Mittwoch, 24. Juli 2013

Zahnpflege - Blotting Technique

Nicht mein Lieblingsthema - Zähne (wo ich schon fertig bin, wenn ich bloß an den Zahnarzt denke *g*), aber interessant und wichtig obendrein.
Ich bin auf etwas gestoßen, wofür es im Deutschen noch nicht einmal ein Wort zu geben scheint:
tooth blotting

von hier:  http://www.toothwizards.com/howtoblot.html  (kein Hyperlink)

Sensationelle Methode, Quacksalberei oder Geldschneiderei?

Was mir noch kein Zahnarzt so deutlich und eindeutig gesagt hat, ist, daß die uns von Kindesbeinen an beigebrachte Methode des Zähneputzens die Zähne schädigt, besonders den Schmelz. Das ewige Hin- und Hergeschrubbel muß die Zahnoberfläche ja früher oder später angreifen oder zerstören. Zusätzlich das exzessive Benutzen von Zahnpasta, das nicht besser ist, als ob man sich Scheuerpulver auf die Zähne täte und dieses energisch verriebe. ;-)

Die Methode des Tooth Blotting nach  J E Phillips  ist so neu nicht mehr (aus den späten 1960er Jahren), also schon ziemlich alt - aber hier im deutschen Sprachraum habe ich bis jetzt vergebens danach gesucht. Es gibt noch nicht einmal Informationen auf Deutsch, keine Erfahrungsberichte (jedenfalls hab ich keine gefunden), geschweige denn eine Bezugsquelle für die wohl nötigen Spezialbürsten. Die im Übrigen aussehen wie völlig langweilige und unaufregende Spießerzahnbürsten. ;-)
Wozu eigentlich eine Spezialbürste? Es müßte schon eine ganz normale altmodische mit eng stehenden weichen Borsten ohne bunten modischen Schnickschnack ausreichen, sofern die Borsten selbst weich, abgerundet und relativ dünn sind, damit sie auch die plaque dort aufnehmen können, wo man sie mit herkömmlicher Hin- und Herbewegung nicht weggeputzt bekommt.

Die Technik liest sich simpel. Sie scheint allerdings wesentlich zeitaufwendiger zu sein als die übliche Methode, aber dafür nicht annähernd so rabiat und aggressiv. Die Zahnbürste wird nicht in bürstenden Bewegungen mit Druck über die Zahnaußenseite geführt, sondern eher in tupfenden Bewegungen, im 45°-Winkel aufgesetzt, zunächst von Zahnspitze zum Zahnfleisch getupft, dann umgekehrt. Nach jedem kleinen bearbeiteten Areal wird die Bürste ausgespült, um die Rückstände zu entfernen. Nicht nur die Zähne werden derart gereinigt, auch Gaumen, Wangeninnenseiten und Zunge. Tupfen, nicht bürsten. Ab und zu auf den Borsten kauen, um sie wirklich in die Zahnzwischenräume bzw. zwischen Zahn und Zahnfleisch zu bekommen. Danach den Mund gründlich mit Wasser ausspülen, und wieder den normalen Speichel die restliche Reparaturarbeit und Remineralisierung übernehmen lassen. Keine Zahnpasta verwenden. Zwei- bis zu viermal am Tag anwenden für den Anfang, danach reicht zweimal pro Tag aus.

Das ist das ganze Geheimnis. Ebenso das auf der Zahnbürste herumkauen. Eine "Unart", die sich besonders Kinder ganz schnell angewöhnen - guess why? Ich beginne zu ahnen, daß die Kleinen schon ganz genau wissen, daß das propagierte Hin- und Her alles andere als gut ist...

