Dienstag, 14. Juli 2015

Paradox unserer Zeit

Am Wochenende weilte der 14. Dalai Lama auf Staatsbesuch in Wiesbaden.
Seine Heiligkeit feierte seinen 80. Geburtstag. Auf den Plakaten stand "80 Jahre Mitgefühl".
Mitgefühl mit den Menschen der heutigen Zeit, die gehetzt von einer Neuheit zur nächsten stolpern, und sich dabei nur zu leicht selbst aus den Augen verlieren.
Dieses Gedicht des Dalai Lama habe ich gefunden - ein erschreckender Blick auf die spirituelle Entwicklung der Gegenwart.


Von
Das Paradox unserer Zeit

Wir haben größere Häuser, aber kleinere Familien;
mehr Annehmlichkeiten, aber weniger Zeit.
Wir haben mehr Diplome, aber weniger Verstand;
mehr Wissen, aber weniger Urteilsvermögen;
mehr Experten, und mehr Probleme;
eine bessere Medizin, aber eine schlechtere Gesundheit.
Wir sind den ganzen Weg bis zum Mond und zurück gereist,
aber wir tun uns schwer, die Straße zu überqueren,
um unsere neuen Nachbarn zu begrüßen.
Wir haben bessere Computer entwickelt,
die immer mehr Informationen speichern können,
um mehr Kopien zu erzeugen, denn je zuvor,
aber wir kommunizieren weniger.
Wir setzen auf Masse und Quantität,
statt auf Klasse und Qualität.
Wir essen schnelles Fast Food,
aber brauchen lange um es zu verdauen;
Wir mimen die starken Männer,
aber unser Charakter ist verkümmert.
Wir machen riesige Gewinne,
aber keine Freundschaften.
Es ist eine Zeit in der viel im Schaufenster ist,
aber nichts im Raum.

gefunden hier: http://alex-rubenbauer.de/minimalismus/808/das-paradox-unserer-zeit

Freitag, 10. Juli 2015

Liebe dich selbst

Liebe dich selbst, dann kannst du auch deinen Nächsten lieben.

In der christlichen Luther-Bibel steht es andersherum: liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Eigentlich ist dem Menschen die Eigenliebe doch angeboren, in Form eines gesunden Egoismus. Die Bibel verlangt von uns, daß wir uns um unseren Nächsten genauso egoistisch sorgen sollen, als ob wir selbst es wären. Logisch. Verständlich.
Meine Theorie: damals ging es darum, den Überlebens-Egoismus (Nahrung, Ehefrau, Ehemann, Besitz, Beute usw.) bewußt auf andere Menschen auszudehnen. Heute geht es vor allem um romantischere Dinge wie Wertschätzung, ideale Liebe und so Zeug. :-)
Uns heutigen normalen einfachen Menschen ist meines Erachtens das uns selbst lieben und wertschätzen fast vollständig aberzogen worden. Man fragt sich warum. Man fragt sich. Der Egoismus ist allerdings geblieben, schön praktisch zurechtgestutzt.

Es wird fast nirgends Liebe oder Wertschätzung für sich selbst gelehrt, sich selbst zu loben ist ein gesellschaftliches Nogo ('Eigenlob stinkt') und gilt als unverschämt. Aus eigener Motivation stolz auf sich zu sein, gilt als anrüchig, sofern die Leistung, auf die man stolz ist, über Kindergartenniveau hinausragt. Eigenstolz stinkt offensichtlich auch. Allerdings wird nach Kräften ein ungesundes aufgeblasenes Ego gefördert, das sich schlimmstenfalls in eingebildeten, lächerlichen Pseudo-Erfolgen sonnt, insgeheim genau weiß, daß all das Lob ungerechtfertigt ist, und das genau aus diesem Grund manipulierbar ist.

Es geht ALLES um die Wertschätzung, fremde und eigene.

Wahre Wertschätzung für sich selbst zu haben, macht einen Menschen unabhängig, stark und verantwortungsvoll, schön, glücklich, unmanipulierbar.

All das ist in unserer Konsumgesellschaft nicht gewollt, die ganz im Gegenteil zum Credo und Grundprinzip erklärt hat, daß grundsätzlich jeder nicht vollkommen glücklich und nicht restlos zufrieden zu sein hat. Damit der Mensch Tag für Tag dem - seinen! - Glück hinterherrennt, das diesmal ganz ganz sicher hinter der nächsten Ecke warten wird. Morgen wird er ganz sicher glücklich sein, wenn er dies und jenes und das da auch noch gekauft und dazu zwei Fernreisen gebucht und eine Versicherung gegens Unglücklichsein abgeschlossen hat. Und falls er wider Erwarten doch nicht glücklich sein sollte - die Konsumgesellschaft hat an alles gedacht und hält viele neue bunte Kataloge bereit, voll von noch mehr käuflichen Glücks. Beinahe-Glück. Fake-Glück.

Reist mit leichtem Gepäck durchs Leben, Leute, und werft weg den bunten Krempel.
Liebe dich selbst. Lass die Sonne ins Leben. :-)

It´s all about love.

Donnerstag, 9. Juli 2015

Griechenland, China und anderswo

wo ist all das schöne money hin
wo ist es geblieben
wo ist all das viele money hin
was ist geschehen
wo ist all das money hin
blumen wehn im sommerwind
wann wird man je verstehen
wann wird man je verstehn
Wo ist es nur?
Im Fall Griechenlands traut sich ja kaum einer nachzufragen. Schuld am Verschwinden desselben sind ja ganz klar - die Griechen. Wer sonst.
Im Falle Chinas - ist es auch klar. Haben sich verspekuliert, die Chinesen. Selbst schuld.
Nun, und wo ist es tatsächlich? Befeuert etwa irgendwo einer seinen Kamin mit Geldscheinchen?
Nein?

Obwohl es so ganz wunderbar erklären würde, wo all das money hin ist, und warum noch viel mehr hinterherfließen muß.
Damit das Feuer nicht ausgeht. ;-)

Let ist be, let ist be - versuche gar nicht erst, es zu verstehen.
99 Luftballons auf ihrem Weg zum Horizont haben es auch nicht. Bummbadabumm und aus.

Dies war ein Tipp aus der Zukunft.
Geld abheben (wer noch welches hat) und mit genügend Lebensmitteln einbunkern.
Wie in Eve und der letzte Gentleman - Tür zu und aus die Maus. Hasta la vista. Wiedereröffnung in dreißig Jahren.

Oder so.

In gefährlich nihilistischer Stimmung tapfer Depression und Weltekel trotzend - Sathiya