Mittwoch, 27. März 2013

Kollektive Verengung des Denkens

Ich habe einen Artikel gefunden, den ich erst ohne Zeitbezug las und mich verwunderte, wieso er so genau in die heutige Zeit paßte und warum es darin um den ehem. Bundeskanzler Schröder ging. Bis mir das Datum auffiel - November 2003. Immer noch aktuell, auch heute noch.
Zwischendrin - von 2003 bis 2013 - hat sich die damals frischbeschlossene Schrödersche Agenda 2010 etabliert, und einiges andere auch, was man als Nichtbetroffener geneigt war auszublenden bzw. den auf Sozialleistungen Angewiesenen ganz in Übereinstimmung mit der politischen Grundstimmung als Selbstverschulden anzulasten. Dazu ein ungeheures Desinteresse an den Belangen der Bürger, und zwar aller Bürger des Landes. Das ist erst in den letzten Jahren punktuell etwas besser geworden.
Bitte selbst lesen.
Der interviewte Herr Dr. Hengsbach gibt erstaunlich und gekonnt Paroli auf die vorgetragenen altbekannten Allgemeinplätze, die seit Jahren immer wieder von Politikern und ihren Organen zu hören sind.
Ich wünschte, ich könnte so gut und gelassen und gleichzeitig so einleuchtend argumentieren. Ich bin allerdings nicht unbedingt in allen Punkten seiner Meinung.
Passend auch zum letzten Blog-Thema - fairnopoly, in gewisser Weise. Open your mind. ;-)
Den Text habe ich frecherweise ungekürzt und unbearbeitet aus dem Blog uhupardo übernommen. Sollte das nicht gewünscht sein und irgendwelche Rechte beeinträchtigen, entschuldige ich mich dafür und werde ihn auf Aufforderung zeitnah wieder entfernen.

“Wer 24 Stunden eher Recht hat, steht 24 Stunden lang als Idiot da!”

Der Jesuit und Professor für Sozialethik,  Dr. Friedhelm Hengsbach gab vor fast genau zehn Jahren einem grossen deutschen Magazin ein Interview, das der Redaktion hoffentlich heute endlich peinlich ist. Wohlgemerkt: Der Text stammt vom 19. November 2003 unter dem Titel “Schröder will den Starken gefallen, deshalb tritt er kräftig nach unten!” und hat so rein gar nichts an Aktualität verloren, ganz im Gegenteil.

Hengsbach


Frage: Herr Hengsbach, Sie müssen schrecklich frustriert sein.

Friedhelm Hengsbach: Wieso? Weil ich immer noch gegen den neoliberalen Strom anschwimme, nicht glaube, dass Privatisierung, Deregulierung die Heilsbotschaften sind? Weil ich mich dem herrschenden Glaubenssatz widersetze, der mit missionarischem Eifer in die Bevölkerung gehämmert wird: Wir können uns den Sozialstaat nicht mehr leisten! Er ist zu teuer!

Frage: So sieht es doch jeder, von der “FAZ” bis zur “taz”.

Friedhelm Hengsbach: Das sehe ich anders, aber manchmal komme ich mir mit meiner Meinung fremd wie auf dem Mars vor. Zwischentöne sind selten geworden. Es gibt schon Momente, in denen ich zynisch werden möchte, an mir zweifle, mich frage, bin ich blöde?

Frage: Als Idiot müssen Sie sich vorkommen, Sie…

Friedhelm Hengsbach: Es klingt vielleicht überheblich, wenn ich nun sage: Wer 24 Stunden eher Recht hat, steht 24 Stunden lang als Idiot da. Wir leben in merkwürdigen Zeiten. Es gibt so etwas wie einen kollektiven Wahn, eine kollektive Verengung des Denkens.

Frage: Was wollen Sie damit sagen?

Friedhelm Hengsbach: Es hat Hunderte von Jahren gedauert, bis die Menschheit eingesehen hat, dass nicht die Sonne sich um die Erde dreht. Bestimmte Dogmen werden uns heute als Naturgesetze verkauft, das ist wie ein kollektiver blinder Fleck. Die modernen Dogmen lauten: Der schlanke Staat ist der beste aller möglichen Staaten! Vertraut auf die Selbstheilungskräfte des Marktes!

Frage: Und was ist daran falsch?

Friedhelm Hengsbach: Seit 25 Jahren läuft man diesen Verheißungen hinterher, demontiert den Sozialstaat, baut die solidarischen Sicherungen ab, nennt das wie der Christdemokrat Merz “Befreiungsschläge”, tut das alles mit dem Versprechen, danach werde es uns besser gehen, es werde mehr Arbeit geben. Doch die Zahl der Arbeitslosen ist in dieser Zeit von einer auf fünf Millionen gestiegen. Durch Sparen und noch mehr Steuersenkungen lässt sich die Karre nicht aus dem Dreck ziehen.

Frage: Dann verraten Sie uns mal den wahren Weg aus der Krise.

Friedhelm Hengsbach: Der Staat muss massiv investieren – in die ökologische Umsteuerung, in die Bildung, die Arbeitszeit muss verkürzt und nicht verlängert werden, wie es heute absurderweise immer heftiger gefordert und oft schon praktiziert wird, und das sogar noch ohne Lohnerhöhung.

Frage: Ihre Rezepte, werter Professor, sind von gestern!

Friedhelm Hengsbach: Sind sie deswegen falsch? Ich meine nicht. Alles, was in den letzten Jahrzehnten versucht wurde und nun immer sturer und hartnäckiger durchgesetzt wird, hat doch nichts gebracht, im Gegenteil. Deutschland, das ein Drittel der europäischen Wirtschaftskraft stellt, wird nur zu mehr Beschäftigung finden, wenn die Kaufkraft endlich gestärkt, die Binnennachfrage angekurbelt wird. Aber anstatt über eine Kurskorrektur nachzudenken, wird mit der Agenda 2010 und den Hartz-Gesetzen das Falsche noch verschärft. Es ist wie bei einem Junkie: Die Dosis wird erhöht. Der Sozialstaat wird eingerissen.

Frage: Diese Reformen, sagt Kanzler Schröder, sagt auch die Opposition, müssen so sein: Es geht nicht anders.

Friedhelm Hengsbach: Das ist die Bankrotterklärung jeder Politik. Wenn es keine Alternativen mehr gibt, bin ich hilflos irgendwelchen Naturgesetzen ausgeliefert. Aber ökonomische Prozesse sind keine Naturgewalten, sondern sind immer eingebettet in gesellschaftliche Entscheidungen, politische Weichenstellungen.

Frage: Wie erklären Sie sich, dass heute, anders als vor drei, vier Jahrzehnten, alles Soziale so peinlich ist wie Hämorrhoiden?

