:
Als Blogleser und potentieller Kommentator bin ich leicht verdrossen, wenn ich mich auf Blogs bewege, wo ich weiß, daß nur "liebe Worte" erwünscht sind. Die auch  noch "gern gelesen werden". Ach was du nicht sagst...!!!

Es ist selbstverständlich, daß bei einem Gespräch und verbalem Austausch - egal, ob er akustisch, schriftlich, videofontechnisch, taktil oder sonstwie stattfindet - die Formen der Höflichkeit gewahrt bleiben. Anrede, um Erlaubnis bitten, danken, höfliche Formulierungen, usw. sollten selbstverständlich sein. Desweiteren sind Beleidigungen, Unterstellungen, Kränkungen absolut tabu. Ironie sollte, wenn sie verwendet wird, unbedingt als solche gekennzeichnet werden. Sonst sind Mißverständnisse vorprogrammiert. Ebenso sollte darauf geachtet werden, Witze wohldosiert anzuwenden - denn die Humorfähigkeit ist noch unterschiedlicher ausgeprägt als die Körperformen.
Im Blog-Kommentar muß frau nicht unbedingt die Formalitäten eines offiziellen Briefes beachten, es reicht, sich normal höflich und freundlich zu äußern, so, als stünde frau in einer Gesprächsrunde, in der jede mal zu Wort kommt - und an den Beitrag der Vorrednerin anknüpft oder ein neues Thema beginnt.
Eine Bloggerin sagte dazu: "Goldener Schnitt des Bloggens": was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Mehr gibt es darüber nicht zu sagen.
Der Rest ist Firlefanz und Pillepalle - und persönliche Befindlichkeiten und Empfindlichkeiten, abhängig von der persönlichen Frustrationsschwelle - und dem monatlichem Zyklus. :-)))))

Und noch etwas, was mich dabei am meisten geärgert hat: Vorschriften, wie genau frau sich zu äußern hat. Pardon: wie genau ich mich zu äußern habe. Dresscode für Blog-Kommentare.
Mir ist es gleich, ob ich "ich" oder "frau/man" sage, das ist in meinen Augen exakt dasselbe und vollkommen wurscht. Wieso die Aufregung? Na, jemand liest ein "ich" und bezichtigt mich, mich persönlich angegriffen zu fühlen, und jemand anderer liest "frau/man" und bezichtigt mich, nicht persönlich genug zu sein. Oder bezeichnet mich nett und verklausuliert als uncharmant. Ach, Quark mit Soße...!!!

So, jetzt bin ich meinen persönlichen Frust über eine in meinen Augen unnötige Diskussion losgeworden.
Mir geht´s besser...  :-)
Ich hatte nicht die Absicht, mich für irgendwas zu rechtfertigen, fühlte mich aber irgendwie dazu gedrängt - und ehe ich mich versah, HABE ich mich rechtfertigt.
Kommentare dazu sind diesmal nicht erwünscht.
Aber wer unbedingt will - bitte schön. Ich lese alles.  :-)

