inspiriert von hier: http://www.neueelite.de/leben/20130819100205/3457/armut-als-lebensstil-das-prekaere-leben/ (kein Hyperlink, kursive Texte aus dem Kommentarfeld)
Ein interessanter, rasant und witzig geschriebener Artikel über junge Kreative in Berlin, die sich dankbar und demütig um jeden schlecht bis gar nicht bezahlten Job in der Medienbranche reißen... usw., den ich zum Teil nachempfinden kann und zum anderen Teil als Satire begreife.
Darunter die gesamte Spannweite an Kommentaren, von dankbarer Zustimmung bis zu knallharter Ablehnung. Dabei ist ein interessanter Kommentar, der einen Gegenentwurf zur aktuellen kapitalistisch-marktwirtschaftlich-globalisierten Gesellschaft vorbringt. Interessant, radikal, doch ist es praktikabel? Mit welcher Sorte Mensch wäre sowas denn durchführbar?
Freitag, 23. August 2013
Dienstag, 20. August 2013
Intermittierendes Essen - fünf Wochen
Erfahrungen nach 5 Wochen:
sehr positiv.
Müdigkeit - hat sich weitgehend gelegt, ebenso der ziemlich plötzlich eintretende Leistungsknick. Voraussetzung dafür ist, am Vortag genügend richtiges gegessen zu haben (also raffinadezuckerfrei, getreidearm, milchproduktearm, eiweiß- und fettreich, vitaminreich)
Laune - bestens.
Motivation - immer noch da.
Gewöhnung - ich beobachte einen Umgewöhnungseffekt, der faszinierend ist. Man sagt ja, daß man, um eine neue Gewohnheit einzubürgern, sich 6 Wochen lang bezwingen muß, bis sie sich eingeschliffen hat. Das kann ich bestätigen. Momentan ist es so, daß ich den Rhythmus 'einen Tag essen, einen Tag nichtessen' noch nicht vollkommen verinnerlicht habe, aber beim Gedanken daran, gerade jetzt etwas zu essen, obwohl eigentlich ein Nicht-Eß-Tag ist, ein unwilliges Gefühl verspüre. Weil es schon gegen meine (neu angeeignete) Gewohnheit geht. Faszinierend.
Gesundheit und Körper: allgemeine Straffung. Nicht unbedingt dem Ernährungsrhythmus geschuldet, sondern eher dem weitgehenden Verzicht auf Raffinadezucker, Mehl und Milchprodukte. Wobei Verzicht nicht das korrekte Wort dafür ist, da ich genau genommen nicht verzichte - sondern ich esse es einfach nicht. So wie ich auch ohne weiteres auf Haifischflossensuppe, Tigerleberragout und Weinbergschneckengratin "verzichte", ohne daß es mir fehlt. ;-) Die Vitalität (von der noch nicht ganz überwundenen Müdigkeit abgesehen) ist erhöht - und das Beste von allem: seit fünf Wochen keine Kopfschmerzen, noch nicht enmal ein Anflug davon. Genial!!
Sport: wer nicht tankt, kann nicht fahren. Das gilt auch für den Körper. Energie-Reserven sind aufgrund des Eßrhythmus so gut wie nicht vorhanden, weswegen es sich an Null-Tagen für mich nicht empfiehlt, Sport zu machen. Noch nicht. Nachdem ich fast ertrunken bin *g*, weil mitten auf dem See die Energie verbraucht war... weiß ich das nun auch: immer ein Ufer in Greifnähe haben.
Meine Empfehlung: bei Gelegenheit ausprobieren!
Die Zeit am besten dazu nutzen, sich selbst zu beobachten und neue Erkenntnisse über sich, seinen Körper, seinen Willen, Durchhaltevermögen und Disziplin-Level zu gewinnen. Das kann einem kein Buch geben.
Mit dem ängstlichen und zaudernden Anteilen unseres Selbst, dem sogenannten inneren Schweinehund, der in unserem Verstand wohnt, zu kommunizieren, kann durchaus erhellend sein. Und ihn zu bezwingen, überaus befriedigend.
Viel Spaß dabei!
Beste Grüße, Sathiya
sehr positiv.
Müdigkeit - hat sich weitgehend gelegt, ebenso der ziemlich plötzlich eintretende Leistungsknick. Voraussetzung dafür ist, am Vortag genügend richtiges gegessen zu haben (also raffinadezuckerfrei, getreidearm, milchproduktearm, eiweiß- und fettreich, vitaminreich)
Laune - bestens.
Motivation - immer noch da.
