Mittwoch, 27. März 2013

Kollektive Verengung des Denkens

Ich habe einen Artikel gefunden, den ich erst ohne Zeitbezug las und mich verwunderte, wieso er so genau in die heutige Zeit paßte und warum es darin um den ehem. Bundeskanzler Schröder ging. Bis mir das Datum auffiel - November 2003. Immer noch aktuell, auch heute noch.
Zwischendrin - von 2003 bis 2013 - hat sich die damals frischbeschlossene Schrödersche Agenda 2010 etabliert, und einiges andere auch, was man als Nichtbetroffener geneigt war auszublenden bzw. den auf Sozialleistungen Angewiesenen ganz in Übereinstimmung mit der politischen Grundstimmung als Selbstverschulden anzulasten. Dazu ein ungeheures Desinteresse an den Belangen der Bürger, und zwar aller Bürger des Landes. Das ist erst in den letzten Jahren punktuell etwas besser geworden.
Bitte selbst lesen.
Der interviewte Herr Dr. Hengsbach gibt erstaunlich und gekonnt Paroli auf die vorgetragenen altbekannten Allgemeinplätze, die seit Jahren immer wieder von Politikern und ihren Organen zu hören sind.
Ich wünschte, ich könnte so gut und gelassen und gleichzeitig so einleuchtend argumentieren. Ich bin allerdings nicht unbedingt in allen Punkten seiner Meinung.
Passend auch zum letzten Blog-Thema - fairnopoly, in gewisser Weise. Open your mind. ;-)
Den Text habe ich frecherweise ungekürzt und unbearbeitet aus dem Blog uhupardo übernommen. Sollte das nicht gewünscht sein und irgendwelche Rechte beeinträchtigen, entschuldige ich mich dafür und werde ihn auf Aufforderung zeitnah wieder entfernen.

“Wer 24 Stunden eher Recht hat, steht 24 Stunden lang als Idiot da!”

Der Jesuit und Professor für Sozialethik,  Dr. Friedhelm Hengsbach gab vor fast genau zehn Jahren einem grossen deutschen Magazin ein Interview, das der Redaktion hoffentlich heute endlich peinlich ist. Wohlgemerkt: Der Text stammt vom 19. November 2003 unter dem Titel “Schröder will den Starken gefallen, deshalb tritt er kräftig nach unten!” und hat so rein gar nichts an Aktualität verloren, ganz im Gegenteil.

Hengsbach


Frage: Herr Hengsbach, Sie müssen schrecklich frustriert sein.

Friedhelm Hengsbach: Wieso? Weil ich immer noch gegen den neoliberalen Strom anschwimme, nicht glaube, dass Privatisierung, Deregulierung die Heilsbotschaften sind? Weil ich mich dem herrschenden Glaubenssatz widersetze, der mit missionarischem Eifer in die Bevölkerung gehämmert wird: Wir können uns den Sozialstaat nicht mehr leisten! Er ist zu teuer!

Frage: So sieht es doch jeder, von der “FAZ” bis zur “taz”.

Friedhelm Hengsbach: Das sehe ich anders, aber manchmal komme ich mir mit meiner Meinung fremd wie auf dem Mars vor. Zwischentöne sind selten geworden. Es gibt schon Momente, in denen ich zynisch werden möchte, an mir zweifle, mich frage, bin ich blöde?

Frage: Als Idiot müssen Sie sich vorkommen, Sie…

Friedhelm Hengsbach: Es klingt vielleicht überheblich, wenn ich nun sage: Wer 24 Stunden eher Recht hat, steht 24 Stunden lang als Idiot da. Wir leben in merkwürdigen Zeiten. Es gibt so etwas wie einen kollektiven Wahn, eine kollektive Verengung des Denkens.

Frage: Was wollen Sie damit sagen?

Friedhelm Hengsbach: Es hat Hunderte von Jahren gedauert, bis die Menschheit eingesehen hat, dass nicht die Sonne sich um die Erde dreht. Bestimmte Dogmen werden uns heute als Naturgesetze verkauft, das ist wie ein kollektiver blinder Fleck. Die modernen Dogmen lauten: Der schlanke Staat ist der beste aller möglichen Staaten! Vertraut auf die Selbstheilungskräfte des Marktes!

Frage: Und was ist daran falsch?

Friedhelm Hengsbach: Seit 25 Jahren läuft man diesen Verheißungen hinterher, demontiert den Sozialstaat, baut die solidarischen Sicherungen ab, nennt das wie der Christdemokrat Merz “Befreiungsschläge”, tut das alles mit dem Versprechen, danach werde es uns besser gehen, es werde mehr Arbeit geben. Doch die Zahl der Arbeitslosen ist in dieser Zeit von einer auf fünf Millionen gestiegen. Durch Sparen und noch mehr Steuersenkungen lässt sich die Karre nicht aus dem Dreck ziehen.

Frage: Dann verraten Sie uns mal den wahren Weg aus der Krise.

Friedhelm Hengsbach: Der Staat muss massiv investieren – in die ökologische Umsteuerung, in die Bildung, die Arbeitszeit muss verkürzt und nicht verlängert werden, wie es heute absurderweise immer heftiger gefordert und oft schon praktiziert wird, und das sogar noch ohne Lohnerhöhung.

Frage: Ihre Rezepte, werter Professor, sind von gestern!

Friedhelm Hengsbach: Sind sie deswegen falsch? Ich meine nicht. Alles, was in den letzten Jahrzehnten versucht wurde und nun immer sturer und hartnäckiger durchgesetzt wird, hat doch nichts gebracht, im Gegenteil. Deutschland, das ein Drittel der europäischen Wirtschaftskraft stellt, wird nur zu mehr Beschäftigung finden, wenn die Kaufkraft endlich gestärkt, die Binnennachfrage angekurbelt wird. Aber anstatt über eine Kurskorrektur nachzudenken, wird mit der Agenda 2010 und den Hartz-Gesetzen das Falsche noch verschärft. Es ist wie bei einem Junkie: Die Dosis wird erhöht. Der Sozialstaat wird eingerissen.

Frage: Diese Reformen, sagt Kanzler Schröder, sagt auch die Opposition, müssen so sein: Es geht nicht anders.

Friedhelm Hengsbach: Das ist die Bankrotterklärung jeder Politik. Wenn es keine Alternativen mehr gibt, bin ich hilflos irgendwelchen Naturgesetzen ausgeliefert. Aber ökonomische Prozesse sind keine Naturgewalten, sondern sind immer eingebettet in gesellschaftliche Entscheidungen, politische Weichenstellungen.

Frage: Wie erklären Sie sich, dass heute, anders als vor drei, vier Jahrzehnten, alles Soziale so peinlich ist wie Hämorrhoiden?

Friedhelm Hengsbach: Diese Stimmung kommt aus der US-amerikanischen Finanzwelt. Die USA sind seit langem das Vorbild. Als führende Wirtschaftsmacht können die USA militärisch und politisch durchsetzen, was sie wollen, weltweit. Das fasziniert die bürgerlichen Eliten, sie himmeln ihren Helden an. Die erschreckenden Schattenseiten des amerikanischen Modells ignorieren sie. Das Vorbild ist dieser Ellenbogenstarke, der seinen Willen durchsetzt. Und hier bei uns, klagen nun die Eliten, werde der Elan des Siegers auf allen Ebenen gebremst, gebe es zu viel Parlamentarismus, zu viel Spaßgesellschaft. Wenn schon in der Schule partizipatorisch gelernt wird – angeblich hemmt das Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit.

Frage: Anders ausgedrückt: Es tobt ein Kulturkampf um die Philosophie unseres Zusammenlebens?

