Der zweite Weltkrieg ist seit 1945 vorbei. Im Laufe des Krieges wurden allein über Deutschland Millionen Tonnen Sprengstoff abgeworfen, davon ist nach Schätzungen knapp ein Fünftel nicht explodiert.
Immer noch werden in allen beteiligten Ländern Fliegerbomben gefunden, die nicht explodiert sind, aber noch scharf bzw. instabil und durchaus noch explosionsfähig sind. Erst diese Woche in unserer unmittelbaren Umgebung wurde direkt auf einer vielbefahrenen Autobahn (A3 bei Offenbach) eine 500-Kilo-Bombe gesprengt. Wenn ich mir überlege, wie oft ich genau an dieser Stelle mit dem Auto unterwegs war, und mir sicher war, daß dort seit Jahrzehnten keine Bomben mehr liegen könnten, da eigentlich mit dem Autobahnbau der Untergrund gründlich durchsucht sein müßte, wird mir ganz anders.
Wann endlich hört denn das auf?
Wer zum Teufel ist dafür verantwortlich, daß fast 70 Jahre nach Beendigung des Krieges immer noch Menschen beim Räumen der Munition umkommen oder verletzt werden?
Ist das denn der Sinn des Krieges - auch Jahrzehnte nach Ende Terror zu verbreiten?
(diese Fragen waren rhetorisch - keine Antwort erforderlich. Es wäre auch keine sinnvolle Antwort möglich - da es nun mal ist, wie es ist.)
Einige Bombentypen waren eigens mit einem Verzögerungszünder
ausgestattet, um erst Stunden oder Tage nach dem Abwurf zu explodieren
und damit zusätzlichen Schrecken zu verbreiten. War das eigentlich mit
der Genfer Konvention vereinbar - wenn bei Aufräumarbeiten die zivilen
Helfer, Trümmerfrauen und Sanitäter von eben diesen Bomben zerrissen
wurden?
Was mich erstaunt/schockiert, ist aber folgendes: die Bomben sind nach all den Jahren und den Strapazen durch Aufprall und Witterung, denen sie ausgesetzt waren, fast alle immer noch scharf bzw. explosionsfähig. Was mich sehr nachdenklich werden läßt, wenn ich an die Rüstungsexporte allein Deutschlands denke. Die heutzutage produzierten Waffen wären vermutlich noch nach 200 Jahren scharf, sollten sie nicht wie vorgesehen direkt nach Abwurf im Einsatzgebiet explodieren.
Oder wird etwa ein Verfallsdatum eingebaut - 'zur Explosion zu bringen bis', da sonst die stille Selbstvernichtung anläuft? ;-) Das wäre mal high tech bzw. eine sinnvolle Einsatzstelle der 'geplanten Obsoleszenz'!!
* * *
Ein Blindgänger ist umgangsprachlich gesehen ein Mensch, der sein vorgegebenes Ziel nicht erreicht hat, dabei aber noch daran arbeitet. Ergebnis offen. Bringt man ihn zur 'Explosion', kann das ungeahnte Folgen haben - auch noch nach Jahrzehnten. 'Die Bombe platzen lassen' ist ein beliebter umgangsprachlicher Ausdruck, dessen Entstehung ich auf echte Blindgänger zurückführe. Überhaupt ist unsere moderne Sprache durchsetzt von Ausdrücken und Wortspielen, die direkt auf die Kriegszeit anspielen.
Beispiele: 'dann ist Polen offen', 'bis zur Vergasung', 'Bombenwetter' (wer noch welche kennt, her damit) - alles sprachliche Blindgänger. Die gedankenlose Verwendung dieser Phrasen wird uns vielleicht eines Tages noch leid tun...
Trotz allem - allen ein schönes Wochenende! Grüßle, Sathiya
Samstag, 23. August 2014
Montag, 18. August 2014
Chinesisches Brot
Aus dem Fernsehen: was in chinesischem Brot enthalten ist. Und hoffentlich nicht in unserem hier.