Gewöhnung - ich beobachte einen Umgewöhnungseffekt, der faszinierend ist. Man sagt ja, daß man, um eine neue Gewohnheit einzubürgern, sich 6 Wochen lang bezwingen muß, bis sie sich eingeschliffen hat. Das kann ich bestätigen. Momentan ist es so, daß ich den Rhythmus 'einen Tag essen, einen Tag nichtessen' noch nicht vollkommen verinnerlicht habe, aber beim Gedanken daran, gerade jetzt etwas zu essen, obwohl eigentlich ein Nicht-Eß-Tag ist, ein unwilliges Gefühl verspüre. Weil es schon gegen meine (neu angeeignete) Gewohnheit geht. Faszinierend.
Gesundheit und Körper: allgemeine Straffung. Nicht unbedingt dem Ernährungsrhythmus geschuldet, sondern eher dem weitgehenden Verzicht auf Raffinadezucker, Mehl und Milchprodukte. Wobei Verzicht nicht das korrekte Wort dafür ist, da ich genau genommen nicht verzichte - sondern ich esse es einfach nicht. So wie ich auch ohne weiteres auf Haifischflossensuppe, Tigerleberragout und Weinbergschneckengratin "verzichte", ohne daß es mir fehlt. ;-) Die Vitalität (von der noch nicht ganz überwundenen Müdigkeit abgesehen) ist erhöht - und das Beste von allem: seit fünf Wochen keine Kopfschmerzen, noch nicht enmal ein Anflug davon. Genial!!
Sport: wer nicht tankt, kann nicht fahren. Das gilt auch für den Körper. Energie-Reserven sind aufgrund des Eßrhythmus so gut wie nicht vorhanden, weswegen es sich an Null-Tagen für mich nicht empfiehlt, Sport zu machen. Noch nicht. Nachdem ich fast ertrunken bin *g*, weil mitten auf dem See die Energie verbraucht war... weiß ich das nun auch: immer ein Ufer in Greifnähe haben.
Meine Empfehlung: bei Gelegenheit ausprobieren!
Die Zeit am besten dazu nutzen, sich selbst zu beobachten und neue Erkenntnisse über sich, seinen Körper, seinen Willen, Durchhaltevermögen und Disziplin-Level zu gewinnen. Das kann einem kein Buch geben.
Mit dem ängstlichen und zaudernden Anteilen unseres Selbst, dem sogenannten inneren Schweinehund, der in unserem Verstand wohnt, zu kommunizieren, kann durchaus erhellend sein. Und ihn zu bezwingen, überaus befriedigend.
Viel Spaß dabei!
Beste Grüße, Sathiya
Freitag, 2. August 2013
Intermittierendes Essen
Vor zwei Wochen habe ich hier über intermittierendes Fasten geschrieben, angeregt durch einen Beitrag auf dem Blog meines Lieblingsheilpraktikers. Hier nachzulesen http://www.gesund-heilfasten.de/Intermittierendes-Fasten.html (kein Hyperlink) sind dessen Betrachtungen darüber sowie Verweise auf entsprechende Studien. Sehr interessantes Material. Interessant vor allem, da die Schulmedizin die im Rattenexperiment beobachteten erstaunlichen Ergebnisse komplett ablehnt und sich weigert, diese auf den Menschen zu übertragen. zumindest, wenn es die Ernährungsgewohnheiten betrifft. Rattenversuche bei Medikamententests scheinen jedoch in Ordnung zu gehen. (Ironie aus)
Die Methode klang so einfach, unkompliziert, jederzeit ins normale Leben integrierbar, ohne finanziellen Aufwand, Zeit- oder Essenspläne, ohne Gurus und Ernährungsberater, keine aufwendige Spezial-Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzungsmittel, ohne Eiweiß-Shakes, extra Ballaststoffe usw., man braucht noch nicht einmal eine 60seitige Anleitung (außer dieser: #einen Tag essen, einen Tag nicht essen# - registered trademark ;-) ), daß ich es sofort selbst ausprobiert habe. Die ersten zwei Wochen sind um, Zeit für mich, eine erste Auswertung zu machen.
Ich möchte für mich diese Erährungsweise in 'intermittierendes Essen' umbenennen. Ich 'faste' nicht, sondern ich 'esse nicht'. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied, vor allem mental.