*mit einem Augenzwinkern und Schulterzucken* Sathiya

Edit 5.10.:
Und hier und jetzt kommt mein allerletzter Beitrag zu diesem Thema, dann habe ich keine Lust mehr, mich mit der Lektüre verbaler Ergüssen von Ignorantinnen, Glattbügelerinnen und Speichelleckerinnen herumzuärgern und mir halbe Nächte um die Ohren zu schlagen, in welchen ich im Traum absolut sinnlose Diskussionen führe.
Auf verschiedenen Blogs und verschiedenen Beiträgen kann frau sehr schön sehen, wohin ein vermeintliches Rechthaben und ein offen aufgesetztes Manifest für gutes Benehmen führt - nicht zu mehr Höflichkeit und Ehrlichkeit, auch leider nicht zu besserem Benehmen, sondern nur zu mehr Selbstgerechtigkeit und zementierter Verbohrtheit á la "Ich habe recht - habe ich doch, ODER?!?!"
Eben  habe ich in den Blogs noch mehr zum Thema gefunden, von Leuten, von denen ich eigentlich dachte, sie würden sich da raushalten. Anscheinend hat´s aber bei sehr vielen einen Nerv getroffen. Und jede gibt ihren Senf dazu und hat ihre ganz persönlichen Claqueure... klar, nachdem frau sich derart positiv und erfreut über dieses Manifest geäußert hat, hat sie ja im Prinzip zu verstehen gegeben, daß sie eine andere Meinung als die ihrige nicht dulden würde. Zu einem ganz bestimmten Beitrag wollte ich eigentlich ganz gern einen Kommentar schreiben - habe ich es mir aber verkniffen angesichts der unangenehm übersprudelnden Zustimmung der anderen Schreiberinnen. Nein danke. Ist eine ehrliche Meinung nicht willkommen - dann eben nicht.
Und wir, die wir uns darüber aufregen, können eigentlich nur eines tun: mit gutem Beispiel vorangehen und selbst immer höflich und freundlich bleiben.
Senf Ende. :-)))
Have fun,  Sathiya

Edit 9.10.:
Ergänzung. Ich schaue mir auf den Blogs immer mal wieder die älteren Beiträge an und lese auch die Kommentare und zwar alle, samt allen Antworten (das täte einigen anderen Kommentatorinnen auch mal ganz gut, vor allem jenen, die sich sehr schnell für sich oder für andere beleidigt fühlen)... und was finde ich? Zum unverblümten Kommentar "glatte Sechs" die Bemerkung "unverschämt". Tjaa... *g* was soll frau da machen?
Tut mir leider nicht mal leid... mein "unverschämter" Kommentar... und ich empfinde es eher als unverschämt, in Lobeshymnen auszubrechen, wenn es keinen Grund für Lobeshymnen gibt.
Auf einigen Blogs herrscht wohl das Prinzip "ich will eure Meinung hören - aber nur, wenn sie mit meiner übereinstimmt", und nun erst recht - mit dem manifesto als Grundlage (denn: "seht ihr, die anderen sehen das auch so wie wir"). Da läuft doch was schief... Und noch mehr, wenn Fremde Blogpolizei spielen und sich stellvertretend aufregen und über Dinge, die sie nichts angehen, urteilen und richten.
Wäre es vielleicht höflicher gewesen (es dauert nicht mehr lange, und ich reagiere allein auf das WORT allergisch), liebenswürdig zu sagen - "du, also bei aller Liebe, das geht gar nicht. Schnitt, Stil, Farbe..." es ist doch dasgleiche wie "von mir eine glatte Sechs"... einige andere haben das elegant umschifft mit "sieht so - anders aus", "der Schnitt hat Potential" usw.  Tsss, Diplomatie ist nicht wirklich meine Stärke. :-)
Langer Rede kurzer Sinn: ich halte mich mit Kommentaren ab sofort massiv zurück. Wenn jemand/jefrau eine Meinung von mir möchte, bitte per mail anfordern. Und wenn ich doch noch mal was schreibe - dann nur die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Unverblümt.
Let the sunshine in your heart, Sathiya

Sumangali 2 - Meinungen

Als Antwort auf den Beitrag Sumangali (auf "Sathiya 2"-wiesamtundseide.blogspot.com) erreichte mich dieser Kommentar. Ich finde ihn sehr lesenswert, beleuchtet er doch eine Seite der Sumangali-Geschichte, die eher hier in der westlichen Welt spielt und nicht in Indien. Wir empfinden uns als unschuldig und im Zugzwang, in dieser Gesellschaft nach ihren Regeln mitzuspielen, weil wir uns sonst außerhalb der Gesellschaft stellen, und spielen damit den entsprechenden Industrien unwissentlich und ungewollt in die Hände.
Ich möchte ihn hier ungekürzt und umkommentiert veröffentlichen. Danke an die Autorin!
Der kreative Kopf hinter den folgenden Sätzen kann unter dieser Adresse gefunden werden: http://www.berninablog.com/author/ursula-gottschall/

Ich halte es für absolut illusorisch, dass wir allein mit unserem Kaufverhalten etwas an diesen Zuständen ändern können. Obwohl wir mit unserem Kaufverhalten kollektiv zu der Misere beitragen. Warum?