Friedhelm Hengsbach: Diese Stimmung kommt aus der US-amerikanischen Finanzwelt. Die USA sind seit langem das Vorbild. Als führende Wirtschaftsmacht können die USA militärisch und politisch durchsetzen, was sie wollen, weltweit. Das fasziniert die bürgerlichen Eliten, sie himmeln ihren Helden an. Die erschreckenden Schattenseiten des amerikanischen Modells ignorieren sie. Das Vorbild ist dieser Ellenbogenstarke, der seinen Willen durchsetzt. Und hier bei uns, klagen nun die Eliten, werde der Elan des Siegers auf allen Ebenen gebremst, gebe es zu viel Parlamentarismus, zu viel Spaßgesellschaft. Wenn schon in der Schule partizipatorisch gelernt wird – angeblich hemmt das Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit.

Frage: Anders ausgedrückt: Es tobt ein Kulturkampf um die Philosophie unseres Zusammenlebens?

Friedhelm Hengsbach: Ja, sicher. Wie es um die mentale Verfasstheit unserer Eliten bestellt ist, zeigt sich auch an Erfolgsbüchern wie dem von Frau Höhler mit dem programmatischen Titel “Spielregeln für Sieger” oder Hans-Olaf Henkels “Ethik des Erfolgs”. Das Moralische, der Respekt vor anderen, wird weggedrängt zugunsten des Olympiakämpfers, des Athleten, der auf jeden Fall die Spitze erreichen muss. Und sie als die Starken, die Arbeitslosigkeit nicht kennen, weigern sich, für die am Rande der Gesellschaft mitzuzahlen. Deswegen diese systematische Entsolidarisierung.

Frage: “Mut zur Freiheit” nennt das BDI-Präsident Rogowski.

Friedhelm Hengsbach: Ja, ja. Ihre Reformen verkaufen sie geschickt als Befreiung. Sie reden von Eigenverantwortung. Freiheit. Sich verwirklichen. Umbau des Sozialstaats. Das sind alles schöne Worte, die Wirtschaft und Politik benutzen. Die Sprachregelung kaschiert den Verfassungsbruch, den Abschied vom Sozialstaat.

Frage: Nochmals, auch der SPD-Kanzler Schröder sagt: Diese Reformen müssen sein.

Friedhelm Hengsbach: Ja, ich habe das Gefühl, Schröder möchte den wirtschaftlichen Eliten gefallen. Er lässt sich von ihnen treiben und tritt dafür kräftig nach unten. Es ist eine wirklich bittere Ironie der Geschichte, dass ein SPD-Kanzler das Lambsdorff-Tietmeyer-Papier von 1982…

Frage: …über das der SPD-Kanzler Helmut Schmidt gestürzt ist, weil in ihm massive soziale Einschnitte verlangt wurden?

Friedhelm Hengsbach: …nun nicht nur umsetzt, sondern noch verschärft. Seine Agenda 2010 ist eine Kriegserklärung an die Opfer der Krise. Was da drinsteht, konnte man schon bei Reagan und Thatcher lesen. Dieser 14. März, an dem er die Agenda im Parlament verlesen hat, war ein schwarzer Tag für den Sozialstaat – und die Demokratie.

Frage: Herr Hengsbach, Sie übertreiben.

Friedhelm Hengsbach: Tue ich das? Ich fürchte leider: nein. Haben Sie noch die Sprache des Kanzlers im Ohr? So hat noch kein Kanzler die sozial Schwachen abgebürstet, so schroff hat noch keiner die Leute gepeitscht. Schröders kalte Entschlossenheit war einmalig. Er hat im Grunde umgesetzt, was die Unternehmensberatungen Berger und McKinsey verlangen: dass Schluss ist mit dieser Debattiererei. Dass es einen Ruck geben muss! Wir brauchen eine starke Führung. Einen starken Kanzler. Und mit einer, ja, so muss ich es sagen, brutalen Sprache, die an Empfindungen der eigenen Partei und des Volkes vorbeiredet, sagte er: “Wir werden dafür sorgen, dass? Wir werden das so durchsetzen!” Eine eisenharte Ellenbogenrede.

Frage: Harte Zeiten, so heißt es, erfordern harte Maßnahmen.

Friedhelm Hengsbach: Ja, für viele sind die Zeiten hart, wir haben eine schreckliche Massenarbeitslosigkeit.

Frage: Nicht nur das, klagt der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber. “Wir sind die Letzten! Die Letzten!” Mit diesem Slogan hat er einen ganzen Wahlkampf bestritten.

Friedhelm Hengsbach: Ja, Deutschland gilt als unbeweglich, starr, ein gefesselter Riese, es hat die rote Laterne. Auch in jener Kanzlerrede hieß es wiederholt: Deutschland muss wieder an die Spitze kommen! Das sind so die Losungen, die stereotyp wiederholt werden. Aber sie stimmen nicht, sind eine mutwillige Täuschung der Bevölkerung, die über den Tisch gezogen wird. Es wird ein düsteres Bild gemalt nach der Methode der Höllenprediger, ein Drohgemälde wird an die Wand geworfen, damit die Leute zittern und alles mit sich machen lassen. Aber wer so auf die Menschen einwirkt und Macht durch Drohgebärden ausübt, nimmt die Betroffenen nicht ernst, er verachtet sie. Und das kann auf die Dauer nicht gut gehen.

Frage: Wie meinen Sie das? Erwarten Sie Aufstände, Aufruhr, Widerstand?

Friedhelm Hengsbach: Ich weiß nicht, wie sich die Frustration entladen wird. Noch wird alles durchgezogen. Die Abweichler in den Parteien werden ruhig gestellt, platt gemacht. Aber ich glaube nicht, dass der Wille einer kleinen Gruppe das ganze Volk umkrempeln kann. Im Moment sind die Menschen irritiert und orientierungslos, sie gehen nicht mehr zur Wahl.

Frage: Aber über 100.000 Menschen gingen neulich in Berlin auf die Straße, um gegen den “sozialen Kahlschlag” zu demonstrieren.

Friedhelm Hengsbach: Das hat alle verblüfft, auch die Regierung. Die Menschen spüren sehr genau – irgendetwas stimmt nicht, irgendwie ist ungerecht, was hier passiert. Sie empfinden die Agenda 2010 wie des Kaisers neue Kleider. Es muss nur noch ein Kind kommen, das ruft: “Der hat gar nichts an!” Dann steht der Kanzler nackt da: als einer, der seine SPD beschädigt und den Sozialstaat demontiert hat.

Frage: Das Kind ruft im Augenblick etwas anderes. Es ruft: Die Alten von heute plündern das Sozialsystem, sie verprassen die Renten. Und das Kind hat Angst: Im Alter werde ich arm sein. Ich bin das Opfer der demografischen Katastrophe!

