Freitag, 30. März 2012

Spielzeug-Norm DIN EN 71

Letztens stolperte ich über diese Norm für Spielzeuge und die damit verbundenen Kennzeichnungspflichten für Hersteller. Da ich selbst das eine oder andere Mini-Spielzeug für mein Kind genäht und jeweils ein Duplikat in meinem Online-Shop angeboten habe, mußte ich mich etwas genauer damit auseinandersetzen.
Für Interessierte hier der Link zu einem Verein (ganz frisch neugegründet), der sich für die Interessen der Kleinhersteller stark machen will.

Ich habe zum Thema einige Überlegungen angestellt.
Ich kann akzeptieren, daß große Hersteller, die Massenprodukte anbieten, eine CE-Kennzeichnung samt der dazugehörigen Prüfung und technischen Dokumentation vornehmen müssen. Da ich prinzipiell der Massenproduktion kritisch gegenüberstehe und einfach annehme, daß man um der Gewinnmaximierung willen schon den einen oder anderen Abstrich bei der Qualität der Rohwaren bzw. dem Herstellungsprozeß an sich macht und hier und da und dort auch mal ein Äuglein zudrückt. Man hat ja schließlich hochbezahlte Firmenanwälte und die Sicherheit und Gesundheit einiger Kinder ist ja nicht ganz so hoch anzusetzen wie der eigene Kontostand. Okay, das war jetzt Zynismus pur - aber trotzdem!!!
Nun gibt es seit Mitte letzten Jahres eine neue Spielzeugnorm.
Die es kleinen Herstellern, Gelegenheitskuscheltiernähern und Puppenmüttern beinahe unmöglich macht, ihre Produkte legal und in Übereinstimmung mit dieser Norm herzustellen und anzubieten.
Prinzipiell verstehe ich die Pflicht, gewisse Standards einzuhalten und entsprechend zu dokumentieren, ja auch für Kleinhersteller. Aber die Durchführung finde ich problematisch, zu kompliziert und vor allem VIEL zu teuer.

Als erstes: die CE-Kennzeichnung und technische Prüfung. Laut Norm muß dies für jedes hergestellte Produkt durchgeführt werden - stellt man aber ausschließlich Unikate her, dann auch für jedes einzelne. Kosten: ab 200 € aufwärts. PRO PRODUKT. Das ist doch kompletter Unsinn!
Welche Mutter kauft denn beispielsweise einen solchen selbstgenähten Kuscheldelfin, dessen Preis aufgrund dieser Prüfung über 200 € betragen müßte?
Zweitens: die Materialien, aus denen Kuscheldinge und Spielsachen genäht werden - diese fallen komischerweise NICHT unter diese Norm. Erstaunlicherweise gibt es überhaupt keine (verbindlichen) Normen im Textilsektor - das heißt, die Textilhersteller können im Prinzip machen, was sie wollen.
Ich war selbst sehr überrascht - dachte ich doch bisher (ja, ganz schön blauäugig), daß es auch da gewisse Normen und Richtlinien gäbe, die per Gesetz einzuhalten wären. NEIN! Allerhöchstens freiwillige Beschränkung auf Verwendung nicht ganz so schädlicher Farben.
Ich war entsetzt, was alles in unserer Kleidung drin sein darf (frei nach dem Motto: was nicht ausdrücklich verboten ist, ist erlaubt), das nimmt einem wirklich ALLE Illusionen.
Beispiel Kinderstoffe: allein schon der Begriff suggeriert doch einer Frau und Mutter, daß der Stoff nicht nur kindliche Muster und Farben aufweist, sondern auch gesundheitlich für Kinder unbedenklich ist. Pah, FALSCH. Kinderstoff heißt nur: Design für Kinder gedacht. Und mit meist noch schädlicheren Färbemitteln (man denke nur an Neon-Pink) bunt gemacht.
Einige wenige Hersteller haben dies ja dankenswerterweise schon bedacht und werben damit, daß ihre Textilien tatsächlich für Kinder, speziell Säuglinge und Kleinkinder geeignet seien. Mit einem satten Preisplus von einigen Dutzend Prozent im Vergleich zu konventionellen Textilien.

Aber was ist mit gewöhnlichen Textilien, für Oberbekleidung beispielsweise?
Ich kaufe einen Stoff, wasche ihn und schneide dann ein Kleidungsstück zu. Für den Privatgebrauch nähe ich aus den Stoffresten ein Kuscheltier, einen Stern vielleicht, fülle ihn mit Watte und gebe ihn meinem Kind zum Spielen.
Das ist völlig in Ordnung, kein Hahn kräht danach, ob da irgendwelche Rückstände oder schädliche Substanzen drin sind. Und ich gehe davon aus, daß meinem Kind nichts schlimmes widerfährt, wenn es den Sternchenzipfel in den Mund nimmt und drauf  herumkaut und -nuckelt.
Aber wenn ich dasselbe Sternchen zum Kauf anbiete, sieht es gleich ganz anders aus.
Ist es entflammbar und wenn ja wie leicht?
Sind Stoff und Füllmaterial gesundheitlich unbedenklich oder gehen davon irgendwelche schädlichen Ausdünstungen aus?
Ist der Gegenstand auch stabil genug verarbeitet (dreifache Naht) und wie sieht es mit der Reißfestigkeit aus?
Ist es auch für Kinder unter 36 Monaten geeignet?
Im Privatbereich ist all das völlig unerheblich - aber im Geschäftsbereich sehr wichtig.
Wie sieht es aus - darf ich besagtes Sternchen denn wenigstens noch verschenken? Oder nicht?

Das kann einen zur Verzweiflung bringen.
Vor allem kommt es mir so vor, als ob diese Norm dazu erfunden wurde, um nicht in erster Linie die Kinder vor gefährlichem Spielzeug zu bewahren, sondern um die großen Hersteller vor der kleinen Heimindustrie zu schützen und mithilfe dieser Norm ganz klar ihr Revier abzustecken. Da die Prüfkosten für die einzelnen Produkte und eventuelle Abmahnungen wegen Formfehlern einen Kleinhersteller schnell in den Ruin treiben können.

Ich habe deswegen meinen genähten Kuscheldelfin wieder aus dem Shop genommen - was schade ist.
Das Kuschelsternchen ist noch online - aber wahrscheinlich nicht mehr lange. Zu unsicher...!





Ergänzung:
Eine (halb scherzhaft, halb ernst gemeinte) Konformitätserklärung
Die Spielzeugrichtlinie verpflichtet mich zur Abgabe einer Konformitätserklärung.
Ich erkläre hiermit, daß das Produkt Kuschelsternchen den höchsten Anforderungen genügt - nämlich meinen. Ich versichere Dir als Interessentin und potentieller Kundin, daß an und in dem Sternchen nichts ist, was ich nicht jederzeit bedenkenlos meinem eigenen Kind zum Spielen geben würde.
♥Das Sternchen ist nicht für Kinder unter 3 Jahren geeignet und auch nicht als Kopfkissen gedacht. Eltern achten bitte selbst darauf, ihren Kindern geeignetes und altersgerechtes Spielzeug zu überlassen und sie entsprechend zu beaufsichtigen.♥
Keine Norm der Welt, keine Konformitätserklärungen, keine aufwendigen Labortests und keine Sicherheitshinweise können dies ersetzen.
Mit herzlichen Grüßen - Sathiya

Sonntag, 25. März 2012

Näh-Lemminge

Näh-Lemminge, so bezeichnet eine Bloggerin die nähfreudige Blog-Gemeinde.
Ausufernde Maschinenparks, Ordner voller Schnittmustersammlungen Regalreihen lang (alle dieselben von denselben angesagten Schnittdesignern), Software, Stickdateien.
Immer der Zwang, den Nähikonen alle Neuheiten zeitnah nachzuarbeiten.
Immer die optimale Auslastung aller angeschafften Näh- und Stickmaschinen, Kleiderschränke voller Kleidung, selbstgenähter, die man vielleicht nur genäht hatte, um dieselben auf einer Linkparty zu präsentieren.
Die einem nicht mal besonders gefällt... aber um up to date zu sein, angesagt, besser noch, um viele Leser zu haben und viele Seitenzugriffe, um vielleicht über Adsense Geld zu verdienen - dafür nimmt man schon einiges in Kauf.
Ich konnte hier Selbstbeschauen lesen - Ansammlungen von wahren KILOMETERN an Stoffvorräten, was in eine normale Wohnung schon gar nicht mehr hineinpaßt, Bekenntnisse von Stoffkaufsüchtigen, die meine eigenen bescheidenen Vorräte von insgesamt vielleicht 15 Meter Stoff (mit Reststücken) sehr klein aussehen lassen.
Erschütternd ist das - und wird aufs Schönste und Erfolgsreichste - aus der Sicht der Industrie, die den DIY-Trend vor Jahren neu erfand und seitdem kräftig angekurbelt hat - nach Strich und Faden ausgebeutet.
Wie eine andere Bloggerin anmerkte: Trends kommen und gehen, und bevor dieser hier vorbei ist, muß noch kräftig abkassiert werden, koste es, was es wolle.

Was hat diese "Kreativitäts-Industrie" denn noch mit Kreativität zu tun?
Kreativ bin ich, wenn ich mir selbst etwas ausdenke, meinetwegen auch mir dazu die Idee eines anderen zuhilfe nehme und daraus etwas eigenes entwickle.
Kreativ bin ich, wenn ich etwas völlig neues erfinde - oder etwas altbekanntes mit völlig neuen Mitteln (die sogenannte "Not macht erfinderisch"-Methode) auf die Beine stelle.
Ich bin nicht kreativ, wenn ich einfach stur und ohne (viel) nachzudenken eine Anleitung abarbeite. Wenn ich andere für mich den Denk- und Erfindungsprozeß tun lasse. Wenn ich mir auch noch Vorschriften machen lasse (sogenannte Stoffempfehlungen), welches Material man am besten verwende. Wenn ich lediglich aus einer Vielzahl von Designs eines auswählen darf. Das hat mit Kreativität ÜBERHAUPT nichts zu tun!
Aber genau das ist alles, was mir von der Kreativitätsindustrie zugestanden wird.

Mich stört an der ganzen Sache noch etwas ganz besonders:
Die Ausmaße, die die kommerzielle Bedeutung der ganzen Do-it-yourself-Bewegung angenommen hat.
Die sklavische Ergebenheit, mit der den "Trends" in der DIY-Szene gefolgt wird.
Momentan scheinen es Stickdateien zu sein, irgendwelche teure bedruckte Stoffe (Beispiel "Chirpy") sowie Eulen in allen Erscheinungsformen.
Die eigentliche Intention des Do it yourself war es doch, daß man sich mit seiner eigenen Hände Arbeit in gewissem Maße von gekaufter Ware unabhängig macht. Daß man Erfolgserlebnisse in Form von selbstgemachten Dingen in Händen hält.
Aber momentan? Man näht, um ein Foto davon zu machen und sich im Netz zu präsentieren. Man strickt, um dasselbe zu tun. Man kauft Meter um Meter Stoff, um immer für alle eventuellen Ideen gerüstet zu sein - die dann doch nicht kommen, weil man so an Anleitungen und (teure) Designerschnittmuster gewöhnt ist, daß man das Selberdenken und Selberausdenken verlernt hat.

