Montag, 5. November 2012

Mützen und Typen

Ich habe lange überlegt, zu welchem Thema dies nun paßt, und meine anderen Blogs erschienen mir nicht so ganz geeignet. Wegen Blogger-Etikette und so weiter. Da es wieder mal leicht unbequem wird. Und frech. Sorry for that.

Momentan kursieren ja diverse Strick-Challenges und Do-Alongs und was weiß ich, die ich so am Rande mitbekomme und amüsiert mitlese und sogar mit dem Gedanken gespielt habe, bei dem einen oder andereren mitzumachen. Oder gar mitgemacht habe. Gott sei mir gnädig.
Dazu habe ich mir einige Gedanken gemacht - auch passend zu diversen anderen Gedanken von Bloggerinnen, Stil, Mode, Trends und allgemein den Geschmack betreffend. Letztens erst das Thema "Textiler Ungehorsam" :-) . Und - der Inhalt zählt. Nicht vergessen.

Zur Zeit kratzen mich die Mäntel und Jacken, und auch die Mützen und Hüte. Ich konnte dort schon einige Fehlgriffe - stilistisch, modisch und passformtechnisch - bestaunen, was mich letztlich dazu bringt, diesen Beitrag zu schreiben.

Mädels. Stellt euch doch mal ehrlich vor den Spiegel, betrachtet euch von allen Seiten und stellt einfach mal die Ausgangssituation fest. Ganz und schonungslos ehrlich, ohne Schummelei und Getrickse und Schönfärberei und Waswärewenn und Aber. Die Anfangsbedingungen sozusagen. Da kann frau erst mal nicht viel machen... von einem strahlenden Lächeln mal abgesehen, oder? Was im übrigen die Situation schon um 50% verbessert. Mindestens :-)))))))))))  Der Inhalt zählt, egal, was drüber drapiert ist.

Nun ist es an der Zeit, den Typ festzustellen.
Rundes Gesicht, schmales, Birne, Apfel (ja, was für Hintern gilt, gilt genauso gut auch fürs Gesicht. Nicht umsonst gibt es den Kraftausdruck "A..gesicht" LOL), Hängebäckchen, kleine Augen, große, Kinn breit, schmal, vorgeschoben, Hinterkopf flach, mittel, nach hinten ausladend... usw. Das als Trost: nur eine von Zehntausend hat auch nur eine leichte Ähnlichkeit mit Barbie oder einer beliebigen Schaufensterpuppe.
Nun setzt sich frau in ihrer Phantasie alle möglichen Arten von Mützen aufs Haupt und vergleicht. Nämlich ihre Wunschvorstellung mit der Realität.
Und darauf kommt noch der persönliche Wunschtraum. Waswärewenn und Wennichsoaussähedann und OMG-istdaseintollesoutfit. Das ist mit der nackten Wirklichkeit nicht wirklich deckungsgleich, oder? :-)
Und nun der Zweck der Kopfbedeckung: eher funktionell oder stilistisch oder modisch oder Accessoire oder Akzent oder Zubehör oder...
Jetzt gibt es eine Ausgangsbasis, nach der frau ihre Strickmuster oder vorhandenen Mützen/Hüte sichten kann.
Die Frage ist also: Was trage ich wann wie und warum wie lange wozu?  *g*


Was: Wie bei so vielem kommt es auf die Proportionen an. Schön sieht es aus, wenn bei recht jugendlichem Gesicht die Mütze relativ groß ist. Sieht süß aus. Bei ältlichem Gesicht mit großer Nase sieht sowas bestenfalls albern aus oder als ob frau dem Enkelchen die Mütze geklaut hätte. Da muß die Mütze die Proportionen wieder richten, beispielsweise indem sie eher röhrenförmig geformt ist, mit breitem Rand und ausgeprägtem aber nicht übertriebenem Oberteil. Wichtig ist auch, ob die Mütze plötzliche Bewegungen mitmachen können sollte, ohne eine ungewollte Eigendynamik zu entwickeln.
Ein Barett steht nicht jeder Frau, eine Bommelmütze auch nicht. Topf als Hut - Geschmackssache. Mit Ohrenklappen - Hauptsache warm, ist eine Frage der Außentemperatur, würde ich sagen. Die beliebten Beanies - großes Naja. Stirnband - naja. Steht nur einer von 1000, wenn überhaupt. Proportionen, sage ich nur. Hauptsache, die Ohren sind warm.


wann: Als Kind hatte ich eine Mütze - ein Haßobjekt in blau, pink und weiß. Furchtbar... aber  nur auf meinem Kopf. Auf dem Kopf meiner Freundin sah sie supertoll aus. Komisch, oder? Ich habe deswegen jahrelang überhaupt nie eine Mütze getragen... bis vorletztes Jahr, als es mir entschieden zu kalt war (und ja, ich werde auch älter). Und da habe ich mehr Wert auf Funktionalität gelegt als auf Stil oder Mode - Hauptsache, mein Kopf war warm.
Das ist natürlich auch ein Faktor, den es zu berücksichtigen gilt. Lieber modisch und trendy als warme Stirn und gut durchblutete Ohren? Ich könnte wetten, bei 20 Grad Kälte ist es jeder wurscht, wie ihr Hut oder Mütze steht, sie möchte es nur warm haben.

Und: egal, wie Mütze/Hut an der Frau aussieht, es ist immer noch die Trägerin, die ihnen Leben einhaucht. Ein Lächeln, eine veränderte Kopf- und Körperhaltung, ein Kinn weniger, Frisur verändert - das hilft schon enorm. Auch, sich mit einer Mütze oder Mantel oder sonstwas anzufreunden.