Meine Jüngste durfte im Kalender an jedem geraden Tag eine große '1' für 'Essen' und an jedem ungeraden eine große '0' für 'Nichtessen' eintragen. Ich erklärte, daß ich an dem 1-Tag ganz normal essen werde, sozusagen 'all I can eat', und am 0-Tag eben nichts. Es dauerte über eine Woche, bis sie verstand, daß ich nicht 'nicht essen dürfe' sondern 'nicht essen möchte'. Daß es eine freiwillige Sache sei, die ich jederzeit wieder beenden kann. Wann ich möchte. Meine Kinder haben trotzdem jeden Tag ihre gewohnten Mahlzeiten bekommen, keine Sorge. ;-)
Meine Beobachtungen:
Entspannung: das Nicht-Essen-müssen im Sinn von "unser täglich Brot gib uns heute" ist extrem entspannend. Meinetwegen kann das Brot täglich gegeben werden - aber wer sagt, daß ich es auch täglich essen muß? Diese Sorge (Streß pur: "was ess ich, was koch ich, wie verdaue ich´s") war ich, zumindest für mich, los. Ich saß total entspannt mit meinen schmausenden Kindern am Tisch und hatte noch nicht mal Lust, zu kosten... und trotzdem beste Laune.
Müdigkeit: Ich war/bin zwar müde - mal weil ich zuwenig gegessen hatte, mal weil ich gegessen hatte, und nachts konnte ich nicht schlafen, aber das kann durchaus auch an der Hitze gelegen haben. Ich erwarte, daß sich nun nach zwei Wochen, Körper und Geist schon halbwegs an die veränderte Ernährungsweise gewöhnt haben, und sich dies bessert.
Gesundheit: Mein Geist ist wacher, mein Herz weniger belasted (ja, ich habe schon Blutdruckprobleme, aber die Antihypertonika usw. bleiben in der Apotheke, anstatt in meinem Blutkreislauf, wo sie mich für Stunden außer Gefecht setzen und hinterher alles wie zuvor ist, nur schlimmer. Mein Arzt ist informiert und nicht begeistert - aber was will er machen? Mein Blutdruck spricht für sich - den kann nicht mal er wegdiskutieren), mein Maßband sagt, da ging schon was weg, aber ich sage: da geht noch was. So um die 40 Zentimeter insgesamt (ich verrate aber nicht, wo ich überall wieviel gemessen habe *g*).
Laune: meine Laune ist bestens.
weitere positive Beobachtungen: Hautprobleme weg. Heuschnupfen weg. Verdauungsprobleme weg. Heißhunger weg. Echt. ;-) Und das Essen an den Eßtagen gerät zum Fest, rein geschmacklich gesehen, selbst wenn es Milchreis mit Zimtzucker gibt. Oder Chicken Korma oder Streuselkuchen oder Lasagne oder Erdbeereisbecher... ;-)
Fazit: intermittierendes Essen ist eine gute Idee. Jeden zweiten Tag absolut (oder nahezu) nichts energiehaltiges zu essen, ist aber wirklich schwer, vor allem, wenn man an den Eßtagen nicht mehr sonst auch zu sich nimmt. Ich müßte da wirklich mehr essen (wenn es nicht mehr so warm ist, geht das vielleicht besser), und vor allem trinken. Als Ausnahme habe ich nur frisches Obst (die letzten Erdbeeren der Saison) gelten lassen. Ich werde das 1-0-Regime noch mindestens 4 Wochen weiterlaufen lassen, bevor ich meine endgültige Meinung dazu äußere.
Schöne Grüße, Sathiya
Die Methode klang so einfach, unkompliziert, jederzeit ins normale Leben integrierbar, ohne finanziellen Aufwand, Zeit- oder Essenspläne, ohne Gurus und Ernährungsberater, keine aufwendige Spezial-Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzungsmittel, ohne Eiweiß-Shakes, extra Ballaststoffe usw., man braucht noch nicht einmal eine 60seitige Anleitung (außer dieser: #einen Tag essen, einen Tag nicht essen# - registered trademark ;-) ), daß ich es sofort selbst ausprobiert habe. Die ersten zwei Wochen sind um, Zeit für mich, eine erste Auswertung zu machen.
Ich möchte für mich diese Erährungsweise in 'intermittierendes Essen' umbenennen. Ich 'faste' nicht, sondern ich 'esse nicht'. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied, vor allem mental.