Friedhelm Hengsbach: Ja, sicher. Wie es um die mentale Verfasstheit unserer Eliten bestellt ist, zeigt sich auch an Erfolgsbüchern wie dem von Frau Höhler mit dem programmatischen Titel “Spielregeln für Sieger” oder Hans-Olaf Henkels “Ethik des Erfolgs”. Das Moralische, der Respekt vor anderen, wird weggedrängt zugunsten des Olympiakämpfers, des Athleten, der auf jeden Fall die Spitze erreichen muss. Und sie als die Starken, die Arbeitslosigkeit nicht kennen, weigern sich, für die am Rande der Gesellschaft mitzuzahlen. Deswegen diese systematische Entsolidarisierung.

Frage: “Mut zur Freiheit” nennt das BDI-Präsident Rogowski.

Friedhelm Hengsbach: Ja, ja. Ihre Reformen verkaufen sie geschickt als Befreiung. Sie reden von Eigenverantwortung. Freiheit. Sich verwirklichen. Umbau des Sozialstaats. Das sind alles schöne Worte, die Wirtschaft und Politik benutzen. Die Sprachregelung kaschiert den Verfassungsbruch, den Abschied vom Sozialstaat.

Frage: Nochmals, auch der SPD-Kanzler Schröder sagt: Diese Reformen müssen sein.

Friedhelm Hengsbach: Ja, ich habe das Gefühl, Schröder möchte den wirtschaftlichen Eliten gefallen. Er lässt sich von ihnen treiben und tritt dafür kräftig nach unten. Es ist eine wirklich bittere Ironie der Geschichte, dass ein SPD-Kanzler das Lambsdorff-Tietmeyer-Papier von 1982…

Frage: …über das der SPD-Kanzler Helmut Schmidt gestürzt ist, weil in ihm massive soziale Einschnitte verlangt wurden?

Friedhelm Hengsbach: …nun nicht nur umsetzt, sondern noch verschärft. Seine Agenda 2010 ist eine Kriegserklärung an die Opfer der Krise. Was da drinsteht, konnte man schon bei Reagan und Thatcher lesen. Dieser 14. März, an dem er die Agenda im Parlament verlesen hat, war ein schwarzer Tag für den Sozialstaat – und die Demokratie.

Frage: Herr Hengsbach, Sie übertreiben.

Friedhelm Hengsbach: Tue ich das? Ich fürchte leider: nein. Haben Sie noch die Sprache des Kanzlers im Ohr? So hat noch kein Kanzler die sozial Schwachen abgebürstet, so schroff hat noch keiner die Leute gepeitscht. Schröders kalte Entschlossenheit war einmalig. Er hat im Grunde umgesetzt, was die Unternehmensberatungen Berger und McKinsey verlangen: dass Schluss ist mit dieser Debattiererei. Dass es einen Ruck geben muss! Wir brauchen eine starke Führung. Einen starken Kanzler. Und mit einer, ja, so muss ich es sagen, brutalen Sprache, die an Empfindungen der eigenen Partei und des Volkes vorbeiredet, sagte er: “Wir werden dafür sorgen, dass? Wir werden das so durchsetzen!” Eine eisenharte Ellenbogenrede.

Frage: Harte Zeiten, so heißt es, erfordern harte Maßnahmen.

Friedhelm Hengsbach: Ja, für viele sind die Zeiten hart, wir haben eine schreckliche Massenarbeitslosigkeit.

Frage: Nicht nur das, klagt der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber. “Wir sind die Letzten! Die Letzten!” Mit diesem Slogan hat er einen ganzen Wahlkampf bestritten.

Friedhelm Hengsbach: Ja, Deutschland gilt als unbeweglich, starr, ein gefesselter Riese, es hat die rote Laterne. Auch in jener Kanzlerrede hieß es wiederholt: Deutschland muss wieder an die Spitze kommen! Das sind so die Losungen, die stereotyp wiederholt werden. Aber sie stimmen nicht, sind eine mutwillige Täuschung der Bevölkerung, die über den Tisch gezogen wird. Es wird ein düsteres Bild gemalt nach der Methode der Höllenprediger, ein Drohgemälde wird an die Wand geworfen, damit die Leute zittern und alles mit sich machen lassen. Aber wer so auf die Menschen einwirkt und Macht durch Drohgebärden ausübt, nimmt die Betroffenen nicht ernst, er verachtet sie. Und das kann auf die Dauer nicht gut gehen.

Frage: Wie meinen Sie das? Erwarten Sie Aufstände, Aufruhr, Widerstand?

Friedhelm Hengsbach: Ich weiß nicht, wie sich die Frustration entladen wird. Noch wird alles durchgezogen. Die Abweichler in den Parteien werden ruhig gestellt, platt gemacht. Aber ich glaube nicht, dass der Wille einer kleinen Gruppe das ganze Volk umkrempeln kann. Im Moment sind die Menschen irritiert und orientierungslos, sie gehen nicht mehr zur Wahl.

Frage: Aber über 100.000 Menschen gingen neulich in Berlin auf die Straße, um gegen den “sozialen Kahlschlag” zu demonstrieren.

Friedhelm Hengsbach: Das hat alle verblüfft, auch die Regierung. Die Menschen spüren sehr genau – irgendetwas stimmt nicht, irgendwie ist ungerecht, was hier passiert. Sie empfinden die Agenda 2010 wie des Kaisers neue Kleider. Es muss nur noch ein Kind kommen, das ruft: “Der hat gar nichts an!” Dann steht der Kanzler nackt da: als einer, der seine SPD beschädigt und den Sozialstaat demontiert hat.

Frage: Das Kind ruft im Augenblick etwas anderes. Es ruft: Die Alten von heute plündern das Sozialsystem, sie verprassen die Renten. Und das Kind hat Angst: Im Alter werde ich arm sein. Ich bin das Opfer der demografischen Katastrophe!

Friedhelm Hengsbach: Auch das ist so eine Legende. Soll sie nun plötzlich zur Wahrheit werden, weil die SPD und die Grünen sie nun auch vertreten? Soll Angst das Denken ersetzen? Es gibt keine demografische Katastrophe.

Frage: Wie bitte?

Friedhelm Hengsbach: In einer modernen Arbeitsgesellschaft gibt es keine Generationen. Was ist denn eine Generation? Urahne, Großmutter, Mutter oder Kind? Familiäre Verhältnisse lassen sich nicht auf die heutige Gesellschaft übertragen. Gerechtigkeit ist kein biologisches Problem. Es ist vielmehr – auch wenn das schrecklich unmodern klingt – das uralte Problem der gerechten Verteilung zwischen Reich und Arm. Über die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Volkes entscheidet nicht die Biologie, sondern die Produktivität, das Wachstum und die Beschäftigungszahl. Vor hundert Jahren haben acht Bauern arbeiten müssen, um einen Nichtbauern zu ernähren. Heute ernährt ein Bauer 88 Menschen.

Frage: Wir können also in Ruhe so weitermachen wie bisher?

Friedhelm Hengsbach: Nein, Reformen sind notwendig. Aber Sie müssen einfach sehen, dass die zunehmende Ungerechtigkeit bei gleichzeitiger Verarmung des Staatshaushaltes politisch erzeugt wurde: Die Einkommen aus Vermögen und Unternehmenstätigkeiten sind in den letzten 25 Jahren konsequent steuerlich entlastet worden, die Gewinnquote hat sich verdoppelt, die Unternehmenssteuern sind aber gesenkt worden.

Frage: In Amerika heißt es: “Man muss die Pferde füttern, dann haben die Spatzen auch was zum Futtern!”

Friedhelm Hengsbach: Ja, ja, aber die Verheißung, dass diese Steuerpolitik zu mehr Arbeitsplätzen führt, hat sich als Trugschluss erwiesen. Auch hier ist das Problem die Verteilung, und es ist ein Jammer, dass über Vermögens- und Erbschaftssteuer nicht ernsthaft geredet werden kann, auch kaum darüber, dass endlich alle Einkommen, also auch das Kapitaleinkommen, zur solidarischen Sicherung herangezogen werden. Wenn der Sozialstaat noch politisch gewollt werden würde, wäre er auch finanzierbar.

Frage: Sie sind ein Träumer.