Alsooo - ich persönlich nähe nur das, was ich auch wirklich trage.
Jeans, Shirts, Unterwäsche, Mantel und Jacken. Mütze. Für meine Familie das gleiche.
Mein Kleiderschrank ist extrem übersichtlich - eine Kleiderstange von 80 cm Länge reicht mir VÖLLIG. Keine Schrankleichen... :-)
Mein Einkauf in Stoffläden geht streng nach Einkaufszettel und Bedarf vonstatten.
Und ja, ich kaufe AUCH Schnittmuster und Modehefte. Und verwende auch Ideen oder auch gleich ganze Schnittmuster. Da ich leider keine Schnittdirectrice bin... es reicht aber zum Anpassen an die persönlichen Körpermaße. Trendschnittmustern laufe ich prinzipiell schon nicht hinterher... ich finde es im Gegenteil immer befremdlicher, wenn ich in irgendwelchen Blogs lese, jemand hat eine neue abc von def genäht mit Stoffen von hij und klm.
Hat was genäht?
Woraus? Von wem das Schnitmuster?
Ist den Schreiberinnen eigentlich klar, daß sie sich anhören (bzw. -lesen), wie Modejournalisten, die über eine RedCarpetGala berichten? Dame A in Robe von B&C, Dame B in Hosenanzug von E´R, Dame C und D in Kostümen von R´n´B...  Das liest sich auf diversen Blogs ganz genau so! :-) ... und sie scheinen sich toll zu fühlen dabei, vollkommen up to date. Cool, wenn man sowas schreiben kann, oder?
Brech... Würg... Schnarch.
Ich breche diesen Text hier ab.
Mir wird sonst ernstlich schlecht - und ich wollte morgen noch auf den Stoffmarkt gehen...

Wie immer, entschuldige ich mich an dieser Stelle, falls ich jemandem zu nahe getreten sein sollte.
Dieser Blog und die Einträge darin sind nun mal manchem unbequem und ein Dorn im Auge - aber das ist nun mal - schönes Wortspiel - Geschmacks-Sache.
HAVE FUN!

Samstag, 24. März 2012

Waschnüsse

Vor einem Jahr hatte ich endlich den Mut gefaßt, etwas auszuprobieren, was für mich komplett neu und ungewohnt und vor allem bar jeder Sicherheit war - nämlich mein gewohntes Waschpulver durch Waschnüsse zu ersetzen, wenigstens zeitweise.
Die ersten Waschversuche waren zaghaft - zuwenig Nusschalen genommen, die Waschtemperatur zu niedrig gewählt. Vor allem: meine Nase war den GERUCH von Waschpulver gewohnt - und setzte diesen Duft mit SAUBERKEIT gleich. Naja, man hat eben seine Macken - und Gewohnheiten lassen sich nur äußerst schwer durchbrechen...
Nach den ersten vorsichtigen Versuchen, diversen Schwüren, das sei doch alles Humbug und lauthalsem Geschimpfe (vor allem über die Inder, bitte verzeiht mir), gewöhnte ich mich an die Nüsse (oder diese sich an mich) - ich dosierte etwas höher, sortierte vor allem meine Wäsche besser vor, und gab gelegentlich, wenn es besonders weiß (nein, nicht sauber, sondern WEISS) werden sollte, optischen Aufheller dazu.
Aufheller oder Bleichmittel - ist in jedem Standard-Waschpulver drin...
Und ich war glücklich damit!
Korektur: BIN glücklich damit.
Duftstoffe, Hilfsstoffe, nicht näher bezeichnete Tenside und sonstige Inhaltsstoffe des herkömmlichen Waschmittels - gegen die Waschnüsse, die in ihrer Schale nur natürliche Saponine enthalten.
Noch nicht überzeugt?

Hmm, dann muß es eben über den Preis gehen... Für 450 Gramm Waschnussschalen bezahlt man ca. 6 Euro. Das klingt erst mal viel - aber damit kann ich bis zu 90 Waschmaschinenfüllungen waschen...!!! Welches (Billig-)Waschpulver schafft das - und ist dabei auch noch hypo-allergen?
Dazu kommt noch: die Waschnüsse kann man bis zu dreimal benutzen - das heißt dieselben Nüsse für drei Maschinen voll Wäsche. Zuerst das schmutzigste, dann das weniger dreckige und am Schluß das nur leicht des Waschens bedürftige. Vorsortieren ist alles, wie ich schon anmerkte.
Am schwersten war meine Nase zu überzeugen.
Aber - wenn die Gewöhnung an Waschmittelgeruch, der aus der Wäsche aufsteigt, endlich nachläßt, kommt einem der Duft frischgewaschener Wäsche ohne künstliche Duftstoffe VIEL schöner vor. Erst recht, wenn die Wäsche an der Leine in der Sonne trocknen darf!
Mit Wäschetrocknern habe ich keine Erfahrung (diese lehne ich ab - nichts geht über Lufttrocknen, finde ich), aber es wäre doch einen Versuch wert!

Und - die Waschnüsse sind vielseitig: man kann daraus Handseife und Shampoo herstellen, damit Fenster und das ganze Haus putzen, das Geschirr spülen, und und und.
Diese Seite hilft einem gern weiter! http://www.meinekosmetik.de/rohstoffe/waschnuesse.html

Freitag, 23. März 2012

Gender matters 3 - weitere Gedanken zum Thema

Eben las ich den Beitrag zum Thema von Catherine auf diesem Blog: 
http://www.crafteln.de/2012/03/special-interest-matters.html


Und möchte eine Antwort dazu und zu den anderen Beiträgen formulieren... befürchte aber, daß sie den Rahmen des Kommentarformulars sprengt. Zumal meine Sätze eher die Quintessenz aus allen meinen Kommentaren dazu sind, die ich im Stillen schon formuliert - aber dann doch nicht abgeschickt habe.
Außerdem kann ich mich so besser auf das konzentrieren, was ich ausdrücken möchte.

Das ist ein sehr guter Beitrag zum brisanten Thema!
Nachdem ich mich durch ALLE anderen Kommentare und Postings - und dies mehrfach - gelesen habe, fasse ich Mut und gebe hier meinen ganz klitzekleinen Senf dazu...
Ich finde, es ist ganz erheblich, welchen Alters und welchen Lebenskonzeptes die Leserin des Originalartikels und aller Kommentare ist - denn das Verständnis dessen und der private Knackpunkt, den jede darin findet, unterscheiden sich extrem, sind teilweise sogar diametral entgegengesetzt.
Ich zeigte diesen Artikel meiner erwachsenen Tochter - diese fragte mich, was ich denn wolle, das Leben sei nun mal so und ich solle mich nicht weiter aufregen. Derselbe Artikel, zwei kinderlosen Karrierefrauen vorgelegt - Tränen die erste und Rechtfertigungen die zweite. Einer Rentnerin - Gleichgültigkeit. Einem Mann - Weiberkram. Einer Frau meines Alters, mit Kindern - militante Ablehnung und Verteidigungsbereitschaft. Einer Journalistin - Gleichgültigkeit, denn das alles hätte sie ja schon im Beruf, und wolle zuhause ihre Ruhe, ihren Blog-"Kuchen ohne Kalorien" sozusagen. Manche lasen noch nicht einmal die Kommentare der anderen (was sie nicht ärmer gemacht hätte), sondern beriefen sich auf ihr Recht, genau dies nicht zu tun, sprich, die Meinung der Anderen nicht zur Kenntnis zu nehmen. Zum Teil hatte ich den Eindruck, jede zweite berief sich ganz entschieden darauf, einen Monolog führen zu dürfen und ihre ganz alleinige Meinung als das Salz der Erde darzustellen.
Einige WOLLTEN auch überhaupt nicht zum Denken angeregt werden - was sich in nett verpacktem Unverständnis und kurzer "Was willst du eigentlich, schließlich gibt es doch die ECHTEN Weltprobleme"-Watschn äußerte. Und zu meiner Erleichterung und Freude, gab es auch einige, die nicht nur den Artikel ansich verstanden hatten, sondern sich auch noch gut und verständlich dazu äußern konnten (sie müssen deshalb nicht unbedingt die Meinung der Autorin teilen).

Ach ja! Alle wollen die nette unverbindlich handelnde liebe gute Dame aus gutem Hause, aber mit proletarier-freundlichen und politisch korrekten Ambitionen sein, mit Kindern oder - ganz modern - bewußt kinderlos, mit dem Recht, im Web flaches inhaltsarmes buntes Deko-, Handarbeits-, Nähkränzchengeschwätz von sich geben zu dürfen. Und das wann und wie und wo und wie oft sie wollen.
Und verteidigen dies, was sie für ihr gutes Recht halten, mit Zähnen und Krallen.

DOCH: EIN ABER! EIN DICKES!
Alles ist mit allem verbunden.
Was ich denke, tu ich auch. Denn wenn ich was tue, dann doch nicht rein mechanisch (sonst wäre ich nicht mehr als eine Puppe oder ein Roboter), sondern ich bin auch mit meinem Geist, meiner Seele, Verstand und Körper dabei. Egal wie sehr. Ich bin dabei.
Und beeinflusse mich durch die Art und Weise, wie ich etwas tue. Wie ich denke, was ich denke und was ich aufnehme. Und ich beeinflusse damit auch die anderen. Dies das, was ich schreibe und veröffentliche, ansehen und lesen und in sich aufnehmen.
"Kuchen ohne Kalorien" gibt es nicht - by the way frage ich mich gerade, ob das generell eine wünschenwerte Vorstellung ist? - das heißt, ich ernähre meinen Geist mit dem, was ich täglich via die Medien, Internet, die Blogs zu mir nehme. Dann kann man doch nicht einfach sagen - "who cares"?!?! Sondern darf sich zu Recht Sorgen machen über die Richtung, die das Web, Google beispielsweise, oder eben die Bloggerinnen einschlagen. Und einige Bedenken äußern.

Alles ist mit allem verbunden - und voneinander abhängig. Alles beeinflußt alles.
Hebt meine Hand hier einen Stein auf und wirft ihn fort, wird die Erde an der Stelle, an der er gelegen hat, leichter, und an der Stelle, an der er auftrifft, schwerer. Dazwischen beeinflußt er, so klein und leicht er ist, alles, an dem er vorüberfliegt.
UND gleichzeitig wird meine Hand schwerer, während sie ihn trägt, und leichter, wenn sie ihn fortgeschleudert hat.
Das ist es, wie ich das Bloggen verstehe. Welche Wertschätzung ich mir selbst bezeige - indem ich auswähle, was ich zu mir nehme, sei es körperlich oder geistig. (Ha, um wieder den Bogen zum Artikel zurück zu schlagen) Und welche Wertschätzung ich den anderen - auch potentiellen Lesern - entgegenbringen möchte.
Wir beeinflussen uns alle gegenseitig - aber leider einige mehr als andere.

Sich zu entschuldigen, weil man gern näht und sein Heim gern hübsch einrichtet? - Nicht mit mir!
Sich zu entschuldigen, weil man mit seinen Kindern zu hause bleibt anstatt "anständig" zu arbeiten? - Nicht mit mir!
Sich zu entschuldigen, weil man seine Meinung sagt und manchmal auch einen unbequemen Kommentar abgibt? - Nicht mit mir!
Apropos unbequemer Kommentar: viele viele Bloggerinnen haben über ihren Kommentarfeldern diese Worte stehen : "x mal liebe Worte" oder "x mal liebe Bemerkungen, die ich gern lese". Wollen sie denn keine nicht-lieben Worte lesen? Keine Kritik? Oder diese nicht gern lesen? In vielen Kommentarfeldern stoße ich auf ultrakurze zuckersüße Kommentare der Leserinnen... Und nur ganz selten überhaupt auf soetwas wie die Diskussion bei cat.