1) Mehr und mehr Menschen auch bei uns sind gezwungen, billigst einzukaufen, weil sie selbst nur wenig verdienen und kaum über die Runden kommen. Darunter sind zunehmend gut bis sehr gut ausgebildete Leute aus der Mittelschicht, zusätzlich zu denen, die immer schon wenig hatten. Da geht es nicht um einen Tausch Qualität gegen Menge, sondern darum, wann es für die dringend benötigten Klamotten reicht. Durch das Anwachsen dieser Konsumentenschicht steigt der Druck auf die Hersteller, billiger zu produzieren, ohne Rücksicht auf Verluste.
Kleine Randbemerkung: m.E. ist die "Geiz ist Geil"-Mentalität nicht aus sportlichem Ehrgeiz entstanden, sondern die Werbung hat mit diesem marketingtechnisch clever gewählten Spruch eine Grundstimmung be- und verstärkt, die in einer Rezession entstanden ist und sich durch permanente Lohnstagnation verfestigt hat.

2) Natürlich gibt es immer noch sehr viele Leute, die komfortabel genug leben, dass sie durchaus eine Wahl haben. Und viele von denen wären auch bereit, etwas mehr zu bezahlen, wenn die Ware ohne Ausbeutung produziert würde. Erstaunlicherweise wäre der Aufpreis gar nicht so hoch. Man hat errechnet, dass ein Hemd, das normalerweise in USA für 20$ (VK) verkauft wird, nur 1$ (in Worten: einen) mehr kosten würde, wenn die Näherinnen in Mexiko (oder einem anderen mittelamerikanischen Land) so gut bezahlt würden, dass sie - bei anständigen Arbeitsbedingungen! - davon ihre Familie gut ernähren könnten. Das Preisverhältnis zeigt, dass die Krux nicht die tatsächlichen Herstellungskosten sind, sondern der Unterbietungswettbewerb der Produzenten als solcher, bis an die Grenze des Möglichen.

3) Preisgünstig einkaufen ist per se nichts Schlechtes, ganz im Gegenteil. Es ist rational, von 2 Produkten, die ansonsten gleich oder bei austauschbaren Eigenschaften gleichwertig sind, das billigere zu kaufen. Das Problem ist, dass man oftmals nicht weiß, was "drin" ist, sei es hinsichtlich der Materialeigenschaften, der Verarbeitung oder der Herstellungsbedingungen. Und die Anbieter unternehmen eine Menge, das zu verschleiern. Wenn ich aber keine Chance habe herauszufinden, welche Nachteile ein Produkt möglicherweise hat und ob sie für mich akzeptabel sind oder nicht, warum sollte ich dann nicht alle in einen Topf werfen und einfach nach dem Preis entscheiden? Zumal die schlichte Formel teuer gleich hochwertig und umgekehrt schon lange nicht mehr stimmt. Zu viele Dinge, die der Qualität nicht abträglich sein müssen, können den Preis mitbestimmen: Größenvorteile bei der Produktion, oft in Form stärkerer Automatisierung, Größenvorteile bei den Einkaufspreisen der Vorprodukte, also Nachfragermacht, besondere Vertriebswege (hier denke ich z.B. an Abverkäufe von Musterwaren und Produktionsüberhängen an spezialisierte Händler, die auch für hochwertige Ware nur einen sehr geringen Preis bezahlen und daher ungewöhnlich günstig verkaufen können, s. Maybachufer).