Auf daß der Winter nicht so kalt werde - *smile und Kußhand werf* Sathiya

3 Kommentare:

  1. :-D - manche koennten nackig herumstehen oder Kartoffelsaecke anhaben - wuerde gaaar nicht auffallen, weil deren Lachen (oder Gestik) so umwerfend und gewinnend ist.

    Ausserdem ergeht es mir da oefter so, wie das bei Bronte (Mit Spaten und Faden) wohl auch ab und an ist (zumindest aus einem frueheren Post-Abschlag dann so verstanden) : ich WILL nicht immer perfekt oder noch besser aussehen. Aber es gibt Sachen, welche ich mit Begeisterung trage, weil ich sie mir aus Verliebtheit in das Ding selbst auf meine Dimensionen zugeschnitzt habe, weil es mir in sich selbst gefiel (mit oder ohne mich drinnen) in der Hoffnung, dass es mich zumindest nicht Quasimodo-maessig verhunzt aussehen laesst, wenn schon nicht ganz ideal!

    Hilft nix: muessen wir liebevoll wegschauen (koennen; lernen) sollte unser eigenes Schoenheitsempfinden sich verletzt fuehlen. So lange 'Der Taeter' gluecklich ist ....(und um keine Besserungs-Ideen anfraegt = schwierig genug einander 'zu verstehen' wenn man mitunter meint 'etwas verstanden zu haben' ;-) !)

    Aber: danke Sathiya fuer Deine Hilfestellungen fuer Diejenigen, welche da eben nicht so stur sind, wie ich ;-) !

    Ganz liebe Gruesse (an Dein wirklich kluges Koepfchen),
    Gerlinde




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    1. Danke für die Blumen! "rotwerd"
      Perfekt sieht frau aus, wenn sie sich selber gefällt. Völlig egal, was sie gerade anhat (oder nicht :-) ) Albern wird es, wenn sie irgendwelchen fremden Geschmäckern entsprechen will (der Mode oder dem Trend folgend) und sich deswegen verkleidet und nicht ihrem Typ entsprechend anzieht. Mit Typ meine ich nicht den Modetyp, Figurtyp, Stereotyp, sondern ihren eigenen Typ.
      Wenn eine erwachsene Frau unbedingt kindliche Kleidung anziehen will - bitte. Wenn es ihrem inneren Wesen entspricht, wird es supertoll aussehen - ansonsten leider nur albern und fehlgegriffen.

      Was ich damit sagen möchte: Begeisterung für sich selbst trifft es. Genau!
      Wie entsteht denn Mode? Jemand trägt etwas mit Begeisterung und sieht damit so umwerfend aus, daß alle es nachahmen wollen. Und sie vergleichen dann das Vorbild mit der eigenen Wirklichkeit und sind enttäuscht... und somit entstehen dann Diskussionen und Betrachtungen über Stil und Stehtmirdas und Ichsehinallemblödaus, was dann leider am Thema vorbei ist.
      Und wir, die wir die eine oder andere gernhaben oder gar lieben, wir können nur liebevoll über Stilsünden hinwegsehen und gelegentlich den Kopf streicheln und bei arg Verzweifelten ein Taschentuch rüberreichen. Und beim Lidstrich nachziehen helfen.
      Tja. *großes Grinsen* Warme Ohren, kann ich da nur sagen, warme Ohren. :-)

      Beste, liebe Grüße, Sathiya

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  2. ... ja ja, die sind wirklich wichtig (die warmen Ohren)! Heisse (Ohren; durch eine evtl. Blog-Ohrfeige ;-) !) kriege ich evtl. jetzt mit meinem 'forwarded knowledge' von "auch ein sog. gestrickter/genaehter 'Teller' als 'Temperatur-entfleuch-Stopper' hilft schon gehoerig. Angeblich verliert man ueber 'unterverpackte' Gliedmassen und 'unbedeckelten Dach-Kamin' 20 % seiner Koerpertemperatur!"
    Dies ausgerechnet von Jemandem zu hoeren, der in Australien eher verbraet statt erfriert ist - logisch - schon amuesant (nehme ich an). Aber: eines unserer Nachbarlaender ist die Antarktis und dorten zieht man besser etwas mehr als 'Taschentuecher an Spaghetti-Traegern' an. Glaub(t) mir: uns hier Australien ist es dann seeehr egal wie wir aussehen - so lange es gegen die Kaelte hilft. Und sehr lange Zeit zum Suchen/kreieren fuer passende Klamotten fuer einen sehr zeitlich begrenzten Aufenthalt dorten haben wir meist auch nicht; Chancen zum Finden mitunter auch nicht - manchmal nicht einmal passende Materialien! ;-)
    Ausserdem sind wir ein voelkertechnischer Suppentopf: unser 'Mode-Empfinden' ist da nicht gut unter einen einheitlichen Hut zu bringen (vor allem auch unsere frueheren regionalen Lederhosen; indische Sari's und dergl. ;-) ! ) ! Mit den religioesen Bekleidungsstuecken haben wir ohnehin (auch; wie viele andere Laender wohl auch) noch genuegend Probleme! Umgekehrt muss man sich in den entsprechenden Laendern seeehr wohl anpassen - nur selbst, wenn diese in einem anderen Land .... = kopfkratz!!!

    Ansonsten - bezueglich 'Stil-Suenden' (= kleineres zu tolerierendes Uebel) - gilt auch hierzu: "es ist Geschmacksache" sprach der Affe und biss in die Seife! ;-) :-D

    Liebe Gruesse und gute Nerven (incl. ganzen Blumen-Korb zum Trost und cheer-up),
    Gerlinde







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