Oops. Ist leider doch ein ziemlich großer "klitzekleiner Senf" geworden! :-)
Ich entschuldige mich nicht dafür, sondern freue mich, wenn es jemand geschafft hat, mir bis hierhin zu folgen.
Meine Gedankenarbeit zum Thema ist noch lange nicht abgeschlossen... es werden wohl noch ein paar Sätze dazu von mir folgen müssen, irgendwann in den nächsten Tagen.

Als Abschluß noch ein amüsantes Gedankenbild (naja, wie meistens bin ich wahrscheinlich die einzige, die das amüsant findet, aber sei´s drum):
Man stelle sich eine Steppe vor, mit lauter Straußen. Jeder hat ein Nest, manche mit Eiern, die gerade bebrütet werden, mache mit halbflüggen Jungen darin, mache mit Partner, manche ohne, und alle haben den Kopf im Sand versteckt. Eigentlich eine ganz normale Vorstellung? Aber nun kommt´s: der Sand ist aufs Feinste und Erlesenste farblich kombiniert, mit unterschiedlich großen bunten Steinchen darin und verschieden großer Körnung der Sandpartikel, daneben findet man bunte, glänzende Zeitschriften über das Fließverhalten des einen Sandes im Vergleich zum anderen: naturbelassenener und gefärbter, hiesiger und importierter, mit Federchen und Glitzerkram geschmückter und grün-öko-radikaler.
Ha, nun kommt es einem gleich etwas bekannter vor... Das ist man ja selbst! Aber doch nicht SO, NEIN, man ist ja VÖLLIG anders. Und überhaupt: KEINER hat das RECHT, einen zu KRITISIEREN oder besser zu verlangen, daß man sich nach seinem harten JOB auch noch GEDANKEN macht, schließlich gibt es ja noch die WELTPROBLEME, NICHT WAHR?
Kopf in den Sand, jawohl, aber in den allerfeinsten Sand.
In diesem Sinne - Howgh, ich habe gesprochen!

Donnerstag, 22. März 2012

Getreide versus Gesundheit?

Auch der Verzehr von Getreide, speziell des modernen eiweißreichen Weizens, sollte gründlich überdacht werden. Nachdem ich einen Selbstversuch mit völligem Verzicht auf Weizen und Milch über mehrere Wochen (siehe den Beitrag vom 16.3.) erlebt hatte, ernähre ich mich auch heute, 10 Monate, später immer noch weitgehend weizenfrei und milcharm.
Eine einleuchtende Begründung dafür kann man unter anderem in diesem Artikel finden:

Dieser Artikel stammt nicht von mir sondern von der Website  www.zentrum-der-gesundheit.de

 

Getreide verhindert Gesundheit

GetreideGetreide ist unser Grundnahrungsmittel Nummer eins. Ein Leben ohne Brot, ohne Kuchen, ohne Nudeln? Für die meisten Menschen ist das unvorstellbar. Und doch gehört Getreide erst seit wenigen tausend Jahren zur Ernährung des Menschen. Anfangs war das Urkorn sicher eine Bereicherung für den steinzeitlichen Speisezettel. Heute trägt Getreideverzehr jedoch maßgeblich, gemeinsam mit anderen stark verarbeiteten Nahrungsmitteln und einer unnatürlichen Lebensweise, zur allgemeinen Verschlechterung des Gesundheitszustandes, zu früher Alterung und zur Entwicklung vieler chronischer Erkrankungen bei.

Übersicht

  1. Getreide im Laufe der Menschheitsgeschichte
  2. Fladen“brot“ aus Keimgetreide
  3. Ziele moderner Getreidezucht
  4. Glutenunverträglichkeit
  5. Getreide verursacht Verdauungsbeschwerden
  6. Getreide belastet den Organismus
  7. Hämorrhoiden (und vieles mehr) verschwinden bei getreidefreier Ernährung
  8. Ausnahme: Gekeimtes Getreide
  9. Getreideverzehr führt zu Vitalstoffmangel
  10. Salamibrot contra Brokkoli mit Mandeln
  11. Vitamin A vertreibt Krankheit und Tod
  12. Vitamin A und Calcium verlängern die „Besten Jahre“
  13. Ist Überdosierung möglich
  14. Vitamin-B-Komplex und Kohlenhydrate
  15. Brot kostet Lebenszeit

1. Getreide im Laufe der Menschheitsgeschichte

Erst aus der Jungsteinzeit stammen die frühesten Funde, die auf einen gezielten Getreideanbau ab etwa 8.000 v. Chr. schließen lassen. Zwar erscheinen dem einzelnen Menschen mit seiner Lebenserwartung von gerade einmal 70 oder 80 Jahren einige tausend Jahre als sehr viel. Geht man jedoch von der gesamten Entwicklungsperiode des modernen Menschen aus, so handelt es sich um einen Zeitraum von insgesamt mindestens 200.000 Jahren. Das bedeutet, der Mensch hat sich offenbar auch in den 190.000 Jahren vor der Entdeckung des Getreides recht gut über Wasser halten können.
Die Urheimat des Menschen soll sich im tropischen Afrika befunden haben, also in Klimazonen, in denen stets angenehme Temperaturen herrschten. Pflanzen und Früchte gediehen dort ganzjährig in einer solchen Vielfalt und Üppigkeit, dass in diesem paradiesischen Umfeld sicherlich keiner unserer Ahnen auf die Idee gekommen ist, mühevoll die Samen von irgendwelchen Gräsern zu sammeln, wenn doch dicke Mangos, saftige Wurzelknollen und fette Nüsse praktisch direkt in den Mund wuchsen.
Irgendwann machten sich die Menschen jedoch – aus welchen Gründen auch immer – auf die Reise. So gelangten sie auch in Gebiete mit gemäßigtem oder gar kaltem Klima. Früchte und die meisten Grünpflanzen gab es dort nur während einiger Monate. Also mussten die Menschen auf andere Nahrungsquellen ausweichen. Das waren einerseits Fleisch und andererseits Grassamen (die Vorfahren des heutigen Getreides).
Bevor die Menschen sesshaft wurden, sammelten sie die unreifen Ähren von Wildgräsern. Auch sammelten sie die frisch gekeimten Sämlinge dieser Wildgräser. Beides – unreife Wildgrassamen und Keimlinge – sind außerordentlich reich an Vitalstoffen und Lebensenergie. Was unsere durch die Lande ziehenden Vorfahren jedoch nicht aßen, waren reife Grassamen. Einfach deshalb, weil reife Grassamen sofort auf die Erde fallen und nicht warten, bis jemand kommt, um sie zu ernten.

2. Fladen“brot“ aus Keimgetreide

Fladenbrot aus KeimgetreideDann wurde der Mensch sesshaft und begann Getreide zu züchten. Anfangs war das – vom gesundheitlichen Standpunkt aus gesehen – nicht weiter tragisch. Getreide war kein Grundnahrungsmittel, es wurde ohne Verwendung von Chemikalien angebaut und nicht industriell verarbeitet. Die alten Getreidesorten waren reich an Mineralienund Vitaminen. Die Menschen ließen das Getreidekorn keimen, zerstampften die Keimlinge zu einem Brei, würzten mit frischen Kräutern, formten den entstandenen Teig zu Broten und ließen sie in der Sonne trocknen. Diese Fladen waren bekömmlich und – in Maßen genossen – gesund.

3. Ziele moderner Getreidezucht

Heute ist das alles ein bisschen anders. Bei der Getreidezucht konzentrierte man sich in letzter Zeit hauptsächlich auf zwei Aspekte. Getreide sollte sich prima maschinell ernten lassen (es fällt daher in reifem Zustand heute nicht mehr aus der Ähre) und es sollte besser den Anforderungen der Lebensmittelindustrie entsprechen. Daher ist beispielsweise ein hoher Eiweißgehalt (Kleber oder auch Gluten genannt) besonders wichtig. Gluten klebt schön, so dass Teige daraus gut zusammenhalten und einfacher verarbeitet werden können. Ob Getreide damit auch gesund ist und dem Verbraucher nutzt, das interessierte bei der züchterischen Auslese niemanden.

4. Glutenunverträglichkeit

Weltweit leidet durchschnittlich bereits jeder zweihundertsiebzigste Mensch an Glutenunverträglichkeit. In diesen Fällen führen alle Kulturgetreidesorten mit hohem Eiweiß- bzw. Glutengehalt (Weizen, Roggen, Hafer, Gerste) zu chronischen Entzündungen der Dünndarmschleimhaut. Abgesehen von den unangenehmen Symptomen wie Durchfall, Erbrechen, Übelkeit und Gewichtsverlust, können die lebenswichtigen Nährstoffe aus der Nahrung nicht mehr richtig verwertet werden
Glutenunverträglichkeit wird als Überempfindlichkeitsreaktion mit unbekannter Ursache eingestuft. In Wirklichkeit handelt es sich um eine ganz normale Reaktion eines gesunden Organismus, der lediglich signalisiert, dass er Getreide und daraus hergestellte Industrieprodukte als für seine Ernährung ungeeignet und ungesund identifiziert hat.

5. Getreide und Verdauungsbeschwerden

Alle anderen Menschen, die das Getreideeiweiß vertragen, tun dies möglicherweise nur scheinbar. Zwar leiden sie nach Getreideverzehr vielleicht nicht unter akuten Beschwerden, doch geben sich chronische Beschwerden der Verdauungsorgane wie Sodbrennen, Bauchschmerzen, Blähungen, Reizdarmsymptome, Durchfall, Verstopfung, Übelkeit, Hämorrhoidenund chronische Darmentzündungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn in den Arztpraxen die Klinke in die Hand.
An diesen unterschiedlichen Symptomen ist natürlich – wie oben erwähnt – nicht nur das Getreide schuld. In Kombination mit den übrigen stark verarbeiteten Nahrungsmitteln, die heute wie selbstverständlich verzehrt werden (pasteurisierte Milchprodukte, Fertigproduktealler Art, Genussmittel wie Koffein, Alkohol, Zuckeretc.) sorgt die moderne Ernährung für eine permanente Reizung und Überlastung der Verdauungsorgane.

6. Getreide belastet den Organismus

Reifes Getreide ist außerordentlich schwer verdaulich. Nicht nur Gluten allein macht dem Organismus zu schaffen. Auch der große Anteil an Stärke führt zu Irritationen. Stärke plus Gluten ergibt in unseren Eingeweiden eine klebrige Masse, die nicht vollständig verdaut werden kann. Neben Schlackenentstehen bei der (versuchten) Verdauung außerdem Säuren. Sie werden im Organismus abgelagert und übersäuerndiesen Tag für Tag. Chronisch entzündete Schleimhäute (neben Magen-Darm-Beschwerden auch häufige Erkältungen) und Erkrankungen des Bewegungsapparates (Arthrose, Gicht, Rheuma) sind typische Folgen von täglichem Brot- und Teigwarengenuss.
Für Vögel gilt das natürlich nicht, da diese ein speziell für die Verdauung von reifen Samen vorgesehenes Verdauungsorgan (einen Kropf) haben. Haben Sie solch einen Kropf? Wenn nein, lassen Sie die Finger von Getreide, Back- und Teigwaren. Ein paar Wochen lang – probeweise. Sie werden sich fantastisch fühlen!