Friedhelm Hengsbach: Auch das ist so eine Legende. Soll sie nun plötzlich zur Wahrheit werden, weil die SPD und die Grünen sie nun auch vertreten? Soll Angst das Denken ersetzen? Es gibt keine demografische Katastrophe.

Frage: Wie bitte?

Friedhelm Hengsbach: In einer modernen Arbeitsgesellschaft gibt es keine Generationen. Was ist denn eine Generation? Urahne, Großmutter, Mutter oder Kind? Familiäre Verhältnisse lassen sich nicht auf die heutige Gesellschaft übertragen. Gerechtigkeit ist kein biologisches Problem. Es ist vielmehr – auch wenn das schrecklich unmodern klingt – das uralte Problem der gerechten Verteilung zwischen Reich und Arm. Über die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Volkes entscheidet nicht die Biologie, sondern die Produktivität, das Wachstum und die Beschäftigungszahl. Vor hundert Jahren haben acht Bauern arbeiten müssen, um einen Nichtbauern zu ernähren. Heute ernährt ein Bauer 88 Menschen.

Frage: Wir können also in Ruhe so weitermachen wie bisher?

Friedhelm Hengsbach: Nein, Reformen sind notwendig. Aber Sie müssen einfach sehen, dass die zunehmende Ungerechtigkeit bei gleichzeitiger Verarmung des Staatshaushaltes politisch erzeugt wurde: Die Einkommen aus Vermögen und Unternehmenstätigkeiten sind in den letzten 25 Jahren konsequent steuerlich entlastet worden, die Gewinnquote hat sich verdoppelt, die Unternehmenssteuern sind aber gesenkt worden.

Frage: In Amerika heißt es: “Man muss die Pferde füttern, dann haben die Spatzen auch was zum Futtern!”

Friedhelm Hengsbach: Ja, ja, aber die Verheißung, dass diese Steuerpolitik zu mehr Arbeitsplätzen führt, hat sich als Trugschluss erwiesen. Auch hier ist das Problem die Verteilung, und es ist ein Jammer, dass über Vermögens- und Erbschaftssteuer nicht ernsthaft geredet werden kann, auch kaum darüber, dass endlich alle Einkommen, also auch das Kapitaleinkommen, zur solidarischen Sicherung herangezogen werden. Wenn der Sozialstaat noch politisch gewollt werden würde, wäre er auch finanzierbar.

Frage: Sie sind ein Träumer.

Friedhelm Hengsbach:
Das mag sein. Kanzler Schröder möchte ja auch alle, die über den Tag hinaus denken und Visionen haben, zum Arzt schicken. Mit Leuten, die Perspektiven entwickeln, kann er wenig anfangen. Die politische Botschaft der Agenda 2010 ist eindeutig: Wir wollen diesen Sozialstaat nicht mehr. Gesellschaftliche Risiken wie Krankheit, Alter werden beim Einzelnen abgeladen, den Schwächeren wird mehr zugemutet als den Starken. Es ist eine beklemmende Entsolidarisierung, die stattfindet. Wir sind auf dem Weg in eine Wolfsgesellschaft.

Frage: Sie können schön kritisieren, doch da ist die Globalisierung, die…

Friedhelm Hengsbach: Globalisierung! Globalisierung! Das ist ein Zauberwort, eine Mehrzweckwaffe, um Löhne, Steuern, Sozialabgaben zu senken. Es ist ein Wahn.

Frage: Es geht um den Standort Deutschland, der ist doch gefährdet, oder nicht?

Friedhelm Hengsbach: Noch so ein Schmetterlingswort: Standort Deutschland! Die deutsche Wirtschaft stellt sich gern als Opfer dar. Aber Deutschland ist nicht Opfer der Globalisierung, sondern ihr wichtigster Motor. Wir sind die Exportnation Nummer eins. Wir sind produktiver als Japan. Deutschland ist eine der reichsten Nationen der Welt. Wir leben nicht über unsere Verhältnisse, sondern weit drunter.

Frage: Wie bitte? Der grüne Finanzexperte Oswald Metzger sieht das radikal anders: “Das Schlaraffenland Deutschland gibt es nicht mehr! Schluss mit der Volksbeglückungsmentalität!”, ruft er in Talkshows. Und überhaupt, sagt er: “Der Sozialstaat ist schuld an der Armut!”

Friedhelm Hengsbach: Oswald Metzger verkauft sich gut, indem er die angesagten neoliberalen und modernen Sprüche der Betriebswirtschaftler brav nachplappert. Ein Erfüllungsgehilfe jener, die den Sozialstaat nicht brauchen – der Gutverdienenden, der Selbstständigen.

Frage: Der Publizist Arnulf Baring hat unlängst in der “FAZ” die Bürger aufgefordert, auf die “Barrikaden” zu gehen, gegen einen bevormundenden Staat und “Politiker”, die “das Land verrotten lassen”.

Friedhelm Hengsbach: Ja, Baring, Metzger, Henkel und Berger – es sind immer die gleichen Namen – haben sich in Bürgerkonvents formiert, um den Sozialstaat radikal umzukrempeln. Diese Konvents?

Frage: Sie meinen die “Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft” oder “Konvent für Deutschland”?

Friedhelm Hengsbach: Ja, diese Zirkel, sie verkörpern gesellschaftlich konservatives bis reaktionäres Milieu, wirtschaftlich sind sie liberal, und sie haben ein klares Ziel: Sie wollen den schlanken Staat. Es ist verrückt, wie sich die Vermögenden, die Einkommensstarken organisiert haben und auf jene eindreschen, die abhängig beschäftigt, arbeitslos sind oder Sozialhilfe empfangen. Es ist eine so noch nie da gewesene Solidarität der Starken gegen die Schwachen. Diese Bürgerkonvents haben eine erhebliche Macht, extrem viel Geld stecken sie in Werbekampagnen, sie steuern den politischen und öffentlichen Diskurs im Land – und sie sind im Kanzleramt angesehener als die Abgeordneten, die Repräsentanten unseres Volkes. Sie werten die demokratischen Einrichtungen der Bundesrepublik ab. Ihnen sind demokratische Prozesse lästig, Föderalismus, Bundesrat, Abstimmungen, Diskussionen, das alles dauert ihnen zu lange!

Frage: Nochmals Baring: Wir brauchen, meint er, “mehr Wettbewerb, überall und allenthalben, an und zwischen den Schulen, Universitäten, Ländern, Kommunen”.

Friedhelm Hengsbach: Ja, Konkurrenz wird als Wunderdroge gereicht. Dazu reden sie noch den Sozialstaat systematisch schlecht, weil sie ihn nicht brauchen. Sie rufen nach Reformen und meinen damit: Entsolidarisierung, Aushöhlung der Sozialsysteme, letztendlich Aufkündigung des Gesellschaftsvertrags.

