Sonntag, 14. April 2013

Dreadlocks und Demokratie

Was Dreadlocks mit Demokratie zu tun haben, läßt sich, mit ein wenig Hirngymnastik, hier nachlesen:

http://dreadlocks-retten.de/argumente-gegen-den-kammer-und-meisterzwang-fur-dreadlocks/

https://www.openpetition.de/blog/ueber-uns/


Ein lautes ÄCHZ.
Was es nicht alles gibt.

Das Thema ist reichlich skurril, umso mehr, da endlich die Grillsaison angefangen hat und ich eigentlich lieber was über Grillbesitzer und ihre Vorlieben und Fähigkeiten schreiben wollte. *g*

Aber was haben Dreadlocks mit Demokratie zu tun?        -         !!!        -         ??

einige Textauszüge (von der oberen Adresse)
Wer sich mit der Materie der Dreadlocks auskennt weiß, dass Dreadlocks mit dem Friseurhandwerk in keinerlei Verbindung stehen. Ganz im Gegenteil, Dreadlocks bestehen aus verfilztem Haupthaar, das klassischerweise entsteht, indem man dem Friseursalon fern bleibt. Das Programm “waschen, schneiden, legen” im Sinne der klassischen Friseurtätigkeit findet bei uns keine Anwendung.
Das Waschen wird vom zukünftigen Dreadhead selbst übernommen, eine Schere verträgt sich nicht mit Dreadlocks und liegen tun Dreadlocks frisch gemacht sowieso schon einmal garnicht.
Der letzte Versuch die Zwangsmitgliedschaften der Handels und Handwerkskammern abzuschaffen wurde vom Bundesverfassungsgericht abgelehnt. Allerdings wurde in der Begründung festgehalten:
„Die Änderung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, zum Beispiel die Änderung der Struktur von den in den Kammern zusammengefassten Unternehmen und die Entwicklung des Verbandswesens im entsprechenden Bereich, verlangt vom Gesetzgeber allerdings die ständige Prüfung, ob die Voraussetzungen für eine öffentlich-rechtliche Zwangskorporation noch bestehen.“ (Abs. 38)
Für den Bereich der Dreadlocks ist klar: Die Vorraussetzungen für eine Zwangskoorperation sind nicht gegeben. Als Einzelunternehmen bietet die Handwerkskammer keinen Mehrwert. Im Gegenteil: Viele selbständig tätige Menschen verlieren mit der Zwangmitgliedschaft und der daraus folgenden Meisterpflicht ihre Lebensgrundlage.
Es gibt Leute, die sich das nicht gefallen lassen wollen. Sie wollen eine Petition einreichen, um das Gesetz zu ändern oder zumindest für Dreadlocks-Wickler eine Ausnahme zu erreichen.

Online unterzeichnen kann man die Petition mithilfe des tools der Seite openPetition (wer will und mag, kann das gern tun, bitte, ich fordere niemanden expizit dazu auf und hindere auch niemanden ;-) )
Der Text "über uns" hat mich angesprochen und zum Nachdenken gebracht, was eine/unsere Demokratie eigentlich ausmacht. (Text vom unterer Adresse)
openPetition setzt sich für die Vereinfachung und Weiterentwicklung der Instrumente der partizipativen Demokratie ein. Unser Ziel  ist die Bildung und Information von Bürgerinnen und Bürgern über politische Entscheidungsprozesse, die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements sowie die Beratung, Begleitung und Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern beim Erstellen, Verbreiten und Einreichen von Online-Petitionen. Dabei ist OpenPetition politisch neutral: Es werden keine politischen Zwecke im Sinne der einseitigen Beeinflussung der politischen Meinungsbildung oder der Förderung von politischen Parteien verfolgt. Die Ziele und Grundsätze von openPetition sind im Gesellschaftsvertrag der openPetition gGmbH verbindlich festgelegt.
openPetition ist aus einer ehrenamtlichen Initiative entstanden und seit April 2010 online. ... Vom Finanzamt Berlin für Körperschaften I ist die openPetition gGmbH wegen Förderung der Bildung, Förderung des demokratischen Staatswesens und Förderung des bürgerschaftlichen Engagements gemäß dem jüngsten vorliegenden Freistellungsbescheid vom 10.09.2012 als gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt.

Dreadlocks sind mir egal, auch die Leute, die sowas tragen, in der Regel jedenfalls. Ich wünsche ihnen auf jeden Fall viel Erfolg bei ihrem Unterfangen.

Was mir nicht egal ist, sind die Zwangsmitgliedschaften in allen möglichen Kammern (IHK, HWK usw.), und daß den Leuten nicht die Wahl gelassen wird, ob sie beitreten wollen und auch die entsprechenden Vorteile genießen oder eben nicht, und dann eben mit dieser Entscheidung leben. Sondern es heißt - tritt bei, das ist Pflicht, und zahl ordentlich, ansonsten bleib uns vom Leib. (extrem überspitzt, wie immer, aber trotzdem)
Mich beschleicht so das Gefühl, daß die Zwangsmitgliedschaften und der Fatalismus, mit dem die Deutschen das hinnehmen und unwidersprochen und unprotestiert den "rechtlichen Vorschriften" folgen, eine Goldgrube der Kammern, Kassen und Berufsgenossenschaften geworden sind, daß ohne nennenswerte Gegenleistung abkassiert wird, ohne den Mitgliedern tatsächlich einen Mehrwert zu bieten. Einen Mehrwert von Belang, meine ich.

Was mir erst recht nicht egal ist, daß es erst einer privaten Initiative bedarf, um den Bürgern ein relativ unbürokratisches Instrument in die Hand zu geben, zumindest einen Teil ihrer demokratischen Rechte auszuüben. Um zum Beispiel gegen den Beitrittszwang zu einer Kammer zu protestieren.
An openpetition gefällt mir dies: man kann per Link sehr viele Unterzeichner gewinnen, vor allem über social media Kanäle. Die Unterschriftenanzahlen werden stets aktuell verwaltet. Es funktioniert ein bißchen wie das "like"-System...

Da mir zur Zeit anderes im Kopf herumgeht, bitte ich das etwas abrupte Ende zu verzeihen.
Selbst denken und selbst ein Bild machen.
Grüße, Sathiya

5 Kommentare:

  1. Ja, hättest Du mal lieber was über die Grillsaison geschrieben ;)

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    1. Hast DU ja schon erledigt. :-)
      Ganz meine Meinung übrigens, Fisch hat auf dem Grill nix zu suchen.
      Und Dreadlocks auch nicht. ;-)

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    2. Schon, aber ich bin ja offen Für andere Meinungen ... ich mag sie nicht, aber ich bin offen ;-)

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    3. @ Castagir

      Junge, Du wirst immer besser (und irgendwann ein herrlicher Mann !!!) - Hutschwung an Dich!

      LG, G.

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  2. "....Fisch hat auf dem Grill nix zu suchen" ....

    Ich hab's zwar gesamt nicht so mit dem Zeug (Fisch), aber wenn ich mir manchmal die Fettlachen ansehe, welche entstehen, wenn's bei uns doch ab und zu sog. 'schlanken Fisch'/Lachs (gruenmaennchen hier) gibt.
    ... und wo ich ueberall diese 'gesunde Fett' finde, wenn ich das gar noch Hubby machen lasse ....
    wird man mitunter doch ein Fan von 'Gesund-Oel-Tbl.'

    Aber, sehe ich richtig: irgendwer hat was gegen Dreadlocks? Reicht die Menge der eigenen Haare nicht? Dann auch besser nie 'Godiva-Touren' ;-)

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