Fazit: Wir können die Gesetze des Marktes nicht außer Kraft setzen. Es ist für den Konsumenten sinnvoll, seinen Nutzen zu maximieren und das beste Produkt zum günstigsten Preis zu suchen. Aber wir können den Wettbewerb begrenzen. Und wir müssen es. Dringend. Nur nicht mit moralischen Appellen, die müssen systembedingt verpuffen, sondern mit politischen Rahmenbedingungen. Und diese müssen wir als Gesellschaft verhandeln und das Ergebnis mit staatlicher Autorität durchsetzen. Auch international, in Form von bindenden Standards, anders geht es nicht. Obwohl es gerade international noch eine Weile dauern wird. Leider.

Danke, daß ich den Text übernehmen durfte  :-)).
Herzlichst, Sathiya 

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Nette Blogger-Etikette

... oder auch "Nettiquette".
Wie drückt sich frau nett und verbindlich aus, wenn sie einer Blogger-Kollegin einen Kommentar zu einem absolut fürchterlichen Schnitt/Kleid/Rock/Jacke/Accessoire hinterlassen möchte, dabei ehrlich sein will, ohne unhöflich zu sein und am Ende noch Tränen oder Wut zu provozieren?
Formulierungen wie "das sieht sowas von zum Fürchten aus" bzw. "nein, tut mir leid, aber das steht dir überhaupt nicht" gehen absolut nicht, stattdessen könnte sie schreiben:

" Der Schnitt allerdings sieht aus, als hätte er Potenzial,... ."
"Na das ist dann doch echt mal was anderes!!!"
 "Eindeutig anders, aber mir ... gefällt es!"
"mal so richtig was anderes. Also nicht, dass du langweilig bist, nein... aber mich haut es grad schon bissel um, mal so was ganz anderes bei dir zu sehen,"
"Hat aber trotzdem was, ..."

Jemand, der kein Blatt vor den Mund nimmt (wie ich zum Beispiel), der sagt dann schon mal so etwas ähnlich feinfühliges wie "Von mir leider eine glatte Sechs. Schnitt, Farbe, Stil..." und hat dann stundenlang Angst, daß die Adressatin sich in ihrem Kummer vors nächste Auto wirft. Oder zornig alle Tassen zertrümmert oder einen wutschnaubenden Gegenkommentar verfaßt.
 Tja, das gab´s alles schon.... :-)
(Aber wer fragt, bekommt eine Antwort - und ich kann nichts dafür, wenn sie nicht gefällt. Aber die betreffende Person trug es mit Fassung - zumal sie selbst nicht so ganz von ihrem Werk überzeugt war und  um ehrliche Meinungen gebeten hatte.)
Ich bin ja eigentlich lieber auch nett und ich habe es auch lieber, nette Kommentare voller Lob und Zustimmung zu lesen - aber will ich das wirklich? Will das jemand wirklich?!

Ganz im Ernst: wer sich per Blog derart öffentlich macht, muß damit rechnen, daß nicht nur nette Kommentare abgegeben werden sondern auch unnette bzw. nicht den eigenen Vorlieben entsprechende. (Das kann frau auch ehrlich nennen :-).) Die Vielfalt der Meinungen und Auffassungen und ihrer Ausdrucksformen ist erstaunlich und bedeutend und wertvoll.
Wobei ich bei den Meinungsäußerungen darauf bestehen würde, daß Ton und Wortwahl weder beleidigend noch unverschämt noch belehrend sein dürften, sondern höflich zu bleiben haben. Meinetwegen auch eisig höflich.
Oder frau äußert sich eben überhaupt nicht.
Aber - was kann frau dann daraus lernen? Was kann ich lernen, wenn ich entweder jubelnde Zustimmung oder Schweigen ernte - wahlweise zustimmendes, gleichgültiges, eisiges oder beleidigendes Schweigen? Gedanken kann ich nämlich noch nicht lesen... und ein Nicken, Lachen, Kopfschütteln, Naserümpfen, Schimpfen, usw. kann ich leider auch nicht sehen.

