Zurück zum Thema: hitzefrei in der Schule.
Letztes Jahre gab es ein Schreiben des Schulamtes, in welchem auf die neue Methode des Hitzefrei-Procederes hingewiesen wurde. Kernpunkt ist die an einem bestimmten festgelegten Punkt im Schulgebäude um 12 Uhr gemessene Temperatur. Liegt diese über 26 °C, ist ab 13:15 hitzefrei. Wundervoll durchdacht, oder? Wer das wohl war... *grübel* ... sicher ein Beamter an seinem Schreibtisch im auf wohltuende 20 °C klimatisierten Büro...
In der Grundschule meiner Jüngsten geht der Unterricht in den unteren Klassen bis 11:30, bzw. 12:30. Was also haben die Kinder vom hitzefrei?!
Ich erinnere mich an meine Schulzeit. Es gab bei uns öfters hitzefrei, und zwar schon deutlich früher. Ab 10:30 Uhr wurde der Unterricht eingestellt, weil jeder vernünftige Lehrer eingesehen hat, daß vor Hitze stöhnende und rebellierende Kinder nicht mehr aufnahmefähig sind. Wir haben dann einen Spontanausflug ins Schwimmbad oder in den Wald gemacht - was viel besser war als regulärer Unterricht, aber auf seine Weise eben doch welcher war, oder man konnte auch nachhause gehen, wenn einem danach war.
Ein wichtiger Punkt ist natürlich, wo die Kinder hingehen, wenn sie schulfrei bekommen. Acht- und Neunjährige können nicht einfach losgeschickt werden, um allein nachhause oder ins Schwimmbad zu gehen, die Schule würde gegen ihre Aufsichtspflicht verstoßen. Und die Eltern bekommen auch nicht ohne weiteres hitzefrei und können sich mit Hinweis auf die hohen Temperaturen von ihrem Arbeitsplatz verabschieden ( ;-) das wäre ja was!), um ihre Kinder abzuholen. Was also tun? Etwa improvisieren, mit den Kindern spontan einen Ausflug machen, etwas anderes tun als im glühenden Schulgebäude auf den Stühlen festzukleben.
Die älteren Schüler, ab 8. Klasse, würde ich kurzerhand heimschicken, ins Schwimmbad oder sonstwohin.
Sind ja schließlich schon groß und entscheidungsfähig (ich gehe davon aus), und man kann schon erwarten, daß sie sich vernünftig benehmen, wenn sie in die Freizeit entlassen werden. Oder?
Sich Luft zufächelnd, sehr sonnige und heiße Grüße, Sathiya
Ich habe gerade gestern überlegt, ob es wohl heutzutage noch hitzefrei gibt und wie das bei uns damals genau funktioniert hat. Von der Grundschule (ich war in einer Zwergschule mit 4 Klassen in einem Raum - das gab's damals noch) kann ich mich nicht an ein feststehendes Procedere erinnern. Entweder konnte die Lehrerin das ad hoc entscheiden oder es kam nie vor. Im Gymnasium war es wie von Dir beschrieben: zu irgendeinem Zeitpunkt am Vormittag wurde der Referenzwert festgestellt und auf dieser Basis entschieden. Nur wann? Ich meine, so zwischen 10 und 11, und dann war nach der 4. Stunde (11:20 Uhr) frei. Aber genau weiß ich es nicht mehr. Sehr oft kam es nicht vor.
AntwortenLöschenIm heutigen neoliberalen Klima würde es mich ja nicht wundern, wenn man sagen würde, die Kinder sollten sich ruhig rechtzeitig an die Härten des Lebens gewöhnen, später im Beruf müsse man ja auch durch, auch schon im jugendlichen Alter, wenn man z.B. eine Lehre macht. Aber ganz so weit ist es dann offenbar doch noch nicht. Das Problem, dass zuhause niemand war, gab es in meiner Zeit allerdings eher selten. Ein in der Tat nicht unerhebliches organisatorisches Problem. Tja, tempora mutantur ...
Viele Grüße
Ursula
*kicher* ich las zunächst "temperatura mutantur" und bekam einen Lachanfall. :-)) Ahoi, Klimawandel!
LöschenIch fürchte, Du hast recht mit Deinem Wundern. Ich habe sowas leider schon öfter gehört als mir lieb ist, vom Kindergarten meiner Kinder angefangen bis jetzt.
Das Hauptproblem ist beim Nachhauseschicken ja anscheinend auch nicht, daß zuhause niemand sei (viele Kinder gehen jeden Tag allein nach hause und warten dort, bis Mutter oder Vater kommen), sondern daß dann ja niemand "zuständig" sei für das Kind, es sei eben "nicht versichert" (das habe ich auf meine irritierte Nachfrage zu hören bekommen - als ob Eltern und Kinder eine ständige Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellen würden, die gefälligst weggesperrt gehört oder aber hoch versichert).
