Samstag, 22. Februar 2014

Fat Ca(t)

Ich bin auf etwas aufmerksam gemacht worden, daß mich in höchste Besorgnis versetzt. Ich nenne es fat cat - nach all den Mäusen, die auf diese Weise geschluckt werden. ;-)

http://de.wikipedia.org/wiki/FATCA  (kein Hyperlink, kursiver Text von da)

FATCA steht für „Foreign Account Tax Compliance Act“ und ist die Kurzbezeichnung für einen Teil eines im Jahr 2010 in Kraft getretenen US-Gesetzes, mit dem das US-Steuer-Reporting von ausländischen Finanzinstitutionen deutlich verschärft wurde.
Ziel des FATCA ist es zu verhindern, dass in den USA Steuerpflichtige Geld in ausländische Steueroasen schaffen. Nach Einführung des FATCA schlossen einige große europäische Banken wie UBS, ING oder die Deutsche Bank ausgewählte Handelsabteilungen in den USA, die bis dahin als eine Art Brücke dienten, um Geld nach Europa zu schaffen.
FATCA wurde am 18. März 2010 in den USA im Rahmen des „Hiring Incentives to Restore Employment Act“ (HIRE Act) in Kraft gesetzt.
Im Juli 2012 kündigten die USA zusammen mit den Ländern Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien an, FATCA in diesen sogenannten „FATCA-Partnerländern“ auf Basis bilateraler Vereinbarungen umzusetzen. Dabei stellten die Staaten ein Musterabkommen vor. Großbritannien unterschrieb es als erstes Land im September 2012.
Die IRS veröffentlichte im Januar 2013 die „Final Regulations“ für Nicht-FATCA-Partnerländer.

Mit FATCA soll verhindert werden, dass US-steuerpflichtige Personen insbesondere mittels im Ausland befindlicher Finanzinstitutionen bzw. anderer Nicht-US Rechtsgebilde ihre Steuern verkürzen. Dies soll vor allem durch eine Ausweitung der Berichtsverpflichtungen (Reporting) erreicht werden:
  • Finanzinstitutionen müssen einen zusätzlichen Vertrag mit dem IRS abschließen.
  • Alle, auch Nicht-US-Kunden außerhalb der USA müssen hinsichtlich ihrer US-Steuerpflicht eindeutig identifiziert werden. Insbesondere sind solche US-Personen zu erkennen, die Anteilsinhaber von Unternehmen und Personengesellschaften sind (wenn diese vorrangig investierend tätig sind, also passive Unternehmen, nach FATCA: passive NFFE = Non financial foreign entity).
  • Bereits der Verdacht, dass ein Deutscher eine "US-Person" sein könnte, soll Finanzinstitutionen dazu verpflichten, den Indizien für eine US-Steuerpflicht nachzugehen und diese zu klären.
  • Es müssen nun auch Einlagenkonten und nicht an der Börse gehandelte Beteiligungen am Kapital bzw. Verbindlichkeiten jährlich an den IRS gemeldet werden.
  • Der Begriff der Einnahmen, die zu berichten sind, ist stark erweitert worden.
  • Gutschriften, Belastungen und Höchststände auf den Konten sind zu berichten.
Es wird ein Quellensteuerabzug in Höhe von 30 % auf alle Einnahmen aus US-Quelle („withholdable payments“) für nicht kooperationswillige Kunden und Finanzinstitutionen vorgenommen. Das primäre Ziel ist aber die Identifikation und Meldung der US-Steuerpflichtigen.
Der Steuerabzug hat keinen Abgeltungscharakter und ersetzt nicht die Abgabe der jährlichen FATCA-Meldung.
Derzeit wird bilateral zwischen Deutschland und den USA die Einführung von FATCA diskutiert. Am 8. Februar 2012 haben die USA mit der Bundesrepublik Deutschland und anderen Staaten eine Gemeinsame Erklärung über eine zwischenstaatliche Vorgehensweise zur Verbesserung der Steuerehrlichkeit im grenzüberschreitenden Bereich und zur Umsetzung des Foreign Account Tax Compliance Act (FATCA) herausgegeben: Danach
  • muss nicht jedes Finanzinstitut einen Vertrag mit dem IRS abschließen
  • verzichten die USA ggf. auf die Quellensteuer
  • müssen die relevanten Daten lediglich an deutsche Behörden übermittelt werden, die sie dann weiter an die US-Behörde weiterleitet
  • hat Deutschland Ausführungsbestimmungen in Bezug auf FATCA zu erlassen.
  • Die USA verpflichten sich, dem jeweiligen Vertragspartner Informationen über Zins- und Dividendeneinkünfte zur Verfügung zu stellen, die die US-Steuerbehörde von US Finanzinstituten erhebt.
Auf Ebene der EU-Kommission wird (Stand Februar 2012) ebenfalls eine europäische Lösung gesucht. Am 21. Februar 2013 haben die USA und die Bundesrepublik Deutschland ein Abkommen zur Förderung der Steuerehrlichkeit bei grenzüberschreitenden Sachverhalten paraphiert.

