Freitag, 12. Oktober 2012

Anonyme Kommentare

Zum Thema Umgang mit anonymen Kommentaren habe ich dies im Kommentarfeld eines Blogs gefunden:
Kommentare
Ich bin für freie Meinungsäußerungen und kann auch mit Kritik gut umgehen. Ich mag jedoch keine anonymen Kommentare, vor allem wenn diese keinen konstruktiven Inhalt haben. Daher behalte ich mir vor, anonyme Kommentare in meinem Blog unveröffentlicht zu löschen.
Cool, nicht?
Und nun darf geraten werden, ob ein Mann oder eine Frau diese vernünftigen Zeilen verfaßt hat.

Dialog - eine Übereinkunft. Was ich erwarte - als Blogautor, Kommentator und Leser.

Was genau erwarte ich?
Wer kommentiert, oder sonstwie etwas zu sagen hat, sollte sich höflicherweise vorstellen. Name, Geschlecht wenn´s geht, Herkunft (Stadt, Land), persönlicher Hintergrund (Bildung, Beruf, Tätigkeit, Hobbies), Alter wäre manchmal auch ganz interessant, Adresse (email ausreichend, oder wenn vorhanden Website/Blog).

Warum das alles? Bin ich jetzt der Bundesnachrichtendienst :-)) ?!
Aus Interesse, um die Persönlichkeit hinter den Worten sehen, um die Worte selbst besser einschätzen zu können.

Ja, soweit verstanden. Aber wieso noch mal?
Ich finde, jede Äußerung muß im Kontext betrachtet werden, der Zusammenhang ist wichtig - es gibt keine Worte, die eben so für sich stehen. Außer universelle Worte wie Äußerungen Mutter Theresas oder Mahatma Gandhis oder Martin Luther Kings... (und sogar darüber kann sich prächtig gestritten werden).

Bemerkungen, anonym abgegeben und ohne sich zumindest mit Namen vorzustellen, haben etwas leicht feiges an sich. Jemand hat eine Meinung, äußert sie öffentlich - und steht dann nicht dazu, kein Name ist angegeben, kein nichts, wo frau/man mal nachsehen könnte, wer genau die Person hinter den Worten ist bzw. wie sie sich online darstellt.
Ansonsten hat das was von "ich schrei mal laut SCH... in der Kirche und tauche dann in der Masse unter", es ist kindisch, unerwachsen und unreif.

Puuh... aber...
Ich vertrage ein und denselben Satz von verschiedenen Personen völlig unterschiedlich, da ich ihn immer der Person entsprechend interpretiere - ihn in den größeren Kontext setze und entsprechend bewerte:  emotional, rational, intellektuell. Dazu kommt noch meine eigene momentane Befindlichkeit :-), verständlicherweise.
Bei Kommentaren zum Blog versuche ich das, großzügig und großherzig zu sehen - da ich meist keine Möglichkeit habe, den Menschen hinter den Worten zu sehen, und gern das Profil aufrufe, um zu sehen, mit wem ich es zu tun habe. Das ist machmal ganz schön erhellend... gelegentlich auch ernüchternd, oder (selten, zum Glück) auch schockierend. Aber wenn da gar nix ist...??

Und wenn jemand keinen Blog oder Profil hat, was dann?
Wer gern kommentiert, aber aus welchen Gründen auch immer, selbst keine aktive Web-Präsenz hat, hat nach diesem Beitrag echt ein Problem... :-))
Tja, ich weiß auch nicht so recht... aber dafür steht in meinem Blog groß und breit meine email-Adresse. Bemerkungen können und dürfen jederzeit an mich gerichtet werden oder sich kurz vorgestellt werden. Kann, aber muß nicht.

Und der langen Rede kurzer Sinn... :-)
Ich lese gern Kommentare. Auch kritische oder welche, die meine Beiträge in der Luft zerreißen. Solange der Ton gewahrt bleibt - und ich eine Adresse habe... an die ich mich mit meiner Beschwerde *g* wenden kann oder wo ich eventuell auch nachsehen kann, was ihr/ihm über die Leber gelaufen ist.