7. Hämorrhoiden verschwinden bei getreidefreier Ernährung

Eine getreidefreie bzw. glutenfreie Ernährungsweise zeigt oft schon nach wenigen Wochen eine deutliche Besserung der oben genannten Symptome. Probieren Sie es aus! Ernähren Sie sich einige Wochen lang glutenfrei und warten Sie ab, was geschieht.
Arthritische Schmerzen und lästige Hämorrhoiden beispielsweise verschwinden binnen weniger Wochen, wenn man sich vor Getreide und Teigwaren in Acht nimmt. Allerdings sind sie genauso schnell wieder da, wenn man wieder rückfällig wird. Ihr Körper zeigt Ihnen ganz genau, was gut für ihn ist und was nicht. Achten Sie auf seine Signale!

8. Ausnahme: Gekeimtes Getreide

Gekeimtes Getreide 

Lässt man Getreide jedoch zu Sprossen oder gar Gras (für die Weizengrassaft-Herstellung) keimen, dann handelt es sich nicht mehr um Getreide, sondern um gesundes, frisches Gemüse. Das schwer verdauliche Eiweiß verwandelt sich unter Einwirkung von Enzymenin leicht verwertbare Aminosäuren.
Das Fett wird zu wertvollen Fettsäuren, Chlorophyll (der exquisite Blut-Baustoff) wird gebildet und Giftstoffe, die das Samenkorn vor Fraßfeinden schützen, werden genau wie die klebrige Stärke abgebaut. Die im Getreidekorn eher spärlich vorhandene Menge an Vitalstoffen und Mineralien wird vervielfacht und in eine leicht aufnehmbare Form gebracht. Keimlinge und Sprossen stellen also eine hervorragende Aufwertung der täglichen Frischkost dar und haben mit Getreide kaum mehr etwas zu tun.

9. Getreideverzehr führt zu Vitalstoffmangel

Back- und Teigwaren hingegen machen – wie alle schwer verdaulichen Nahrungsmittel - schnell satt. (In Wirklichkeit aber verstopfen sie nur unsere Organe.) Gleichzeitig ist der Mineralien- und Vitalstoffgehalt von Getreideprodukten äußerst niedrig. Natürlich hat Vollkorngetreide mehr Mineralien und Vitalstoffe als Auszugsmehle. Und rohes Getreide (in Form von Frischkorngerichten) enthält mehr Vitalstoffe als gekochte oder gebackene Teigwaren. Doch sind die Unterschiede nicht so überwältigend wie das von der Vollwertszene gemeinhin dargestellt wird. Vollkornbrot aus Weizen beispielsweise enthält 63 Milligramm Calcium (pro 100 Gramm).
Weißes Auszugsmehl (Type 405) enthält nur noch 15 Milligramm Calcium. Der Unterschied zwischen Weißmehl und Vollkornmehl beträgt also gerade einmal 48 Milligramm.
Bestehen Sie jedoch nach wie vor auf Brot (oder Teigwaren), ist es natürlich immer und grundsätzlich besser, wenn Sie Ihr Brot (oder andere Teigwaren) selbst herstellen und Zutaten verwenden, die so frisch und so naturbelassen wie möglich sind. In diesem Fall profitieren Sie vom höchstmöglichen Vitalstoffgehalt (auch wenn er im Vergleich zu demjenigen in beispielsweise Gemüse und Nüssen immer noch gering ist) und Sie umgehen die im Bäckerhandwerk üblichen chemisch-synthetischen Zusatzstoffe.
Wenn man sich nun mit Brot oder anderen Teigwaren satt isst, dann isst man automatisch weniger Obst, Salate und Gemüse. Früher oder später leidet man aufgrund des geringen Vitalstoffgehaltes von Getreideprodukten unter Vitalstoffmangel. Isst man weder Brot noch Teigwaren, dann stillt man seinen Hunger mit Obst, Salaten, Gemüse, Algen und Nüssen – der Organismus erhält endlich das, was er braucht: Vitalstoffe, lebendige Enzyme, organische Mineralien und das beste Wasser, das es gibt, nämlich das in Früchten und Gemüse.

10. Salamibrot contra Brokkoli mit Mandeln

Wenn Sie nun beispielsweise eine dicke Scheibe Brot (Vollkornausführung – ca. 63 Milligramm Calcium) mit Salami essen, dann enthält die Salami (30 Gramm) etwa 11 Milligramm Calcium. Dazu noch etwas Butter, was im besten Falle (wenn Sie dick auftragen) 5 Milligramm Calcium ausmacht. Insgesamt sind Sie dann mit 79 Milligramm Calcium dabei. Nicht schlecht! Doch können Sie leider nicht damit rechnen, dass Ihr Organismus in den Genuss dieser 79 Milligramm Calcium gelangt.
Die Verdauung von Brot und Wurst verläuft äußerst säurebildend. Um diese Säuren zu puffern, muss Ihr Körper Mineralien ver(sch)wenden. Mineralien wie z. B. Calcium. Wenn Sie Glück haben, braucht er dazu nicht die gesamten 79 Milligramm. Meistens braucht er jedoch sogar noch mehr, weshalb er sich das benötigte Calcium aus den Reservebeständen des Körpers holt – solange, bis es keine Reserven mehr gibt und Krankheitssymptome der unterschiedlichsten Art auftreten können. (siehe Basische Ernährung).
Essen Sie aber statt des Wurstbrotes beispielsweise 50 Gramm (angekeimte) Mandeln mit 200 Gramm Brokkoli, dann beliefern Sie Ihren Körper mit 352 Milligramm Calcium. Angekeimte Mandeln werden genau wie Brokkoli basisch verstoffwechselt, weshalb keine Säuren anfallen und daher auch keine Mineralien zur Pufferung benötigt werden. Ihr Organismus kann die 352 Milligramm Calcium vollständig verwerten.

11. Vitamin A vertreibt Krankheit und Tod

Auf diese Weise verhält es sich nicht nur mit Calcium, sondern mit wohl fast allen Mineralienund Vitaminen. Auch das außerordentlich wichtige Vitamin A bzw. seine Vorstufe Beta-Carotin findet sich hauptsächlich in grünem Blattgemüse und Früchten, während es in Getreide lediglich in vernachlässigbaren Spuren vorhanden ist. (Der Verzehr von Leber als Vitamin-A-Lieferant fällt weg, da mit der Verstoffwechslung von tierischen Eiweißen zu viele Nachteile verbunden sind.
Vitamin A ist bekanntlich wichtig für gesunde Augen, womit es im Zeitalter der stundenlangen Computerarbeit unentbehrlicher denn je geworden ist. Schnell ermüdende Augen sind ein Hinweis auf Vitamin-A-Mangel. Weniger bekannt ist, dass Vitamin A maßgeblich an der Bildung der roten Blutkörperchen beteiligt ist, dass es Haut und Schleimhäute gesund hält und dadurch den Körper immun gegen Eindringlinge wie Bakterien, Viren und Parasiten macht. Schon ein leichter Mangel an Vitamin A erhöht das Risiko, an Lungenentzündung zu erkranken um das Zwei- bis Dreifache. Auch die Komplikationsrate, ja sogar die Sterblichkeitsrate von Krankheiten wie z. B. von Masern kann mit einer optimalen Vitamin-A-Versorgung um bis zu 80 Prozent reduziert werden.

12. Vitamin A und Calcium verlängern die „Besten Jahre“

Versuche mit Ratten zeigten, dass eine Vervierfachung der üblichen Vitamin-A-Menge in der täglichen Nahrung die Lebenszeit um über 10 Prozent verlängerte, wobei sich nicht einfach das „Rentenalter“ verlängerte, sondern jene Spanne, die als die sog. „Besten Jahre“ bezeichnet wird. Dasselbe gilt für Calcium. Auch hier führte eine Vervierfachung der üblichen Menge zu einem Gewinn an nützlicher Lebenszeit um mehr als 10 Prozent. Das bedeutet nun für die Ernährungspraxis, dass Sie die üblicherweise empfohlenen Mengen an Vitamin A und Calcium (und den übrigen Vitalstoffen) getrost um ein Vielfaches überschreiten können, ja sollten. Gehören jedoch Brot und andere Getreideprodukte zu Ihrer täglichen Ernährung, dann wird Ihnen das nicht gelingen. Ihr Organismus braucht lebendig-bunte Frischkost (grüne Blattgemüse und rote oder orangefarbene Früchte), kein bräunlichweißes Backprodukt.

13. Ist Überdosierung möglich?

Eine Überdosierung mit Vitamin A müssen Sie nur dann befürchten, wenn Sie viele Vitamin-A-Kapseln schlucken oder häufig Innereien oder Lebertran essen würden. Stillen Sie den Vitamin-A-Hunger Ihres Körpers jedoch mit grünem Blattgemüse und Früchten, dann besteht diese Gefahr nicht. In pflanzlichen Vitamin-A-Quellen befindet sich Vitamin A in seiner Vorstufe, dem Beta-Carotin, welches ganz nach Bedarf vom Organismus selbst in Vitamin A umgewandelt wird. Auch sind zur Verwertung von Vitamin A nicht – wie es immer heißt – zusätzliche Fett- oder Ölgaben nötig. Man stellte fest, dass bereits winzigste Fettmengen genügen(3), damit der Körper sich das Vitamin A holen kann, das er benötigt. Und da auch Gemüse und Früchte zwischen etwa 0,2 und 1,5 Gramm Fett pro 100 Gramm enthalten(3), können rohe Möhren oder frische Erdbeeren den Vitamin-A-Bedarf – entgegen aller Unkenrufe – auch ohne Speckwürfel oder Sahneberge ganz hervorragend stillen.

14. Vitamin-B-Komplex und Kohlenhydrate

Na gut, sagen Sie jetzt vielleicht, nicht wegen Vitamin A esse ich Brot und Getreideprodukte, sondern wegen all der wichtigen Kohlenhydrate und wegen des Vitamin-B-Komplexes. In der Tat werden Getreideprodukte als wertvolle Vitamin-B-Quellen bezeichnet. Doch abgesehen davon, dass um so mehr B-Vitamine benötigt und verschlissen werden, je mehr Zucker und überflüssiges (tierisches) Eiweiß Sie essen, sind Nüsse, Samen und Pilze eine weitaus verlässlichere Vitamin-B-Quelle als sämtliche Vollkornbrote und Teigwaren zusammen. Sonnenblumenkerne enthalten beispielsweise zehnmal mehr Vitamin B1 und Niacin (auch Vitamin B3 genannt) sowie deutlich mehr Vitamin B2 als Vollkornbrot (Weißbrot enthält kaum B-Vitamine).
Sonnenblumenkerne, Nüsse und einige Pilzarten kann man außerdem sehr gut roh essen, was den meisten Menschen bei Teigwaren nicht so zusagen würde. Beim Kochen und Backen reduziert sich aber die Vitamin-B-Menge um bis zu 60 Prozent, weshalb Vitamin-B-Mangel in unseren Breiten gar nicht so selten ist, wie gemeinhin vermutet wird. Immer wiederkehrende Risse in den Mundwinkeln, Probleme mit der Haut, Verdauungsstörungen, aber auch Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Schwindel können die ersten Mangelsymptome sein.
Und was die Mär von all den wichtigen Kohlenhydraten in Teigwaren angeht, so ist die rein rechnerische Kohlenhydratmenge etwa in gekochten Nudeln mit 25 Gramm pro 100 Gramm nur wenig höher als in manchen Früchten (Bananen, Kaki, Trauben – 18 bis 20 Gramm). Betrachten wir aber nun die Qualität der beiden Nahrungsmittelgruppen insgesamt, wird wieder klar, dass Früchte weit besser abschneiden als Brot und Getreideprodukte, da die oben beschriebenen Nachteile von Teigwaren bei Früchten und Gemüse einfach nicht vorhanden sind. Auf diese Weise kann man mit einer getreidefreien Frischkost Höchstleistungen erbringen, von denen Mischköstler nur träumen können.
Was also essen Sie, wenn Sie sich üppig mit Calcium und Vitamin A versorgen möchten? Was essen Sie, wenn Sie Ihre „Besten Jahre“ verlängern möchten? Brot und Fleisch oder lieber knackige Salate, saftige Früchte und knusprige Nüsse?