Frage: Sie lehren hier an einer Jesuiten-Hochschule. Aber auch Ihre frommen Mitbrüder haben genug vom Sozialstaat, Kardinal Lehmann begrüßt die Agenda 2010, und der Jesuitenpater Hans Langendörfer fordert geringere Hilfen für Arbeitslose, weniger Kündigungsschutz.

Friedhelm Hengsbach: Ja, das ist enttäuschend. Noch 1997 hat es im Kirchenwort geheißen, dass es zu den solidarischen Sicherungssystemen keine Alternative gibt. Das hat sich leider etwas geändert. Ich vermute, die Kirchenleitung – nicht die Kirchen! – möchte den Fehler der Gewerkschaften vermeiden, dass sie wegen zu heftiger Konfrontation aus dem Eliten-Dialog ausgeklinkt wird. Die Angst vor der Stigmatisierung ist groß. Die Kirchenführer wollen bei den weltlichen Führungseliten mitreden dürfen.

Frage: Aber sie könnten dennoch ganz christlich sagen: Massenarbeitslosigkeit ist eine Sünde!

Friedhelm Hengsbach: Sie ist ungerecht, eine strukturelle Sünde. Vor fünf Jahren haben die Kirchen das noch so gesagt. Heute, so fürchte ich, verzichtet die Kirchenführung auf die Erkenntnisse von Caritas und Diakonie. Die Kirchenführer bewegen sich wie die Spitzenpolitiker und Manager in Milieus, denen Not und Arbeitslosigkeit fremd sind, die keine Ahnung haben, wie den Armen zumute ist, wie hart Millionen Bundesbürger um ein Leben in Würde kämpfen. Das wird verdrängt, diese Ahnungslosigkeit gefährdet die Demokratie.

Frage: Was hat Sie eigentlich in den vergangenen Jahren besonders geärgert?

Friedhelm Hengsbach: Dass ich manchmal nicht laut genug meine Stimme gegen Ungerechtigkeit erhoben habe, dass…

Frage: Das hört sich sehr pathetisch an.

Friedhelm Hengsbach: Soll es aber nicht. Ich werfe mir das vor, weil ich meine Nerven schonen wollte, einfach müde war. Meine Vorgesetzten, auch die in Rom, müssen sich Beschwerden anhören, ich sei nicht mehr tragbar. Vielleicht kneife ich deswegen bei manchen Konflikten. Aber ich kann ja nicht ständig kämpfen, ich brauche einfach ein paar Nischen der persönlichen Zufriedenheit.

Grüße, Sathiya
(bin momentan abwesend. Damit der Blog sich nicht einsam fühlt ohne mich, habe ich den Post auf automatisch veröffentlichen gestellt. Ich kann leider erst wieder nach Ostern reinschauen. Viel Vergnügen und ich freue mich auf eure Meinungen!)

19 Kommentare:

  1. :-D :-D ;-)

    ".... clowns to the left, jokers to the right .... stuck in the middle with
    you ..."

    = passt aber auch herrgottsvorzueglich hier fuer mich! ;-)

    LG, G.

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  2. Sathiya, ich hoffe, Du hast nix dagegen, wenn ich hier gerade genuesslich Party alleine mit mir selbst mache.
    Irgendwie habe ich gerade das Gefuehl 'Dagober-Duck-maessig' in die Luft zu springen, Salto zu schlagen und dann - auch wenn nicht in einen vollen Geldspeicher als Swimmingpool - trotzdem irgendwie weich und flauschig zu landen = himmlisch !
    Ich versteh' das Gluecksgefuehl zwar nicht ganz, denn ich habe heute eine gaaanz gehoeeeerige verbale Ohrfeige* in meinem Deli-Laden abbekommen und wurde in einem anderem Laden von meinem Lieblings-Zweigstellen-Leiter vor seiner Kassen-Kollegin als 'furchterregend' hingestellt.
    Weisst Du, bei 'Party alleine' versteck' ich mich wenigstens auch nicht relativ schnell zum lieber arbeiten hinter einem Arbeitstresen vor Schrecken ueber andere Leute!
    ... und die Musik ist auch toll - auch wenn sie 'suess kitschig/schwul' anfaengt mit Wanda Jackson's 'Und dann kam Jonny' (und die Teppiche sind schon aufgerollt zum Tanzen und die Kuechen-Island-Bench haette mir schon etliche blaue Flecken besorgt, wenn ich diese nicht - mich selbst kennend ;-) - abgerundet organisiert haette.
    ... und zum Fruehstueck morgen habe ich mir Sekt eingekuehlt - auch wenn Hubby dazu meckerte wie Rohrspatz. Kann er mir aber den Hut hinaufsteigen, den Ruecken runter rutschen und notfalls das Ende meiner Wirbelsaeule kuessen/Goetz von Berlechingen.
    Nach sooo vielen gemeinsamen Jahren weiss man: Nutze den ERSTEN Tag eines Mehrtage-Wochenendes fuer Deine Zwecke, denn den Rest kriegt 'gnoeee Hoerrr' sicher wieder eine Art 'was-man-sonst-noch-so-erledigen-koennte' Arbeits-Wahnsinns. ;-)

    LG und hab' Du auch viiiel Spass,
    G. (geistig Purzelbaeume schlagend ;-D )

    -Fortsetzung folgt -


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  3. - Fortsetzung; Teil 2/2 -



    * Chef ruft nach 'rechtem Tresen-Support' und wer kreuzt auf und muesste ausgerechnet MICH bedienen: Kieran!
    Kieran hat 2 Jahre Kampf mit mir hinter sich, weil er sich ueber-ernst nimmt (ueber den Kunden selbst) und nieee auch nur ein Laecheln ueber sich bringt! Schau'n wir uns also beide entsetzt an = nicht mal fuer 5 Min. Arbeit an einander interessiert; des Jungen Schultern sacken sichtbar ab; ich weise auf die naechste Kundin, welche sich aber zuuu hoeflich und dem Chef damit auffallend 'wehrt'. Ergebnis: EIN Riiiiesen-Plaerrer von selbigem an uns beide von ca. "YOU two better get cracking and used to each other instead of constantly causing me grief!"
    Auweia, fiel uns die Kinnlade gravitaetsmaessig gen Boden! Mecker ich - typisch ich :-o - noch etwas entgegen und versuche hilflos mein 'Recht als alte Frau' herauszukehren, funkelt mich 'Boss' nur sehr antarktisch an und meint "I'll deal with you next week, sweet - shut up for today!" Ach Menno und ich dachte, mein GoeGa und Castagir waeren schon gut im mitunter mich grausam behandeln! ;-)