Also bitte, schreibt was. Und wenn nicht, dann sendet per Emotio-Mail eure Meinung. :-)))
Have a nice day, be a nice guy, best regards, Sathiya

Eben sehe ich diesen Beitrag - der zu  meinem wie die Faust aufs Auge paßt, ich meine, wie per Gedankenkontakt abgestimmt. :-))
http://koenigkind.blogspot.de/2012/10/blogger-manifest.html     (kein Hyperlink)
Genau. Ganz meine Meinung, mit einigen kleineren Abstrichen... und einem Augenzwinkern. Ich fürchte mich vor dem Tag, da alle meiner Meinung sind. (Ha, wer erkennt das Zitat? Aus welchem Film ist es und wer hat es gesagt?) 
Beste Grüße, Sathiya

Wäre ich ein Spatz

Wäre ich ein kleines Tier, ein Spatz vielleicht, ...
... dann würde ich auf einem Ast sitzen, im Frühjahr mit einem Partner ein Nest bauen und Junge großziehen und mich um meine Spatzensorgen kümmern, den ganzen Tag umherfliegen und zwitschern und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.
... wüßte ich dann etwas von der Welt um mich herum? Von ihrer Größe, ihren Wundern, ihrer Politik, Kriegen, Wissenschaft, Kunst und Kultur? Nein. Und es würde mir nicht auffallen und mir auch nicht fehlen.
... und als solcher von beschränktem Verstand, dann könnte Aristoteles persönlich auf dem Ast neben mir sitzen und mir die Welt erklären, bis er hinunterfiele - aber ich würde es trotzdem nicht begreifen, weil mein beschränkter Verstand es nicht zuließe.
... ich wüßte das alles nicht und es wäre mir piep-egal.

Aber als Mensch - könnte ich erkennen, daß es etwas gibt, daß sich meinem Begreifen entzieht, daß zu groß und zu komplex ist, um von meinem Verstand erfaßt zu werden, nicht nur zu einem Bruchteil sondern in Gänze? Und nein, ich könnte es nicht akzeptieren. Ich würde dagegen ankämpfen und es, wenn ich es nicht begreifen kann, sogar vernichten.
Eine kleine Fabel, einem Gespräch zwischen Katherine und Leonardo entnommen.
Frei nach Voyager - die Folge mit Da Vinci und Janeway, als sie den gestohlenen Schiffscomputer suchen.  siehe http://de.memory-alpha.org/wiki/Apropos_Fliegen    (kein Hyperlink, Bild von da) 


Es ist ein hohes Maß an Intelligenz und Verstand und Erkenntnisfähigeit vonnöten, um einen Menschen erkennen zu lassen, daß sein Verstand beschränkt ist und durchaus nicht alles zu begreifen und verstandesmäßig zu erkennen vermag.

Ich mag die Raumfahrt-Serien der Achtziger, besonders die Voyager-Folgen. Ich finde jedesmal wieder etwas neues, was ich daraus lernen kann - und manchmal besteht der Lerneffekt darin, wie man es nicht machen sollte.
Die philosophischen und ethischen Fragen, die darin aufgeworfen werden, sind hochinteressant, thematisieren sie doch die Kolonialpolitik der großen, reichen und mächtigen Staaten den kleineren, schwächeren und vor allem ärmeren gegenüber, die heute noch genau wie vor 500 Jahren stattfindet. Außerdem behandeln sie grundlegende Fragen der Menschheit - Menschenrechte, Individualrechte und das Wohl der Allgemeinheit, Recht auf Nichteinmischung, Pflicht zur Hilfeleistung. Das Recht auf Wissen und Weiterentwicklung von Gesellschaften und Einzelpersonen, das Recht auf Glück und persönliche Entfaltung und Entwicklung des Individuums, die Abwesenheit von Gier und Besitzstreben. Die Fähigkeit, Fehler zu begehen, sie wiedergutzumachen und aus dem Ganzen zu lernen und beim nächsten Mal besser zu machen, Entscheidungen zu treffen und die Verantwortung dafür zu übernehmen, vorwärts zu gehen, ohne die eignene Menschlichkeit zu verlieren, Toleranz gegenüber Andersdenkenden, Andersaussehenden, Andershandelnden.
Ich finde das alles faszinierend, eine Utopie, die es wert wäre, zum Leben erweckt zu werden.
Vor allem die Persönlichkeit Katherine Janeways interessiert und inspiriert mich. Manchmal wünschte ich, ich wäre mehr wie sie...