Soweit die Informationen der Wikipedia.
Das ist doch die Höhe. Wo bleibt das Bankgeheimnis? Wie sich das verstehe, wird dieses nicht nur vollkommen ausgehebelt, sondern das Gesetz zielt auch auf maximale Transparenz des einzelnen Menschen.
Und wie kommt eigentlich ein Nicht-US-Bürger dazu, in den USA Steuern zu zahlen, nein zahlen zu müssen, wenn er auch nur eine Aktie eines US-Unternehmens besitzt? Wie wird es wohl den vielen Bankkunden ergehen, die von ihrer Bank Fondsanteile kaufen, die ihrerseits unter anderem aus Aktien von US-Unternehmen bestehen? Wären sie ab sofort und rückwirkend steuerpflichtig in den USA?
Und ganz normale kleine deutsche Angestellte von US-Unternehmen werden somit automatisch zu US-Kunden, transparent bis in die atomare Ebene, sofern sie zustimmen, einen Teil ihrer Bezahlung in Aktien zu erhalten?
Leute, das kann doch wohl nicht wahr sein...!!!

Der Daten-Skandal ist dagegen ein Witz - und die Öffentlichkeit meines Erachtens nicht ausreichend informiert. Vor allem, da es wieder einmal nicht einen selbst "nur die anderen betrifft" bzw. zu betreffen scheint. Ein mageres Informationshäppchen verteilte das Bundesfinanzministerium hier:
http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Pressemitteilungen/Finanzpolitik/2013/02/2013-02-22-PM16.html  (kein Hyperlink, kursiver Text von da)
... Es steht im Zusammenhang mit dem als FATCA bekannten Gesetz der Vereinigten Staaten und hat den folgenden Inhalt:
  • Deutschland verpflichtet sich, von den in Deutschland ansässigen Finanzinstituten die Informationen über für US Kunden geführte Konten zu erheben und der US-Behörde zur Verfügung zu stellen.
  • Die USA verpflichten sich im Gegenzug, den deutschen Steuerbehörden Informationen über Zins- und Dividendeneinkünfte zur Verfügung zu stellen, die die US-Steuerbehörde von US Finanzinstituten erhebt.
  • Die USA verpflichten sich, alle in Deutschland ansässigen Finanzinstitute von der Pflicht auszunehmen, mit der US-Steuerbehörde Vereinbarungen abschließen zu müssen, um in den USA Quellensteuereinbehalte unter FATCA zu vermeiden.
Ich finde das empörend und verstehe das so: Bankgeheinmis, Steuergeheimnis wird hiermit abgeschafft. Wer braucht das schon...??? Immerhin scheint es zunächst nur die sogenannten großen Fische zu treffen. Ein schaler Trost. Wie lange wird es wohl dauern, bis wir Ottonen Normalbürger/innen das am eigenen Leibe erleben werden?

Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen.
In diesem Sinne - allseits ein schönes Wochenende! Sathiya

Freitag, 21. Februar 2014

Von den Kindern

Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,
Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken,
Denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen,
Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen.

Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein, aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.
Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern.
Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden.
Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit,
und Er spannt euch mit Seiner Macht, damit seine Pfeile schnell und weit fliegen.
Laßt euren Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein;
Denn so wie Er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt er auch den Bogen, der fest ist.