Ab und zu schalte ich ja das TV ein. Ab und zu - auf Wunsch der Jüngsten - in den Ferien sogar vor 20 Uhr. Nämlich dann, wenn das Wissensmagazin für populärwissenschaftliche leichtverdauliche Kost namens "Galileo" läuft. Ab und zu gibt es da tatsächlich etwas interessantes zu sehen - wie beispielsweise ein Experiment, bei dem ein Stapel handelsübliches Druckerpapier (500 Blatt) eine handelsübliche Revolverkugel aufhielt. Die noch nicht einmal bis Blatt Nr. 200 durchgekommen war. Hochinteressant, sage ich!
Aber letztens ging es um Brot, genauer um Brot in China. Die Chinesen essen eigentlich nicht viel Brot, aber wenn doch, dann wird es hochindustriell hergestellt. Zur Verbesserung der Backeigenschaften werden Mehlbehandlungs- und Backtriebmittel eingesetzt. Soweit alles wie gehabt. Und nun kommt der Knackpunkt: eines der Mittel, ein Protein mit der Bezeichnung L-Cystein, wird aus menschlichen Haaren gewonnen. Es gibt einen regelrechten Industriezweig, der sich der Verarbeitung von Haaren verschrieben hat. Die Chinesen essen tatsächlich Backwaren mit Zusätzen aus Menschenhaar! *sprachlos*
(Die alten Nazis würden sich wohl im Grabe herumdrehen, daß nicht sie auf diese Idee gekommen sind...)
Falls das jetzt ein alter Hut sein sollte, und alle Welt das schon seit Jahren weiß - ich wußte es nicht, und ich wüßte es immer noch nicht, wenn ich nicht zufälligerweise die Flimmerkiste angeschaltet hätte...
Ich finde das widerwärtig. Zutiefst ekelerregend. Das grenzt an Kannibalismus.
Mag sein, daß sowas früher bei uns in Deutschland auch üblich war (das kann und will ich mir aber nicht vorstellen! Abartig ist das!!), und nachdem ich Väterchen Googel befragt habe, weiß ich, daß dasselbe L-Cystein hierzulande aus Schweinborsten (bäh), Rinderhörnern und Federn (iieeh und hmpf) und hochtechnologisch aus gentechnisch angepaßten E.coli-Bakterien gewonnen wird. Und fleißig eingesetzt. Nicht nur bei Brot und Brötchen - auch als Geschmackszusatz bei vegetarischen Produkten (das ist wirklich schockierend), bei Arzneimitteln, Aromen, Kosmetikprodukten usw..
Und - eben gefunden - daß erst eine EU-Verordnung aus dem Jahr 2013 ausdrücklich die Verwendung von aus menschlichen Haaren hergestellten L-Cystein untersagt. (jetzt mir wird schlecht - was zum Henker haben wir die Jahre davor nur gegessen?!?!)
Was tun als Verbraucher, als Konsument, als hungriger Mensch?
Einiges kann man umgehen, anderes nicht. Also am besten selbst backen, keine Fertigmischungen und Fertiggerichte verwenden, naturbelassen kochen, Kosmetikprodukte aufs absolut notwendige Maß beschränken,und wenn es sich vermeiden läßt, eben keine Backwaren aus chinesischer Produktion kaufen. ;-)
Eine durchgängige Kennzeichnungspflicht besteht leider nicht immer und überall, vor allem finde ich es bedenklich und ekelerregend, daß nirgends auf den Ursprung (wenigstens tierisch/menschlich/gentechnisch) des fertig bearbeiteten Proteins hingewiesen werden muß.
Eine Deklaration wie "enthält Produkte aus Menschenhaar" wäre für den Verbraucher vermutlich zu schockierend - aber auch nicht schockierender als das sprichwörtliche "Haar in der Suppe". Wobei - beim Haar in der Suppe habe ich ja die Wahl ob ich es mitesse oder nicht. ;-)
Guten Hunger und nicht den Appetit verlieren! ;-) Sathiya
Ab und zu schalte ich ja das TV ein. Ab und zu - auf Wunsch der Jüngsten - in den Ferien sogar vor 20 Uhr. Nämlich dann, wenn das Wissensmagazin für populärwissenschaftliche leichtverdauliche Kost namens "Galileo" läuft. Ab und zu gibt es da tatsächlich etwas interessantes zu sehen - wie beispielsweise ein Experiment, bei dem ein Stapel handelsübliches Druckerpapier (500 Blatt) eine handelsübliche Revolverkugel aufhielt. Die noch nicht einmal bis Blatt Nr. 200 durchgekommen war. Hochinteressant, sage ich!