Lebe lang und in Frieden, Sathiya

Dienstag, 2. Oktober 2012

Soviel wie möglich oder soviel wie nötig

Wieviel Sachen oder Dinge braucht der Mensch?
Was ist es, das ihn glücklich macht?
Viele Leute leben nach dem Prinzip "soviel wie möglich", was sich allermeist auf materiellen Besitz bezieht (und auch beschränkt, leider). Soviel wie möglich haben, soviel wie möglich genießen, verbrauchen, bekommen usw.
Einige leben eher nach ideeller Meßlatte - soviel wie möglich wissen und erkennen, soviel wie möglich erfahren und erleben.
Noch einige leben eher emotional: soviel wie möglich genießen, lieben, begehren, begehrt werden, Ruhm und Ehre, Glanz und Gloria...
Was ist die richtige Menge, was ist angemessen, und wieviel stellt eine Belastung dar?

Meine persönliche Einstellung ist diese: nur so viel wie nötig zu besitzen und so wenig wie möglich zu haben. Lastreduktion. :-) aber soviel wie möglich Freude und Liebe und maximales Glück. Gegen Wissen und Erfahrung habe ich auch nichts einzuwenden - aber so manche Erfahrung hätte ich lieber nicht. Weisheit so viel wie möglich, Wissen so viel wie nötig. Mein wertvollster Besitz sind meine Bücher - sie sind wie konservierte Vergangenheit. Korrektur: mein wertvollster Besitz sind meine Erinnerungen :-).

Wieso ich solche Gedanken hege:
Momentan lese ich ein Buch: "Der fremde Tiber" - geschrieben von Eliot Pattison, einem amerikanischen Autor. Es handelt im modernen China, in der Provinz Tibet. Ermittler Shan Yu klärt einen Mordfall auf - und wird dabei zwischen den drei für ihn in China möglichen Lebensweisen (Hauptstadt-Chinese mit Parteizugehörigkeit, Gefangener im Arbeitslager und Exil-Chinese im Ausland) hin- und hergerissen - entscheidet sich letzlich für diejenige, die den wenigmöglichen weltlichen Besitz geradezu zu garantieren scheint - das Leben eines Flüchtlings. Inwiefern die Beschreibungen des Lebens, der Religion und politischen Zustände zutreffen, kann ich nicht beurteilen, aber es weckt in mir eine Sehnsucht nach dem, was im Leben wirklich wichtig ist. Für mich.
Materieller Besitz kann es nicht sein - sonst wären die Menschen glücklicher und würden nicht so getrieben und gehetzt erscheinen. Ideelles wie Ruhm und Ehre, Glanz und Gloria - oder persönliches wie spirituelle Entwicklung, Wissen und Erfahrung. Ich fühle mich selbst hin- und hergerissen, und wäre froh, eine Antwort für mich zu finden. Kann sein, kann auch nicht sein... die richtige Antwort ist vermutlich, wie so vieles, eine Mischung aus Kompromissen, Zugeständnissen, Verzicht und ein klein wenig Glück.

