Sonntag, 19. April 2015

Freiluftgrillen

ist eine feine Sache. Wenn man einen Garten hat, ist es perfekt.
Wenn nicht, gibt es Grillplätze, auf denen man nach Lust und Laune in freier Natur grillen kann.
Oder man kommt zu uns in die Stadt und richtet sich im Freizeitgelände Alter Friedhof häuslich ein. Da geht alles. Sogar ein Meter Durchmessende Feuer mit zweieinhalb Meter hochschlagenden Flammen. Ist alles drin und keiner sagt was. Unter den Bäumen, auf den alten Grabsteinen, direkt neben trockenem Gestrüpp, sogar auf den Spielplattformen für die Kinder. Grad daß keiner ein Feuer auf der Rutsche gemacht hat. Heut hat sich ein Kind das Auge halb ausgeschlagen, es blutete stark, die halbe Familie heulte und schrie - egal. Zwei Männergruppen lieferten sich einen bestimmt gespielten, aber sehr echt aussehenden Kampf mit Steakmessern und Spießen. Stört keinen. Sehr.
Aber mich.
Die reinste Freiluftküche - alle paar Meter hockt eine Großfamilie vor ihren Kochfeuern und kocht, brät und brutzelt, daß man die Feuerwehr rufen möchte, weil der Qualm so dicht ist, daß man die Hand nicht vor Augen sieht. Dazu ein Geräuschpegel, der sich ohne weiteres mit dem eines Freibads im Hochsommer messen kann.
Doch das Beste kommt zum Schluß: der Müll.
Meine Güte, hinterlassen die vielen Menschen einen Müll!!! Unfaßbar! Säckeweise! Oder lose, quer über der Wiesen verteilt. Über die öffentliche Toilette rede ich lieber nicht, die müßte beinahe bis Australien zu riechen sein. Gottseidank ist der Geruch von brennendem Grillanzünder und verkohltem Fleisch stark genug, um deren Geruch zu überdecken. ;-)
Die armen Leute von der Stadtreinigung tun mir jeden Morgen mehr als leid, wenn sie den Abfall des vergangenen Tages beseitigen müssen. Lasterweise wird er abgefahren, lasterweise.
Was mich erstaunt: jeden Tag sind mehrere Grills dabei. Vom billigen Einweggrill bis zum teuereren Kugelgrill - jeden Tag werden mehrere geschrottet. Das wundert mich wirklich. Wie machen die das nur?? Noch verwunderlicher: trotz massiven Einsatzes von Wasserpfeifen mit dazugehörigem -äh- "aromatischen Tabak" habe ich noch nie eine geschrottete Wasserpfeife im Müll gesehen. Noch nie. ;-)

Auf zum Freiluftgrillen!
Ich nehme bitte ein Dry-Aged Beef Steak. Groß. Mit Pfeffer. Medium. Mjamm.

Donnerstag, 16. April 2015

Schulthema: Zeitung lesen

Nach den Osterferien ging es los: mit dem schulischen Zeitunglesen.
Die Kinder sollen laut beigefügtem Elternbrief noch mehr ans Lesen herangeführt werden. Sie werden zwei Wochen lang jeden Tag in der Schule kostenlos eine Zeitung bekommen, sollen darin nach Lust und Laune Artikel lesen und die Eltern sollen mit ihnen über das Gelesene sprechen.
An sich eine Idee, die durchaus des Überlegens wert wäre, wenn nicht das große Aber wäre.
Ich war der Sache eigentlich nicht gänzlich abgeneigt, bis heute beim Mittagessen meine 10jährige Tochter urplötzlich fragte, ob es wahr sei, daß Frauen nach einer Vergewaltigung ins Krankenhaus müßten. Und was das eigentlich genau sei.

BAMM!!

Das Thema sexuelle Aufklärung mit der Holzhammermethode.
Also wirklich: manche Zeitungsartikel müßten mit einer Altersfreigabe versehen sein.

Kopfschüttelnd: Sathiya