Sonntag, 5. März 2017

Freude schöner Götterfunken

Man fragt sich, angesichts der konsequenten und politisch korrekten Durchgenderung der Gesellschaft und der modernen Literatur, wann wohl endlich die Klassiker drankommen.
Seltsamerweise hat sich - noch - niemand über den Text der Ode an die Freude beschwert, obwohl es da etliche Streitpunkte gäbe.

Beispiel:
Alle Menschen werden Brüder.

Das geht doch wohl nicht an, meine Damen und Herren.
Brüder! Ausgerechnet!

Brüder, überm Sternenzelt muß ein lieber Vater wohnen.
...

Wer ein holdes Weib errungen
mische seinen Jubel ein.
...

Freude trinken alle Wesen an den Brüsten der Natur...
...

Wollust ward dem Wurm gegeben...
...

Männerstolz vor Königsthronen.

Ja, ist es denn die Möglichkeit! :-)

Da wir ja sonst nichts zu tun zu haben scheinen, und auch die nächste Bundestagswahl noch lang hin ist, wäre es ein Verdienst, sich des anstößigen Textes im Sinne von gendergerechter Sprache anzunehmen. Schließlich gibt es ja auch die Bibel in "gerechter Sprache" zu lesen.
Vorschläge bitte nur mit Vorwarnung senden, damit ich vor der Lektüre eine Brechschüssel und genügend Taschentücher parat habe. Danke.

Das allereinfachste wäre natürlich, absolut jedes Wort, was auf irgendein Geschlecht hinweist, sei letzteres nun grammatikalisch, biologisch, eingebildet oder fließend, radikal umzuprogrammieren.

Dann würde sich die Ode an die Freude möglicherweise so lesen:

Freud schön Göttfunk
Tocht aus Elysium
w betret feutrunk himmlisch d heiligtum
d zaub bind wied was Mod streng geteil
all Mensch werd Brüd
wo sanft Flügel weil

!$§%"&&!

Ich brauch ein Aspirin.

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