15. Brot kostet Lebenszeit

Brot 

Sieht man sich zusätzlich die langlebigsten Völker der Erde an, so fällt auf, dass sie oft kein oder nur sehr wenig Getreide essen. Die russische Ärztin Galina Schatalova erzählt von getreidefrei lebenden Völkern im Kaukasus und solchen im fernöstlichen Sibirien, deren durchschnittliche Lebenserwartung bei 133 Jahren liegen soll. Auch der älteste bekannte Geschichtsschreiber Herodot (490 v. Chr.) berichtet von den langlebigen Äthiopiern, die keinerlei Getreide aßen und etwa 120 Jahre alt wurden, während ihre persischen Zeitgenossen sich als besonders modern wähnten, viel Weizenbrot aßen, selten älter als 80 wurden und auch dieses für uns Neuzeit-Menschen noch relativ hohe Alter nur deshalb erreichten, weil sie immerhin viele Früchte gegessen haben sollen.
Merken wir uns Getreide als eine hervorragende, weil lagerfähige und schnell sättigende Nahrung für Notzeiten. Solange unsere Märkte, Läden und Gärten jedoch voller frischer Gemüse, Salate, Früchte und Nüsse sind, besteht für Getreideverzehr nicht die geringste Notwendigkeit.

Dienstag, 20. März 2012

Gender matters - Versuch einer Antwort

Ich las gestern einen sehr interessanten Beitrag in einem meiner Lieblings-Kreativ-Blogs.
So interessant, daß ich diesen Beitrag direkt hier gepostet habe.
Hier nochmals der Link zum Original: cat-und-kasche-rote-tupfen.blogspot.com

Ich fand, nicht nur der Artikel an sich, sondern vor allem auch die Reaktionen darauf zeigten, daß die Autorin damit einen Nerv getroffen hat.
Nicht nur, daß sich sehr viele Kommentatoren persönlich angegriffen fühlten, sondern sie versuchten auch, sich für ihre Leben und Blogs zu rechtfertigen. Einige nahmen das auch zum Anlaß, eine nahezu politische Diskussion anzufangen.
Ich akzeptiere das.

Die Autorin wünschte sich mit diesem Beitrag allerdings etwas ganz anderes - sie wünschte sich mehr Persönlichkeiten im www zu sehen. Und zwar runde Persönlichkeiten mit ALLEM, mit Fehlern, Problemen, Ecken und Kanten. Und keine Deko-wütigen Hausmütterchen, die den perfekten Blog aufsetzen - durchgestylt, bereit, um den Brigitte Award zu konkurieren.
Tja, und es kam, wie es kommen mußte: Angriff auf nahezu der gesamten Front.
Schade...!
Allerdings ist es wirklich schwierig, sich im www als man selbst darzustellen. Man macht sich damit extrem angreifbar. Leider darf man diesen Aspekt nicht vernachlässigen - gerade in der heutigen Zeit nicht, wo es Menschen und auch schon Programme gibt, die anhand des Blog-Inhaltes, der Texte, Bilder und Formulierungen die Persönlichkeit analysieren und einen dann entsprechend zu manipulieren versuchen - mittels maßgeschneiderter personalisierter Werbung beispielsweise oder mittels Vermarktung persönlichkeitsgebundener Daten an Versicherungen, Unternehmen oder sogar Regierungen.
Da empfinde ich einen reinen Deko-Blog, der quietschbunt und inhaltlich eher oberflächlich daherkommt, als gelungene Mimikry, um sich selbst zu schützen.
Ich bin gespannt, was sich da bei cat-und-kascha noch entwickelt - diskussionsmäßig, meine ich.
Und was meint IHR?

Editiert am 21.3., Antwort auf diesen Kommentar: (siehe wiesamtundseide.blogspot.com)
Ich habe den Text auch gelesen und darüber nachgedacht. Ich sehe diese Art von Blogs als Zeiterscheinung oder Trend, in 5 oder 10 Jahren ist wieder was ganz anderes in. Dann sitzt man vielleicht wieder in Literaturcafes, wer weiß. Frauen lieben momentan das Cocooning, aber unsere Töchter sind vielleicht wieder ganz Karrieretussis und deren Töchter igeln sich wieder zu Hause ein. Alles kommt in Wellen immer wieder, quasi Retro so wie Plateauschuhe. Als Journalist muss man natürlich darüber berichten, als Privatperson interessiert es mich nicht.
Ich bin real in der realen Welt und in der irrealen Welt schreiben die Menschen was sie wollen. Bloggen soll Spaß machen und einem ein gutes Gefühl geben (so wie Kuchen, nur ohne Kalorien). Who cares? Warum alles zu Tode bequatschen und politisieren, wenn es um so was harmloses geht. Da gibt's doch echt wirkliche Weltprobleme, um deren Lösung man sich kümmern könnte.
Von XXX

Meine Entgegnung:
Ich akzeptiere Deine Meinung, kann sie aber nicht teilen.
Ich sehe Blogs nicht als zeitweilige Erscheinung, bis frau sich wieder in Literaturcafés trifft, sondern vielmehr als modernes Literaturcafé ONLINE. Wie und wo sonst könnte man sich treffen, zwanglos kennenlernen, auch über Hunderte von Kilometern oder sogar Kontinente hinweg? Ich möchte darauf nicht mehr verzichten - und möchte auch nicht, daß die Blog-Szene sich nur in eine Richtung entwickelt. Und kann darum vollauf die Meinung und das Unbehagen der Text-Autorin teilen. Da ich es auch schon empfunden habe - und jedesmal neu empfinde, wenn ich mir das quietschbunte, überbordende Regal mit den Frauen-, Mode-, Mindstyle-, Esoterik-Zeitschriften usw. ansehe.
Ich empfinde einen Blog - ein letztendlich öffentliches Online-Tagebuch - als "Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln" sozusagen. Klar, Ihr könnt mich jetzt einen Chauvi schimpfen oder Schlimmeres - aber ich glaube, wer sich nach außen hin oberflächlich darstellt, der wird es früher oder später auch sein - seine Wahrnehmung der Welt verändern und das Interesse an anderen Dingen (wie den "Weltproblemen" beispielsweise) verlieren.
Wer sich in der "realen" Welt als Jemand darstellt, wird dies auch im Web tun, und zwar auf ähnliche Weise.
Wer introvertiert ist, wird dies auch online sein - zurückhaltend, schüchtern, geradezu ängstlich (wenn man sich überhaupt in die Öffentlichkeit des Netzes wagt). Wer eher extrovertiert ist, dem wird es nichts ausmachen, auch noch das Intimste und Geringste von sich preiszugeben.

Was im Artikel Gender matters eigentlich angesprochen wurde, war nicht das Bloggen an sich, nicht die politische Diskussion über die Lage oder Stellung der Frauen in der Gesellschaft und der Politik, sondern das Sich-Öffnen jenseits der Heile-Welt-Deko-Blogs. Ich bin da ganz der Meinung der Artikelschreiberin - mir ist es zu bunt und zu verbissen deko-"wütig" und zu sehr auf heile bunte Welt getrimmt.
Auch wenn es manchen nicht gefällt - der Politik, die überwiegend von Männern gemacht wird, ist es durchaus recht und sogar höchst angenehm, wenn moderne Frauen ihre "Erfüllung" finden im Heimdeko- und Handarbeitsbereich. Wer sich Gedanken macht, wie die nächste Party dekoriert und was serviert werden soll, der kümmert sich seltener oder überhaupt nicht um Politik (auch nicht um die sogenannten "Weltprobleme"), sondern kriegt einen Anfall, wenn das Tischtuch nicht mit den Servietten harmoniert. Und gerade auch Frauen, die vielleicht auch voll im Berufsleben stehen. Gerade diese!
Wie sonst konnte ich dermaßen viele Rechtfertigungen für die Lust am Nähen, Basteln und Dekorieren lesen?
Und im Übrigen - wenn ich seichte Unterhaltung will, dann lese ich irgendeine x-beliebige Frauenzeitschrift, oder schalte das Fernsehen ein. Und lese keine Blogs.
Ich möchte, wenn ich im Web unterwegs bin, Persönlichkeiten treffen und das eine oder andere lernen - und meinerseits auch etwas zurückgeben.
ABER: ich sehe auch die Gefahren, die es im modernen Web gibt. Etwa das Ausspionieren der Blogger und ihrer privaten Sphäre und Mißbrauch der dadurch gewonnenen Daten. Und anderes.
Leider habe ich auch keine Idee, wie man das umgehen könnte - deswegen bleibt es vielleicht für die nächste Zeit beim kunter-quietsch-pink-bunten Bloggen.
Liebe Grüße
Sathiya

Montag, 19. März 2012

Gender matters - was wir Frauen wollen?

Den folgenden Text habe ich von dieser Adresse.

 http://cat-und-kascha-rote-tupfen.blogspot.de/2012/03/gender-matters.html

Ich veröffentliche ihn hier auf meinem Blog, weil ich 
  1. mir selbst schon Gedanken über dieses Thema gemacht habe
  2. leider - trotz Belesenheit - mich zu diesem Thema nicht derart klar, gelassen und akzentuiert ausdrücken könnte
  3. weil ich meine, daß ein solches Thema in die breite Öffentlichkeit gehört - und ich auf meine Art dazu beitragen möchte.
Hochinteressant und polarisierend sind auch die Reaktionen und Antworten auf diesen Artikel - es lohnt sich, ihn selbst aufzurufen und sich alles durchzulesen.
Let´s get started!

Text copyright cat-und-kasche-rote-tupfen.blogspot.com
Ich war letzte Woche auf einer Tagung über die Macht medialer Geschlechterbilder. Eigentlich nichts, worüber ich dringend bloggen wollte. Aber während die - wirklich gut besetzte - Tagung lief, merkte ich, wie mein innerer kleiner Nerd ganz und gar wach wurde und meine Synapsen sich heftig vernetzten. Botschaft: Ich muss darüber was schreiben! Warum?

In einem Vortrag ging es um die Präsenz von Frauen in den Nachrichten, genauer, in der Berichterstattung über politische Themen. Es wurde für Untersuchungen in unterschiedlichen Ländern am gleichen Tag Stichproben genommen. In Deutschland war dieser Tag rein zufällig der Tag, an dem Angela Merkel ihre erste Regierungserklärung nach ihrer Wiederwahl gab. Der Anteil von Nachrichten mit weiblicher Beteiligung im Bereich Politik betrug an diesem Tag in Deutschland 20%. Ich muss sagen, da war sogar ich baff. In dem Vortrag ging es auch um all die Zwickmühlen oder Dilemmata, in denen Politikerinnen in den Medien stecken: Sind sie schön ODER schlau? Sind sie jung und frisch ODER erfahren? Zu sanft ODER zu robust? Instrumentalisieren sie ihre Familien ODER haben sie gar keine Gefühle?