Friedhelm Hengsbach:
Das mag sein. Kanzler Schröder möchte ja auch alle, die über den Tag hinaus denken und Visionen haben, zum Arzt schicken. Mit Leuten, die Perspektiven entwickeln, kann er wenig anfangen. Die politische Botschaft der Agenda 2010 ist eindeutig: Wir wollen diesen Sozialstaat nicht mehr. Gesellschaftliche Risiken wie Krankheit, Alter werden beim Einzelnen abgeladen, den Schwächeren wird mehr zugemutet als den Starken. Es ist eine beklemmende Entsolidarisierung, die stattfindet. Wir sind auf dem Weg in eine Wolfsgesellschaft.

Frage: Sie können schön kritisieren, doch da ist die Globalisierung, die…

Friedhelm Hengsbach: Globalisierung! Globalisierung! Das ist ein Zauberwort, eine Mehrzweckwaffe, um Löhne, Steuern, Sozialabgaben zu senken. Es ist ein Wahn.

Frage: Es geht um den Standort Deutschland, der ist doch gefährdet, oder nicht?

Friedhelm Hengsbach: Noch so ein Schmetterlingswort: Standort Deutschland! Die deutsche Wirtschaft stellt sich gern als Opfer dar. Aber Deutschland ist nicht Opfer der Globalisierung, sondern ihr wichtigster Motor. Wir sind die Exportnation Nummer eins. Wir sind produktiver als Japan. Deutschland ist eine der reichsten Nationen der Welt. Wir leben nicht über unsere Verhältnisse, sondern weit drunter.

Frage: Wie bitte? Der grüne Finanzexperte Oswald Metzger sieht das radikal anders: “Das Schlaraffenland Deutschland gibt es nicht mehr! Schluss mit der Volksbeglückungsmentalität!”, ruft er in Talkshows. Und überhaupt, sagt er: “Der Sozialstaat ist schuld an der Armut!”

Friedhelm Hengsbach: Oswald Metzger verkauft sich gut, indem er die angesagten neoliberalen und modernen Sprüche der Betriebswirtschaftler brav nachplappert. Ein Erfüllungsgehilfe jener, die den Sozialstaat nicht brauchen – der Gutverdienenden, der Selbstständigen.

Frage: Der Publizist Arnulf Baring hat unlängst in der “FAZ” die Bürger aufgefordert, auf die “Barrikaden” zu gehen, gegen einen bevormundenden Staat und “Politiker”, die “das Land verrotten lassen”.

Friedhelm Hengsbach: Ja, Baring, Metzger, Henkel und Berger – es sind immer die gleichen Namen – haben sich in Bürgerkonvents formiert, um den Sozialstaat radikal umzukrempeln. Diese Konvents?

Frage: Sie meinen die “Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft” oder “Konvent für Deutschland”?

Friedhelm Hengsbach: Ja, diese Zirkel, sie verkörpern gesellschaftlich konservatives bis reaktionäres Milieu, wirtschaftlich sind sie liberal, und sie haben ein klares Ziel: Sie wollen den schlanken Staat. Es ist verrückt, wie sich die Vermögenden, die Einkommensstarken organisiert haben und auf jene eindreschen, die abhängig beschäftigt, arbeitslos sind oder Sozialhilfe empfangen. Es ist eine so noch nie da gewesene Solidarität der Starken gegen die Schwachen. Diese Bürgerkonvents haben eine erhebliche Macht, extrem viel Geld stecken sie in Werbekampagnen, sie steuern den politischen und öffentlichen Diskurs im Land – und sie sind im Kanzleramt angesehener als die Abgeordneten, die Repräsentanten unseres Volkes. Sie werten die demokratischen Einrichtungen der Bundesrepublik ab. Ihnen sind demokratische Prozesse lästig, Föderalismus, Bundesrat, Abstimmungen, Diskussionen, das alles dauert ihnen zu lange!

Frage: Nochmals Baring: Wir brauchen, meint er, “mehr Wettbewerb, überall und allenthalben, an und zwischen den Schulen, Universitäten, Ländern, Kommunen”.

Friedhelm Hengsbach: Ja, Konkurrenz wird als Wunderdroge gereicht. Dazu reden sie noch den Sozialstaat systematisch schlecht, weil sie ihn nicht brauchen. Sie rufen nach Reformen und meinen damit: Entsolidarisierung, Aushöhlung der Sozialsysteme, letztendlich Aufkündigung des Gesellschaftsvertrags.

Frage: Sie lehren hier an einer Jesuiten-Hochschule. Aber auch Ihre frommen Mitbrüder haben genug vom Sozialstaat, Kardinal Lehmann begrüßt die Agenda 2010, und der Jesuitenpater Hans Langendörfer fordert geringere Hilfen für Arbeitslose, weniger Kündigungsschutz.

Friedhelm Hengsbach: Ja, das ist enttäuschend. Noch 1997 hat es im Kirchenwort geheißen, dass es zu den solidarischen Sicherungssystemen keine Alternative gibt. Das hat sich leider etwas geändert. Ich vermute, die Kirchenleitung – nicht die Kirchen! – möchte den Fehler der Gewerkschaften vermeiden, dass sie wegen zu heftiger Konfrontation aus dem Eliten-Dialog ausgeklinkt wird. Die Angst vor der Stigmatisierung ist groß. Die Kirchenführer wollen bei den weltlichen Führungseliten mitreden dürfen.

Frage: Aber sie könnten dennoch ganz christlich sagen: Massenarbeitslosigkeit ist eine Sünde!

Friedhelm Hengsbach: Sie ist ungerecht, eine strukturelle Sünde. Vor fünf Jahren haben die Kirchen das noch so gesagt. Heute, so fürchte ich, verzichtet die Kirchenführung auf die Erkenntnisse von Caritas und Diakonie. Die Kirchenführer bewegen sich wie die Spitzenpolitiker und Manager in Milieus, denen Not und Arbeitslosigkeit fremd sind, die keine Ahnung haben, wie den Armen zumute ist, wie hart Millionen Bundesbürger um ein Leben in Würde kämpfen. Das wird verdrängt, diese Ahnungslosigkeit gefährdet die Demokratie.

Frage: Was hat Sie eigentlich in den vergangenen Jahren besonders geärgert?

Friedhelm Hengsbach: Dass ich manchmal nicht laut genug meine Stimme gegen Ungerechtigkeit erhoben habe, dass…

Frage: Das hört sich sehr pathetisch an.

Friedhelm Hengsbach: Soll es aber nicht. Ich werfe mir das vor, weil ich meine Nerven schonen wollte, einfach müde war. Meine Vorgesetzten, auch die in Rom, müssen sich Beschwerden anhören, ich sei nicht mehr tragbar. Vielleicht kneife ich deswegen bei manchen Konflikten. Aber ich kann ja nicht ständig kämpfen, ich brauche einfach ein paar Nischen der persönlichen Zufriedenheit.

Grüße, Sathiya
(bin momentan abwesend. Damit der Blog sich nicht einsam fühlt ohne mich, habe ich den Post auf automatisch veröffentlichen gestellt. Ich kann leider erst wieder nach Ostern reinschauen. Viel Vergnügen und ich freue mich auf eure Meinungen!)

Sonntag, 24. März 2013

Fairnopoly

heute gefunden: eine neue alternative Verkaufsplattform - FAIRNOPOLY http://info.fairnopoly.de/

Nach dem flüchtigen Durchlesen aller Beiträge bin ich erst einmal verhalten optimistisch.