Meine große Studentin stöhnt momentan auch unter der Hitze. Ihre Uni ist ein moderner Glas-Stahl-Neubau und entsprechend herrschen tropische Temperaturen, vor allem in den Seminarräumen im oberen Stockwerk. Sie wünscht sich auch hitzefrei.... momentan schwitzt sie aber zuhause über ihren Unterlagen und bereitet ihre nächste Prüfung vor, mit Eisakkus auf dem Kopf und nassen Tüchern im Nacken.
Lg, und eine frische Brise beschwörend, Sathiya
Stelle Euch hier mal kurz den brauchbaren Auszug aus einem Kommentar bei C. ein; man weiss ja nie, wen man wo erreicht und aber mitunter trotzdem manchmal diesselbe Info brauchen koennte!
AntwortenLöschenGood luck, Leute!
Ich kann Euch wirklich nur die 'feuchte-Fetzen-Wickel-Tour' empfehlen.
Nacken/Schulter; Handgelenke, bei mir noch Waden. Sowie: pfeif auf die Frisur und masiert Euch etwas Wasser durch diese.
Ah ja: langsam bewegen.
Fuer diejenigen, welche nicht so gut sind mit nackig schlafen:
Einzel-Bettlaken mittig zusammenfassen und am Steiss ansetzend nach vorne zwischen die Beine ziehen (sieht ein wenig aus, wie die Zeichnungen bei den aegyptischen Pharaonen = den 'Latz' vorne an den Fuessen herunter)
Fuer 'oben' probiert mal einfach nur einen losen Schal ums Genick; regelt verdammt viel, auch wenn man sonst der Meinung ist, dass man nicht mit nackten Schultern schlafen koennte.
Frauen: mindestens Seitenlage; irgendwie scheinen Frauen nicht aufgrund des gesamten 'Vorder-Aufbaus' am Koerper abkuehlen zu koennen; ergo: seitwaerts oder Bauchlage!
Wer dies nicht gewohnt ist, oder gerne Kopfschmerzen kriegt aufgrund 'verknickter Kopfhaltung': das Kissen zum sich gesamt Drauflegen verwenden; damit ist die Kopf-Position weniger abgeknickt, weil leicht 'nach unten' !
LG, G.
Deine Abkühlungstips sind sehr willkommen, sehr brauchbar und auch noch australiengetestet, danke!
LöschenHabe es auch schon bei c. gelesen.
Nackt schlafen kann ich nicht so gut leiden, egal wie warm es ist. Die Mücken stechen mich auch so schon an allen möglichen Stellen, da muß ich es ihnen nicht NOCH leichter machen. ;-)
Seitenlage ist mir bekannt. Auch der Kissentrick wegen des abknickenden Kopfes. Ich habe dazu noch einen Trick: wie die alten Ägypter mit einer Nackenstütze schlafen, das ist viel besser für Rücken, Kopf, Hals und überhaupt (ich nehme dazu ein kleines hartes herzförmiges Kissen). Die Muskulatur kann sich herrlich entspannen, wenn der Kopf entsprechend gestützt ist. Und irgendwas größeres (kühles vorzugsweise *g*) im Arm halten und sich darum zusammenringeln - eine zusammengerollte Bettdecke zum Beispiel - entspannt Schultern und Nacken, wenn man die Beine drumrumschlingt, auch Hüfte und Becken.
Zwiebel hält das Blut dünnflüssig - ok, ab sofort gibt es ZWEI statt einer Zwiebeln im Salat. Wirkt auch besser bei Kopfschmerzen als Aspirin (habe ich neuerdings bei mir beobachtet).
Lg, Sathiya
(unter der Schwüle stöhnend und schwitzend, sehnsüchtig den Linderung und Kühlung bringenden versprochenen Regenguß erwartend)
PS: Bekam gerade tel. Meldung von Hubby, dass er unterwegs (im Tal) selbst um 8 Uhr des Morgens noch gar viiiel Rauhreif-Flecken gesehen haette (= eher seltenere Angelegenheit in 'meiner' Region). Dies heisst aber - wieder einmal seeehr passend: das glatte Gegenteil von Eurem Wetter. Es sind 'nur' im Herbst und im Fruehjahr ein paar wenige 'Zeit-Flecken', wo wir wohl dieselben Temperaturen haben und nur die Jahreszeit dazu anders nennen!
AntwortenLöschenKopf hoch, Leute!
LG, G.
Ausserdem: Zwiebel ins Essen integrieren = haelt angeblich das Blut duennfluessiger!
Vorsicht mit Aspirin-Anwendung fuer denselben Zweck, weil Ihr ja
a) etwas weniger 'Schutzkleidung' an habt bei dieser Wetterlage
b) Zwiebel wohl medizinische Nebenwirkungen (= Blutungen schlecht zum Stoppen) nicht auszuloesen scheint.
PPS:
AntwortenLöschenVermutlich deutlichere/bessere Erklaerung zu Nachstehendem noetig:
” Einzel-Bettlaken mittig zusammenfassen und am Steiss ansetzend nach vorne zwischen die Beine ziehen …”
Vom Steiss nach vorne (ueber die Hueften) und dann zwischen den Beinen baumeln lassen. Bleibt erstaunlich gut in Position – auch ohne ‘Knoten’ .
LG, G.