Wortlos, Sathiya

Montag, 1. Oktober 2012

Kleider machen Leute - Leute machen Kleider

http://spaten-und-faden.blogspot.de/2012/09/posts-die-die-welt-nicht-braucht-15.html
(kein Hyperlink, Text von da)

Leute machen Kleider

Mode ist keine Erfindung des 20. Jahrhunderts. Mode meint den Zeitgeschmack und an dem hat schon lange teil, wer es sich leisten konnte und durfte. In vergangenen Epochen wie beispielsweise Renaissance, Empire, Biedermeier, Barock oder, oder . . gab es einen Zeitgeschmack, der in der Architektur, in der Kunst, aber auch in der Kleidung seinen Ausdruck fand.
Neu an der Mode sind zwei Dinge: Es können mehr Menschen als je zuvor an der Mode teilhaben (Oder werden es gerade wieder weniger?). Mode war schon immer der Oberschicht und dem Bürgertum vorbehalten. Mode kann sich leisten, wer auch sonst einen gehobenen Lebensstandard hat. Und eben das gilt in der westlichen Welt für mehr Menschen, als in früheren Jahrhunderten. Weite Teile der Bevölkerung haben einen sehr hohen Lebenstandard erreicht. Die Mehrheit der Bevölkerung gehört zur Mittelschicht. Und das ist durchaus neu.
Zum 2. ist die Mode sehr, sehr kurzlebig geworden. Noch in den 1920er Jahren mußte sich eine Arbeiterin mit nur einem modischen Sonntagskleid begnügen. Die meisten Menschen kamen in den Zeiten vor dem Zweiten Weltkrieg mit nur einem Koffer voll Kleidung ein ganzes Leben lang aus. Aus Jahrhunderten sind Jahrzehnte geworden. Und im Bereich der Kleidung ist die Mode noch sehr viel kurzlebiger: Der Trend geht zur reinen Saisonware.
Diese kurzzeitigen Trends werden von der Industrie selbst erzeugt. "Zeitschriften", die den Namen kaum verdienen, Kataloge, Fernsehproduktionen haben das Ziel uns mit neuen Trends bekannt und vertraut zu machen. Und so Bedürfnisse zu wecken, die gar keine sind. Die Modeindustrie hat kein Interesse daran, dass wir unsere Mäntel und Hosen tragen, bis sie verschlissen sind. Eine riesige Industrie lebt davon, dass wir mehr kaufen, als wir wirklich brauchen. Auch wir Näherinnen sind davon nicht frei. Wir kaufen nicht nur Kaufkleidung dazu, wir produzieren auch mehr Kleidung, als wir tatsächlich brauchen, von unseren Stoffbergen mal ganz zu schweigen. Ein riesiger Molloch lebt vom Konsum und ist auf ständige Steigerung angewiesen. In Deutschland kommen im Jahr 2000 auf 700.000 abgelegte Kleidungsstücke 1.000.000 Neukäufe. Nur mal so als Beispiel.

Kleider machen Leute? Alle scheinen es zu glauben und danach zu leben. Das perfekte Styling. Die "richtige" Garderobe für jeden Figur-Typ. Neueste Trends oder Chanel-for-ever. Wir scheinen nur noch für unser Äußeres zu leben? Es ist so unglaublich wichtig, nur Kleidung zu tragen, in der meine Beine länger aussehen, meine Taille betont wird,  mein Bauch versteckt wird, mein Busen zu Geltung kommt und meine Hüften meine Weiblichkeit betonen! Auch du liebes Lieschen.