Wie es zur Idee kam - hier: http://info.fairnopoly.de/die-ersten-schrittchen/ (Text von da)
Eines dieser Stückchen war ein eher abstrakter Gedankengang, der mir in der späten Septembersonne auf einer Bank vorm Bateau Ivre in der Oranienstraße durch den Kopf ging. Ich stellte mir die auf der Hand liegende Frage, was man tun müsste, um das komplex gewachsene sozio-ökonomisch-politische System wirklich zu verändern, das die Menschen zu einer ungesunden Unehrlichkeit antreibt, zu einem alles andere als nachhaltigen Ressourcenverbrauch und zur mehr oder minder unfreiwilligen Verbreitung von extremistischer Unfairness.
...
Wie kann man es schaffen, die vielen vielen, überall zu findenden Inseln der Ehrlichkeit, Nachhaltigkeit und Fairness durch einen fairen “Subwirtschaftsraum” zu verknüpfen?
In meinem Kopf zeichnete das Bild eines Netzwerkes kleiner Inselchen, das sich mit der Zugkraft marktwirtschaftlicher Dynamik immer weiter ausbreitet und dabei das korrupte System mehr und mehr verdrängt: 
...
Natürlich, dachte ich, müsste dieser faire Subwirtschaftsraum innerhalb des bestehenden Institutionengefüges von zivilgesellschaftlichen Akteueren zusammengebastelt werden. Denn mir leuchtete die ernüchternde Analyse ein, die man immer häufiger hört: Dass die existierenden politischen Institutionen sowohl auf nationaler, als auch auf internationaler Ebene viel zu sehr im Geflecht des Interessenausgleichs gefangen sind, um sich schnell und weitreichend genug zu reformieren. Oder gar selbst Lösungen durchzusetzen, die schnell und weitreichend genug sind.
Daraus entstand die Kernidee von Fairnopoly: Der Aufbau eines multinationalen Konzerns, der in seiner Struktur systematisch fair, transparent und verantwortlich angelegt ist und der durch seine Aktivitäten faire, transparente und verantwortliche Strukturen fördert.
Dazu kam die Überlegung, dass man uns Menschen in der industrialisierten Welt da abholen muss, wo wir momentan sind: auf Konsum getrimmt. Ergänzt um ein paar weitere Stückchen ergab sich daraus die Idee des fairen infoes im Besitz der Nutzer. 
Mit dieser Idee ging ich also zur Socialbar. Das war ein Experiment, denn normalerweise werden dort Ansätze und Erfahrungen von bereits erfolgreichen Initiativen vorgestellt. Stattdessen kam ich mit einer bloßen Idee. Es schien mir nicht unwahrscheinlich, dass das erfahrenen Web 2.0 Publikum sie als sozialromantischen Größenwahn in der Luft zerreißen würde.
Erfreulicherweise kam mir in der Diskussion zunächst Sympathie entgegen. Am Thementisch später allerdings setzte sich jemand zu mir und sagte: “Die Idee klingt nett, aber ich muss Dir leider sagen, das wird nichts.”
Natürlich fragte ich, warum. Die daraus folgende Diskussion hat mich endgültig davon überzeugt, dass dieses Projekt gestartet werden muss. Wir brauchen nicht allein bessere Institutionen und gesellschaftliches Umdenken, sondern auch neue Unternehmensmodelle, die anders funktionieren, als es die Regeln der Marktwirtschaft vermeintlich vorschreiben. Und angesichts der Größe der Herausforderungen, müssen wir auch große Schritte versuchen.

Das klingt beinahe zu schön um wahr zu sein und erfordert eine gehörige Portion Optimismus und Durchhaltevermögen und ein großes Maß an Dickköpfigkeit. Und Kraft, den allenthalben aufkommenden Skeptikern und Berufspessimisten standzuahlten und Paroli zu bieten.
Ich werde das ganze mit Interesse und Wohlwollen beobachten.
(Mehr dazu heute nicht, da mein Kopf mich wieder mal fast umbringt.)
Grüße, Sathiya

Dienstag, 19. März 2013

Lizenz zum Müllen

Es gibt eine Verpackungsverordnung, deren Auflagen jeder Händler erfüllen muß.

siehe hier - http://de.wikipedia.org/wiki/Verpackungsverordnung_%28Deutschland%29
willkommen in Schilda. Die Schildbürger haben einen neuen Streich ausgeheckt und irgendwer hält es für die Wahrheit, und keiner ändert das System.

Ein System, das eigentlich Müll vermeiden bzw. begrenzen helfen können sollte, und nun seit mehreren Jahren eklatant versagt. Recycling und Wertstoffverarbeitung waren die Schlagwörter - aber die Realität sieht anders aus. Billige Deponien in den 5 Neuen und in Asien werden zugemüllt mit unseren Wohlstandsabfällen, und alle, besonders und vor allem die Internet- und Online-Shop-Händler (ich denke da vor allem an Dawanda und Co.) kaufen und versenden lustig Verpackungsmaterial als Kartonagen, Plastikfolie, Klebeband und anderes, völlig ohne auch nur den Anflug eines schlechten Gewissens - denn man hat ja eine Lizenz erworben bei einem der vielen mehr oder weniger zertifizierten "Unternehmen für Rückholsysteme", und darf im kleinsten Tarif bis zu 17 Kilo Müll völlig legal quer durch die Welt schicken - pro Person, versteht sich.
Eine der Verpackungssystemfirmen, die außer Verpackungskartons auch Lizenzen anbietet: http://www.mueae.de/public/catalog_xmlxslproducts.aspx?art=viewproduct&suid=2325&zid=492aaee0-2b23-4961-9059-01ca0307c904&productid=21305342

Wenn ich mir ansehe, was ich allein mit meinen Lebensmitteln des täglichen Bedarfes an Verpackungen kaufe und mitbezahle, nur um diese dann umgehend wegzuwerfen, welche Berge von (Plastik-)Müll allein ein einzelner kleiner Haushalt produziert, wird mir leicht übel.
Zur Einführung des dualen Systems in Deutschland Anfang der 90er Jahre war es schon einmal so - mir schien es so, als ob mit Aufstellen der gelben Tonnen eine Müllflut ihren Anfang nahm, die ihresgleichen suchte. Immer mehr und mehr wurde in Wegwerf-Verpackungen verkauft, Alternativen dazu gab es schon bald so gut wie keine mehr. Und die Müllberge wuchsen... die Entsorgung wurde ja per aufgedruckten Grünem Punkt gleich mitbezahlt, also wozu an Verpackung sparen?

Was mich am meisten stört: die Auffassung, man als Händler habe ja mit Erwerb einer Lizenz seine Pflicht getan und könne, dürfe ja müsse nun alles bis zum Limit ausnutzen, koste es was es wolle. Und wozu sich Gedanken machen, Verpackungen = künftigen Müll einzusparen? Jemand anderer nimmt doch den Müll zurück, eine Firma, wieso sollte man sich selber kümmern? Einfach ab in die Tonne und gut ist.

Lizenz zum Müllen - anscheinend verkehrt sich alles, was eigentlich zur Verbesserung und Müllvermeidung gedacht war und sich auf dem Papier auch sehr gut liest, zum Gegenteil. Der Konsument ist von seiner Pflicht, sich selbst um seinen Müll zu kümmern, befreit - da diese ja Kommunen, Länder  und Entsorgungsfirmen übernehmen. Komplett entpersönlicht. Aus den Augen, aus dem Sinn. "Mir doch egal, wohin mit dem Müll, sollen sich doch die darum kümmern, die ihn hergestellt haben..."

Ein Ausflug ins private: früher hat man Paket- und Geschenkpapier sauber und sorgfältig zusammengefaltet, das Geschenkband gebügelt und exakt aufgerollt, die Paketschnur aufgerollt und verwahrt, um es nochmals zu verwenden. Heute - aufreißen und entsorgen. Selbst bei großer Sorgfalt beim Auspacken reißt das (teuer gekaufte) billige Papier, weitere Verwendung ausgeschlossen... vom Geschenkband nicht zu reden.
Tja, das Wiederverwenden geht nun nicht mehr. Ist wohl auch nicht gewollt. Behindert das Wirtschaftswachstum. Verhindert es.
Wohin gehen wir nur?

Künftige Archäologen werden sich beim Umgraben der Müllhalden fragen, was sich die heutigen Menschen nur gedacht haben...

Ärgerliche Grüße, Sathiya

Donnerstag, 14. März 2013

Google Reader R.I.P.