    ** Meint junger Zweigstellen-Fuehrer zur Kassen-Kollegin im Vorbeigehen (und nachdem er zu Beginn mit mir in einem andern Flur samt 'demnaechst-freudig-werdendem-Vater-Kollegen' herumbloedelte) "watch this Lady - her middlename is 'trouble' !"
    Grinst und laesst mich plus Kassen-Kollegin verbluefft und uns/mir zuwinken stehen.
    Schaut Kollegin 'what's wrong with you' empfehle ich ihr brummelnd, doch hinterher zum Boss zu gehen und ihm zu erzaehlen "..you were right and I'll need stress-leave now". Antwort von ihr in ca., dass sie das nicht machen koenne. Feiiiin, mache ICH das eben fuer sie! Gucke vom Ausgang kurz alle gut einsehbaren Flure einzeln ab, finde 'gnae Hoerrrren' doch glatt wieder am Anfangsplatz und rufe ihm zu "hey, she needs stress-leave now - you were right!" Boss stemmt Haende in die Hueften und plaerrt zurueck "what have you done to her?" Answer: "same as I did to you!"
    Nachdem dies nicht ausreichend schlimm erschien, meinte er mir dann lachend einen 'Vogel zu zeigen' und schmiss einen leeren Karton nach mir (= fliegen, KsD, nicht sehr weit; weniger weit als 'Adiletten' ;-) !!!)

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    1. Mrs. middlename trouble, melde mich zurück.
      Was Du immer für Geschichten erlebst... und mit was für Leuten.
      Aber ohne wäre es auch langweilig, oder? ;-) Und wenn frau sich nicht ab und zu vor Karton, Schuhen und Bierflaschen ducken müßte, würde darunter die Figur leiden.

      Ich habe eine ganze Reihe von Ideen für neue posts, darunter einen bissigen Bericht über die Zugreise in die ostdeutsche Provinz. Interessiert? Es kämen ein paar nerds drin vor... von der wirklich unattraktiven Sorte. Würde aber lustig. Ich bin mir nur noch nicht sicher, ob das so eine gute Idee wäre... :-D da ich keinem auf den Schlips treten will.
      Mal sehen. Wenn das Wetter morgen schon wieder so trübe wird und mein Kopf-Rücken-Schulter-Schmerz nicht aufhört, schreibe ich was dazu.

      Liebe Grüße, und freundliches Fußstampfen in Richtung Erdmittelpunkt, Sathiya

      PS: im nachösterlichen Ausverkauf gibt es noch massenhaft Schokoladenosterhasen. Die sind alle böse gewesen und müssen nun der Reihe nach dran glauben... O-Ton mein Große. :-))) ich glaube, ich helfe ihr mal dabei, wenigstens mit EINEM. *g*

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  4. ;-) great: habe eigenem H.o.L (Hasen ohne Loeffel bzw. 'Loeffel ohne Hasen' drann) etwas 'Denksport-Aufgabe' verpasst - wodurch der Umgangston fuer den Rest des Osterfestes mit Sicherheit sich mir gegenueber wenigstens im eigenen Hause erheblich bessern wird. Ist aber immer wieder faszinierend, wie doch ein einfacher Satz zur geoeffneten Kuechentuere hinaus in den leeren Flur etwas lautstarker gerufen (selbiges mit einer gekonnten 'Mantel-/Degen-Film' Drama-Verbeugung) als Anti-Mittel helfen kann.
    Das WOgegen ist ein ab und zu sich einschleichendes 'Anpassen von Attitude' zu meinem hier fuer GoeGa verwandten Titel von 'Lord and Master'; das 'Anti-dote' ist: "Plaaaatz fuer den Land-Vogt, liebe Leute!" (= ER weiss, dass selbige niiie einen besonderen Beliebtheitsgrad hatten; egal welcher Film = ergo auch im taegl. Leben gueltig ;-) !)
    Guuut, von nun aus laeuft die Party mit Sicherheit friedlicher ab.
    ... und nachdem ich gerade schon 'etwas wuetend' bin, pfeife ich auch noch die Melodie " .. ob blond ob braun, ich liebe alle Frau'n" (aus dem entsprechenden Film) vor mich hin. 'Gnaeee Hoerrrr' weiss, dass ich diesen Satz mit dieser Melodie einst meinem Vater vorsang als dieser mich fragte, wie mein Traum-Mann aussehen sollte. Vater (und spaeterer dann GoeGa ;-) !) ist leicht in Ohnmacht gefallen, als er meine 'modifizierte Lyric' hoerte: " ... ob blond ob henna, ich liebe alle Maenner ..." ;-) :-D

    LG, G.

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    1. G., G., Du bist ein böses schlimmes Mädchen... *LOL*
      Aber - wie sagt frau so schön: gute Mädchen kommen in den Himmel, böse Mädchen überall hin. Und nun guck Dir mal an, wo Du bist... :-))
      Ich kann mir Dein Getriller eben lebhaft vorstellen und die entsetzten Gesichter des Mannsvolks. Die sollten sich nicht so haben, sondern gelegentlich mal ihrem eigenen bier- und weinseeligen Gesang lauschen... mit vielen Grüßen!!
      Love you, Sathiya

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  5. Doppelter Rittberger hier: dem Himmel sei Dank - Du lebst noch! Irgendwie hatte ich mir Deinen Urlaub etwas kuerzer vorgestellt = jaa, schaem = purer eigener Egoismus; ich weiss auch seeehr genau, warum manche Leute MICH eindeutig niiie um Urlaubserlaubnis fragen, da entsprechende Genehmigungen wohl immer 'weg verhandelt' wuerden. :-o + ;-)
    Schoen, Dich wieder zu hoeren = Freude pur!

    Ja, das mit meinen 'Sachen erleben' ist wirklich so eine Sache.
    Besagter Youngster 'Kieran' schockte mich allerdings diese Woche mit einer ganz anderen Reaktion: Als ich Richtung Deli kam, ueberriss ich blitzschnell 'Kieran, 2 weitere Maedels und ein 'mehr Senior' darunter - wenige Kunden. D.h., pseudo kurz vorm Eingang in der Tasche kramen gibt Kieran Flucht-Chance und irgendwer anderer muesste mit mir verhandeln.
    Latsche also 'pseudo-halb-blind' Richtung deren Theke, erklaere mich mit Kopf-heben fuer ansprechbar und vorhanden und ....
    gucke volllll in Kieran's verlegen grinsende samtbraune Augen = mir verschwand fast der Boden unter den Fuessen!
    Gucke ich irritiert (nach 'boesem' Chef, welcher den Jungen vielleicht gebosst haette), meint der 'Kleine' (= 'Schrank' an Groesse, aber eben nur jung) "I'd rather stick with you instead of the boss ..." (= Boss war wirklich nicht da!)
    Wirft eines der Maedchen noch ein "he was even double-checking about your shopping-day, Gerlinde; I think you've got a new friend!"
    Well, soll mir nur recht sein; jetzt brauch' ich nur noch ein wenig mehr Laecheln/Lachen in sein Gesicht kriegen = Bingo (= ich hab' das EINMAL gesehen: es steht ihm uuuunheimlich gut!)

