Sonntag, 11. März 2012

Selbstgemacht = selbstgedacht?

Das ist die Frage, die sich  mir immer öfter aufdrängt.
Ist selbstgemachtes auch selbsterdachtes?
Sind wir wirklich kreativ - oder nur Kopierer, Papageien, Nachplapperer?

Nächstes Wochenende findet wieder mal die Creativa in Dortmund statt - und ich gerate in arge Versuchung, hinzufahren und mich todunglücklich zu machen und den Etat für die nächsten zwei Jahre auf einmal auszugeben.
Was mich daran hindert, ist die Tatsache, daß leider auf diesen Messen immer weniger tatsächlich Kreatives zu finden ist - es gibt viel zu viel halbfertige und dreiviertelfertige oder gar zu 90% fertige Dinge, die nur noch zusammengefügt zu werden brauchen, zuviel vorgedachtes und vordesigntes, zuviel Maschinerie (ach, ich hätte mir schon eine Stickmaschine gewünscht - aber um zweimal im Jahr was zu sticken...?!), zuviel Industrie-Design, zuviel Trends, für meinen Geschmack wenigstens.
Zuviel von zuviel.

Ein wahrer Künstler, sagte mir vor vielen Jahren mein Kunstlehrer, braucht keine hochwertigen oder teuren Utensilien. Ein Stück älteres Papier, ein Stückchen Holzkohle - und fertig. Ein japanischer Autor sieht es ebenso - in der Beschränkung der Ausdrucksmittel wird das ästhetisch Wertvollste sichtbar - nämlich der Geist, der dieses erdachte.

Und auf den verschiedenen Kreativmessen?
Kunterbunter Überfluß in Candy-Farben, Glitzer, knallige Schockfarben, Designer-Schnickschnack everywhere. Vorlagen, Anleitungen, Stickdateien, DIY-Bücher, Maschinen, Zubehör... die Hölle in Bunt. :-)

Ich habe es dann lieber sein lassen... und freue mich dafür auf den Stoffmarkt in zwei Wochen hier in Wiesbaden. Da gibt´s wenigstens nur Stoffe und ein paar Schnittmuster... :-))

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