Und warum muss ich jetzt darüber bloggen? Weil ich selbst seit einer Weile ein ziemliches inneres Dilemma verspüre, was mit weiblicher Präsenz im Netz zu tun hat. Denn auch wir produzieren ja mediale Geschlechterbilder. Und da sehe ich im Moment einen Trend zu einer Art neuen Häuslichkeitskultur, die sich professionalisiert. Und das finde ich an manchen Stellen schwierig.
Klar, wir sind keine Politblogger. Und es ist vollkommen in Ordnung, über Hobbys und schöne Dinge zu schreiben, sie auch zu inszenieren (ich meine, wer mag es nicht, schöne Kuchenbilder zu machen und zu bloggen? Ich auf alle Fälle, wie hier schon oft zu sehen.) Aber in letzter Zeit wurde mir irgendwie unbehaglich mit dem ganzen Heimeligen, ich hab dann auch die Wochenrückblicke erstmal eingestellt. Aber was genau ist mein Unbehagen? Vielleicht wünsche ich mir, dass diese weibliche Häuslichkeit ein bisschen stärker gebrochen ist, dass Ambivalenzen, Brüche oder auch mal ganz was Überraschendes kommt. Manchmal erscheint mir das weibliche BloggerWWW als eine einzige Dekogeschichte von Frauen, die darin ihre Erfüllung finden. Aber warum ist das so, denn mir ist schon klar, dass es nicht der gelebten Wirklichkeit entspricht und dass man den allerwenigsten Frauen gerecht wird, wenn man ihnen unterstellt, sie seien dekosüchtige Hausmütterchen. Nur - warum werden andere Seiten so unsichtbar? Ist der Trend zur weiblichen freiwilligen und positiv verstandenen Häuslichkeit eben die Antwort auf die immer noch so geringe öffentliche Teilhabe? Und wie verhalte ich mich in diesem Kontext? Ich empfinde das wirklich als ein Dilemma denn ich möchte schon sehr gerne übers Nähen, über leichte Dinge, über schöne Gegenstände , kochen, backen, den ganzen weiblichen Mikrokosmos schreiben, aber auch darüber, was ich denke. Und ich würde es so gerne viel mehr auch bei anderen lesen: Was sie eigentlich noch so denken. Vielleicht heißt die Antwort, Weiblichkeit als ein gebrochenes Konstrukt zu verstehen, dass ganz verschiedene Seiten verbindet und sich auch so zeigen und darstellen kann und will? Kleidchen nähen und eine Meinung haben, die nicht jedem gefallen muss. Jäckchen stricken und öffentlich scheiße finden, dass die verdammte Wäsche immer an den Frauen hängen bleibt (statistisch gesehen) und dass Kuchenbacken eben eins der wenigen wirklich ansehlichen Outputs der Hausarbeit ist. Über zu geringe Bezahlung abkotzen aber sich doch Frühjahrsblüher in Porzellantassen zu pflanzen. Die Welt darzustellen, wie sie eben wirklich ist und nicht weichgezeichnet.
Ich wünsche mir wohl weniger glatte moderne Weiblichkeit und mehr Aggression im Umgang mit der Öffentlichkeit, denn Bloggen heißt doch auch, Öffentlichkeit zu betreten und herzustellen. Ich glaube übrigens, dass der Brigitte-Kreativ-Award das Gegenteil davon ist und keine große Hilfe für weibliches Bloggen - vieles wird dadurch einfach immer ähnlicher und angepasster, zumindest ist das bislang mein Eindruck.

Deshalb entschuldige ich mich hier auch nicht schon mal vorauseilend dafür, dass mein Geschriebenes nicht allen gefallen könnte, wie es ja jetzt eigentlich weibliche Nettikette wäre.

Oft wünsche ich mir, dass Frauen, insbesondere die Frauen meiner Generation, denen so viel versprochen wurde und die sich doch oft genug den alten Strukturen ergeben müssen (?), doch mal die Nase voll habe und sich von der Lebenslüge verabschieden, es handle sich um individuelle Entscheidungen und/oder Probleme, wenn sie eigentlich massiv strukturell diskriminiert sind.
 
Übrigens war Susanne Klingner, die Autorin von "Das hab ich Selbstgemacht" auch als Referentin da, ich fand sie sehr gut - sie sprach allerdings nicht über DIY, sondern über Feministinnen im Netz. Ihr könnt sie bei Frau Lila besuchen.


Und für diejenigen, die Lust auf ein bisschen aggressiv machende Literatur haben, hier ein paar Tipps:

Maria Sveland: Bitterfotze, Kiepenheuer und Witsch, 2009. Ich habe das Erscheinen des Buchs damals zur Kenntnis genommen, fand aber den Titel so ekelig, dass ich es nicht lesen wollte. Ich bin froh, dass ich es doch gemacht habe.

Bascha Mika: Die Feigheit der Frauen, Bertelsmann 2011; Eine sehr gelungene Analsye wenn man das Kapitel über Mutterschaft sehr sportlich nimmt

Laurie Penny: Fleischmarkt. Der weibliche Körper im Kapitalismus. Edition Nautilus 2012. Ok, danach ist man dann richtig sauer. Andererseits, ohne grundlegende Analsye der Ökonomie leider keine wirkliche Veränderung. Laurie Penny ist übrigens Bloggerin und hat ihre Texte zuerst auf ihrem Blog veröffentlicht.


P.S. Um mich noch ein bisschen weiter aus dem Fenster zu lehnen: Ich sehe das Nähbloggen, wie wir es beim MMM betreiben noch ein bisschen anders. Für mich ist das auch ein Ausdruck von Körperpolitik in Bezug auf Mode: Wie wollen wr uns inszenieren? Wie können wir uns zu den Zwängen und Bildern  der Modeindustrie verhalten? Was ist mein eigentliches Bild von mir und wie passe ich meine Erscheinung dem Bild an? Es kann auch darum gehen, mal aus dem Mainstream rauszugehen und sich auszuprobieren. Es kann auch darum gehen, nicht mehr kaufen zu müssen und damit auch ein Stück weit alternativen Konsum zu betreiben. Kann, aber muss nicht. Es ist jedenfalls eine gemeinsame und im Feedback von Solidarität und Anerkennung geprägte Veranstaltung und durchbricht auch ein Stückweit weibliche Konkurrenzmuster, die ich für gesellschaftlich und nicht für natürlich halte. 
Sollte ich mich mit der Übernahme dieses Textes zu weit aus dem Fenster gelehnt haben, entschuldige ich mich hiermit vielmals. Ich werde ihn - auf Wunsch hin - wieder entfernen. Jedoch den Link zum Originalblog bestehen lassen.
Political correctness oder Netiquette hin oder her!

Freitag, 16. März 2012

Macht Milch krank? Wieviel Milch braucht der Mensch? Braucht er sie überhaupt?

Letztes Jahr im Sommer stellte ich auf einmal fest, daß mir weder das übliche Brotgetreide (also Weizen und Roggen) noch Milchprodukte (besonders Milch an sich sowie Joghurt und Quark) mehr bekommen. Ich fühlte mich müde, gereizt, hatte beinahe ständig Kopfschmerzen, Juckreiz, Gliederschmerzen, Schlafstörungen. Ich fühlte mich total ausgelaugt. Die Nahrung, die ich zu mir nahm, ernährte mich nicht, sondern nahm mir Energie weg. Auch Vitamin-Präparate halfen nicht wirklich, sondern verlangsamten den Sinkflug nur.
Der Verzweiflung nah, befolgte ich den Rat eines Sport- und Ernährungsexperten, der mir bisher bestenfalls als etwas abstrus und praktisch  nicht durchführbar erschienen war: nämlich, für zwei Wochen sowohl auf Weizen (und andere Gluten-haltige Getreidesorten) als auch auf Milch und Milchprodukte zu verzichten.
Tja, versucht es mal!
Man muß plötzlich feststellen, daß man von den gewohnten Lebensmitteln aus dem Supermarkt nur noch ungefähr ein Zehntel kaufen kann - und wenn man auch noch ein Beinahe-Vegetarier ist, wird es noch schwieriger, etwas zu finden!
Aber - von den Nöten der Nahrungsbeschaffung einmal abgesehen - ging es mir deutlich besser. Und das fast sofort! Seitdem esse ich keine Nudeln, weder normale noch Vollkorn, extrem wenig Brot, kein Gebäck (Plätzchen, Brötchen, Toast usw.), keinen Joghurt, Pudding, Milch, Käse, sondern nehme statt dessen Nüsse, frisches Obst, Salat und Gemüse, Reis, Kartoffeln, Kräuter und gelegentlich Fisch und etwas Fleisch zu mir. 
Und es geht mir viel besser - und, von der Gewöhnung an derartige Lebensmittel mal abgesehen, fehlt mir nichts!
Interessiert und ehrlich gesagt auch irritiert (da ich eine solche Wirkung auf meinen Körper NICHT erwartet hatte), durchsuchte ich darauf hin einschlägige Foren - Google ist da ziemlich hilfreich, Gott sei Dank - und stieß unter anderem auf diesen Artikel. 
Wow. Das ist echt der Hammer.
Hier geht es um die (Kuh-)Milch, die mittlerweile in fast jedem (industriell hergestellten) Nahrungsmittel enthalten ist sowie nach wie vor als gesundes Nahrungsmittel speziell für Kinder und Frauen, beworben wird. Eine dicke fette LÜGE!

Bitte selbst lesen und sich eine Meinung bilden.

Den folgenden  Artikel habe ich hier herunter geladen und etwas lesbarer aufbereitet: www.zentrum-der-gesundheit.de/milch.html 
Ist Milch für den Menschen gesund?
Milch und die daraus hergestellte Produkte (Joghurt, Käse, Sahne etc.) schaden dem menschlichen Organismus und damit der Gesundheit. Die Milchindustrie hat ein sehr großes Interesse daran, Informationen zu streuen, die auf ein gesundes Produkt - besonders Mineralstoffe - schließen lassen. Milch kann Mineralstoffmangel nicht aufheben! Im Gegenteil: Milch führt zu einer Übersäuerung des Körpers.

Falls diese These für Sie ungewohnt ist, sehen Sie sich doch bitte einmal kurz diese Kurzreportage an:

Krank durch Milch?

Bearbeitet von: Hermann Kaufmann
Ein Kälbchen, das die Milch seiner Mutter in pasteurisierter Version bekommt, stirbt nach allerspätestens einem halben Jahr, gelegentlich bereits innerhalb von drei Wochen.
Es ist dieselbe Milch, die in unseren Supermärkten (und auch in Bioläden) auf unsere zugreifende Hand lauert. Dieselbe Milch, die als hochwertiges Nahrungsmittel angepriesen wird, angeblich Osteoporose verhindern kann, die uns mit wertvollem Calcium vor Zahnverfall schützen soll, die lebenswichtiges Eiweiß liefern, ferner uns mit vielen Vitaminen beschenken soll und überhaupt für Kinder als schlichtweg unentbehrlich bezeichnet wird. Wie kann eine Substanz aber nun auf der einen Seite jenes Geschöpf - das Kalb - gewissenlos um die Ecke bringen, für das es ursprünglich kreiert wurde und andererseits auf ein völlig anders geartetes Wesen - den Menschen - derart segensreiche Auswirkungen haben?