    Ansonsten: Maenner/Menschen im allg. = wirklich interessante Species!!!
    'Nerds', well, sehe ich leider nicht sooo speziell - ausser deren 'sich Verbeissen koennen in die Materie'; ABER: auch andere Materien haben ihre Verbissenen!!!
    Ich bin da immer noch der Meinung, dass man mitunter zuuu viel 'ueber einen Kamm' schert; jeder Mensch ist - trotzdem - sehr individuell = GsD.
    Habe meine 'Nerd-Mini-Version' hier jetzt endlich sooo weit, dass ich selbst dieselbe Behandlung/Recht kriege, wie er dies von mir sich seit Jaaaahren erbittet: Wenn man was von ihm will, waehrend er sich in irgendwas 'verbissen' hat, dann brav schweigend neben oder vor ihn hinstellen und Finger heben ABER warten!
    Hab' ich letztens mal zurueckgefaucht, wo den der Unterschied sei, im Wert der jeweiligen Arbeit und ich aus seiner Sicht staendig und sofort zu 'springen' haette - egal was ich gerade tue! Well, ist er wieder mal ein wenig 'genordet' (hoffe fuer mind. 4 - 6 Wochen ;-) d.h., ich 'lerne' manche Sachen wohl 'anhaltender' !)

    -Fortsetzung folgt - (= aaalles beim 'Alten' ;-) ;-) !)

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  6. - Fortsetzung 2/2 -


    Ansonsten: normales Leben = viel 'schief', viel 'gerade'/o.k.; mein ueblicher 'think-pink' Blick oefter mal anzuwenden = normal.
    Nur zur Info: Sind ab heute Nacht (Zeitumstellung auch bei uns) 8 Std. vorwaerts; wir werden sehen, wie wir u/chit chats einander anpassen koennen. Denn da sind manche meiner zwangsweise normal-ins-Bett-Geher in Dtschl. schon in den Federn, wenn ich 'mein' 7 Uhr Morgens hier aufkreuze (= 'Menopausal-Exeptions' not counted ;-) )

    LG und noch mal: schoen Dich wieder zu hoeren,
    G.

    PS: was das 'boese' Maedchen betrifft, wird vermutlich der Teufel sich schon mit Grauen umsehen, wohin er einmal fluechten wird, wenn ich einst antrampe.
    Ansonsten: kam ich immer nur irgendwo hin (Gegenden betreffend*) weil ich irgendeinem maennlichem Etwas, welches in 'meiner Waehrung zahlte' hinterher gelaufen bin - mach Dir keine Hoffnung ueber zuuu viel 'Eigen-Antrieb' bei mir, wenn's um Reisen geht!

    * inkl. einmal statt auf einen Fischen-Kurztripp nach Kehlheim stattdessen die damalige 'Rollschuh-Autobahn' Richtung Ndb. hinunter und fuer ein verlaengertes Wochenende nach Ungarn!
    Gekommen wie folgt: Maennliche Begleitung schaut mich liebevoll an und meint erfreut (mich 'ohne noble Blaesse' die vorbeiziehende Landschaft bewundern sehend) "Du scheinst das Autofahren heute aber ganz gut zu vertragen, oder? Macht's Dir was aus, wenn wir stattdessen einen Kurzausflug nach Ungarn machen?"
    Mind you: keine Waesche zum Wechseln (weil im Orig. ja Rueckkehr am Abend geplant) keine Zahnbuerste - nix = Maeeeennner !!!









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  7. Kannst gleich mal mitlachen:
    Heutige Weckzeit 4.00 Uhr durch 'Schuhgroesse' mind. 60 cm = Skippy auf der Holzverandah (= Du hast da ja ein Bild davon);
    gebuegelt, gefruehstueckt und 'Die Teenager' (= Hubby's Alter geteilt durch 4 = 'spinnen' aehnlich ;-) ! ) auf den Weg gebracht und schon einen anderen meiner Lieblingsblogs besucht bevor ich hier zu Dir eile.
    Aber jeeeden Tag brauche ich diese Frueh-Aufsteherei nicht; wieder Einschlafen war nur keine Option mehr fuer mich, denn offiziell klingelt der Wecker bei uns sowieso um 5.30 Uhr und wenn ich nicht wenigstens volle 2 1/2 Std. noch schlafen kann nach einer Weck-Phase, ist mir sonst den ganzen Tag furchtbar uebel = brauche ich aber auch gaaar nicht = lieber dann doch frueher aufstehen.
    Freu' ich mich einmal auf's Rentnern: kann dann wieder mehr 'nacht-eulen' - hoffe ich! Ausserdem scheint's dann ordentlich 'Aektschn' im Leben zu geben: kein einziger Rentner hat dann mehr Zeit - im Gegensatz zu frueher! ;-) :-D

    LG, G.

    Hoffe, Du bist wieder etwas eingewoehnt; mir kommt dann immer mein eigenes Haus urploetzlich fremd vor obwohl auch lieb vertraut und Geborgenheit bietend.






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    1. Kopf tut höllisch weh, sorry fürs Schweigen. Komme morgen wieder, kann keine 5 min aufrecht sitzen. tut mir leid.
      bis dann, sathiya

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  8. oh, shit; gB!

    LG, G.

    Habe bei mir hier wohl kleine, aehem, Lebensaenderungen anstehen - Wiederkommen kann bei mir etwas dauern; aber 'hinterm Vorhang' bleibt Dir schliesslich immmmer (in irgendeiner Form)

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  9. Schneller da als erwartet; jedoch wegen eigener Bequemlichkeit und Dein groeeeeestes Verstaendnis voraussetzend per Blog
    (Erklaerung im 'Senf' zu finden, bitte):