Aber letztens ging es um Brot, genauer um Brot in China. Die Chinesen essen eigentlich nicht viel Brot, aber wenn doch, dann wird es hochindustriell hergestellt. Zur Verbesserung der Backeigenschaften werden Mehlbehandlungs- und Backtriebmittel eingesetzt. Soweit alles wie gehabt. Und nun kommt der Knackpunkt: eines der Mittel, ein Protein mit der Bezeichnung L-Cystein, wird aus menschlichen Haaren gewonnen. Es gibt einen regelrechten Industriezweig, der sich der Verarbeitung von Haaren verschrieben hat. Die Chinesen essen tatsächlich Backwaren mit Zusätzen aus Menschenhaar! *sprachlos*
(Die alten Nazis würden sich wohl im Grabe herumdrehen, daß nicht sie auf diese Idee gekommen sind...)
Falls das jetzt ein alter Hut sein sollte, und alle Welt das schon seit Jahren weiß - ich wußte es nicht, und ich wüßte es immer noch nicht, wenn ich nicht zufälligerweise die Flimmerkiste angeschaltet hätte...
Ich finde das widerwärtig. Zutiefst ekelerregend. Das grenzt an Kannibalismus.
Mag sein, daß sowas früher bei uns in Deutschland auch üblich war (das kann und will ich mir aber nicht vorstellen! Abartig ist das!!), und nachdem ich Väterchen Googel befragt habe, weiß ich, daß dasselbe L-Cystein hierzulande aus Schweinborsten (bäh), Rinderhörnern und Federn (iieeh und hmpf) und hochtechnologisch aus gentechnisch angepaßten E.coli-Bakterien gewonnen wird. Und fleißig eingesetzt. Nicht nur bei Brot und Brötchen - auch als Geschmackszusatz bei vegetarischen Produkten (das ist wirklich schockierend), bei Arzneimitteln, Aromen, Kosmetikprodukten usw..
Und - eben gefunden - daß erst eine EU-Verordnung aus dem Jahr 2013 ausdrücklich die Verwendung von aus menschlichen Haaren hergestellten L-Cystein untersagt. (jetzt mir wird schlecht - was zum Henker haben wir die Jahre davor nur gegessen?!?!)
Was tun als Verbraucher, als Konsument, als hungriger Mensch?
Einiges kann man umgehen, anderes nicht. Also am besten selbst backen, keine Fertigmischungen und Fertiggerichte verwenden, naturbelassen kochen, Kosmetikprodukte aufs absolut notwendige Maß beschränken,und wenn es sich vermeiden läßt, eben keine Backwaren aus chinesischer Produktion kaufen. ;-)
Eine durchgängige Kennzeichnungspflicht besteht leider nicht immer und überall, vor allem finde ich es bedenklich und ekelerregend, daß nirgends auf den Ursprung (wenigstens tierisch/menschlich/gentechnisch) des fertig bearbeiteten Proteins hingewiesen werden muß.
Eine Deklaration wie "enthält Produkte aus Menschenhaar" wäre für den Verbraucher vermutlich zu schockierend - aber auch nicht schockierender als das sprichwörtliche "Haar in der Suppe". Wobei - beim Haar in der Suppe habe ich ja die Wahl ob ich es mitesse oder nicht. ;-)
Guten Hunger und nicht den Appetit verlieren! ;-) Sathiya
Samstag, 9. August 2014
Wild and woolly
Wild and Woolly, An Elephant and his Sheep
Die Geschichte eines Baby-Elefanten und seines Freundes, eines Schafes
Faszinierende Dokumentation auf englisch.
http://youtu.be/w30hgwFkXd8 (kein Hyperlink)
(Szenenbild von da)
Grüßle, Sathiya
Die Geschichte eines Baby-Elefanten und seines Freundes, eines Schafes
Faszinierende Dokumentation auf englisch.
http://youtu.be/w30hgwFkXd8 (kein Hyperlink)
(Szenenbild von da)
Grüßle, Sathiya
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