Als Katalysator diente mir der folgende Diskussionsabschnitt.
Ein erneuter Beweis, daß Worte allein nicht ausreichen.
Es ist wirklich erforderlich, etwas mehr über den Sprecher oder Schreiber zu wissen. Sodann ist ja jedes Wort, jeder Satz an sich frei interpretierbar - und wird außerdem, je nach Lust und Laune, auch ganz nach Belieben ausgelegt.
Ich plädiere erneut dafür, in Blogkommentaren Ironie, Sarkasmus, Witze, Frotzelei und "nicht ganz ernst gemeint" mit deutlichen Worten anzukündigen.
Manchmal hilft allerdings auch das nicht. Manche Menschen wollen eben unbedingt, koste es was es wolle, das letzte Wort behalten und lenken damit von einer durchaus ernsthaften Diskussion ab zu Erörterungen ihrer selbst.
Davon abgesehen: wenn man nichts konstruktives, hilfreiches oder auch nur unterhaltsames beitragen kann - welchen Grund gibt es, dann nicht einfach mal den Mund zu halten?
Aber lest selbst.
Dem folgenden Wortwechsel vorangegangen waren ein Artikel über Homöopathie und eine längere Diskussion mit über 60 Beiträgen. Der aufmerksame Blogleser ;-) wird wissen, um welchen Artikel es sich handelt. (Hinter C. verstecke ich mich :-) ) Anmerkungen in rot
A:
Ich lese und staune – so ein begeistertes Homöopathiebashing!
Und wieder mal schüttle ich den Kopf: haben wir wirklich nix gescheiteres zu tun als Leute auszulachen, weil sie irgendwas glauben?
1B:
Statt uns um die verhungernden Kinder in Afrika zu kümmern, A.? Dass die Früchte der Aufklärung vor die Säue geworfen werden, hat weitreichende gesellschaftliche Auswirkungen. Das mag dir egal sein; aber lach die Leute nicht aus, denen es nicht egal ist.
2C:
Hallo A.: Hier wird keiner ausgelacht, nur sich gewundert, Fragen gestellt und Antworten gesucht. Daß dabei auch die eine oder andere ironische Bemerkung rüberkommt, ist unvermeidlich.
Wieso nur scheint es in Ordnung zu sein, über Blonde, Frauen, Iren, Religion zu lästern – aber über Homöopathie nicht?
Ich möchte B. (frei interpretiert)zustimmen, Glaube h a t globale Auswirkungen, in der Vergangenheit, in der Gegenwart und wird es auch in der Zukunft haben.
Eine mögliche Koinzidenz: die Kinder in Afrika hungern, weil wir in Europa an Homöopathie glauben.
Der mögliche Ausweg: diesen Glauben als Irrglauben erkennen und ablegen. Das Geld, was für Besuche beim Homöopathen und für Globuli ausgegeben wird, direkt nach Afrika schicken. Wenn auch nur ein Zehntel der Deutschen HP-Abhängigen dies tut, wird Brot für die Welt dagegen arm aussehen.
Und dies erscheint mir sinnvoller zu sein, als bei jedem eingebildeten Wehweh eine Handvoll Globuli zu schlucken.
Danke nochmals, liebe Frau B., für Ihren Beitrag und die konsequente intelligente freundliche Moderation der Diskussion!
Liebe Grüße, C.
3A: Also Moment mal, ich hab weder von Kindern in Afrika gesprochen (das empfinde ich als put-down, B.), noch bin ich diejenige, die irgendjemanden auslacht.
Um es nochmal klar zu machen – ich finde, es gibt gefährlicher Bedrohungen für unsere hart erarbeitete aufgeklärte Kultur als Homöopathie.
Und C. – ich finde es absolut nicht in Ordnung, Witze über Randgruppen zu machen – nicht mal über Herrn Rösler.
4C:
Entschuldigung, liebe Frau A., ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten.
Witze über Randgruppen – wissen Sie, ich als Frau begreife mich nicht als Mitglied einer Randgruppe. Sie? ;-)
Ein gewisse Form von höflich frotzelnder Skepsis – auch HP gegenüber – muß erlaubt sein, das ist sich eine tolerante aufgeklärte Gesellschaft schuldig.
Die Bemerkung über Herrn Rösler habe ich nicht verstanden. HÄH? (Mit Verlaub :-) )
Lg, C.
5A: Die Frage, ob wir Frauen eine Randgruppe sind, diskutieren wir ein andermal, Frau C.. Herr Rösler ist bekanntlich in Vietnam geboren und wird deshalb oft für rassistische Witze missbraucht (zuletzt von dem mir verhassten Stefan Raab).
So, und jetzt is mal gut.
(Ich hatte Lust, auch darauf nochmals zu antworten, hielt es aber für sinnlos. Herr Rösler und Stefan Raab und Vietnam - den Knackpunkt habe ich immer noch nicht verstanden. ??? Und was haben die zwei mit Homöopathie zu tun? Klugerweise hielt sich Fr. B. vornehm zurück. Manche Bemerkungen sollte man eben einfach so stehen lassen.)6
Zum Glück hatte ich eine Homepage hinter dem A. gefunden, so konnte ich diese aufrufen und sehen, daß A. durchaus nicht so bissig und biestig ist, wie sie hier zu sein schien. Pardon, wie sie mir vorkam. Und - Achtung, Ironie!, A. ist keine blonde tiefreligiöse Frau irischer Abstammung ...
Ein neuer Fall für Blogger-Etikette. Sollte ich wohl mal ein Fäßlein aufmachen, ein kleineres. :-))
Ein Irrverständnis: jeder fühlt sich im Recht, jeder will sich verteidigen, jeder versteht die Argumente des anderen absichtlich falsch und zitiert sie dann auch noch verkehrt und aus dem Zusammenhang gerissen.
Alles wird gut... und ja doch, man könnte sich derweil auch um die wirklichen Weltprobleme kümmern. Aber eines der Weltprobleme ist eben leider das Brett vorm Kopf.
Viele Grüße, take it easy, Sathiya
1: ist erst mal in Ordnung. Auch solche Bemerkungen sind erlaubt und können hilfreich sein. Obwohl sie eine Unterstellung darstellen und eigentlich am Thema vorbei gehen.
2: ironisch-freundliche Antwort. Kein Grund für A., motzig zu werden, oder?
3: nach meinem Dafürhalten nur logisch, ansonsten ernst und freundlich. Oder nicht?
4: da fühlt sich jemand auf den Schlips getreten - warum eigentlich?
5: ich wollte es eigentlich gut sein lassen - fühlte mich aber angegriffen, Ton, Wortwahl.
6: und bamm. Da hat sie es aber allen gezeigt. Ende der Diskussion. ;-)
Bei nochmaliger Lektüre des Posts hielt ich es für besser, erst mal Fieber zu messen.
Geht´s noch, Frau Sathiya?! Na, Humor ist´s, wenn man trotzdem lacht.
In diesem Sinne - let´s roll! Sathiya
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