Meine Jüngste durfte im Kalender an jedem geraden Tag eine große '1' für 'Essen' und an jedem ungeraden eine große '0' für 'Nichtessen' eintragen. Ich erklärte, daß ich an dem 1-Tag ganz normal essen werde, sozusagen 'all I can eat', und am 0-Tag eben nichts. Es dauerte über eine Woche, bis sie verstand, daß ich nicht 'nicht essen dürfe' sondern 'nicht essen möchte'. Daß es eine freiwillige Sache sei, die ich jederzeit wieder beenden kann. Wann ich möchte. Meine Kinder haben trotzdem jeden Tag ihre gewohnten Mahlzeiten bekommen, keine Sorge. ;-)
Meine Beobachtungen:
Entspannung: das Nicht-Essen-müssen im Sinn von "unser täglich Brot gib uns heute" ist extrem entspannend. Meinetwegen kann das Brot täglich gegeben werden - aber wer sagt, daß ich es auch täglich essen muß? Diese Sorge (Streß pur: "was ess ich, was koch ich, wie verdaue ich´s") war ich, zumindest für mich, los. Ich saß total entspannt mit meinen schmausenden Kindern am Tisch und hatte noch nicht mal Lust, zu kosten... und trotzdem beste Laune.
Müdigkeit: Ich war/bin zwar müde - mal weil ich zuwenig gegessen hatte, mal weil ich gegessen hatte, und nachts konnte ich nicht schlafen, aber das kann durchaus auch an der Hitze gelegen haben. Ich erwarte, daß sich nun nach zwei Wochen, Körper und Geist schon halbwegs an die veränderte Ernährungsweise gewöhnt haben, und sich dies bessert.
Gesundheit: Mein Geist ist wacher, mein Herz weniger belasted (ja, ich habe schon Blutdruckprobleme, aber die Antihypertonika usw. bleiben in der Apotheke, anstatt in meinem Blutkreislauf, wo sie mich für Stunden außer Gefecht setzen und hinterher alles wie zuvor ist, nur schlimmer. Mein Arzt ist informiert und nicht begeistert - aber was will er machen? Mein Blutdruck spricht für sich - den kann nicht mal er wegdiskutieren), mein Maßband sagt, da ging schon was weg, aber ich sage: da geht noch was. So um die 40 Zentimeter insgesamt (ich verrate aber nicht, wo ich überall wieviel gemessen habe *g*).
Laune: meine Laune ist bestens.
weitere positive Beobachtungen: Hautprobleme weg. Heuschnupfen weg. Verdauungsprobleme weg. Heißhunger weg. Echt. ;-) Und das Essen an den Eßtagen gerät zum Fest, rein geschmacklich gesehen, selbst wenn es Milchreis mit Zimtzucker gibt. Oder Chicken Korma oder Streuselkuchen oder Lasagne oder Erdbeereisbecher... ;-)
Fazit: intermittierendes Essen ist eine gute Idee. Jeden zweiten Tag absolut (oder nahezu) nichts energiehaltiges zu essen, ist aber wirklich schwer, vor allem, wenn man an den Eßtagen nicht mehr sonst auch zu sich nimmt. Ich müßte da wirklich mehr essen (wenn es nicht mehr so warm ist, geht das vielleicht besser), und vor allem trinken. Als Ausnahme habe ich nur frisches Obst (die letzten Erdbeeren der Saison) gelten lassen. Ich werde das 1-0-Regime noch mindestens 4 Wochen weiterlaufen lassen, bevor ich meine endgültige Meinung dazu äußere.
Schöne Grüße, Sathiya
Donnerstag, 1. August 2013
Wieder einmal - Plagiatsvorwürfe
Diesmal auf dem Prüfstand: der Präsident des Bundestages, Norbert Lammert.
siehe hier:
http://www.arcor.de/content/aktuell/news_politik_inland/100879671,1,content,Uni+%C3%BCberpr%C3%BCft+nach+Plagiatsvorwurf+Lammerts+Doktorarbeit.html (kein Hyperlink)
Ich bin eben wirklich von den Socken.
Wenn der gute Mann tatsächlich abgeschrieben haben sollte, dann wäre doch Zeit genug gewesen, es in all den bisher vergangenen Jahren herauszufinden. Vierzig Jahre rückwirkend einen Plagiatsvorwurf zu erheben, grenzt beinahe an Rufmord.
Die Promotionsordnung, die Vorschriften, Prüfungsordnungen, der gesamte Universitätsablauf stehen damit ebenfalls auf dem Prüfstand.
Davon abgesehen - wann gilt etwas als "abschreiben" und damit Plagiat und wann als "ab-schreiben" bzw. als Zitat? Die Promotionsarbeiten, die ich kenne, leben gerade davon, daß kaum neue Gedanken darin auftauchen, von neuen Formulierungen ganz zu schweigen. Es wird abgeschrieben, um möglichst wörtlich zu zitieren, um damit den winzigen neuen eigenen Gedankengang zu untermauern. Das ist seit Jahrzehnten offen praktiziertes Vorgehen, und sollte einen nicht wirklich überraschen. Daß diese Praxis neuerdings Plagiat genannt wird, wird noch Tausende ihren Doktortitel kosten... ;-)
Ich frage mich, wann man einen Plagiatsvorwurf gegen Dr. Martin Luther King erheben wird - und wer es tun wird.