    Sathiya, mein Engel,
    ich habe mir hier drueben gerade etwas 'Neues' eingebrockt: ab sofort (heute schon war erster Tag) bezahlte Arbeit ausser Haus. Keine Ahnung wiiie lange das anhalten wird, denn mein 'Arbeitgeber' kam auf MICH zu mit dieser Idee. Wohl mit dem Wissen, dass ich jederzeit klaglos und beschwerdelos wieder aufhoeren kann und werde, wenn die zu vertretende wesentlich aeltere Orig.-Person wieder einsatzfaehig ist.
    Nachdem ich derzeit ohnehin etwas Zoof mit Hubby habe, weil er mir zuuu viel Mann statt Mensch ist, kommt mir das gerade sehr gelegen. Erste Ohnmachtsanfaelle zeigten sich allerdings schon bei Hubby zu seinem eigenen Satz von " bei deeeem?"
    Hm, ich sehe da kein Problem - obwohl wissend, dass der Herr Chef ein, aehem, 'Auge/Schwanz-Koordinations-Problem' oder 'Hormon-Problem' hat: man kennt sich allerdings als 'befreundet' und seine Frau ist mir mittel-eng bekannt* (die Maenner sind enger befreundet ;-) !)
    Stell' Dir vor: ausser Buero-Taetigkeiten (viele bekannt; noch mehr schnellstens zu lernen - seufz), darf ich auch ab und an Fuehrungen fuer Touristen-Gruppen durch 'Das Haus' vornehmen, d.h.: QUASSELN bis zum Abwinken ;-) :-D !!!
    Erstes Grinsen hatte ich allerdings heute schon, denn 'gnae Chef' und Frau meinten was von 'etwas flotterem' Beiwerk zu meiner 'Tourguide-Uniform'. Selbiges darf da zwar als Basis ein Kostuem meines eigenen Klassik-Fundus sein, aber eben ...
    Nachdem ich noch trocken boshaft meinte 'sexy' ? Kam doch glatt die lachende Antwort von beiden "wenn Du Dich getraust, nehmen wir notfalls auch nur noch Buchungen von Herren-Touren!" = naaaa, wartet - beide !!! ;-)
    Morgen werde ich mal vorsichtshalber etliches Beiwerk zur Modeschau mitnehmen, damit man dann gemeinsam entscheiden kann, auf WAS man sich denn einigen kann! Das kann ein Gelaechter werden!
    Mein erster Arbeitstag verlief auch fahrtechnisch schon mal nicht schlecht - ich hatte mit mehr Zeit-Aufwand dafuer gerechnet und wurde stattdessen sehr angenehm ueberrascht! Dies kann mir dann wenigstens dazu helfen, dass ich Dich/Deinen Blog und vielleicht den von C. ( warum wohl = augenroll + ;-) !) derzeit dann doch noch ab und an 'besenfen' kann, wenn dann wohl auch wesentlich kuerzer. Meinen 'geliebten Rest' werde ich wohl mit etwas Glueck gerade noch lesend verfolgen koennen; aber schau'n wir mal!
    Ich schreib' Dir dies hier einfach mal per Blog, denn damit erspare ich mir vielleicht muehseelige Erklaerungen gegenueber gemeinsamen Blogger-Freunden; bzw. ihr kriegt durch euer dann mitunter kombinierbares Detailwissen ueber evtl. andere Belange in dieser meiner neuen Situation vielleicht ein groesseres Rundum-Bild ab, als dies womoeglich mit einem 'generellen email/hinterm Vorhang' moeglich waere. Schliesslich ist auch jeder von Euch ein Spezialist in einen anderem menschlichen Bereich in dessen Funktion ich euch vielleicht auch brauchen werde, denn: absolutes Neuland fuer mich, da ja schliesslich ewig alleine im 'Paradies' gelebt - und mit MIR kenn' ich mich zwar aus, aber .... der 'Rest der Welt', Berufswelt noch dazu.

    - Fortsetzung folgt (heute wirklich zwangsweise; sorry 'lieber doooofer Computer mit Zaehlwerk' ;-) !)


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  10. - Fortsetzung 2 von evtl. 3 ( = ^^ = ich an Computer; Du vermutlich an mich :-o) -


    Sag mir aber bitte Bescheid, wenn Du doch lieber durch diese meine neue Situation dann entstehendes Schweigen bevorzugst und mich lieber privat/'hinterm Vorhang' haettest. Immerhin wuerde mein 'Tagebuch-Stil' diesbezueglich ja auch kaum zu einem egal welchem offiziellen Blog-Thema von Dir passen, sondern nur so als brutal anderer Faden zwischendurch laufen (= nicht das 'dies' was Neues oder Unbekanntes durch mich waere, oder ? :-o + ;-) prust !
    Tja, wenn Du jetzt noch grinsend sagst "siehste, eigener Blog haette jetzt vielleicht DOCH Vorteile, so akzeptiere hierzu bitte zwar ein zaehneknirschendes "Du hast leider sehr recht!" ABER: wenn ich mir die technischen Tuecken dazu immer wieder woanders anhoere .... dann bald doch lieber freiwillig zurueck in die 'Steinzeit' ! Na, ja - auch 'das' wird sich vielleicht noch anders weisen!
    So und jetzt gehe ich noch 'sexy' suchen, denn leider wollen sie mir keinen Job fuer meinen pinkfarbenen Arbeitsoverall unter den 'Blue Collars' zuweisen. Dadurch muss ich jetzt in Tiiiiefen meines Kleiderschrankes tauchen, welche ich eigentlich wirklich nicht sehr haeufig verwende - hoffentlich gibt's da nicht noch boese Ueberraschungen :-o (Gewichtsmaessig; Busentechnisch fluche ich derzeit schon eine Weile vor mich hin: das Dings 'waechst' urploetzlich = Scheiss-Hormone (sorry the language) aber: JETZT !!! FRUEHER waere mir das lieber gewesen!!! Obwohl: ich habe es mit 'Null-Busen' schon immer seeehr genossen, dass ich dadurch viele Klamotten 'vorwaerts/rueckwaerts' tragen konnte. Dies vor allem einst sehr zum Leidwesen der Gattin meines Schwagers, welche uns da immer - nach stundenlanger Fahrt von W-Muc nach Wien-Praerie noch in eine Pizzeria schleppen musste. Als ich dann einmal wutentbrannt eine Knoblaubknolle, eingesalzenes Basilikum & Co. (Spaghetti, Kaese und Pinienkerne) mitschleppte fuer ein blitzschnell bei denen daheim machbares Pesto-Abendessen und selbiges dann snobby abgelehnt wurde, reichte es mir vollends: ich bat meinen Schwager um eine moeglichst schmale Krawatte aus seinem Fundus und verschwand ins Badezimmer. Dort habe ich meine Bluse kurz umgedreht, sprich die Knopfleiste nach rueckwaerts getragen - ebenso die Krawatte dann!!! Taenzelte anschliessend angeblich 'startklar' zum Weggehen aus dem Badezimmer, um .... an einer seeeehr entsetzt guckenden Dame/Schwaegerin 'dezent vorbeizusehen' und mich den angenehm ueberrascht wirkenden Maennern zu widmen :-D = Bingooooo - wir brauchten von da an niiiie wieder aussser Haus bei denen essen!!!! Aber ettttliche deren in der Pizzeria angetroffenen Freunde erzaehlen sich noch heute lachend von 'G.'s neuer Mode-Erfindung!' Die entsprechende 'Dame' selbst (welche nun wesentlich angenehmere 'Ex' mit neuem Anhang ist und vehement von uns verteidigt immer eigenstaendig separat mit ihrer neuen Families besucht wird **) wirft mir selbiges auch noch oefter vor. Inkl., dass ihr 'Neuer' mich beim ersten Hoeren der Geschichte anschaute und in ca. meinte "... schaust ueberhaupt nicht nach so 'nem 'wilden Vogel' aus, liebe G.!"