Die Sitte mit der Amme
Praktischerweise ist es so eingerichtet, dass jede Säugetiermutter unmittelbar nach der Geburt ihres Nachwuchses Milch aus "Eigenproduktion" für die Sättigung desselben zur Verfügung hat und zwar so lange, bis er in der Lage ist, entweder vorgekauten Nahrungsbrei aus Mutters Mund in Empfang zu nehmen oder bis er mit Hilfe eigener Zähne bei den Mahlzeiten der Erwachsenen mitessen kann. Lange Zeit gab es für Notfälle, also wenn die Mutter nicht genügend oder keine Milch hatte, die Sitte, auf die Suche nach einer Amme zu gehen. Eine Amme ist ein weibliches Wesen derselben Tierart. Wölfe oder auch Wildhunde machen es zum Beispiel immer noch so. Auf diese Weise kann die Mutter auch ab und zu an gemeinschaftlichen "Jagdveranstaltungen" oder ähnlichem teilnehmen, ohne sich Sorgen um ihre Kleinen machen zu müssen. Sie aber identifizieren sich vielleicht nicht mit Wölfen oder Wildhunden. Das sollen Sie auch nicht, denn deren Welpen kriegen keine Neurodermitis, Asthma, Dauerschnupfen, Mittelohrentzündung oder irgendwelche Kinderkrankheiten.
Der Unterschied ist also der, dass Wölfe, wenn sie keine Zeit zum Stillen haben, nicht ein Zebra, eine Bärin oder womöglich eine Kuh um deren Milch anpumpen. Sie schnappen sich diese Milch auch nicht und kochen sie daraufhin - aus hygienischen Gründen - auf einem vorbereiteten Lagerfeuer keimfrei, um sie hinterher ihren Kindern einzuflößen. Und was Wölfe schon gleich nicht tun ist, im Erwachsenenzustand solch eine Milch zu trinken. Sie wissen einfach, dass Milch für Säuglinge da ist und zwar immer für den Säugling der eigenen Art! Und dann in roher Form und nicht abgekocht!

Die Spitzmaus und die Wolfsippe
Und so können Sie sich sicher unschwer den wenig begeisterten Gesichtsausdruck einer Wolfsmutter vorstellen, wenn plötzlich eine völlig im Trend lebende Spitzmausmama mit dem Vorschlag auftaucht, ihr doch ein wenig von ihrer so gesunden Wolfsmilch zu überlassen, da sie sich aus figurtechnischen oder sonstigen Gründen entschlossen hätte, selbst nicht zu säugen bzw. schon eher mit diesem zeit- und nervenraubenden Akt abgeschlossen hätte.
Ferner müsse die Wölfin aber gleichzeitig ihre eigenen Kinder weggeben, da die gesamte Spitzmaussippe beschlossen habe, jetzt verstärkt Wolfsmilch zu trinken (um groß und stark zu werden) und für die Wolfswelpen dann nicht mehr genügend Milch vorhanden wäre. Die Spitzmaus wäre mit hundertprozentiger Sicherheit und in atemberaubender Geschwindigkeit entweder zum Teufel gejagt worden oder was vielleicht wahrscheinlicher wäre, in Sekundenschnelle verputzt worden. Nur weil die Kuh ein solch duldsames, spendables und überdies vegetarisches Wesen ist, tat sie dies nicht auch mit dem Menschen, als er in derselben Angelegenheit seinerzeit an ihre Tür klopfte und sie um Hilfe (sprich um Milch) bat. Hätte sie damals schon gewusst, was im Laufe der industriellen Entwicklung unserer Landwirtschaft auf sie zukäme, wäre es sicherlich bei einem entschiedenen Kopfschütteln oder - was vielleicht besser gewesen wäre - einem nachdrücklichen Tritt in den menschlichen Hintern geblieben.
Ich hoffe, diese Geschichten konnten Ihnen die Widersinnigkeit des menschlichen Tiermilch-Konsums verdeutlichen. Aufgrund dieser Widersinnigkeit erübrigen sich alle weiteren Gedanken über irgendwelche nützlichen Dinge, die in der Milch vorhanden sein könnten. Das was in der Kuhmilch oder der Schafmilch enthalten ist, ist zweifelsohne sehr nützlich, aber wirklich nur und ausschließlich für das Kalb oder das Lamm, nicht für den Menschen. Wenn es also absolut widersinnig ist, Kuhmilch zu trinken, dann werden wir die Kuhmilch auch nicht zur Deckung unseres Kalziumbedarfes oder unseres Eiweißbedarfes benötigen. Dann muss es für Menschen - von Natur aus - eine andere Kalzium- und eine andere Eiweißquelle geben. Und die gibt es!!! Es sind grüne Blattgemüse, Wildpflanzen, Samen und Nüsse!
Mineralstoffmangel lässt sich mit Milch nicht aufheben
Wenn heutzutage Mineralstoffmangelkrankheiten auftreten, z. B. Osteoporose, dann liegt die Ursache dieser Krankheit - wie Sie ja inzwischen wissen - nicht nur in einer geringen Mineralstoffaufnahme, sondern in einer Ernährungs- und Lebensweise, die dem Körper Mineralstoffe raubt! Säurebildende Nahrungsmittel rauben permanent Mineralstoffe aus dem Körper. Wer Mineralstoffe einnimmt und dabei weiterhin säurebildende "Sachen" isst und trinkt (Kaffee, Cola, Limonaden, Milchprodukte, Backwaren, Schokolade und andere Süßigkeiten, Fleisch und Wurst, etc.), der bekommt Mineralstoffmangelkrankheiten. So viele Mineralstoffe kann man vermutlich gar nicht einnehmen wie sie durch eine solche Ernährung stündlich, ja sekündlich verbraucht werden. Ich würde demnach behaupten, dass das Weglassen all der Säure-Spitzenreiter (Kaffee, Nikotin, Cola, Limonaden, Milchprodukte, Süßigkeiten, Weißbrot, Fleisch und Wurst) weitaus mehr Nutzen hat, als die alleinige Einnahme von täglich mehreren Kilo Mineralstoffen. Die Menschen leiden also nicht an Mineralstoffmangel, weil sie zu wenig Milch trinken , sondern weil sie - zum Beispiel - zuviel Kaffee (oder Cola oder Alkohol oder Brot oder Fleisch oder.) trinken/essen.

Robert O. Young schreibt zum Thema Milch: "Wie die meisten tierischen Nahrungsmittel sind Milchprodukte mit Hormon- und Pestizidrückständen und Pilzen belastet. Dazu kommt dann noch, dass der Milchzucker weiteren Pilzen als Nahrung dient. Milchprodukte wirken von allen Lebensmitteln am stärksten Schleim bildend. Sie sind starke Säurebildner. Sie können das Risiko für Krebsleiden erhöhen."

Die Folgen des Milchverzehrs
Laufende und verstopfte Nasen sowie in regelmäßigen Abständen wiederkehrende Mittelohrentzündungen, die so schmerzhaft sind, dass Kinder nächtelang weinen, sind heute so üblich, dass sie offensichtlich zum Kindsein einfach dazu gehören. Auch Erwachsene durchleben vorschriftsmäßig mehrere Erkältungen pro Jahr und keiner wundert sich darüber. Asthma, Bronchitis, Heuschnupfen und ständiges Räuspern gehören schon zum Alltag. Neurodermitis und Schuppenflechte sind nur zwei Beispiele aus der schier grenzenlosen Auswahl heutiger Allergien. Bereits Säuglinge liegen mit nässendem Windelekzem schreiend in der Wiege und wie viele juckreizgeplagte Erwachsene geben sich bei ratlosen, cortisonverordnenden Hautärzten die Klinke in die Hand?
Darüberhinaus deuten Studien daraufhin, dass Kuhmilch Diabetes bei Kindern fördert.
Chronische Magenbeschwerden und Darmbeschwerden wie Darmreizungen, Dickdarmentzündungen und Magengeschwüre sind heutzutage auch nicht mehr in die Rubrik der "seltenen Phänomene" einzuordnen. Schon frisch gebackene Eltern dürfen sich dank endlos scheinender Koliken, die die Bäuchlein ihrer Schützlinge malträtieren, die Nächte um die Ohren schlagen und unheimliche Bedrohungen namens Osteoporose oder Zahnverfall (Karies) hängen wie düstere Wolken über einem ängstlichen Völkchen. Milch und all die Produkte, die aus ihr hergestellt werden, ist der Hauptverursacher dieser Beschwerden.
Die Blutgruppendiätanhänger werden mir jetzt mitteilen, dass Leute mit Blutgruppe B sehr wohl Milch und ihre Produkte vertragen können, ja sie seien regelrecht für den Milchverzehr geschaffen. Leider bin ich ein Mensch mit Blutgruppe B und kann daher aus eigener Erfahrung berichten: Diese Blutgruppen-Theorie trifft - zumindest auf mich - nicht zu! Vielleicht bin ich ja die Ausnahme, die die Regel bestätigen soll. Jedenfalls ereilen mich s o f o r t Verschleimung, Verstopfung und eine laufende Nase, sobald ich ein milchhaltiges Gericht gegessen habe. Meide ich Milch konsequent, dann geht es mir blendend!

Die Qual der Milchkühe
Trotz gigantischer Milchseen wird enorm viel Kraft und Geld in die Zucht von Kühen investiert, die riesige Euter mit einer Leistung von bis zu 8000 Litern pro Jahr mit sich herumschleppen müssen. Nein, herumschleppen müssen sie nicht, denn aufgrund der Anbindehaltung können sie lediglich stehen oder liegen, wobei die meisten sich aus eigener Kraft sowieso nicht mehr erheben können, da sie an Gelenkentzündungen und Knochendeformationen wegen mangelnder Bewegung und einseitiger Belastung leiden. Dann gibt es da den Kuhtrainer, der die Kuh dazu "anhalten" soll, einen Schritt nach hinten zu gehen, wenn sie mal "muss", damit sie in die Abflussrinne trifft und nicht in ihre Box. Ein Stallausmister ist nämlich nicht vorgesehen und so hängt über dem Rücken der Kuh ein Teil, welches ihr einen elektrischen Schlag verpasst, wenn sie vergisst, den einen Schritt nach hinten zu gehen. Einmal pro Jahr muss ein neues Kalb her, damit der Milchstrom nicht versiegt.
Für die Liebe gibt es keine romantische Wiese und auch keinen feurigen Stier. Künstliche Befruchtung durch den Tierarzt ist angesagt. Nach der Geburt hat nur die Biokuh die Ehre, ihr Neugeborenes etwa drei Tage bei sich zu behalten, dann heißt es Abschied nehmen. Bitte stellen Sie sich das einmal intensiv vor!!! Wie unersättlich muss die Milchgier, wie unbeschreiblich die Gefühl- und Gedankenlosigkeit sein, um einer Mutter - ob nun Mensch oder Tier - das Kind wegzunehmen. Wie groß muss der Jammer in diesen Fabrikhallen sein? Wie laut die Rufe der Kuh nach ihrem Kind, wie grässlich die Angst des Kindes in all der Einsamkeit und klirrenden (Gefühls-) Kälte seiner Umgebung? Das Kind wird entweder selbst irgendwann als Milchkuh ausgebeutet oder wird in die Mastabteilung abkommandiert. Die Zustände dort kennt man ja zu Genüge... Inzwischen gehört es zur "normalen" Behandlung einer jeden konventionell in Fabrikhallen gehaltenen Kuh, dass ihr früher oder später die Hörner abgesäbelt werden. Wegen der Verletzungsgefahr! Laut echten Kuhexperten besteht eine solche jedoch nur, wenn man von Kühen und ihren Verhaltensweisen nicht den blassesten Schimmer hat. Was bedeutet also das Hornabsägen? Aggressive Kühe oder dumme, bildungsunwillige Kuhhalter?