Khalil Gibran, arabischer Dichter, 1883-1931


Danke für den Denkanstoß, Gerlinde. ;-)
Wenn erwachsene Kinder von zuhause ausziehen, bedeutet dies für die zurückbleibenden Eltern einen deutlichen Einschnitt in ihrem Leben, mal einen größeren mal einen kleineren, je nach Temperament. Ich bin immer eher ein Nestflüchter gewesen, und konnte es kaum erwarten auszuziehen; und ich zog ziemlich zeitig aus und auch ziemlich weit weg. Meine Mutter nahm es nach außen hin leicht, ermunterte mich sogar dazu, aber tief in ihrer Seele hat sie geweint. Sie erzählte mir dann irgendwann die Geschichte vom Bogen und den Pfeilen: wie der Bogen zurückbleibt, und den davonschießenden Pfeilen nur hinterherträumen kann.
Ich weiß nun, wie sie sich damals gefühlt hat, denn ich fühle das gleiche.
Einer meiner Pfeile ist auf dem Sprung, das Nest zu verlassen und sich ein eigenes Leben aufzubauen.
Ich hoffe, daß ich einmal nach außen dieselbe Würde und Gelassenheit präsentieren kann. Auch wenn meine Seele schmerzt.

Beste Grüße, Sathiya

Sonntag, 9. Februar 2014

Ohne Worte

http://www.flickr.com/photos/ndybisz/11370804203/

Bild und Text.
Ich finde keine Worte...

Donnerstag, 6. Februar 2014

My evening is your morning 2

Noch mehr Gespräche quer durch den Erdball. ;-)
Für alles, was einem auf der Seele liegt und was sonst zu keinem Thema so richtig passen mag - hier ist der richtige Platz dafür.
Herzliche Grüße, Sathiya


PS 11.3.
Einbrechermäusebild, Entwurf 1 

 

Dienstag, 4. Februar 2014

Dschändagedöns

Seit einiger Zeit läuft bei Wikipedia eine Abstimmung darüber, ob Beiträge der Online-Enzyklopädie weiterhin in dem geschrieben werden sollen, was von manchen als generisches Maskulinum bezeichnet wird oder ob die entsprechenden Beiträge gendergerecht verfasst werden sollen (mit Doppelnennungen, Binnen-I bzw. Unterstrich), oder ob eine gesunde Mischung aus beidem, dem aktuellen Sprachgebrauch und Sprachwandel folgend, einvernehmlich akzeptiert werden kann.

Es gibt natürlich Pro und Kontra, mit durchaus auch guten Argumenten für jede Seite, und man gibt sich gehörig Kontra in den Begründungen zur Abstimmung und auf den Diskussionsseiten.
:-)  Mir persönlich ist vollkommen egal, wie die Artikelinhalte formuliert sind, Hauptsache, sie sind sachlich richtig, und ich muß sich nicht schämen, darauf zu verweisen. Und für den Notfall gibt es bestimmt sowas wie die Funktion Artikel melden... ;-)

Witzig fand ich folgende Kommentare (aus den Diskussionen): 

"Die Lehrer" ist nicht per se eine maskuline Form. Einmal ist es eine maskuline Form und einmal ist es eine gemeinsame Form. Im Plural ist das Weibliche bevorzugt, weil es spezifizierend ausgewiesen ist ("Lehrerinnen"). Wollte man das auslautende "-er" als spezifisch männlich begreifen, müsste man "Lehrerer" neu einführen (was aber genauso blöd wäre). Dann müsste man aber auch Formen wie "Weib-er" abschaffen. 

wir schreiben in Zukunft Christinnen- und Christenheit statt Christenheit
Dat janze Dschändagedöns jeht mich langsam uff de Kieker.
Am Ende schreiben wir Personinnen und Personen noch Artikelinnen und Artikel.
"Eine Person" ist ja schon femininum. Ich als Mann bestehe darauf, als "ein Personer" bezeichnet zu werden. Alles andere ist tiefste Diskriminierung.
:-)
Wohin wird das noch führen? Welche Sprache werden einmal meine Kinder und Enkel sprechen? Werde ich sie überhaupt noch verstehen? Verstehen, was genau sie meinen?
Die Aussage "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" (Michail Gorbatschow) hört sich gegendert übrigens nicht mal halb so gut an: Eine Person, die zu spät kommt, wird vom Leben bestraft. *g*

Dazu noch mal eine klitzekleine Verständnisfrage: wie genau spricht man eigentlich eine Kunstform wie Leser_innen aus?!
Ich wünsche mir eine vernünftige Sprache wie das Englische. KEIN Gender weit und breit... am besten, wir erklären englisch zur neuen Amtssprache. Ende der Diskussion.
Im Übrigen  - dat janze Dschändagedöns jeht mir langsam uffn Kieker. (frei zitiert)   CU, Sathiya