    - Fortsetzung folgt ( baaaaeeee an Computer ;-) !) -


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  11. - Fortsetzung 3/3 = Ende 'G.-Excitement -


    Grinsende Anmerkung von mir: KsD wirklich NEIN - es steht mir wenig davon auf die Stirne geschrieben! Zusatz: er (der 'Neue' ) ist mittlerweile, aehem, bekehrt ( ;-) :-D ) und muss sich dies oefter mal lachend anhoeren von seiner Schwieger-Familie (uns ja als solche schon vorher fuer den Bruder bekannt und immer mehr eigene Familie gewesen als die eigentlich Eigene(n)! )

    Sathiya, Liebes - sei gegruesst, gedrueckt und gekuesst,
    G.




    * sie scheint mich auch 'erlaubt'/genehmigt zu haben, als nach Ersatz gesucht wurde, jedoch konnte ich ihre sehr ueberschwenglich warme Begruessung trotzdem nicht ganz verstehen; ist aber egal: mehr 'Taschengeld' in Sicht !
    ** eigene Geschichten: wer mit wem nach einer Scheidung obwohl man vorher auf aehnlichen 'Knopfdruck' ja noch 'engste Familie' war !!!

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    1. Ich bevorzuge schon immer offene Worte, aber auch Schweigen ist in Ordnung.
      Mach wie Du willst. Ich lese sehr gern Deine lustigen interessanten Erlebnisse, die Du so unübertroffen witzig und typisch in Deiner herrlich humorvollen Art zu beschreiben weißt, und ich würde es vermissen.
      Mir doch egal, ob es zum Thema paßt :-)) ... ich gehe mal davon aus, daß Du es zumindest mal vorher gelesen hast, bzw. es irgendwann schon tun wirst, also ist es mir wurscht. Ich muß kein Putzkommando auf meinem Blog installieren, so ein "Hold Sathiyas Blog clean"-Ding brauch ich nicht. *g* Schreib einfach, wonach Dir ist, ob es nun dazupaßt oder nicht... ich kann es schon einsortieren. Und jeder, der Dich kennt, ebenso.
      Wichtige Sachen wie gewohnt - "hinter dem Vorhang".

      (Ich bin noch nicht wieder ganz auf dem Damm, außerdem ist es spät, und ich merke, wie mein Gehirn langsam einschläft - noch vor mir.)
      Deswegen nur kurz - love you, greetings, Sathiya :-)

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    2. Herzlichsten Dank fuer Deine Toleranz, Sathiya.

      Habe da mal so kurz vorm WE noch eine kleine Denksport-Aufgabe fuer vermutlich einige von uns (selbst wenn's fuer einige eine Wiederholung sein sollte) :
      Bitte suchen/angucken:

      Buch von Lauren Oliver 'Delirium'

      LG, G

      Gerade eigene Gaensehaut bekaempfend. Ich habe dann naemlich den Gedanken noch etwas weiter gesponnen - denn immerhin ist's jederzeit moeglich: was waere, wenn ich selbst in den naechsten 72 Std. mich fuer endgueltig 'verabschieden' muesste wegen selbst versterben muessen? Eigentlich dachte ich - bis vor kurzem - jep, can do happily ....
      Ich erwarte eigentlich keine Diskussion zu dem Thema; jeder Leser moege sich hierzu selbst Fragen beantworten, bitte!
      (dies leider auch wieder mal so ein Thema, wo vielleicht ein eigener Blog nicht unguenstig gewesen waere, oder? )
      Ich hoffe, Deine Kopfschmerzen sind wieder etwas gezaehmt; lange Pausen vergoennen sie Dir ja wohl nicht - wie mir deucht!!!



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    3. Ein von mir sehr geschätzter Freund sagte dazu sinngemäß: wenn er nur noch 5 Minuten zu leben hätte, dann wären das immerhin noch 300 Sekunden, mit denen sich durchaus noch etwas anfangen ließe.
      Ein alter chinesischer Schriftsteller meinte zum selben Thema (obwohl etwas andere Voraussetzungen, da Wiedergeburt bevorstehend): er wolle sich singend und lachend verabschieden, das Leben mit vollen Zügen auskostend. Live your life to the fullest.
      (Ich habe leider ständig ungewollt solche Gedanken, schon wegen der heftigen Kopfschmerzen, wo ich mich wirklich eher tot als lebendig fühle. :-( - momentan geht es aber wieder - bis zum nächsten mal. Wie gesagt - in 50 Jahren wäre es noch früh genug...!!!)

      Das Buch kenne ich nicht (noch), ich habe eben nur die Rezensionen überflogen. Eine gute interessante beängstigende Geschichte. Mit dem Potential, Realität zu werden. Man kann nur hoffen, daß die Regierungen dadurch nicht auf Ideen gebracht werden...
      Lg, Sathiya

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    4. 300 Sekunden sind vielleicht wirklich shockingly kurz: ein paar Male atmen ... und hoffentlich noch kurz 'das' zu sehen, was man wirklich sehen wollte, aber ... sogar 'this sort of shit happens' every day several times all over' und wohl nicht einmal mit der Chance fuer Letzteres!

      Was Deine Kopfschmerzen betrifft, so bereiten diese mir auch schoen langsam Kopfschmerzen!!!
      Lass' uns darueber bitte mal hinterm Vorhang reden; bei einem Deiner anderen Blogs hast Du ja schon einmal (m)eine Geschichte von mir gehoert ...

      Kopf hoch, Maedel (auch wenn das vielleicht bei Dir eine andere Koerperhaltung erfordert um die Kopfschmerzen in Griff zu kriegen = schau auch da mal, bitte!)

      Gaaaanz liebe Gruesse (auch an die Maedels, bitte)
      G.

      PS: ich hab' mich NICHT an das Buch gewagt; habe aber trotzdem 'Erkaeltung vor lauter Gaensehaut' !







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    5. Lies mal den Beitrag von hier, das habe ich eben gefunden. Gänsehaut, direkt aus dem Leben.
      http://www.emilywierenga.com/2013/04/the-love-dare-why-every-woman-was-made.html

      Liebe Grüße, Sathiya

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