Der Google Reader wird zum 1.7. diesen Jahres eingestellt, ärgerlicherweise.
Warum ? - keine Ahnung. Bringt vermutlich nicht genug Geld ein (komischerweise ist das IMMER so bei kostenlosen Diensten ;-) ) Weswegen sich die Google-Men im Rahmen der diesjährigen Frühjahrsputzaktion dafür entschieden haben, den Dienst nicht weiter anzubieten. Alle Nutzer, die den Reader regelmäßig verwenden, müssen sich eine Alternative suchen. Suuuper.
Ich habe den Reader immer gern genutzt. Vor allem, um einen Kurzüberblick über meine Lieblingsblogs zu haben und gegebenenfalls zu sehen, ob es dort was Neues gibt.

Gibt es vernünftige Alternativen - (am liebsten) kostenlos, schnörkellos, funktionell?

Ansonsten würde ich GERN den Google Feed Reader behalten... wirklich gern.

von hier  http://lumma.de/2013/03/14/dont-be-evil-google-reader-wird-eingestellt/
ein leicht genervter "Muß das echt sein"-Beitrag zum Thema. Zum Schmunzeln... und vielleicht findet der Typ ja was vernünftiges als Alternative und testet es für mich. :-))
Der Beitrag von hier:  
http://stadt-bremerhaven.de/google-stellt-den-google-reader-und-weitere-dienste-ein/
ist auch nicht schlecht, samt witzigen teils genervten Protest-Kommentaren.
Und noch von hier ein genialer Artikel: http://netzwertig.com/2013/03/14/am-1-juli-ist-schluss-das-ende-des-google-reader-ist-traurig-aber-zu-begruesen/

Grüße aus dem Rückzugsgefecht des Winters (Schneetreiben, Eisglätte, S--Kälte), Sathiya

Samstag, 9. März 2013

Standard Of Beauty

Leicht verspätet zum Frauentag, angestoßen von G. (danke vielmals) und inspiriert von hier: http://elegantbohemian.blogspot.com.au/2013/02/i-am-beautiful-its-standard-that-got.html


Eine sehr interessante und bedenkenswerte Ansicht und Erörterung der modernen Schönheitsideale. 
Jugend! Schönheit! Gesundheit! Schlankheit! Großer Busen! Weißeste Zähne! Perfekte Haut! Faltenlosigkeit! Traumfigur! Modelmaße! For ever young! (Text von da)

The modern standard for beauty seems to get more and more demanding in it's appetite to me met.  What was considered beautiful 20 or 30 years ago, now seems like a bad joke.  No doubt, if Marilyn Monroe were alive today, she'd be told to go on a diet.  If  Jackie Kennedy had aspirations today, she'd be admonished to get her teeth fixed.  This isn't being mean, it's simply the reality in our culture today.   And what's interesting is that women haven't changed, only the standard of beauty has changed.

A demanding standard

You know what makes the beauty standard so ugly? It's demanding. Demeaning. Fickle. Impossible to satisfy. The standard says, "You're not skinny enough! Only skinny is beautiful!" And so we diet and deprive ourselves until we've reached that elusive Sz 2 (or at least as small as we can get) only to hear the standard say, "Oh, cool! You're skinny! But in losing all the weight, you lost your boobs! UGLY!" Oh okay, well thank goodness there are breast implants. Whew! Crisis averted. The standard teases us with, "Gee, if only you didn't have those laugh lines around your eyes, you could really be a looker!" Off we go to get wrinkles botoxed or stretched off our faces. Surely now that insatiable standard will be satisfied. But nooooo, "Wow! What did you do to your face?! You can't even express an emotion on your face!" Or how about this standard quip? "A woman has to be young to be beautiful." And so we buy every cream that promises us a youthful glow. We try to adjust our wardrobes so that we can still make our womanly selves appear more "girl like". And even for that we get, "Haven't you heard? Women over 35 aren't supposed to wear a mini skirt! Can't you act your age?!"
There have always been differing and changing views of what is seen as beautiful in a woman.  And, as women, we jump on the treadmill trying to keep up with them.  I mean, what woman doesn't want to be thought of as beautiful?  I know I do!  I don't think it makes me shallow.  I think it makes me human!   Call me crazy, but I think ALL women are beautiful.  And I'm not talking about the "Well, she has such a good heart" kind of beauty, I'm talking about genuine attractive beauty.  Just like we are.  All different shapes and sizes.  All different ethnicities.  Whatever your weight.  Whatever your age.   So the reality is that I don't need to change.  And neither do you.  The only thing that needs to change is the fact that we give a crap at all what some marketing agency or industry tells us what is and isn't beautiful.

So the next time that ad or commercial says to you, "Hey I know you.  You used to be beautiful!"  You just hold your head high and say with confidence:

I AM beautiful!  It's the standard that got ugly.


Howgh, ich habe gesprochen ;-) . Viele Grüße, Sathiya

Dienstag, 5. März 2013

Zeichen und Wunder

Wer hätte das gedacht...! Dawanda wird demokratisch. Scheint so. Die Meinung der Basis zählt wohl doch irgendwie ein bißchen?

von hier: http://de.dawanda.com/topic/21/10768978?page=117  (kein Hyperlink, blauer Text von da)

derselbe Thread wie letztes Mal, selbes Problem. Fremdwerbung im Shop wird von allen abgelehnt. Es wurde ein Streik organisiert (180 Teilnehmer), die am Sonntag ihre Shops pausiert hatten, um ihren Unmut und Verärgerung über die geplanten Änderungen kundzutun. Eine neue Liste mit Begründungen, warum keine Fremdwerbung im Shop gewünscht wird, wurde auch angelegt. Das alles gibt D. wohl stark zu denken, zusätzlich zu den technischen Problemen und dem ungelösten Problem der absolut nicht zum Image passenden Produktangebote (wie beispielsweise Sex-Spielzeug - das geht gar nicht!!).

Heute abend eine überraschende Antwort von D.:
Hallo, 
wir haben Eure Diskussionen hier verfolgt und möchten Euch nun darüber informieren, welche Schritte als nächstes anstehen. Wir werden die Kommunikation dieser Änderung größer anlegen und werden Verkäufern eine Informationsseite zur Verfügung stellen, auf der wir die Änderungen genauer vorstellen und auch illustrieren werden. Auf diese Weise können wir klar darstellen, wie die Änderungen dann in die Tat umgesetzt aussehen und wir kommen Missverständnissen (wie der hier verbreiteten Behauptung, dass "Fremdwerbung im eigenen Shop" geschaltet wird) zuvor. 
Die Informationsseite wird es ab voraussichtlich kommender Woche geben. Sie wird an alle Verkäufer via Newsletter zugestellt. Die neuen Platzierungen der Logenplätze werden wir erst nach einer für die allgemeine Information angemessenen Zeit umsetzen. 

Ausserdem möchten wir gerne direkter mit Euch kommunizieren. Was sich über das Forum als schwierig erweist, weil Ankündigungen oftmals schnell zu sehr emotional geführten Gesprächen führen oder laufende Diskussionen bereits besonders heißblütig ausgefochten werden. Wir möchten gerne bis zu 10 Diskussionsteilnehmer aus dieser Runde zu uns zu einer Gesprächsrunde einladen. Wir möchten die Gelegenheit gerne nutzen, um Forennutzer/ Verkäufer besser zu verstehen und Euch auch einen Einblick geben, warum wir Änderungen durchführen. In persönlichen Gesprächen wird es einfacher sein, sich auf einer angemessenen Ebene miteinander auszutauschen. Wir würden uns freuen, wenn in Eurer Mitte Forennutzer dabei sind, die an dieser Gesprächsrunde gerne teilnehmen möchten. 
Der Termin würde am Freitag den 22.3. (Start nachmittags) stattfinden. Wenn Euch diese Idee gefällt, freuen wir uns, wenn Ihr unter Euch besprecht, wer Zeit und Lust dazu hat und zu uns kommen möchte. An der Gesprächsrunde werden die beiden Gründer von DaWanda (Claudia und Michael) teilnehmen. Und ich würde mich ebenfalls freuen, einige von Euch innerhalb dieses Rahmens kennen zu lernen.