Montag, 3. Februar 2014

Zen online

Zen ist eine Betrachtungsweise der Welt, bei der der Betrachter heiter in sich ruht, im Hier und Jetzt lebt.
Zenmeditation bedeutet die Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen, das Erleben von Stille und Leere.
Es bedeutet, das Leben zu leben – in seiner ganzen Fülle. Der unmittelbare Zugang zu diesem Einfachsten von allem ist dem Verstandeswesen Mensch jedoch versperrt – es scheint so, als ob die niemals schweigende Stimme der Gedanken ihn durch hartnäckige Ideen und urteilende Vorstellungen blockiere. Die Anhaftung an die Illusion eines Ich jedes Einzelnen verursacht immer wieder nur neues Leiden (Dukkha). Zen kann diese Verwirrung lösen – zuletzt vermag man sogar zu essen, wenn man hungrig ist, zu schlafen, wenn man müde ist. Zen ist nichts Besonderes. Es hat kein Ziel.  (wikipedia)
Primäre Aufgabe des Zen-Schülers ist die fortgesetzte, vollständige und bewusste Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments, eine vollständige Achtsamkeit ohne eigene urteilende Beteiligung (Samadhi). Diesen Zustand soll der Zen-Schüler nicht nur während des Zazen, sondern möglichst in jedem Augenblick seines Lebens beibehalten.
Auf diese Weise kann sich die Erkenntnis der absoluten Realität einstellen (Satori). Die Frage nach dem Sinn des Lebens wird aufgehoben; die Kontingenz der eigenen Existenz, das In-die-Welt-geworfen-Sein kann angenommen werden. Vollkommene innere Befreiung ist die Folge: Es gibt nichts zu erreichen, nichts zu tun und nichts zu besitzen.   (wikipedia)

Heute habe ich eine website entdeckt, die einem Zen-Sprüche, sogenannte Koans, liefert, über deren Bedeutung man meditieren kann, wenn man möchte. Man gibt einen Begriff ein, und die site wirft einen passenden Spruch aus. Funktioniert auch, wenn man das Feld leer läßt (die passende Antwort käme dann über das sogenannte "morphische Feld").
http://www.zen-koan.de  (kein Hyperlink, kursive Texte von da)

Beispiele:
Leben
Aus Leiden kann man Heilmittel machen
tiefergehende Erläuterung: Leid heilt die Trennungs-Krankheit
Versuchen Sie, Leiden von sich fern zu halten? Betrachten Sie Leiden nicht als Problem, sondern als Teil der Lösung. Was lernen Sie ais ihnen? Wie heilen Leiden Sie von der Krankheit der Identifikation mit Ihrem Ego-Ich?
Sind Sie entsetzt über die Unwissenheit und Grausamkeit in der Welt? Stellen Sie sich vor, wir befänden uns alle in einem Krankenhaus und versuchten die Krankheit des Getrenntseins zu überwinden. Überrascht es Sie da noch, dass Sie von lauter Kranken umgeben sind? Legen Sie Ihre Urteile beiseite und konzentrieren Sie sich ganz darauf, sich selbst zu heilen - damit Sie dann irgendwann nicht mehr Patient sondern Arzt sind.

- leer -
Ein Lächeln, und die Welt ist verändert
tiefergehende Erläuterung: Gib dein Glück weiter
Könnte ein schlichtes freundliches Lächeln Ihre Lage grundlegend ändern? Das eigene Glück finden und es dann mit anderen teilen - ein besseres Geschenk können Sie nicht machen.
Empfinden Sie die schlichte Freude des Lebendigseins und teilen Sie diese Freude heute mit allen, die Ihnen begegnen. Machen Sie sich unser gemeinsames Menschsein bewusst und schenken Sie jedem ein wortloses Lächeln des Erkennens, mit dem Sie sagen: "Ich kenne dich nicht einmal, aber ich spüre die Liebe, in der wir alle vereint sind."

Hokuspokus, sinnlose Quacksalberei, fauler Zauber? Wer glaubt denn an sowas?
Sei´s drum - aber es zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen - und ergibt mehr Sinn als jedes Horoskop oder jede Mindstyle-Frauenzeitschrift.
Vor allem - öffnet es den Geist und befreit von quälenden Was-wäre-wenn-Gedanken, ermutigt, stärkt und beruhigt.
Der Weg ist das Ziel. ;-)  

In diesem Sinne ein Koan - Hinschauen und mit eigenen Augen sehen - jetztSathiya