Anlehnend an meinen vorhergehenden Blog-Post schlage ich vor:
Da die bloße Behauptung ja eine beliebige Äußerung schon zur Tatsache zu machen scheint, und außerdem neuerdings schon anonyme Anschuldigungen in Blog-Form ausreichen, eine in diesem Fall fast 40 Jahre zurückliegende Promotionsarbeit in Zweifel zu ziehen und damit die Persönlichkeit desjenigen, der sie verfaßt und eingereicht hat, zu diskreditieren, in Zukunft
Was würde wohl passieren, wenn plötzlich alle unsere regierenden Doktoren wegen Plagiatsvorwürfen ihren Doktortitel zurückgeben müßten? Das würde eine sehr interessante Woche geben... ;-)
Kopfschüttelnd - beste Grüße, Sathiya
siehe hier:
http://www.arcor.de/content/aktuell/news_politik_inland/100879671,1,content,Uni+%C3%BCberpr%C3%BCft+nach+Plagiatsvorwurf+Lammerts+Doktorarbeit.html (kein Hyperlink)
Ich bin eben wirklich von den Socken.
Wenn der gute Mann tatsächlich abgeschrieben haben sollte, dann wäre doch Zeit genug gewesen, es in all den bisher vergangenen Jahren herauszufinden. Vierzig Jahre rückwirkend einen Plagiatsvorwurf zu erheben, grenzt beinahe an Rufmord.
Die Promotionsordnung, die Vorschriften, Prüfungsordnungen, der gesamte Universitätsablauf stehen damit ebenfalls auf dem Prüfstand.
Davon abgesehen - wann gilt etwas als "abschreiben" und damit Plagiat und wann als "ab-schreiben" bzw. als Zitat? Die Promotionsarbeiten, die ich kenne, leben gerade davon, daß kaum neue Gedanken darin auftauchen, von neuen Formulierungen ganz zu schweigen. Es wird abgeschrieben, um möglichst wörtlich zu zitieren, um damit den winzigen neuen eigenen Gedankengang zu untermauern. Das ist seit Jahrzehnten offen praktiziertes Vorgehen, und sollte einen nicht wirklich überraschen. Daß diese Praxis neuerdings Plagiat genannt wird, wird noch Tausende ihren Doktortitel kosten... ;-)
Ich frage mich, wann man einen Plagiatsvorwurf gegen Dr. Martin Luther King erheben wird - und wer es tun wird.
Anlehnend an meinen vorhergehenden Blog-Post schlage ich vor:
Da die bloße Behauptung ja eine beliebige Äußerung schon zur Tatsache zu machen scheint, und außerdem neuerdings schon anonyme Anschuldigungen in Blog-Form ausreichen, eine in diesem Fall fast 40 Jahre zurückliegende Promotionsarbeit in Zweifel zu ziehen und damit die Persönlichkeit desjenigen, der sie verfaßt und eingereicht hat, zu diskreditieren, in Zukunft
- entweder auf promovierte Persönlichkeiten an prominenten Stellen, Ämtern und Posten zu verzichten
- oder die entsprechenden Promotionsarbeiten der Amtsanwärter vor Inthronisierung genauestens durchzusehen und auf einen potentiellen Plagiatsvorwurf hin zu überprüfen
- oder eine gesetzliche Verjährungsfrist für Plagiatsvorwürfe einzuführen
Was würde wohl passieren, wenn plötzlich alle unsere regierenden Doktoren wegen Plagiatsvorwürfen ihren Doktortitel zurückgeben müßten? Das würde eine sehr interessante Woche geben... ;-)
Kopfschüttelnd - beste Grüße, Sathiya
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Und Amen.
Es gab leider keinen Link oder Adresse oder einen Hinweis auf das ominöse 146-seitige Werk, in welchem die Idee niedergelegt sein soll, denn diese hätte ich ziemlich gern im Original studiert. Als Utopie ganz nett zu lesen, scheinen sich doch damit alle Probleme wie von selbst zu lösen... nur werden sich nicht nur die Probleme lösen, sondern die gesamte Gesellschaft, wie wir sie kennen, wird mit Sicherheit aussterben. Vielleicht wäre ein solches System für einen begrenzten Zeitraum für eine begrenzte Region tatsächlich nützlich, wie dieser darauffolgende Kommentar nahelegt (Hervorhebung in blau von mir):
Leicht deprimierte Grüße, Sathiya