Sonntagsspazierung zur Kuh
Was würden Sie ferner davon halten, wenn Sie bei einem Sonntagsspaziergang an einer Weide vorbei kämen, auf der sich ein paar (der wenigen und hoffentlich glücklichen) Kühen tummelten und unter der einen oder anderen Kuh säßen ein oder zwei Leutchen, gutgekleidet wie es sich für den Sonntag gehört, und saugten am Euter der von ihnen auserwählten Kuh? Sie waren mit ihren Sonntagsschuhen durch die feuchte Wiese und die Kuhfladen gewatet, um sich ihre tägliche Ration Kalzium, Eiweiß oder was auch immer abzuholen. Finden Sie diese Vorstellung etwa komisch? Haarsträubend? Abartig? Warum denn?
Diese Leute trinken wenigstens Rohmilch, direkt von der Kuh, ohne Melkmaschine, ohne Pasteurisierung, ohne lange Transportwege und ohne Kühlung. Abgesehen davon, dass der betreffende Bauer vielleicht nicht allzu begeistert von dieser neuen Variante der Milch-Selbstversorgung durch die Verbraucher wäre, wäre dies die ehrlichste Art und Weise, zur heißgeliebten Milch zu gelangen.
Wobei, wenn ich es mir recht überlege, noch ehrlicher wäre, Sie würden Ihre Mutter aufsuchen und diese um die Brust bitten. Allerdings hätte das vermutlich nur Sinn, wenn Sie eine gewisse Altersstufe - sagen wir drei Jahre? - noch nicht überschritten haben. Andernfalls würden Sie sich mit extremer Wahrscheinlichkeit ziemlich lächerlich machen und Sie sollten sich damit abfinden, dass es für Mutters Brust einfach ein für alle Mal zu spät ist!! Und nur weil Ihre Mutter nicht den Nerv hat, Sie jahrzehntelang am Busen zu nähren, können Sie doch jetzt nicht einfach eigenmächtig sämtliche Kühe zu ihrem Mutterersatz, ihrer lebenslangen Amme degradieren.

Die "Krone der Schöpfung" ist zu Boden gefallen
Wie kann man sich als "Krone der Schöpfung" mit dem klügsten Gehirn und der angeblich größten Intelligenz ausgestattet in diesem Dauer-Nuckel-Zustand allen anderen Wesen dieser Erde haushoch überlegen fühlen? Überlegen, wenn man als einziges Wesen auf diesem Planeten niemals entwöhnt wird? Was hat das Kalb so begehrenswertes an sich, dass die Menschen unbedingt seine Stelle einnehmen wollen? Was ist es, das die Menschen händeringend nach den tollsten Argumenten suchen lässt, die ihnen weiterhin den Milchverzehr ermöglichen?
 
Nahrung in Notzeiten
Ursprünglich begann man in unwirtlichen Regionen mit dem Milchverzehr. In Regionen, wo es lange Winter oder Dürrezeiten gibt, wo wenig Gemüse und Obstbäume gedeihen. Milch und ihre Produkte war eine Art Notnahrung. Nun sollten wir differenzieren zwischen der heutigen Milch und derjenigen von früher bzw. derjenigen, die in nicht-industrialisierten Gegenden erzeugt wird. Wenn die Kuh im Kreise "ihrer" Menschenfamilie lebt, von ihr gehegt, gepflegt, liebkost, mit den besten Leckerbissen sprich Weideplätzen verwöhnt und im Winter mit Heu bewirtet wird, dann wird sie die Milch, die ihr Kalb übrigläßt, gerne den sie umsorgenden Menschen schenken. Diese Milch wird nicht halb so schädlich sein wie die aus Profitgier und mit abstoßenden Methoden ergaunerte Milch, die in den Regalen der Läden steht. Allerdings darf die Milch weder gekocht noch in irgendeiner Art und Weise erhitzt werden. Sie wird in roher, naturbelassener Ausführung getrunken! Ein Freudengeschrei werden Sie Ihrem Körper damit aber niemals entlocken können. Er wird diese Milch höchstens als kurzfristige Notfallnahrung für einen begrenzten Zeitraum akzeptieren und auch nur dann, wenn zwischen Mensch und Kuh ein freundschaftliches Einverständnis und vertrauensvolles Miteinander besteht. Wer in der Lage ist, sich seine Milch auf diese Weise zu besorgen, der möge mit ihr glücklich werden.

Kuhmilch ist kein notwendiges Nahrungsmittel - im Gegenteil
Warum dies so ist, erklären wir Ihnen: Ca. 30 % der gesamten Nahrung besteht aus Milch und Milchprodukte. Der Fleischkonsum hingegen beträgt etwa 25 %. Mit Milch wird heutzutage sehr viel Geld verdient. Milchprodukte bilden einen stark umkämpften Markt, der den Marketinggesetzen unterworfen ist, wie alles andere auch.

Hier einige Fakten, die zum nachdenken anregen sollen:
Milch enthält eine Vielzahl an gesättigten Fettsäuren, die wiederum ursächlich und häufig für Arterienerkrankungen (zum Beispiel Arteriosklerose) und einen damit verbundenen Herzinfarkt verantwortlich sind. Kuhmilch enthält nur unwesendliche Anteile an verwertbaren Vitaminen im Gegensatz zur Muttermilch. Das ist der Hauptgrund, warum künstlich ernährte Babys Vitalstoff-Zugaben erhalten. Ein gestilltes Neugeborenes hat einen stark erhöhten Anteil an Vitamin E im Körper gegenüber einem Kind, das mit der Flasche ernährt wurde. In der Muttermilch ist ein hoher Anteil an Vitamin C enthalten. Der Kuhmilch hingegen fehlt Vitamin C vollständig. Ein Kalb wiegt bei der Geburt etwa 60 kg, nach einem Monat wiegt es etwa 120 kg. Der Grund liegt in dem hohen Kalziumanteil in der Kuhmilch.

Dieser Kalziumanteil ist jedoch für unseren Organismus nicht verwertbar!
Muttermilch dagegen hat einen hohen Anteil an Phosphor. Phosphor wiederum ist für die Entwicklung und Wachstum des Gehirns verantwortlich. Die Kühe erhalten Antibiotika und Hormone in hohen Dosen, die kaum jemand wirklich überwacht. Milch wird überwiegend in der industrialisierten Welt verzehrt. Menschen aus dem Orient, aus Afrika oder Asien trinken kaum oder - wie fast alle Inder - keine Milchprodukte. (Anm.v. H. Kaufmann: Osteoporose ist in Asien jedoch kaum bekannt!

Osteoporose wird, wie die Erfahrungen von Experten zeigen, durch Milcheiweiss-Produkte verstärkt und nicht gemildert. Rinder trinken keine Milch. Sie ernähren sich ausschließlich von Pflanzen, die ihnen das für ihre Gesundheit notwendige Kalzium liefern.

Herzlichen Dank an die Website zentrum-der-gesundheit.de Text und Bild stammen von dort.

Dienstag, 13. März 2012

foodwatch - die essensretter

Gestern online gefunden. Die Krise gekriegt. Das ist doch der Hammer! 
Das darf man nicht einfach unter den Tisch kehren.
Das sollten viele viele Menschen wissen! 
Vor allem Eltern, die für ihre Kinder Lebensmittel kaufen.
Ich war erst entsetzt und dann auch ziemlich erzürnt und möchte den Artikel auf diese Weise weitergeben.
Bitte ansehen und eine eigene Meinung bilden.

Foodwatch-Marktcheck: 

1.514 Kinder-Lebensmittel unter der Lupe

1.514 Kinder-Lebensmittel unter der Lupe
13.03.2012
Die Produkte, die Lebensmittelhersteller speziell für Kinder vermarkten, sind in den meisten Fällen stark zucker- oder fetthaltig, aromatisiert und häufig stark verarbeitet. Das gilt nicht nur für klassische Süßigkeiten. Auch Lebensmittel, die ausgewogen sein könnten, wie Frühstücksflocken oder Milchprodukte, sind fast immer Zucker- und Kalorienbomben, so das Ergebnis des foodwatch-Marktchecks. 

 hier weiterlesen   www.foodwatch.de

Bild und Text von foodwatch.de

Sonntag, 11. März 2012

Selbstgemacht = selbstgedacht?

Das ist die Frage, die sich  mir immer öfter aufdrängt.
Ist selbstgemachtes auch selbsterdachtes?
Sind wir wirklich kreativ - oder nur Kopierer, Papageien, Nachplapperer?

Nächstes Wochenende findet wieder mal die Creativa in Dortmund statt - und ich gerate in arge Versuchung, hinzufahren und mich todunglücklich zu machen und den Etat für die nächsten zwei Jahre auf einmal auszugeben.
Was mich daran hindert, ist die Tatsache, daß leider auf diesen Messen immer weniger tatsächlich Kreatives zu finden ist - es gibt viel zu viel halbfertige und dreiviertelfertige oder gar zu 90% fertige Dinge, die nur noch zusammengefügt zu werden brauchen, zuviel vorgedachtes und vordesigntes, zuviel Maschinerie (ach, ich hätte mir schon eine Stickmaschine gewünscht - aber um zweimal im Jahr was zu sticken...?!), zuviel Industrie-Design, zuviel Trends, für meinen Geschmack wenigstens.
Zuviel von zuviel.

Ein wahrer Künstler, sagte mir vor vielen Jahren mein Kunstlehrer, braucht keine hochwertigen oder teuren Utensilien. Ein Stück älteres Papier, ein Stückchen Holzkohle - und fertig. Ein japanischer Autor sieht es ebenso - in der Beschränkung der Ausdrucksmittel wird das ästhetisch Wertvollste sichtbar - nämlich der Geist, der dieses erdachte.

Und auf den verschiedenen Kreativmessen?
Kunterbunter Überfluß in Candy-Farben, Glitzer, knallige Schockfarben, Designer-Schnickschnack everywhere. Vorlagen, Anleitungen, Stickdateien, DIY-Bücher, Maschinen, Zubehör... die Hölle in Bunt. :-)

Ich habe es dann lieber sein lassen... und freue mich dafür auf den Stoffmarkt in zwei Wochen hier in Wiesbaden. Da gibt´s wenigstens nur Stoffe und ein paar Schnittmuster... :-))

Freitag, 2. März 2012

Über Krebsvorbeugung - Yamedo-Blog

Es geht um unsere Ernährung, wie sie unser Befinden und unsere Gesundheit beeinflußt - zum Guten wie zum Schlechten.

Seit einigen Jahren verfolge ich regelmäßig die Einträge des folgenden Blogs und möchte heute einen mir besonders nahegehenden Artikel hier posten. Es sind auch die Kommentare dazu  mehr als lesenswert!
Natürlich spiegeln diese nur die persönliche Meinung des Schreibenden wider - aber ich muß feststellen, daß ich mich der überwiegenden Anzahl der Kommentatoren anschließen kann und muß.
Mehr als bedenklich finde ich auch die Kommentare von Tierärzten, die darauf aufmerksam machen, daß alles, was für den Menschen gilt, in noch höherem Maße für Tiere gilt - industriell hergestelltes Futter als Massenware, deren höchster Wert darin liegt, in einer goldfarbenen Alu-Schale verpackt zu sein. Und für Tiernahrung gibt es, fürchte ich, keine verbindlichen Qualitätsstandards...

Aber langer Rede kurzer Sinn: bitte selbst lesen und sich eine eigene Meinung bilden.

http://www.yamedo.de/blog/krebsvorbeugung-warum-wenig-darueber-gesprochen-2012/

Die Bilder habe ich aus dem Web gezogen. Da ich diese dort mehrfach vor gefunden habe, kann ich hier keine eindeutige Quellenangabe machen - Entschuldigung!