Herzliche Grüße
Peggy
Peggy_DaWanda 05.03.2013 17:40 

***
das ist beinahe unglaublich.
Nach dem ersten Aufschrei und Ablehnung der geplanten Änderung auf der ganzen Linie hat D. tief in die PR-Trickkiste gegriffen und gibt sich ganz weltgewandt und gesprächsoffen. Fast zu schön, um wahr zu sein? Wolf im Schafspelz? Das war mein erster Gedanke... nachdem der Thread tagelang sich selbst überlassen wurde und nach der letzten Wortmeldung D.´s weitere 1500 Postings geschrieben wurden.
Wir werden sehen... was passieren wird. Nun bin ich echt neugierig. :-))))

Ich würde gern meine Meinung dazu schreiben, meine Vermutungen, warum und wieso, lasse es aber. Ich läge ohnehin eher falsch, und stehe dem ganzen gleichzeitig zu emotional und zu gleichgültig gegenüber (ein typischer Sathiya-Widerspruch). Ich hoffe, die Mädels im Forum nehmen den Vorschlag D.´an und wählen aus ihrer Mitte die am besten geeigneten, um die Belange der Verkäufer in Berlin zu vertreten, und zwar welche, die auch über ihren eigenen Tellerand hinwegblicken können.
Viel Glück, Mädels! Zeichen und Wunder... Zeichen und Wunder.

Grüße, Sathiya
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Samstag, 2. März 2013

Dawanda-Supermarkt

Wieder einmal zum sich wundern. Das ewige Mysterium Dawanda. Ein Fußballmärchen.

von hier: http://de.dawanda.com/topic/21/10768978   (kein Hyperlink, bunter Text von da)

Der Anstoß:
Hallo, 

wir freuen uns, Euch heute eine Verbesserung der Sichtbarkeit der Logenplätze ankündigen zu dürfen, die ab morgen (27. Februar 2013) gilt. 
 
Um noch mehr Interessenten und Käufer für Eure Produkte zu erreichen, werden über Logenplätze beworbene Produkte nicht nur auf den Kategorie- und Suchergebnisseiten angezeigt, sondern auch auf Platzierungen in Mein DaWanda, dem Warenkorb und auf Produktseiten nicht mehr aktiver Angebote. So werden den Käufern auf DaWanda an noch mehr Stellen Anregungen gegeben, welche Produkte für sie interessant sein könnten und das WerbeWerkzeug Logenplätze wird für Euch als Verkäufer noch wirksamer.
 
Herzliche Grüße
Dein DaWanda-Team
Peggy_DaWanda 26.02.2013 14:15 

12 Seiten mit über 230 Beiträgen voller Protest, Unwillen, Entäuschung, Unverständnis. Mit Entschiedenheit wird die neueste Neuerung Dawandas abgelehnt.
Nettes Anspiel, die erste Halbzeit vergeht mit ins Leere vorgetragenen Angriffen und Sturmläufen, der Spielgegner stellt sich tot. Trotzdem ist kein Torschuß möglich. Das Tor steht anscheinend nicht auf dem Marktplatz für Einzigartiges sondern in Berlin. Die erste Halbzeit vergeht ereignislos.

Keiner randaliert, alle bleiben höflich, aber es wird mit Bestimmtheit dagegen protestiert, sich dagegen verwahrt, und D. aufgefordert, die vorgesehenen "Optimierungen" nicht umzusetzen, da sich auch rechtliche Bedenken ergeben. Nach 4 Stunden rudert D. zurück:
Zweite Halbzeit: Auszeit Team Dawanda, angetäuscht:
Hallo,
ich habe Eure Einwände seit heute Mittag zum Thema Logenplätze gesammelt und bei uns weiter gegeben. Die zusätzlichen Platzierungen der Logenplätze werden wir morgen nicht anschalten.
Ich werde die Kollegen aus den Abteilungen zusammen rufen und wir werden eine Lösung finden, die für Verkäufer mit Logenplatzbuchungen als auch für Verkäufer ohne Logenplatzbuchungen gangbar sind.
Unsere News, die wir im Verkäuferportal veröffentlich haben, werde ich entfernen.
Peggy_DaWanda 26.02.2013 18:44 
Team Verkäufer im Vorteil. Schiri hat schon die gelbe Karte griffbereit.
Erleichterung, ungläubige.
Die Verkäufer sind aber weiterhin besorgt und beziehen ganz klar Stellung gegen die Pläne Dawandas. Mir zutiefst verständlich. Ich bin wieder einmal froh, dort weder Kunde noch Shop-Inhaber mehr zu sein. 
Angesichts der Probleme der letzten Monate - technische Pannen, Seitenabstürze, verpatzte Buttonlösung, intransparente Werbewerkzeuge ("Logenplätze") einschließlich der neu aufgetretenen Unsauberkeit der Rechnungsstellung und Undurchsichtigkeit bei Provisionsabrechnungen samt Doppelbuchungen - ist es zutiefst unverständlich, warum eine derart invasive Maßnahme ergriffen werden soll.

Eine ausgewählte Antwort eines Verkäufers, welche auch sehr gut die anderen Baustellen auflistet:
Neue Spielstrategie Team Verkäufer:
@Peggy: Danke, das Ihr auf die Proteste reagiert. Das mit den Logenplätzen im Warenkorb ist denke ich komplett inakzeptabel, da kann es auch keine Kompromisse geben.  
Könntet ihr dann morgen bei der Gelegenheit gleich über die permanenten technischen Störungen sprechen? Das mit den Fehlermeldungen, verschwundenen Nachrichten und nicht reagierenden Warenkörben muss aufhören. Der Umsatz, den ihr bei einer gut funktionierenden Plattform reinholen würde, bräuchtet ihr euch dann nicht mit fragwürden Aktionen wie den Logenplatz-Einblendungen oder bezahlen Newsletter-Plätzen reinholen.
p*** 26.02.2013 18:49

Und - keiner "randaliert". Alles geht gesittet und wirklich höflich vonstatten, einige genervte und beherrscht-zornige Entgegnungen eingeschlossen.Weitere vehemente Ablehnung von Verkäuferseite auf weiteren 13 Seiten (ca. 260 Postings), dann eine erneute Mitteilung D.´s:
Unerwartete Wendung: Der Eckball:
Hallo,  
wir haben bei uns Eure Vorschläge und Bedenken diskutiert. Folgende Informationen möchten wir Euch vorab geben und haben diese besser für Euch erläutert, um Missverständnisse und Ärger zu vermeiden:  
Wir werden in der kommenden Woche die Sichtbarkeit der Logenplätze wie folgt ausweiten:  
Logenplätze in Mein DaWanda:
Mein DaWanda ist ein zentraler Bereich für Käufer. Hier sammeln Käufer ihre Lieblingsprodukte und –shops und sind offen für Anregungen, welche Produkte ihnen gefallen könnten. Hier geben wir zukünftig den Logenplatzprodukten die Chance, das Interesse der Käufer zu wecken.
 
Logenplätze im Warenkorb:
Unsere Statistiken zeigen, dass Käufer im Warenkorbprozess sehr offen sind, weiter einkaufen zu gehen und weitere Produkte in den Warenkorb zu legen, wenn sie gute Anregungen bekommen (es gibt keinen negativen Einfluss auf die Kaufabsicht des Käufers oder das bereits ausgewählte Produkt). Diesen positiven Effekt nutzen wir schon länger, um im Warenkorb Produkte von der Merkliste des Käufers anzuzeigen . Diese Chance möchten wir nun auch den Logenplätzen geben. Selbstverständlich werden im Warenkorb KEINE Produkte auf den Logenplätzen angezeigt, welche in derselben Unterkategorie eingestellt wurden. Es wird also keine Gefahr bestehen, dass der Kunde ähnliche oder günstigere Produkte der gleichen Art angezeigt bekommt. Mit Logenplätzen erhaltet Ihr also zukünftig die Chance, Käufer zu erreichen, die in Shoppinglaune sind, aber kurz davor, die Seite zu verlassen.
 