Nein, Kleider machen keine Leute.
Kleidung ist unsere zweite Haut. Sie bedeckt uns, schützt uns vor Blicken, Kälte, Regen und Sonne. Sie schützt im Alltag unsere empfindsame Haut. Kleidung ist die Hülle, das Fenster, durch das wir die Welt etwas von uns sehen lassen. Ein Sprachrohr, durch das wir mit der Welt um uns herum kommunizieren. In unserer Kleidung stecken wir selber. Sie erzählt von uns und sie bildet uns ab. In der reichen Überflussgesellschaft Europas, in der wir leben, können wir es uns leisten, mit unserer Kleidung zu spielen. Wie will ich heute aussehen? Was will ich heute von mir zeigen? Meine Kleidung ist im besten Fall ein Teil von mir. Und ich, das ist eine Summe aus meiner Figur, meinem Körper, meinem Alter, meiner Bildung, meinem Stand, meinem Beruf, meinem Leben, meinen Zielen, Plänen, Wünschen, meiner Zukunft, meiner Vergangenheit. Alle Schicksalsschläge meines Lebens strecken in meinen Kleidern. Meine Macken, meine Lernfelder und meine Defizite und zwar nicht die körperlichen! Unsere Kleidung ist Spiegel unserer Seele. Leute machen Kleider. Ich ziehe mich lustlos an, weil ich müde und allem Schnickschnack überdrüssig bin. Ich lasse Accessoires weg, weil ich hypersensibel bin und Starre, Enge und alles Überflüssige kaum ertrage. Im Leben nicht und nicht in der Kleidung. Die eine liebt Orange. Ein Ausgleich für Sterilität und Langweiligkeit? Ein Ausdruck der Lebendigkeit. Die Andere kleidet sich unübersehbar bunt: Hier bin ich! Eine schwankt immer wieder zwischen den Stilen: romantisch - klassisch - sportlich. Sie kann sich nicht festlegen oder ist sonst alles so festgelegt, dass wenigstens hier die Freiheit her muss, die die Seele braucht? Die Nächste näht Kleid um Kleid: Überfluss, Fülle & Reichtum! Als Ausdruck einer reichen Seele oder als Sehnsucht? Wer weiss. Unsere Seele wählt sich die Garderobe, die sie braucht. Denn sie redet mehr mit, als uns lieb ist. Heute muss es schwarz sein! Oder grau? Dann her damit. Auch wenn Himbeerrot so schön leuchtet. Es ist nicht jeder Tag himbeerrot. Leute machen Kleider!

Und wenn wir versuchen einander in Formen zu pressen, dann wird es schwierig. (Und zwar nicht nur beim Nähen...) Du bist ein O! Trage keine weiten Hosen! Du bist ein Herbst: schwarz macht dich blass und krank! Du bist dies, du bist das. Trage immer Empire-Kleider! Das bist du! Nein, bin ich nicht. Zumindest nicht jeden Tag. Schenken wir uns doch Freiheit. Nicht jede Frau träumt davon eine Prinzessin zu sein. Nicht jede Frau möchte Männerblicke auf sich ziehen. Nicht jede Frau setzt alles daran wie ein Vogue-Cover auszusehen. Vielleicht ist das dein innerstes Bedürfnis, dann los. Aber so wie die Uniform aus Jeans & Outdoorjacke eben nur eine Uniform ist, die ganz vielen Frauen nicht entspricht, ihre Lebendigkeit nicht widerspiegelt, so kann auch der Traum á la Vogue-Cover eine Uniform sein, die den Menschen hinter der Hülle auf der Strecke läßt.

Schenken wir uns doch die Freiheit des eigenen Stils. "...und machen uns ´nen Schlitz ins Kleid und finden´s wunderbar!" 

Danke Michou für die Anregung.

Ein anderer lesenswerter Beitrag dazu:  http://www.michou-loves-vintage.de/wordpress/?p=5308
Dem ist nichts hinzuzufügen. Ich wünschte, der Text wäre von mir.
Greetings, Sathiya

Ich entschuldige mich für die Übernahme des Textes und werde ihn nach Aufforderung wieder entfernen. Er ist aber so genau, so gut und treffend, daß ich nicht widerstehen konnte. Ich wünschte bloß, er wäre von mir...