Die versprochenen Vorteile:
  • gesundes Zahnfleisch
  • saubere glatte Zähne ganz ohne Zahnpasta
  • kein Zahnbelag
  • rosige saubere Zunge
  • kein Mundgeruch
  • deutlich verbessertes Allgemeinbefinden und Krankheitsresistenz

Interessant, interessant. Ich werde mal meinen Zahnarzt dazu befragen. Er redet sowieso gern, vor allem, wenn er seine Finger in meinem Mund hat... Zahnarzthumor, einen ausgerechnet dann noch was zu fragen, was sich nicht mit hmm-ja oder hm-ähm beantworten läßt. ;-)

Schönes Zähneputzen, *lach* Sathiya

3 Kommentare:

  1. 1.) Liebe Sathiya, Zahnaerzte SELBST scheinen einem NUR zu verstehen, wenn man mit 'Finger im Mund' mit ihnen spricht !!! ;-)
    Dies einmal 'natural' probiert, als mein einst als Freund in den Haushalt geschleppter Zahnarzt* wohl vermeintlich Verstaendigungsschwierigkeiten hatte, mit dem was ich ihm gerade vis a vis stehend verklickern wollte.
    Hierauf nahm ich einen Finger von mir in den Mund, und ... Bingo!
    (allerdings hat er mich hinterher um den Esstisch gejagt (keine Island Bench besessen in D. und dadurch 'einge-cornert' worden = ich WEISS, warum ich Island Benches heiss und innig liebe !!! ;-) )

    2.) Ich selbst kann z.B. nur noch seeeeltenst die elektrische Zahnbuerste nehmen - ich krieg' davon absolut sensationellen Zahnfleisch-Schwund.
    Allerdings muss ich auf meinem Grundstueck hier (weil Tankwasser = Regenwasser - nur grob gefiltert) seehr wohl besser wenigstens eine flouride-toothpaste nehmen, da das Zeug ja nicht bei mir im Trinkwasser ist.

    3.) Das 'Blotting' hat vermutlich auch den Vorteil, dass durch die 'kuenstliche Miniatur-Verwundung' das Zahnfleisch wohl 'besser an den Mann, aehem, Zahn sich anschliesst'

    4.) Wundert mich die ganze story? Eigentlich nicht! Denn warum hat man - seeehr oft - obwohl tollsten, angeblich multi-Koennern von Zahnbuersten - TROTZDEM oefter das Gefuehl von "verdammt, ich hab' mir doch die Zaehne geputzt, warum kommt's mir vor als ob dem NICHT so geschehen waere?"

    LG, G.

    * laaaange eigene Geschichte, wie man einen Oberpfaelzer als ZA im schwaebischen 'Feindesland' arbeitend als Freund (fuer beide) sich anlacht, ohne die Ehe zu gefaehrden.


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    1. Ich mache einfach einen Selbstversuch. Mein Zahnarzt meinte, von blotting hätte er ja noch nie gehört, und deswegen könne es nicht stimmen. Naja. Er ist eben auch der Typ Mensch, der auf neues, ungewohntes erst mal ablehnend reagiert. Ich hake in 2 oder 3 Monaten noch mal nach. ;-) Vorzugsweise ohne sein Finger im Mund. :-))

      Daß man so oft das Gefühl hat, trotz Zahnpasta und Superzahnbürste keine frisch geputzten Zähne zu haben, könnte an falscher Putztechnik liegen: man verteilt die plaque nur fleißig im Mund, und vernachlässigt die bei weitem größte keimtragende Fläche, die man hat - Mundinnenraum und Zunge. Putz mal die Zunge von hinten nach vorn mit tupfenden Bewegungen (den Würgereiz unterdrücken, so gut es geht), und es geht einem automatisch besser. Auch ohne Zahnpasta. Dazu einen Tropfen Pfefferminzöl zur Geschmacksverbesserung, und alles ist bestens.

      Flour in der Zahnpasta ist ohnehin umstritten. In USA gibt es sogar Zahnpasta für Kinder, die extra ohne Fluorid ist. Lies mal hier: http://www.zentrum-der-gesundheit.de/fluorid.html - und Du weißt Bescheid.
      Gesunde kristallzuckerfreie Ernährung ist alles, da braucht man kein Fluorid.

      Liebe Grüße, Sathiya

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    2. ;-) - 'fiiiinden' (kristallzuckerfreie Ernaehrung) wenn man in den Weiten dieser Welt (oder nur dieses Landes unterwegs ist! Wir sprechen uns darueber noch spaeter; gehe jetzt mal kurz 'auf meinen Blog bei Dir' ;-) (wegen 'besser dort aufgeraeumt sein und hoffentlich weniger stoeren).

      LG, G.

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