Die Platzierung der Logenplätze auf Produktseiten nicht mehr verfügbarer Angebote werden wir vorerst nicht anschalten. Wir werden in diesem Jahr jedoch ein neues Design der Produktseiten für nicht mehr verfügbare Angebote umsetzen. In diesem Design werden wir die Logenplätze klar von der Produktseite abgegrenzt integrieren. Wir möchten mit dieser Anzeige Kunden und Interessenten Anreize schaffen, verfügbare ähnliche Produkte zu erwerben, bevor sie den Marktplatz verlassen.  
Über das neue Design werden wir Euch schon bald vorab informieren und Euer Feedback einholen. Uns liegt sehr am Herzen auf Eure Wünsche einzugehen, deshalb wird es auch bald eine große Verkäuferumfrage geben.  
Peggy
Peggy_DaWanda 01.03.2013 11:06

Das finde ich ziemlich heftig. Es ist genaus derselbe Murks wie in der ersten Ankündigung, nur verkaufsoptimierend neu formuliert. Es klingt so nett, so logisch, da man am liebsten drauf reinfallen möchte, und das mit Freuden.
Es bleibt spannend. Sturmlauf von allen Seiten. Das Tor stellen sie auf, wo es ihnen am besten gelingt, günstig und effizient Tore zu erzielen. Wen interessieren Spielregeln oder Schiri-Pfiffe, wenn es ums Geschäft geht?
 
Dawandas Avatar "Peggy" ist praktisch auf keine der Bedenken und Sorgen der Verkäufer eingegangen, sondern hat die erste Ankündigung lediglich neu formuliert. Die Reaktion der Verkäufer ist absehbar: Wellen der Empörung. Auch ich bin jetzt ernstlich sauer.
Ein Posting einer Verkäuferin stelle ich noch ein, weil es mir aus der Seele spricht. Gut formuliert.
Auszeit Team Verkäufer:
Das Einzige, Peggy, was sich geändert hat, ist die Rhetorik. An dem Tag, an dem ich auf so etwas reinfalle: Bitte erschießt mich!  
Ich habe noch nie eine Plattform gesehen, die so gegen ihre Aussteller arbeitet. Ich werde mich an jeder Form von Protest beteiligen.
Sollte ich auf meiner Shopseite im Warenkorb oder sonst wo bei mir abmahngefährdete Produkte sehen, die irgendwie mit mir in Zusammenhang gebracht werden können, werde ich Maßnahmen wie Verbraucherberatung und ggfs. rechtliche Schritte erwägen, um mich selbst zu schützen.
 
Sorry, aber ständig unsere Mithilfe erwarten, unser Verständnis erwarten (unkorrekte Rechnungen), und sind wir nicht alle lieb! und gleichzeitig ununterbrochen aus purem Eigennutz den Shopinhabern immer wieder an den Karren zu fahren und ihnen faule Eier ins Nest zu legen und sich einen Sch..ßdreck um ihre Sorgen und Einwände zu kümmern.... never. Die Balance ist hier definitiv gestört
Wie man in den Wald reinruft, so schallt es heraus. Schluss mit lustig bei mir gerade, aber so was von.
Und den Glitzerfeenstaub benutze ich zum Gehwegstreuen jetzt.

S*** 01.03.2013 13:07
Letzte Verteidigung:
Eine andere Verkäuferin bringt es noch besser auf den Punkt:
Könnt ihr nicht anders oder wollt ihr nicht?
Mehr Ignoranz und Arroganz geht ja wohl kaum! Und dann auch noch alles wieder - sorry muss das jetzt mal so krass ausdrücken - in diesem verarschenden "Wir-meinen-es-ja-so-gut-mit-euch-und-wollen-doch-alles-nur-in-eurem-Intresse-verbessern-Ton".
 
Gegen Einblendungen in "Mein DaWanda" ist nichts zu sagen. Diese betreffen ja das "Mein DaWanda" des jeweiligen Nutzers, also praktisch sein virtuelles Zu Hause auf DaWanda und ihr werft ihm virtueller Flyer in den Briefkasten. Ob's der Kunde gut findet (Ich z.B. bin hier auch Kundin und finde jegliche manipulative, von mir nicht steuerbare Werbung als lästig.) bleibt dahin gestellt. Zumindest hat es aber weder objektiv noch in der Wahrnehmung des Kunden mit meinem Shop hier zu tun.  
Alle andere eurer "Verbesserungen" VERBITTE ich mir aber nach wie vor und zwar aus folgenden Gründen:
Ihr seid allem Anschein nach vollkommen damit überfordert oder (was noch schlimmer wäre) nicht willens, der wachsende Flut an Massenware und industriellen Billigangeboten hier Herr zu werden, wollt uns aber weiß machen, dass Ihr es schaffen werdet, die Kategorien von nun an so "sauber" zu halten, dass keine Einblendungen auftauchen, die doch ein Konkurrenzangebot zum jeweiligen Produkt im Warenkorb darstellen?
 
Es ist euch schon klar, dass ihr für diese Behauptung uns gegenüber in der Beweispflicht seid. Wie wollt ihr das konkret bewerkstelligen?
Was bei einem Kunden, der gerade mit einem unserer Produkte zur Kasse gehen will, im Warenkorb eingeblendet wird, können wir nicht sehen, geschweige denn überprüfen. Wie werden wir also ab nächster Woche nachvollziehen können, dass eure Behauptung korrekt ist?
 
Ebenfalls mehrfach angesprochen und von euch mal wieder einfach geflissentlich übergangen wurde der rechtliche Aspekt.
Alle hier - außer offenbar euch, den Plattformbetreibern - wissen, dass sich eine nicht unerhebliche Anzahl von Shops auf DaWanda tummeln, die nicht nur eure eigenen AGB ignorieren (was primär ja mal euer Problem wäre) sondern auch gegen deutsche und EU-Gesetzgebung verstoßen (fehlende Impressi, fehlende oder unzulässige Widerrufsbelehrung, Verkauf von Produkten ohne CE-Kennzeichnung, um mal nur ein paar besonders prekäre Beispiele zu nennen).
Ein Kunde, der sich in einem unserer Shop befindet (für deren Inhalte wir allein verantwortlich sind), dort ein Produkt in den Warenkorb legt und damit zur Kasse geht, nimmt sich weiterhin als in diesem Shop befindlich wahr.
 
Wie stellt ihr sicher, dass ihm nun nicht illegale Angebote anderer Shops eingeblendet werden? Würdet ihr bitte ganz konkret und nachvollziehbar erläutern, wie ihr das ab nächster Woche gewahrleisten werdet?
Ihr habt doch diesmal sicher eure Rechtsabteilung (denn ihr habt ja seit Kurzem nun eine bei euch angestellte Juristin.) in eure Planung eingebunden.
Wie ist deren und damit eure Stellungnahme dazu?
Oder zieht ihr wieder das "Rabatt-Banner-Motto" durch, und verlasst euch darauf, dass wir mal wieder euren Job machen und die Rechtskonformität prüfen lassen werden?
Mir an eurer Stelle wäre das so was von peinlich...
m*** 01.03.2013 13:34