Deswegen: bitte, bitte, hier bei mir kann gern kommentiert werden, oft und viel und lange, mit einer klitzkleinen Einschränkung: ich möchte wissen, mit wem ich es zu tun habe. Name, Adresse, irgendwas.
Das wäre schön... :-)))))))

Danke für´s Lesen - beste Grüße, Sathiya

PS: Ich entschuldige mich dafür, sollte ich jemandem unabsichtlich zu nahe oder auf die Füße getreten sein. Hinweise auf Webpräsenzen und Email-Adressen, an die ich meine förmliche Entschuldigung richten kann, nehme ich gern entgegen. Have fun! Sathiya

1 Kommentar:

  1. Ursula hat einen neuen Kommentar zu Ihrem Post "Anonyme Kommentare" hinterlassen:
    Von Ursula am 12. Oktober 2012 16:28 unter Geschmacks-Sache eingestellt.
    (Zum Glück war der Text noch in meinem Email-Postfach... :-) )

    Ich hab mich bisher aus dieser Anonyme-Kommentare-Geschichte rausgehalten, aber jetzt sag ich doch mal was dazu.

    Ich finde es nachvollziehbar, dass Blogger oder Leser wissen wollen, mit wem sie es zu tun haben. Das macht einfach das Bild runder. Hätte ich auch oft gerne, aber es gibt nun mal Kontexte, in denen Kommentatoren aus nachvollziehbaren Gründen pseudonym oder gar anonym bleiben wollen. Wenn man aber länger in einem Blog mit liest, bekommt man schon ein recht gutes Bild von den Stammkommentatoren, oftmals sogar mit biografischen Details, aber zumindest von ihrer Denkhaltung, ihren Vorlieben usw. Natürlich bin ich auch neugierig, wie die Person dahinter aussieht, aber letztlich ist der Wiederkennungswert des inhaltlichen Profils - zusammen mit einem symbolischen Avatar - wichtiger. Denn im Grunde geht es um die diskutierten Themen. 2 Beispiele aus meiner Leseliste: weissgarnix.de, ein genialer Wirtschaftsblog, den es leider nicht mehr gibt, und die deutschen Scienceblogs. Natürlich arbeiten solche Blogs auch mit Kommentarmoderation - da gibt's verschiedene Modelle - anders geht das dann nicht, aber dass anonyme/pseudonyme Kommentatoren nur Trollerei oder Spam von sich geben würden, ist beobachtbar nicht so. Wobei es der Beurteilung des Bloggers unterliegt, was wie einzuordnen ist, und da gibt es bisweilen eigenartige Ansichten.

    Ich selbst halte es mit dem Kommentieren unterschiedlich. Ich möchte nicht, dass jemand mit der Eingabe meines bürgerlichen Namens von Google gleich alles gelistet bekommt, was ich jemals irgendwo gesagt habe. Vielen Leuten dürfte es ähnlich gehen. Das ist eine einfache Vorsichtsmaßnahme, denn das Web vergisst nichts, zumindest prinzipiell. Also unterscheide ich. Mal kommentiere ich pseudonym, mal mit Vornamen. Ich bin in drei Rollen im Web öffentlich, und ich hätte schon gerne, dass sich meine "privaten" Äußerungen nicht mit einem Klick überall dazu mischen. Wenngleich ich in der Regel dem Blogger / der Bloggerin ermöglichen möchte, mich kennen zu lernen, und daher eine offizielle Mail-Adresse mit Klarnamen benutze. Aber es hat auch schon Orte gegeben, wo mir danach war, in der Kirche laut Sch... zu rufen und wieder abzutauchen. Das mach ich dann auch, mit Pseudonym und pseudonymer Mail-Addie. Übrigens habe ich mir lange überlegt, ob ich mir ein Google-Profil zulegen soll. Manche Blogs bieten nämlich so wenige Alternativen, dass man ohne Profil gar nicht kommentieren kann. Aber da ich mit vollem Namen nähblogge, passt es ja gut in die Community.

    Viele Grüße
    Ursula

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