Antwort Dawandas, zeigt wie sie sich und die Verkäufer sehen:
Sturmlauf aufs Tor und Fallrückzieher:
Liebe Verkäufer,  
wir möchten es noch einmal wiederholen: Es ist NICHT in unserem Interesse, die Käufer aus Eurem Shop zu locken, sondern sie anzuregen, MEHR zu kaufen.  
Zum Vergleich: Stellt Euch DaWanda vor wie einen Supermarkt, wo verschiedene Hersteller ihre Waren platziert haben. Der Käufer möchte eigentlich nur ein Brot und eine Pizza kaufen, wir machen ihn darauf aufmerksam, dass es auch Milch und Obst gibt und zwar in Mein DaWanda (bevor er den Supermarkt betritt) und im Warenkorb (während er das Brot schon zur Kasse schiebt). 
Eigentlich wollte er auch Spinat-Pizza kaufen, diese war aber leider ausverkauft (ein nicht verfügbares Produkt). Wir zeigen ihm, dass es stattdessen Salami-, Käse- oder andere Pizzen gibt, bevor er ganz ohne Pizza den Supermarkt wieder verlässt.  
Der Brothersteller hat dadurch keinerlei Nachteil. Beim nächsten Einkauf des Kunden, wo dieser eigentlich nur Milch kaufen will, freut er sich, dass wir den Käufer an Brot erinnern.
Peggy_DaWanda 01.03.2013 13:38

1. Tor für D.

Der Vergleich Dawanda = Supermarkt ist sowas von daneben... und führt prompt zu den nächsten 15 Seiten und 300 Postings massiven Protests. Leider wird es keinem nützen, da D. machen wird, was sie will.
Es folgt ein gelungener Einspruch, einer von vielen, leider bis jetzt unbeantwortet. Die Verkäufer hängen in der Luft, wieder einmal. Tss, tss.
Gegenangriff - Sturm:
@Peggy
Ich möchte nicht unhöflich werden aber ihr könnt doch LESEN, oder?
Warum nehmt ihr zur Abwechslung nicht mal Stellung zu unseren Argumenten?
Wir können nämlich LESEN und wir haben sogar VERSTANDEN, wie die Neuerungen wirken und was sie bezwecken sollen. 
Wir benötigen dafür keinen auf beiden Beinen hinkenden Supermarktvergleich zur Veranschaulichung!
DaWanda ist, wenn wir schon Vergleiche heran ziehen wollen, kein Supermarkt sondern eine Mall / ein Einkaufszentrum mit vielen verschiedenen Läden. Jeder einzelne Laden hat einen Besitzer, der für alles, was in seinem Laden vorgeht, verantwortlich ist. Wenn jemand bei mir Brot kauft, empfindet er sich beim Gang zur Kasse weiterhin als in meinem Laden befindlich (eben genau wie in einem Einkaufszentrum, wo auch in jedem Laden einzeln bezahlt wird). Ich allein entscheide, ob ich meinem Kunden, der bei mir als Bäcker Brot gekauft hat, auch noch an Milch erinnern will oder nicht! Und vor allem werde ich nie und nimmer einem meiner Kunden den Einkauf in einem Laden empfehlen, der illegale Produkte anbietet oder gesetzliche Normen missachtet.
 
Sagst du jetzt bitte mal etwas konkret dazu?  
P.S. Dein Supermarkt-Vergleich lässt aber darauf schließen, wie DaWanda aus eurer Sicht funktioniert: Egal, was, wo in welcher Qualität oder zu welchen Bedingungen gekauft wird - ob Pferdefleischlasagne oder Demeter-Brot - Hauptsache es wird gekauft und noch mehr gekauft, denn alles landet an EURER Kasse!
m*** 01.03.2013 14:01

Eine weitere Antwort D.´s:
Voller Block, gelbe Karte für Team Verkäufer
Selbstverständlich werden wir unsere Statistiken nach Anschalten der neuen Platzierungen genau beobachten. Denn ich möchte nochmals betonen, dass wir diese Änderung nicht durchführen, damit Verkäufern dadurch Schaden entsteht. Das Gegenteil ist unsere Absicht.  
Unsere Zahlen und Statistiken haben wir bereits analysiert als wir diese Änderung evaluiert haben. Beispielsweise gibt es Auswertungen von Kaufverhalten, die belegen, dass sich durch die Anzeige der gemerkten Produkte im Warenkorb nicht in Konkurrenz zum Produkt im Warenkorb befinden, sondern sich positiv auswirken.
Jemand der einen Ohrring im Warenkorb hat und wahrscheinlich auch Ohrringe auf seiner Merkliste (die er ja im Warenkorb angezeigt bekommt) tauscht generell nicht das Produkt im Warenkorb gegen das von der Merkliste aus. Vielmehr legen Kunden über diese Platzierungen ein weiteres Produkt in den Warenkorb.
Um hier jedoch ganz sicher zu gehen, werden wir im Warenkorb KEINE PRODUKTE AUS DER SELBEN UNTERKATEGORIE anzeigen, sodass an dieser Stelle diese Gefahr gar nicht erst entsteht. Das angezeigte Produkt wird aus der selben Hauptkategorie kommen.
Beispiel: Wer eine Kette im Warenkorb hat, wird keine anderen Ketten sehen, sondern beispielsweise Ohrringe, Ringe, Armreifen.
 
Die rechtlichen Fragen, die hier im Thread aufgeworfen wurden, haben wir ebenfalls vor Ankündigung der Änderung bereits prüfen lassen. Ich bitte Euch jedoch um Verständnis, dass wir zu rechtlichen Aspekten keine Diskussionen führen können. 
Peggy_DaWanda 01.03.2013 17:25
und noch eine:
Strafstoß für Dawanda, verwandelt:
Die rechtlichen Prüfungen sind abgeschlossen und liegen uns auch vor. Niemand von Euch Verkäufern oder Käufern hat Grund zur Besorgnis.
Spiel, Satz und Sieg. Dawanda gewinnt mit 2 : 0.

(Das letztere klingt für mich wie "keiner hat vor, eine Mauer zu bauen..." (ja, auch dieser Vergleich hinkt, und zwar auf allen vieren, aber trotzdem, er drängte sich mir geradezu auf.)

Mich würden ja mal die Statistiken interessieren, die Datengewinnung und die Methoden der Auswertung der Rohdaten. Mein eigenes Verhalten als Käufer ließe sich nämlich absolut in keins der gängigen Schemata pressen, ich wäre der statistische Ausreißer. Aber sowas von Ausreißer. :-)

Keine weiteren Antworten von Avatar Peggy, obwohl noch mehrmals sachlich und gut formuliert gefragt und um eine Beantwortung der offenen Fragen gebeten wurde. Ein Fall von friß oder stirb, so scheint es. Der Thread ist mittlerweile 41 Seiten oder über 800 Postings lang. 
Einige Verkäufer organisieren eine Streikliste. Sonntag = Ruhetag. Lustig. Ich fände aber, sie sollten sich lieber inkognito dazu verabreden. Es sei sonst nicht konform mit einem Passus aus D.´s AGB: "seid fair zu D."  Mädels, das Spiel ist zuende...
Dreimal tss.  
Aber es gibt ein Rückspiel.

Grüße, ziemlich entnervte, Sathiya


Ergänzung vom 21.3.: Die angekündigte Verbesserung der Sichtbarkeit der Logenplätze wurde eingeführt, sichtbar ab 18.3., noch vor dem von D. angeregten Gespräch mit ausgewählten Verkäufern am 22.3. (siehe auch den Post "Zeichen und Wunder"). Die betroffenen Shop-Betreiber sind davon "entzückt", sie glauben es kaum, so eine Verbesserung...!!! (Ironie Ende) nachzulesen im selben Topic, ab Seite 180.
Ich frage mich eben auch, was genau das eigentlich soll. D. steuert einen Kurs, der mir überhaupt nicht gefällt, nicht nur als ehemaliges (vergrätztes) Mitglied sondern auch als potentieller Kunde. It is disgusting. I am not amused.
 

Freitag, 1. März 2013

New Look

Es werde endlich wieder Frühling!
Heute ist der 1. März, der meteorologische Frühlingsanfang.
Die Amseln singen, die Meisen zwitschern, die Rotkehlchen singen, die Stare fliegen ein... alle Vögel sind schon da, sozusagen. Fehlt bloß noch die Sonne.
Deswegen, und weil ich den Schnee, Matsch, das trübe Wetter und die Kälte SO SATT HABE, ein Lifting für das Blog-Outfit. 

Frühling, Frühling, stelle dich ein!

Liebe Grüße, Sathiya